Freitag, 28. Februar 2014

Day ögonblicken




Adam ist angekommen. Es ist erstaunlich. Auch ER ist älter geworden.

Mit Kevin geskypt.

Die erste Nachricht von Wanja. Er ist frei und in Österreich.

Keine Nachricht von Troels.

Eine SMS und ein Foto von Felicio.

Mit meinem Ehemann geschlafen, geküsst, gefickt, geliebt, gelebt.
Die Kümmernisse, Gerüchte und anderen Frauen ignoriert.
Meinem Knie geht es etwas besser.

-------

Die Liste der Miss-Wahl Teilnehmerinnen

Diane Dalloway – eine zukünftige Angestellte, die sich gestern hier noch bewarb.
Gemma Smith
Jessica Warren
Marion Voltaire
Amber Hathaway
Giselle Carter
Rachel Bennet
Hilary Dunkin
Anna Sophia Robson
Zoi de Zosa
Lara De Wit
Camilla Ivanova  
Joanna Krefeld
Cara Holm
Mila Kalina
Alma Bergmann
Anastasia Makarowa
Nina Djadschenko
Kathrine Jansson
Peggy Westwood
Sylvia Romero
Natalja Wassilijew  
Paula Diaz
Long Wang
Juan Du
Sui Chen
Ming Bei
Elena Sukova
Mathilda Nyborg
Claire Mc Lachlin
Kate Austin-Nobel
Amanda  Sjöwall
Margot Olsson



Donnerstag, 27. Februar 2014

Keine Rast



Rastlos reihen sich die Ereignisse wie Perlen an eine unendliche Schnur. Gerade so, als würde es niemals eine Atempause geben.

Nun dachte ich durch das intime und feurige Intermezzo im Parkhaus auf dem Sitz unseres Wagens Zuckerfötzchen kalt gestellt zu haben. Aber weit gefehlt. Sie ist nach wie vor im Rennen des „guten Geschmacks“.
In diesem Zusammenhang kam mir bereits der Gedanke Gunnar danach zu fragen, welche Spalte ihm denn nun besser gewürzt erschien. Die Meine oder ihre. Aber ich ließ es dann letztendlich, oder vorerst sein. Hatte kein Verlangen, mir seine Ausreden oder Lügen anzuhören. Die Rendezvous mit Siv mag er mir mittlerweile gestehen. Jedoch auch nicht mehr. Alles andere wird vehement geleugnet.

-------

- Mark Kekoa hatte gestern Geburtstag.
- Die Miss-Wahlen finden am Samstagabend statt. Jede der Teilnehmerinnen stellt sich in drei verschiedenen Varianten vor. Elegant, sportlich und (natürlich!) im Bikini.

Amanda Sjöwall bekommt ihren Job. Auch Margot Olsson hatte ihr Vorstellungsgespräch und ebenso ein Jonathon Kramer. Infolgedessen ein  Nachmittag im Office mit Einstellungsgesprächen und Diskussionen.
Gunnar sprach anschließend eine Weile lang mit Miss Sjövall. Oder hatte sie ihn absichtlich in ein Gespräch verwickelt? Er lud sie sogar noch ein, mit uns gemeinsam zu Abend zu speisen und zu allem Überfluss zeigte er ihr gleich anschließend (im Dunkeln) das Zentrum. Während ich zurück zum Haus gegangen war. Zu guter letzt wurde sie sogar noch mit Küsschen rechts und Küsschen links von ihm verabschiedet. Hatte sie Gunnar etwas nun doch so derart beeindruckt, dass er offen mit ihr flirtete?
Marogt Olsson jedoch, ging an diesem Abend (zu meiner Freude) „leer“ aus.


- Die Bauarbeiten des neuen Restaurants und ebenso die Erweiterung der Massageräume haben begonnen und sind nicht zu überhören. Die Arbeiter ebenso wenig. In der Tat sind die Handwerker eine eigenartige Spezies. Laut, vulgär, niveaulos und im Wesentlichen unerträglich.
- Und erneut die vampiristischen Schwestern am Morgen. Alles in Ordnung, vermeldet das Blut.

-------

Ein erneuter „Drohbrief der kriminellen Subjekte“. Schon wähnte ich mich in einer Atempause, und am aller liebsten in Sicherheit. Aber dem war bedauerlicher Weise nicht so. Sie suchen und finden die Zwischenräume der Gesetze. Bewegen sich gewiß in vorgeschriebenen Rahmen, aber dennoch am Rande der Legalität. Und vor allem, setzen sie uns weiterhin zu und unter Druck.
Man fühlt sich ohnmächtig. Beinahe ausgeliefert. Zuweilen denke ich darüber nach, was wäre wenn.....ich keine Advokaten honorieren könnte, die diese Probleme für mich lösen?

-------

Elena kam heute Morgen zu uns an den Frühstückstisch und verkündete, dass sie an den Miss-Wahlen teilnehmen wolle.
„Womöglich gewinnst du sie sogar.“, bemerkte ich eher im Scherz.
„Warum nimmst du nicht selbst daran teil?“, fragte sie ohne auf meine Bemerkung weiter einzugehen.
Ich musste schmunzeln. „DAS habe ich in der Tat nicht nötig.“, antwortete ich. „Ich muss mir nichts beweisen.“
„Ja. Natürlich. Dir gehört ja auch der Chef. Der schönste Mann im Zentrum.“
Was bitte sollte das jetzt? Darauf hatte ich mit Sicherheit nicht angespielt. Aber womöglich hatte SIE es so verstanden. „Ich brachte ihn schließlich erst hier her.“, war meine etwas zu süffisante Antwort.
Gunnar sah mich an und greuselte die Stirn. Sagte jedoch nichts. Bat stattdessen Elena Platz zu nehmen.
War das etwa seine Vergeltung für meine Worte? Musste MANN mich zu jeder Mahlzeit mit einer anderen Mätresse meines Ehemannes konfrontieren? War es nicht genug, dass uns Zuckerfötzchen bediente?
Sie setzte sich zu uns und erzählte freimütig, dass sie es doch auf David Boreo abgesehen hatte. Alldieweil Gunnar nun bereits vergeben wäre. Bei diesen Worten hatte sie mir direkt in die Augen gesehen und gelächelte. Herr Gott noch eins! Was sollte das werden? Wollte sie nun meine Freundin sein? Oder provozierte sie mich gerade? Zudem war es nicht nötig Gunnar zu verteidigen. Aber womöglich dachte sie ihm damit einen Gefallen zu tun und bei ihm zu punkten, indem sie auf diese Weise seine Partei ergriff.
„Aber leider hat sich ihn Kate schon geangelt.“ Sie verzog missmutig das Gesicht, als wäre sie dadurch schlecht gelaunt. In der nächsten Sekunde grinste sie wieder. „Aber was sollte mich davon abhalten es trotzdem weiter zu versuchen?“
Ja. Natürlich. Was für eine Philosophie! Wollte sie etwa damit andeuten, dass sie Gunnar ebenso wenig aufzugeben gedachte? „Mann könne ja nie wissen.“, fügte sie noch Augen zwinkert in meine Richtung hinzu.

In der Zwischenzeit, so rein beiläufig, sah ich Dahl Lindqvist am Tisch der Ming’s, Long’s und Chen’s. Flirtete er da etwas mit ihnen?
Männer!

Ich bin es leid. Ich bin es schlicht und einfach leid, mich wieder und wieder diesen flirtenden Girlies auszusetzen, welche Gunnar zuweilen gleichwohl ermutigt.
Muss ich denn Tag aus Tag ein um meinen Ehemann kämpfen? Zumindest fühlt es sich mitunter genauso an.
Ach, wie konnte ich es vergessen, ich soll ihm schließlich uneingeschränkt vertrauen. Warum auch nicht?
Denn über „Gerüchte“ lässt sich bekanntlich streiten.......



Mittwoch, 26. Februar 2014

Überraschend bis kurios



Mir fehlte Sinn und Zeit mit Gunnar über Siv oder seinen (angeblichen) Aufenthalt bei Hjalmar zu reden (streiten).
Es war „alles gut“. Natürlich war “alles gut“. Denn es gab Wichtigeres als Gunnars Befriedigung seiner Neigungen hinterher zu spüren. Zum Beispiel meine Gesundheit.
Mit der Naturtherapeutin sind wir übereingekommen, dass ich nun doch wieder Colibiogen einnehmen soll. Was ich wegen der immuntherapeutischen Wirkung nach drei Monaten der Einnahme abgesetzt hatte, alldieweil mich die Ärzte im Hospital deswegen maßregelten. Des Weiteren beginnt nun eine Art Gelenktherapie mit homöopathischen Kapseln aus der Grünlippmuschel und einem Glucosamin-Chontroitin Trinkpulver. Trotz alledem Bewegung, Bewegung, Bewegung.

Wir blieben bis in den späten Abend in Stockholm. Gingen Shoppen, aßen Sushi, besuchten Hjalmar, Carsten und Siv.
Ja. Wir besuchten tatsächlich Siv. Wollten jedoch nur kurz vorbei schauen, alldieweil  Gunnar dort etwas vergessen hatte. Aßen dann aber aufgrund ihrer Einladung mit ihr zu Abend, wozu ich mich überreden ließ. Denn ich hatte mich mit Gunnar zu dieser Zeit bereits ausgesöhnt und „alles war gut“.

Siv hatte Gunnar angerufen während wir mittags in der Sushi-Bar aßen. Sie hatte sich offensichtlich um ihn gesorgt und gefragt, ob er heil im Zentrum angekommen sein, nachdem er mitten in der Nacht schlaftrunken von ihr losgefahren war.
Ich reagierte pikiert. „Du warst doch bei ihr. Nicht wahr? Ich wusste es!“
„Komm, sei nicht so.“, sagte Gunnar zu mir, obgleich er noch immer mit Siv telefonierte. „Du weißt doch, dass ich ab und an.....und Siv musst du nicht beschimpfen.“
„Wie soll ich den sonst mit der Hure meines Mannes umgehen?“, wurde ich lauter, was an den umliegenden Tischen für Aufmerksamkeit sorgte.
„Schsch!“, zischte Gunnar zu mir herüber und „Was“, schrie er fragend in sein iPhone.
„Was ist?“, fragte ich Gunnar. „Hat sie mich etwa gehört?“
„Nein. Sie will mit dir reden.“
Ich hüstelte. „Wie bitte?“
Gunnar hatte mir bereits seien Arm entgegen gestreckt, um mir das iPhone zu übergeben. Ich schüttelte mit dem Kopf. Er machte eine Geste des Nachdrucks und ich griff zu.
„Dein Mann war unübertrefflich heute Nacht.“, begann sie. „Du hättest dabei sein sollen. Er ist drei Mal gekommen. Aber erst, nachdem ich ihn Zurückhaltung lehrte. Er steht auf Schwanz peitschen. Aber das weißt du ja bereits. Auf Analkugeln und Prostatamassage mit Vibratoren ist er echt scharf und die Ballons findet er echt toll. Und er muss nicht wissen, was ihn erwartet. Eine Augenbinde, eine Maske macht das ganze noch spannender für ihn. So solltest du deinen Ehemann verwöhnen und ihn dabei einen blasen.“ Ich hörte sie feixen. Typisch Siv. Sie provozierte gern.
Ich greuselte die Stirn und gab Gunnar sein iPhone zurück.
Eine ganze Weile herrschte Stille zwischen mir und ihm. „Was hat sie noch alles mit dir getan? Warst du überhaupt bei Hajlmar, wie du behauptetest?“
Gunnar räusperte sich verlegen. „Ja. Ich war bei Hjalmar und dann ging ich zu Siv. Und ja. Wir hatten es vorher vereinbart, weil ich dachte, wenn Kevin kommt, würdest du ohnehin die die Nacht über mit ihm zusammen sein.“
„So läuft das also zwischen euch?“
Gunnar sah mich forschend an und suchte meine Stimmung zu ergründen. „Ich fände es schön, wenn du gelegentlich Lust verspürtest, mich auf eine dieser Arten zu verwöhnen.“, sagte er dann mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen.
Ich antwortete nicht.
Gunnar ließ das Thema fallen.

Ich war erschöpft und klappte den Sitz im Wagen nach hinten, als wir endlich im Parkhaus angekommen waren. Gunnar beugte sich zu mir herüber. Sah mich liebevoll an, strich mir mit seiner Hand über Stirn und Wangen und küsste mich. „Alles gut?“
„Ja. Natürlich.“, antwortete ich ein wenig kühl.
„Du weißt es doch so wie so, dass ich von Zeit zu Zeit....“
„Ja. Ich weiß.“
Er presste seine Lippen aufeinander. „Normaler Weise achte ich darauf, dass du es nicht bemerkst. Nur dieses Mal, war alles ein wenig anders. Verzeih.“
Ich atmete tief durch und wollte von dieser Thematik nichts mehr hören. Ohnehin musste ich akzeptieren, was nicht zu ändern war.
Gunnar beugte sich noch einmal zu mir herüber und küsste mich erneut. Ich ließ es geschehen. Seine Küsse wurden intensiver, heißer, leidenschaftlicher und ich vermochte nicht zu leugnen, dass ich ebenso eine gewisse Erregung verspürte. Seine Hände streichelten meinen Körper. Zogen mich aus. Gunnar klappte meinen Sitz zur Gänze zurück und begann mich zwischen meinen Beinen zu massieren. Mein Atem ging schneller und schneller. Begann zu rasen. Als er seinen Kopf in meinen Schoß versenkte, mich leckte, meine Klitoris lutschte und mit seinen Fingern in mich eindrang stöhnte ich auf. Es dauerte in der Tat nicht wirkliche lang, bis ich zum Höhepunkt gekommen war. Gunnar küsste mich und drückte mich an sich.
Urplötzlich klopfte es an das Fester unseres Wagens. Ich erschrak und schrie auf. Gunnar deckte mich rasch mit meinem Mantel zu und ließ die Scheibe herunter, denn es war ein Polizist. Er sprach mit Gunnar und wollte unsere Ausweise sehen. Als er allerdings bemerkte, dass wir verheiratet waren, drückte er „ein Auge zu“, beließ es bei einer Augen zwinkernden „Verwarnung“ und ging grinsend davon.
Als wir vor Carstens Haus hielten, hatte ich mich von dem Schrecken längst erholt und wir lachten beide herzhaft über diesen Vorfall.

Wir blieben nicht lange und fuhren gleich anschließend zu Hjalmar. Er wollte Gunnar für einen Model-Job in Stockholm gewinnen. Gunnar sah mich an. Dann Hjalmar und antwortete: „Das nächste Mal.“ Was aller Wahrscheinlichkeit nach nur für die Dauer des Augenblicks ernst gemeint war. Denn bereits auf dem Weg zu Siv vermeldete er schon ein: „Eventuell könnte ich doch...“, und ein: „Es wäre schön, wenn du mich begleitest.“

Nun, wie gesagt, ich ließ mich tatsächlich dazu überreden mich mit Siv an einen Tisch zu setzen. Obgleich ich anfänglich nicht einmal mit in ihre Wohnung kommen wollte.
Sodann stieg ich die Treppen mit Gunnar nach oben. Sie begrüßte uns beide sehr stürmisch und herzte uns fast überschwänglich. Ein Küsschen rechts und eines links. Womöglich hatte sie Gunnar erwartet. Es sah fast so aus. Der Tisch war gerichtet. Die Atmosphäre glich einem Date. Aber was war mit mir? Gehörte ich mit zu diesem Szenario? Oder war ich nur der „zufällige“ Gast geworden?
Ich verzog leicht das Gesicht und trat auf Gunnars Zunicken ein.
Siv war offensichtlich nicht überrascht mich zu sehen. Denn gedeckt war für drei Personen. Was mich verblüffte! Die Hure, die Gespielin meines Ehemannes lud MICH zum Essen ein? Ziemlich kurios und dahingehend erwartete ich einen Zweck dahinter, welcher sich mir sicherlich noch offenbaren würde. Aber es schien keinen zu geben. Es war schlicht und einfach nur ein Essen zu dritt. Die Gespräche kreisten ebenso um Alltäglichkeiten. Und die provokative Siv hatte sich in ein zahmes, umgängliches, und sogar freundliches Wesen verwandelt. Gerade so, als wolle sie zu meiner Vertrauten werden.
War dies Gunnars Werk? Oder ging es von ihr aus? Was ich bezweifle. Das konnte nicht sein! Schließlich ist sie keine Zwillings-Geborene, wo man zwei unterschiedliche Wesenszüge in einer Person vereint vermuten würde. Nun, anpassungsfähig, kommunikativ, neugierig und erfindungsreich traf zweifelsohne zu. Jedoch ebenfalls spöttisch, launisch und ruhelos. Aber was war mit der Unehrlichkeit? Spielte sie mir tatsächlich nur etwas vor? Ergötzte sie sich womöglich an dieser Szenerie? Oder war da in der Tat ein Hauch von Ehrlichkeit im Spiel?
Da ich naiv und arglos bin, will ich an letzteres glauben.

Auf der Heimfahrt schlief ich ein. Gunnar hingegen war seine Müdigkeit nicht anzumerken. Die Ereignisse des Tages schienen seine Zustimmung gefunden zu haben. Denn er lächelte und gab sich äußerst zufrieden.
Nachdem mich Gunnar, schlafend wie ich war, ins Haus getragen und ins Bett gelegt hatte, zog er mich aus. Kümmerte sich um mein Knie und kam letztendlich selbst, ebenso wie er war, zu mir ins Bett.
Geduscht wurde erst heute Morgen.



Dienstag, 25. Februar 2014

Wahrheit oder Lüge?



Nun, die Naturtherapeutin konnten wir bedauerlicher Weise am gestrigen Tag nicht mehr aufsuchen. Es war kein Termin mehr zu haben, sodass wir erst jetzt zu ihr aufbrechen werden.

-------

Gunnar hatte sich offensichtlich auf Kevins Besuch ebenso eingestellt als ich und sich vermutlich mit Siv oder sonst wem verabredet, um an diesen Abend seinen Neigungen (unbemerkt) zu folgen. Denn als ich ihm mitteilte, dass Kevin nun doch nicht zu uns kommen würde, schien er nervös zu werden. Später hörte ich, wie er hektisch gestikulierend mit jemand telefonierte.
So verbrachte ich den gestrigen Nachmittag mit Gunnar, Christine, Thomas, Kate und Ellen im Office, wo ein lästiger Kassensturz meine Nerven in gleichem Maße strapazierte, wie die Suche nach Angeboten von Firmen für die Innenarchitektur unserer neuen Gebäude.
Während Gunnar zwei Stunden mit seinen Kindern verbrachte, erholte ich mich anschließend in der Wellness – Abteilung unseres Zentrums und skypte kurz mit Kevin.
Von acht bis zehn sah ich mit Gunnar zusammen fern, bis er schlussendlich doch zu Hjalmar nach Stockholm aufbrach. Er hätte es ihm versprochen. Versprach mir jedoch im gleichen Augenblick ausschließlich ein, oder zwei Bier zu trinken und noch in dieser Nacht zurückzukommen.
Bevor ich allein zu Bett ging, bekam ich eine SMS von Kevin: `Wir skypen noch eine Runde. Was denkst du?“´
Aus dem anfänglich für mich und Kevin so vergnüglichen und aufheiternden Gespräch wurde letztendlich ein lustvolles Sex-skypen. Wir dachten darüber nach und sprachen aus, was der einer mit dem anderen tun würde, wenn wir jetzt zusammen wären. Jedoch enthielt unser Gespräch durchaus ebenso ernsthafte Aspekte.

-------

Gunnar kam gegen fünf. Gab an bei Hjalmar eingeschlafen zu sein. Sei dann aber  gegen vier wach geworden und so schläfrig wie er war zurückgefahren (um sein Versprechen einzulösen). Damit er während der Fahrt nicht einschlummert, hätte er das Radio auf voller Lautstärke laufen lassen.
Er entledigte sich rasch seiner Kleidung und stieg zu mir ins Bett, sowie er zur Tür herein gekommen war. Entschuldigte sich für sein spätes Kommen und gab mir einen Kuss auf den Mund. Ich kuschelte mich indes an seinen Körper und schlief beruhigt in seinen Armen ein.
Halb acht klingelte der Wecker.  Gunnar steckte sich gähnend. „Ich gehe dann erst einmal duschen.“
Hatte er sich tatsächlich ungeduscht zu mir ins Bett gelegt? Nachdem er womöglich, oder sogar wahrscheinlich von Siv oder sonst wem gekommen war.
In diesem Moment überkam mich ein kurzes Gefühl von Ekel.
„Du warst bei Siv?“, wollte ich mich vergewissern.
„Nein. Bei Hajlmar.“


Montag, 24. Februar 2014

Quantenphysisch bis magisch und eine Absage



Wieder weinen während des späten Lunchs. Aber dieses Mal waren es Tränen der Freude. Arkadij sandte mir einen Strahl weißen Lichtes. Ich fühlte es, ganz plötzlich nahm ich es wahr. Hatte in diesem Augenblick nicht einmal an ihn gedacht. Er wusste um meine Beschwerden und gedachte mir zu helfen.
Was für eine Freude seine Worte in meinem Kopf zu hören, die mir Kraft gaben, mich aufheiterten und mich lächeln ließen.
Gunnar sah zu mir herüber und lächelte ebenfalls. „Ich höre, was er sagt. Er meint, ich soll jetzt still sein, weil er mit dir redet.“
„Mir schlug er vor ein wenig zu spielen. Was auch immer das bedeuten mag.“
„Dass du aus dem Ernst des Lebens ein wenig heraus trittst und die Dinge eher spielerisch bis heiter angehen sollst.“
Danke Arkadij!
Dazu noch die „Acht der Federn“ aus einem neuen Karten-Deck von Margarete Petersen.
Einschüchternde Hindernisse, welche überwunden werden müssen. Womöglich durch die Macht der Projektion, der Imagination, die sich in Materie wandelt.

-------

Kein Sex. Die Aufmerksamkeit liegt viel mehr auf dem, was mich plagt. Gunnar ist bemüht, mich in jedweder Situation zu unterstützen. Ist für mich da. Ist achtsam und liebevoll.

-------

Kevin sagte soeben ab. Seine Frau reist nun doch OHNE den gemeinsamen Sohn.
„Vincent bleibt bei mir. Also wird nun doch nichts aus meiner Reise zu dir. Schade, dass DU nicht kommen kannst. Überdies besuchen mich meine Schwiegermutter und ebenso meine Mutter, die sich um uns beide kümmern wollen. Was natürlich nicht nötig wäre.“, fügte er noch Augen zwinkernd hinzu. Trotz seines Lächelns sah ich die Enttäuschung in seinen Augen. Gleichwohl er dieser keinen besonderen Ausdruck verlieh. „Jetzt muss sich Gunnar nicht mehr fürchten, dass ich ihm seine schöne Frau entführe. Aber vielleicht das nächste Mal!“ Kevin lachte......

Genau genommen wäre mir seine Gegenwart mehr als willkommen gewesen. Obgleich es mir, bezüglich Gunnar, schon ein wenig unangenehm war.
So hat sich das Schicksal erneut gewendet und womöglich werde ICH IHN doch bei der nächsten Gelegenheit besuchen. Was zweifelsohne die bessere Option wäre.

-------

- Carsten wäre es beinahe entfallen zu erwähnen. Diese Amanda  Sjöwall hätte ihn gebeten im Zentrum nach einem Job zu fragen. Ich sah Gunnar kurz schmunzeln. Selbstredend stimmte er ihrem Kommen zu. Sie wird sich demnächst zu einem Bewerbungsgespräch bei uns einfinden. Noch eine dieser makellosen Girlies, die Gunnar schöne Augen macht.                         
- Adam ist unschlüssig. Will sich der Unvermeidlichkeit der Scheidung offensichtlich noch immer nicht stellen. Bestätigte jedoch sein Kommen für diese Woche. Marie hingegen begrüßt seine Entscheidung. Scheint froh, die Ehe mit Adam hinter sich  lassen zu können. Warum in der Götter Namen, hat sie ihn dann erst geheiratet?? War alles nur eine Farce? Offensichtlich! Ich vermag ihr Handeln ohnehin seit geraumer Zeit nicht mehr nachzuvollziehen.
- Heute beginnen die Bauarbeiten des neuen Wellness- Gebäudes sowie des zweiten Restaurants.
- Dahls Idee der „Miss-Wahl“ fand zu meinem Leidwesen rege Zustimmung. Sie wird stattfinden und von Ellen Parker organisiert.
- Nichts Neues von den „kriminellen Subjekten. Wir warten auf eine Reaktion.
- Ansonsten ausschließlich die Üblichkeiten während des heutigen Briefings.

Befindlichkeiten:
Der Arzt kann nichts tun. „Ich soll das mal beobachten“, sagt er. Dann also doch heute noch der Weg zur Naturtherapeutin.
Mein schmerzendes Knie scheint durch das Medikament, welche wiederum den Magen strapazieren, Linderung zu erfahren. Nun, sobald sich die Schmerzen minimieren, werde ich das Präparat reduzieren.



Sonntag, 23. Februar 2014

Eine Familienfeier und eine Überraschung



Ich war nicht böse mit Gunnar gewesen. Nicht einmal ärgerlich.
Als es Zeit für den Lunch wurde, weckte ich ihn. Fragte, ob er mitkommen wolle.
Er zog mich zu sich ins Bett und küsste mich.
„Igit!“, schrie ich ein wenig widerwillig. „Du stinkst.“
„Ja. Ich weiß. Nach Schnaps und Bier.“ Gunnar lachte und küsste mich noch einmal.
„Ich gehe noch schnell unter die Dusche und dann können wir gehen.“, sprach es und begab sich ins Bad.
Gunnar duschte lang und ausgiebig. Da ich nun mein Make up noch ein wenig aufzufrischen gedachte, folgte ich ihm. Nur kam ich leider nicht Farbkleckserei.
Eine Weile lang stand ich nur so da und sah Gunnar beim duschen zu. Beobachtete, wie er seinen schönen schlanken Körper, der mir beinahe schon zu dünn gewesen war, wieder und wieder genussvoll abseifte. Nach einiger Zeit bemerkte er es. „Was ist?“, fragte er grinsend.
„Nichts.“ Und während ich nichts sagte starrte ich unverwandt auf seinen halb erigierten Penis.
„Hunger?“ Gunnar zwinkerte mir zu.
Ich grinste und ging die paar Schritte zu ihm hinüber. Beugte meinen Oberkörper nach vorn und nahm sein Geschlecht in den Mund, während er aufstöhnte. Dabei dachte ich darüber nach, ob er womöglich doch in der vergangenen Nacht mit einer anderen...? Nein. Unmöglich. Das konnte nicht sein.

Nach diesem intimen Akt, gab es keinen Grund mehr für mich auf Gunnar böse zu sein. Vergeben und Vergessen. Alles. Auch diese blonde Amanda mit der makellos weißen Haut und den großen himmelblauen Augen, die ich flüchtig sah, als ich den Wagenschlüssel aus Gunnars Tasche nahm und sie sich kurz blinzelnd regte.

Nach dem kurzweiligen Besuch bei Marie und den Kindern, trafen so allmählich Gunnars Brüder Hjalmar, Sven, Carsten und seine Schwester Stine ein. Sogar sein Vater Johann und dessen Schwester Hanna und ihr um vieles jüngerer Lebenspartner Lutz Andersson waren von Gotland herüber gekommen. Onkel Kurt, Erik und Emilia Stephansdottier gesellten sich ebenfalls dazu. Wir alle trafen uns bei Christine und Thomas, wo wir bis weit nach Mitternacht blieben und feierten.
Was für ein Familienfest. Seit langem alle vereint.
In den späten Abendstunden waren ebenso Marie und Henrik, Elena, Kate und David vorbei gekommen und geblieben bis sich die Gesellschaft so gegen zwei Uhr auflöste. 

-------

- Ich trank Kaffee und Coke. Ass Chips und Pommes. Ein wenig Mäßigung wäre angesagt!

Erkenntnis
Jede/r hat ihr/sein inneres Land, welches sich von denen der anderen Unterscheidet und von den persönlichen Vorstellungen sowie von den Charakter-, Gefühls- und Seeleneigenschaften abhängt.

------- 

Es geht mir nicht gut. Mit dem Magen und vor allem dem Darm scheint etwas nicht in Ordnung zu sein. Der Arztbesuch für Morgen ist bereits angemeldet. Die vampiristischen Schwestern wären ohnehin hier angereist.
Auf Grund dessen sagte Gunnar heute Morgen: „Lass mich kurz mit Kevin reden.“, was mich erstaunte. Er hatte offensichtlich bemerkt, dass ich über eine Reise zu ihm in der kommenden Woche nachgedacht hatte.
Wir drei diskutierten eine Weile darüber. Zwischendurch musste ich weinen, weil mich die Furcht gepackt hatte. Denn mit einem blutenden Darm wäre nicht zu Spaßen.
„Ich komme am besten zu euch.“, sagte Kevin dann.
Ich war irritiert. Sah Gunnar an. Biss mir kurz auf die Lippe und sagte: „Wenn Gunnar nicht eifersüchtig ist? Denn noch mehr Erschwernisse halte ich jetzt nicht mehr aus.“
Gunnar lächelte milde. „Nein. Ich bin doch nicht eifersüchtig.“
„Das letzte Mal warst du es.“, erwiderte ich trotzig.
„Es ist okay. Du wirst ja nicht gleich mit ihm fort gehen. Oder?“
„Nein. Natürlich nicht.“
„Ich werde dir deine Frau schon nicht wegnehmen, Gunnar.“, meldete sich jetzt auch Kevin zu Wort. „Ich habe doch eine.“
„Das weiß ich doch Kevin. Mir ist dennoch bewusst, dass du sie noch immer liebst.“
Ein Räuspern. Ein verschämtes Lächeln. „Du hast mich erwischt. Aber vielleicht könnte eine Ablenkung und eine zweite stützende Hand für Rea nicht schaden. Was denkst du Gunnar?“, lenkte Kevin das Gespräch rasch in eine andere Richtung. "Auch wenn meine Beine mich nicht mehr tragen, könnte ich Rea zumindest moralische beistehen."
Gunnar kratzte sich am Kopf und atmete tief durch. „Aber womöglich ist auch alles zu viel für sie.“
Ich wusste es! Gunnar ist doch eifersüchtig auf Kevin. Will letztendlich nicht, dass er zu uns kommt.
„Rea, was sagst du? Bin ich dir lästig?“, fragte Kevin und bat um eine ehrliche Antwort.
„Wie kannst du nur so etwas denken?“
„Dann steht meiner Reise nichts mehr im Weg. Morgen bin ich bei euch.“

-------

Die angereisten Geburtstagsgäste werden sich indes heute in alle Richtungen zerstreuen. Johann, Gunnar Vater, Hanna und Lutz fliegen zurück nach Gotland. Erik geht zurück in den Wald und Kurt nach Stockholm. Genauso wie Hjalmar, Sven, Stine und Carsten selbst.


Und im Übrigen..... “Happy Birthday mein Rea-Blogg!“
Genau drei Jahre sind es her, als ich hier begann.
Unglaublich....



Samstag, 22. Februar 2014

Gleichgültigkeit?




Gunnar hatte mich nötigen müssen, ihn zum Geburtstag seines Bruders zu begleiten. Für gewöhnlich schloss ich mich ihm in dergleichen Fällen nicht an.
Nun gut. Es war der Geburtstag seines Bruders. Dann sollte es gleichwohl so sein.

Margot Olsson war zumindest nicht dort. Aber Siv mit ihren Schwestern und Jessica, die kleine stupsnäsige Kindfrau und Stines Polizeikollegin. Zu meinem Erstaunen traf ich dort auch Elena. Jedoch beachteten wir uns nicht weiter und ich tanzte (trotz meines schmerzenden Knies) sogar an diesem Abend mit Gunnar. Selbst einen Platz zum schlafen fand ich etwas abseits vom Partylärm. Dort schlief ich allerdings allein. Bis zum Morgen, wo ich Gunnar, ebenso schlafend, auf einer von Carstens Chaiselongues vorfand. Hingegen NICHT allein.
Eine junge Frau hatte sich auf halber Körperhöhe an Gunnars Körper geschmiegt und schnarchte genüsslich.
Was hatte ich erwartet? Genau DAS!
Ich weckte Gunnar nicht. Nahm den Wagenschlüssel aus seiner Hosentasche und fuhr zum nächsten Cafe´.
Während ich da so saß, meinen Kaffe Latte schlürfte und darüber nachsann, wer dieses Mädchen (blöde Kuh) nun erneut gewesen war, die mir am Abend zuvor nicht explizit in Gunnars Nähe aufgefallen war, läutete mein iPhone. Es war Gunnar, der offensichtlich aufgewacht war und mich (? oder seinen Wagenschlüssel?) vermisste.
„Wo bist du?“, hörte ich eine verschlafene, heisere Stimme fragen.
„Wer ist sie?“, platze ich augenblicklich gereizt heraus.
Gunnar antwortete nicht sofort. Er schien darüber nachzudenken.
„Wen meinst du?“, kam schließlich die Gegenfrage.
„Die, mit der du auf Carstens Couch lagst.“
„Keine Ahnung. Ich kenne sie nicht. Sah sie gestern Abend zum aller ersten Mal. Ich glaube mich zu erinnern, dass sie Amanda heißt. Amanda Sjöwall.“
Mit nur wenigen weiteren Worten hatte sich unser Gespräch zu einem Streit entwickelt. Nein. Genau genommen war ich stink sauer, gab ihm dies zu verstehen und legte auf.
Als ich zurück zu Carstens Wohnung kam, hatte sich Gunnar bereits wieder schlafen gelegt. Diesmal jedoch in das Bett, aus welchem ich vor etwa einer Stunde aufgestanden war. Und er war allein.
Ich weckte ihn. Er stöhnte.
„Ich fahre jetzt nach Hause. Kommst du mit oder nicht.“
Gunnar rieb sich die Augen, pustete laut hörbar die Luft durch die geöffneten Lippen und erhob sich behäbig.
Kurz nachdem wir losgefahren waren, verließen Erklärungsversuche Gunnars Mund.
„Ich muss dort wohl irgendwann eingeschlafen sein. Es tut mir leid. Sie hat sich dann sicherlich ebenfalls dort nur hingelegt, weil sie müde gewesen war.“ Gunnars schien Mühe zu haben sich wach zu halten. Zwinkerte wieder und wieder mit beiden Augen, gerade so, als würde er jeden Moment wieder einschlafen wollen. „Und außerdem magst du es doch nicht, wenn ich neben dir liege und nach Alkohol stinke.“
„Das ist eine billige Ausrede, und das weißt du auch. Ich hätte es mir denken können, wie dieser Abend endet. Ist es jedes Mal so? Das du mit irgendeiner Frau, mit der du wer weiß was getan hast, an was du dich noch nicht einmal erinnern kannst, aufwachst?“
Gunnar antwortete nicht und schloss die Augen.
Stille. Bis zu diesem Augenblick. Denn als wir hier ankamen, kroch Gunnar noch einmal ins Bett.
Ich dachte lange über seine Worte nach. Natürlich konnte es tatsächlich SO gewesen sein. Oder auch nicht.....

Das Erstaunlichste ist, dass es mich im Moment und in der Tat kaum berührt.
Andererseits könnte es sein, dass ich Gunnar vorbehaltlos Glauben schenke (schenken will). Oder es schlicht und einfach kapitulativ hinnehme.
Nicht einmal Rachegefühle stellen sich ein.
Gemeinhin hätte ich gedacht, dass ich zumindest und im Augenblick meine Reise nach Berlin zu Kevin buche. Aber nichts dergleichen geschieht. (?)
Ist es Gleichgültigkeit? Oder ausschließlich eine vorübergehende, gelegentliche Erscheinung?



Freitag, 21. Februar 2014

Positive Grundhaltung



„....ist zu erreichen, indem man sich am besten ein Gefühl der Egalität allem und jedem gegenüber zulegt. Seine Gefühle ausradiert und die Emotionen nieder tritt.“, war meine mürrische und unwillige Antwort, als mich Gunnar daran erinnerte, dass ich tunlichst an meiner positiven Grundstimmung arbeiten müsse.
„Nein.“, antwortete er in ruhigem Ton. „Es ist einzig und allein eine Frage der Einstellung den Dingen gegenüber.“
Es scheine mir bereits zur Gewohnheit geworden zu sein, wie er meint, mich in schlechter Stimmung an den Esstisch zu setzen, was der Bekömmlichkeit, der Verdauung und letztendlich meiner Gesundheit nicht dienlich sei.
So wie so, beinahe grundsätzlich, würde ich nicht wahrhaft lachen können. Bestenfalls oberflächlich und sarkastisch. Selten wirklich tief aus mir heraus.
Wie auch? Dachte ich. Während der ständigen Gegenwart von Kummer, Sorgen, Schmerzen, Eifersucht und üble Laune erzeugenden Personen wie Ellen Parker, Claire Mc Lachlin, Elena Sukova, Paula Diaz, Anna Vanderhoof, Mahtilda Nyborg usw. Ja, sogar und noch immer Kate Austin-Nobel. Jedoch und insbesondere Zuckerfötzchen Natalja Wassilijew, die mir/uns jeden Morgen, jeden Mittag und jeden Abend serviert. Von den asiatischen Mings und Chens ganz und gar zu schweigen, von denen sich Gunnar ab und an „behandeln“ lässt.
Am aller liebsten würde ich die Belegschaft rein männlich oder zumindest zur Hälfte maskulin halten. Im Augenblick ist jedoch ein Überschuss an jugendhafter Weiblichkeit zu verzeichnen. Welchen ich nicht zuletzt Dahl Lindqvist und meinem Ehemann zu verdanken habe.
WIE in der Götter Namen, sollte ich da eine positive Grundeinstellung aufweisen können?

„Lass diese unnütze Eifersucht endlich fallen.“, mahnt Gunnar diesbezüglich immer wieder. „Du kannst schließlich nicht auf alle Frauen eifersüchtig sein. Das ist aberwitzige Torheit.“
Ich vermute, dass in der Tat die Eifersucht eines meiner hervorstechendsten und unangenehmsten Probleme ist.
Wie krank ist die Welt der Menschen eigentlich, wo alle, und ich behaupte es schlicht und einfach, ALLLE an irgendwelchen Krankheiten leiden? Seien sie nun physischer oder psychischer Natur. Oder an beiden.

-------

- Ein kurzes (Streit-) Gespräch mit Ellen Parker, die meinte hier einen Rock-Abend veranstalten zu können. Party-Tempel gibt es in der Umgebung bereits zur Genüge. Wir sind hier schließlich ein spirituelles Zentrum. Die Betonung liegt hier auf „spirituell“!
- Kevin fragt wieder und wieder, ob ich es mir womöglich doch noch überlegen würde zu ihm zu kommen. Was soll ich nur tun?
- Nächste Woche beginnen die Bauarbeiten des neuen Wellness-Gebäudes, sowie des zweiten Restaurants. Ich bin nicht Willens zu warten. Gleichgültig was Wetter und kriminelle Subjekte dazu sagen mögen.
- Klatsch und Tratsch ist stets der Selbe. Nichts Neues von Sarah.
- SMS von Troels. Es täte ihm leid. Ich könne doch schließlich jeder Zeit zu ihm kommen.
- Sprach kurz mit Norman, Paul Bradley und Jason.
- Adam wird Ende der nächsten Woche zu uns kommen. Zumindest sagte er das im Augenblick.
- Mein Knie schmerzt noch immer.

Gunnars Bruder Carsten feiert heute seinen neunundzwanzigsten Geburtstag.
Erneut eine Feierlichkeit, zu der ich Gunnar begleiten sollte.
Ich denke noch darüber nach.




Donnerstag, 20. Februar 2014

Warten




Gunnar blieb bis zum Abend in Stockholm. (Was auch immer er dort mit Ellen Parker tat?)
Frisör, Nagelstudio und Kosmetik waren meine Termine.
Eine SMS von Felicio.
Ich dachte an Troels. Rief in an. Er hatte keine Zeit.
Flirtete ein wenig mit Jason. Sprach mit Paul, Mads und Norman. Dacht über Kevins Einladung nach und fragte mich, wie es Wanja gehen mochte.
Nach dem Dinner, welches ich zumindest gemeinsam mit Gunnar einnahm, ging er zu seinen Kindern und noch einmal für etwa zwei Stunden ins Office. (Was er dort tat, bleibt schleierhaft.) Vorbereitungen für Morgen, sagte er.
Ich sah fern und wartete.....

-------

Ein bewegter Morgen
Ein Rendezvous mit den Anwälten für uns beide. Christine und Thomas wohnten diesem Meeting ebenso bei.
Eine Physiotherapie für mich. Ein Treffen mit Zuckerfötzchen für Gunnar. Was ich natürlich nicht mit Bestimmtheit zu sagen vermag. Es daher nur eine Vermutung ist. Alldieweil er während unseres gemeinsamen Frühstücks kurz mit ihr in einen Raum gleich neben der Küche ging und ihr wer weiß was zu sagen hatte, was er offensichtlich nicht vor aller Ohren an unserem Tisch tun konnte. Ich hasse diese Puppen gesichtige Girlie, die mir frech ins Gesicht lacht, währenddessen sie hinter meinen Rücken (vermutlich) mit meinem Ehemann fickt. Sie ist nun keineswegs die Einzige. Ähnliches trifft auf einige andere der Angestellten in gleichem Maße zu. So zumindest das Gemunkel.

And now I’ll go to Sarah. Die nächste Portion „Gerüchte“ einholen.....

 




Mittwoch, 19. Februar 2014

Sorgenschwere Eifersucht



Zuweilen vermag ich mich des Eindrucks nicht entziehen, dass sich Gunnar die meiste Zeit des Tages mit den jungen Damen beschäftigt.
Sind wir im Restaurant, ist er so manches Mal für ein halbes Stündchen verschwunden. Ein anderes Mal, oder sogleich anschließend debattiert er mit einer der Angestellten oder wird sogar noch beim Lunch oder Dinner gestört.
Dann hört man die jungen Damen miteinander streiten.
„Haben DIE nichts zu tun?“, war mein erboster Kommentar.
Oder, sehe ich alles nur aus dem eifersüchtigen Licht einer Ehefrau, die um die Gerüchte weiß, welche man sich von ihrem Ehemann und dem weiblichen Personal erzählt. Die ich so manches Mal sogar, für einen Augenblick, für wahr halten könnte.
Oder sehe ich doch nur überall „Gespenster“?

-------

- Die vampiristsche Schwestern hatten am gestrigen Morgen ihren qualvollen Auftritt. Es dauerte ewig, bis sie fanden, wonach sie suchten.
- Marie ist am Jammern, dass sie Mardi Gras versäumt.
- Eine weitere junge Dame wurde von Dahl Lindqvist eingestellt. Cara Holm. Zweiundzwanzig Jahre alt. Das Gesicht wie ein Püppchen. Langes blondes Haar.

Empfindungsbarometer:
Alle eifersüchtig, schmerzenden Gedanken beiseite schiebend.....
Stattdessen an angenehme Stunden denkend......(was allerdings nicht wirklich gelingt).

Befindlichkeiten:
- Ich habe Schmerzen im rechten Knie, was offensichtlich auf die Hüfte zurückzuführen ist.
- Meine Schleimhäute sind trocken.
- Die Leber zwickt.
- Probleme mit Blase und Darm.

-------

Während des Lunchs erhielt Gunnar einen Anruf.
„Wer war das?“, fragte ich, als er aufgelegt hatte.
„Margot Olsson kommt uns besuchen. Sie ist bereits auf dem Weg hier her.“
Was für ein beschissenes Timing! Gerade heute, wo der Termin mit den Architekten ansteht. Denn ich beabsichtige alsbald mit dem Neu- und Anbauten zu beginnen, wenn die Wetterverhältnisse es hergeben.
Gunnar bemerkt natürlich meine Bedenken und hatte meine Gedanken gelesen.
„Du bist nicht allein. Meine Mutter und Thomas werden dir helfen.“
Was konnte ich darauf noch erwidern?

-------

Margot Olsson schien es im Zentrum offensichtlich so gut zu gefallen, dass sie bis zum heutigen Morgen zu Gast bei uns blieb. Infolgedessen fiel die Thai-Massage für Gunnar doch noch aus. Die er kurz zuvor getimt hatte.
Mir ganz persönlich ging das Ganze viel zu weit. Eine fremde Person, die obendrein noch offen mit meinen Ehemann flirtet, ist unerträglich.
Gunnar ist in der Tat ein überaus attraktiver Mann. Chef eines kleinen Unternehmens obendrein. Es ist durchaus verständlich, dass er auf die Damenwelt äußerst anziehend wirkt. Jedoch im Augenblick sehe ich an jeder Ecke und in jedem Moment aufreizende Gespielinnen lauern. Und dann erwartet Mann von mir, dass ich nicht argwöhnisch und eifersüchtig bin?
Wie könnte ich nicht misstrauisch sein, wenn er Margot Olsson des Nachts zu ihrer Hütte begleitet? Dann erst nach etwa einer Stunde mit hoch rotem Kopf zurückkommt und sogleich in die Dusche eilt?
Er wäre ausgerutscht und hingefallen war seine (Ausrede) Entschuldigung.

-------

Heute ist Beautyday. Genau genommen sollte er das schon längst sein. Jedoch war da vorerst der Besuch des Arztes, die Kontrolle der Bestellungen für die kommende Woche und die Verabschiedung von Margot Olsson, der Gunnar beinahe postwendend mit dem Wagen nach Stockholm folgte. Allerdings in Begleitung von Ellen Parker, was mir ebenso „verdächtig“ erschien.



Dienstag, 18. Februar 2014

Der Tag der Küsse



Am Nachmittag kam Troels vorbei. Klopfte an der Tür und drängte mich,  den Schlüssel zu seiner Wohnung wieder an mich zu nehmen.
Ich blieb in der Tür stehen. Genau wie er zwei Tage zuvor. Bat ihn nicht herein.
„Sei nicht albern. Lass mich kurz mit dir reden.“
„Gunnar kommt sicher gleich vorbei.“
Was für eine widersinnige und eher peinlich durchschaubare Lüge. Wie kam ich nur dazu dergleichen Unsinn von mir zu geben?
Troels lächelte gelassen und schob mich sanft zur Seite.
„Komm setzt dich zu mir.“
Ich schnaufte durch, schloss die Tür und nahm ihm gegenüber Platz.
Troels sah mich nur an. Eine ganze Weile lang. Schweigend und lächelnd. Dann holte er aus seiner Jackentasche einen Schlüssel, legte ihn vor sich auf den Tisch und schob ihn langsam zu mir herüber.
„Ich will ihn nicht.“, gebärdete ich mich trotzig.
„Dann brauchst du mich das nächste Mal nicht nachts halb drei aus dem Bett zu klingeln.“, sprach er unbeeindruckt von meiner Widerrede weiter.
„Es wird kein nächstes Mal geben.“
„Wird es doch. Denn du wirfst unsere Freundschaft nicht einfach so weg.“
Ich funkelte ihn an. Wusste nicht wirklich, was ich nun antworten sollte. Also schwieg ich besser und wartete ab.
Wir sprachen wir über Anette Christensen und eine Zeit lang benahm ich mich noch unnachgiebig.
„Sie kam zurück und ist bei mir geblieben.“
„Du hast sie zurückgeholt. Gib es zu!“
Troels schnaufte. „Ich weiß nicht mehr wie oft ich dich darum bat, bei mir zu bleiben. Ich muss auch irgendwie leben. Verstehst du nicht?“
„Natürlich verstehe ich das. Du kannst schließlich nicht ewig auf mich warten. Und jetzt,....brauchst du mich nicht mehr.“, was mitnichten ein Vorwurf sein sollte.
Troels lehnte sich zurück und sah mich erneut schweigend an.
„Wenn du es ernst meinst“, begann er dann, „zu mir kommst, und tatsächlich mit mir leben willst, beende ich augenblicklich die Beziehung mit Anette. Aber ERST dann. Aber das wird ohnehin nicht geschehen. Oder?“
„Nein.“
Er schüttelte mit dem Kopf. „Hast du mich je wirklich geliebt? Oder war alles nur ein Spiel für dich?“
So allmählich verrauchte mein Zorn und Verständnis breitete sich in mir aus.
„Ich liebe dich noch immer.“, sagte ich leise und sah ihm tief in seine Augen.
Es war nicht gelogen. Ich liebe ihn natürlich auf eine ganz besondere Weise.
Umso tiefer und längere ich ihm in seine Augen sah, umso mehr fühlte ich mich zu ihm hingezogen. Und bereits nach wenigen Minuten war ich bereit gewesen, mich augenblicklich in seine Arme zu werfen und mit ihm ins Bett zu steigen.
Herr Gott noch eins! Ich hasse diese Wankelmütigkeit. Ein attraktiver Mann, mit welchem ich bereits irgendwann schon einmal intim gewesen war, vermag mich noch immer in kürzester Zeit umzustimmen und schwach werden zu lassen. Eines meiner anhaltenden und beständigen Laster.
Aber Troels war nicht irgendwer. Er ist etwas Besonderes.
Am Ende nahm ich den Schlüssel an mich, fiel ihn um den Hals und wir küssten uns innig, bevor er mich verließ.

-------

Kurze Zeit später kam der nächste Gast. Jason Anekelea.
Er berichtete mir von den Disputen mit seiner Frau. Sie sei so extrem eifersüchtig. Insbesondere auf mich. Könne sich nicht mehr beruhigen. Unterstelle ihm erneut mit mir geschlafen zu haben.
„Taten wir das nicht?“, fragte ich ein wenig spitz.
Jason zog die Augenbrauen nach oben und lachte. „Ja. Aber leider nicht mehr. Wir hätten es tun sollen. Damit sich der Ärger auch lohnt.“, witzelte er. „Wir könnten es ja noch nachholen.“
Jetzt zog ich die Brauen nach oben und verzog das Gesicht. „Doch eher nicht.“
„Warum?“
„Lass es Jason.“
„Wirst du jetzt zur Heiligen? Während sich dein Mann durch die Reihen der Angestellten fickt.“
Mit einem energischen „Nein!“, widersprach ich dieser Behauptung. „Das tut er nicht. Das sind doch nur Gerüchte.“ Mit jedem meiner Worte wurde ich leiser und meine Glaubwürdigkeit schien damit zu schwinden.
Jason lachte. Legte den Kopf ein wenig schief und sah mich spöttisch an. „Tja. Dann weiß ich auch nicht, warum er gerade in Ellen Parkers Hütte gegangen ist.“
Ich versuchte diesen Satz zu ignorieren und wir redeten noch einige Minuten miteinander. Dann drängte ich ihn zu gehen. Denn ich wusste nicht, wann Gunnar zurückkommen würde, und es wäre mir unangenehm gewesen, wenn er Jason hier, bei mir vorfindet.
Zum Abschied küsste er mich innig. Es ging so schnell. Ich konnte mich ihm nicht mehr entziehen. (....und schmolz erneut im See der Gefühle dahin....)
Nach etwa einer Stunde rief mich Gunnar an. Fragte, ob ich schon essen gehen wolle. Er wäre gerade auf dem Weg zu Inula Castanes und Óðinn Aron. Würde dort eine Weile bleiben wollen, wo ich ihn abholen könne, wenn mich der Hunger plagt.
Die ganze Zeit über hatte ich darüber nachgedacht, ob Gunnar tatsächlich bei Ellen Parker war. Ebenfalls sinnierte ich darüber zu ihrer Hütte zu gehen und durch die Fenster zu spähen. Tat es aber dann doch nicht. Weil ich es albern fand.

-------

Den Jazz-Abend im großen Saal besuchten wir nur kurz. Für ein, zwei Songs. Nur um Präsenz zu zeigen.
Später saß ich völlig erschöpft an Gunnars Seite, hatte meinen Kopf an seine Schulter gelehnt während wir fernsahen.

Der virtuelle Kuss
Kurz bevor wir zu Bett gehen wollten, bekam ich eine SMS von Kevin. `Lass uns kurz skypen.´
Ich stand auf, nahm mein Notebook, setzte mich wieder zu Gunnar auf die Couch und schaltete es an.
„Ahh. Du bis natürlich nicht allein. Hi Gunnar!“, begann Kevin die Konversation. „Ich dachte, ich lade deine Frau zu mir ein. Denn meine wird für ein paar Tage verreisen.“
„Wenn sie will.“, antwortete Gunnar knapp.
„Willst du?“ Kevin grinste mich an.
„Ich weiß nicht recht.“, begann ich mich zu winden. „Gerade vor einigen Tagen kam ich aus dem Hospital. Und die zweite Woche ist stets die Schlimmste.“
Kevins Mundwinkel hatten sich bereits nach unter verzogen und er sah ganz traurig drein.
„Na ja. Vielleicht das nächste Mal.“
„Wann wird sie denn genau verreisen?“, fragte ich dann doch noch und sicherheitshalber, um mir diese Option vorzubehalten.
„Vom 24. bis 26. Februar.“

Als wir zu Bett gegangen waren, animierte ich Gunnar zum Sex.
„Du hast lange nicht mit mir geschlafen.“, sagte ich zu ihm und kuschelte mich fest an seinen Körper. Schmuste und streichelte ihn.
„Ja. Ich weiß.“, sagte Gunnar liebevoll lächelnd. Streichelte meine Wange und liebkoste mich. „Ich wollte nur Rücksicht auf dich nehmen. Ficken ist schließlich nicht das Wichtigste auf dieser Welt und ganz und gar nicht in unserer Beziehung. Meinst du nicht auch?“
„Hmm.“ Ich nickte und schloss kurz beide Augen, um zu bekunden, dass ich ihm zustimmte.
„Aber wenn du es willst.“, sprach es und erhob sich sacht. Begann meinen Körper von oben nach unten und von unten nach oben mit Küssen zu bedecken.
Ich gab mich hin. Ließ mich fallen. Genoss!
Erstaunlicher Weise dauerte das Vorspiel viel länger als sonst und sein Eindringen war überaus gefühlvoll und sanft. Genau SO, wie ICH es mag. Gunnar bewegte sich langsam auf und ab. Ließ mich jeden einzelnen Stoß in vollen Zügen genießen.
Kurz kam mir der Gedanke, wie er mit diesen weichen, zarten Bewegungen zum Höhepunkt kommen würde. Wo er doch genau genommen viel eher auf die etwas härtere Gangart stand. Was mir am Ende doch an sich gleichgültig gewesen war. Ich hatte mich danach gesehnt, ihn endlich wieder in mir zu fühlen. Wollte nur noch schwelgen, genießen, bis zur aller letzten Sekunde an nichts anderes mehr denken.
Jedoch war es dann doch nicht so.
Es dauerte verhältnismäßig lang bis er in mir kam. In dieser Zeit schossen mir gelegentlich Gedanken an Ellen Parker, Paula Diaz, Natalja Wassilijew und vielen anderen durch den Kopf, denen man nachsagte mit meinem Ehemann ein Verhältnis zu haben und ich ärgerte mich darüber wie die Bilder an meinem inneren Auge vorüber zogen, wo ich Gunnar mit dieser oder jener sich im Bett wälzen sah.
Ich schob sie alle samt beiseite. Schluss damit! Basta!

„Wie gelingt dir das?“, fragte ich Gunnar, kurz bevor ich einschlief.
„Was?“
„Es war schlicht und einfach herrlich heute. Genau SO, wie ICH es mochte. Und das weißt du auch.“
Gunnar küsste mich sanft, drückte mich an sich und knurrte genüsslich. Und bevor ich eine Antwort bekam, schwebte ich ins Land der Träume.