Donnerstag, 30. April 2015

Nicht heute!



Da mich die anderen auf ihre Rückkehr aus der Stadt warten ließen, nahm ich mir einen Spaziergang auf den „alten Wegen“ vor, welchen ich viel zu weit ausdehnte und mich demzufolge gnadenlos übernahm. Trotz alledem hielt ich abends noch bis nach Mitternacht durch, um nicht auch noch den zweiten Abend mit den anderen zu versäumen. Selbstredend fiel ich erschöpft ins Bett und in einen tiefen Schlaf. Dennoch kam ich anfänglich nicht wirklich zur Ruhe. Nicht nur, dass mir alle möglichen Gedanken durch den Kopf huschten, von Derek, Troels und Kevin, meinen Eltern, die nicht meine Eltern sind, was mir gerade an diesem Ort nur all zu deutlich bewusst wurde, über Marie, meine Halbschwester, Gunnar und seine Kinder mit ihr, bis hin zu den Ursachen für meine derzeitig fehlende Spiritualität, welche ich in den Tiefen meiner Selbst zu finden hoffte . Zudem war da auch die Eifersucht auf diese Alexa....und nicht nur auf sie allein. Ebenso auf alle anderen Frauen, mit denen Gunnar flirtete und fickte. Hier war schließlich der Ort seiner Zeit in der Sekte. Aber auch der Ort, wo wir beide uns kennen lernten....vor dreieinhalb Jahren.
Mag auch gut sein, dass meine Aufgewühltheit noch durch den koffeinhaltigen Inhalt der zwei Gläser Coke, an denen ich mich nach der Rückkehr von meiner kleinen Wanderung vergangen hatte, verstärkt wurde.
An Wanja konnte und wollte ich nicht denken.  Alldieweil er nun für immer für mich verloren war. Eine Option, die ich nun nicht mehr hatte. Und an diesem Punkt verfluche ich diese „Entscheidungsqual“ für den „einzig Richtigen“, den es nicht gibt!
Andererseits jedoch, und bei diesem Gedanken musste ich doch ein wenig lächeln, werfe ich Gunnar seine Seitensprünge vor, die genau genommen nichts anders sind. Zudem gewährt er mir Toleranz, genauso, wie er sie von mir erwartet. Nur Gunnar, folgt seinen Neigungen, Gewohnheiten, seinem Selbstverständnis vom Umgang mit einer, in dieser Sekte erlernten Sexualität, welcher ich nicht wirklich zu folgen vermag. Ich erinnere mich nur noch all zu gut an den Beginn unserer leidenschaftlichen Stunden, in denen mir so Manches an Gunnar wunderlich erschien. Diese Kühle der Hände, oft der Haut, welche ich bei diesen Temperaturen, die stets hier herrschen, nicht nach vollziehen konnte. Die Blässe seiner Haut. Die hellen Augen. Das Schlafen am Tag und Wachen in der Nacht. Das Beißen und Trinken meines Blutes. – Merkwürdigkeiten! –

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Der Tag hatte heute Morgen zwar früh, aber so wunderbar begonnen.
(Aus-?)Schlafen, räkeln, schmusen, ficken und noch einmal ficken. Einmal weich und sanft für mich. Ein zweites Mal härter. Gunnars Neigungen entsprechend nebst Butt Plug mit Ringelschwänzchen und dem Kneten seiner Eier. Und zum Glück waren wir gerade damit zu Ende gekommen, als Marie mit Veronica Turner und den Kindern, Henrik und auch der Rest der Familie Turner zu uns ins Zimmer kamen, um ein Ständchen der Gratulation zu unserem dritten Hochzeitstag zu überbringen.

Bevor wir jedoch den Frühstückstisch erreichten ereilte mich, in diesem Augenblick aus unerfindlichen Gründen, Wehmut. Eine Traurigkeit über unser verlorenes zu Hause, an einem so wunderbaren Ort, an welchem ich mich so derart wohl gefühlt hatte.
Christine, meine Schwiegermutter, musste dies sicherlich ähnlich, oder schlimmer empfinden. Hatte sie doch ihren erst kurz wahr gewordenen Traum aufgeben müssen. Und wie sich nun herausstellte, völlig vergebens. Hätte sich diese unliebsame, durchtrieben, vereinnahmende PR-Freundin nur eher schwängern lassen, könnten wir alle noch zufrieden und glücklich sein. – Wie beklagenswert! –

Infolgedessen setzte ich mich missmutig, mit schnaufendem Atem und schweren Herzen zu den anderen an den Frühstückstisch. Als ich jedoch dann noch begann zu weinen, wurde es Gunnar zu leidlich. Er blies die Backen auf, sah mir streng entgegen und zog die linke Augenbraue nach oben.
„Nicht heute!“ Hörst du. Bitte, nicht heute.“, wiederholte er knapp. Die anderen waren still und ein wenig betroffen. Senkten den Blick. Knabberten an den Biscuits und schlürften wortlos den Kaffee aus ihren Tassen.
„Es ist ja nicht nur unser Hochzeitstag, sondern ebenso Beltane. Wir sollten feiern, trinken, essen, den Tag genießen.“ Gunnar griff nun besänftigend nach meiner Hand und drückte sie leicht. Der Ton seiner Stimme wurde milder, mitfühlender und verstehender. „Vielleicht räuchern wir auch ein wenig. Erik würde es so tun. Und meine Mutter sicher ebenso. Was meinst du?“
Ich nickte. Wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, schluckte den Rest davon hinunter und wagte ein unsicheres Lächeln, das ich Gunnar nun befolgend (gehorchend) entgegenbrachte. Verschämt sah ich in die Runde und genierte mich ein wenig, ob meiner (unsinnigen) Anwandlungen....gerade an diesem Tag. Und genau genommen, vermisse ich ebenso die Stunden am Vormittage mit Marie, wo wir unbeschwert lachten, klebrig-süße Früchte aßen, Margaritas tranken und die News der Gazetten durchstreifen, um darüber zu lästern.
Noch ein Grund mehr,....um zu weinen!    



Mittwoch, 29. April 2015

Unspektakuläre Ankunft



Die Affäre mit dieser Alexa geht mir so allmählich zu weit und vor allem auf die Nerven. Was denkt sich diese Kuh? Das sie Gunnar bekommt und für sich allein haben kann?
Es fällt mir in der Tat schwer, meinem Ehemann gerade diese Liaison zu verzeihen. Scheint da doch auf irgendeine Weise mehr zu sein, als nur die pure Fickerei. Gleichwohl er es verneinen mag.

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Nun, unsere Ankunft in New Orleans war doch eher unspektakulär.
Unser Verwalter, Abraham Turner, war zum Flughafen gekommen um uns abzuholen. Die Frauen hatten Jambalaya zubereitet. Ich aß nur noch einen Happen und ging zu Bett. Denn für mehr war keine Kraft mehr. Gunnar beschäftigte sich ohnehin mit seinen Kindern. Er schien so glücklich zu sein, sie endlich wieder zu sehen. Er kam erst spät zu mir ins Bett. Man hatte sich gewiss noch eine Menge zu erzählen.
Ich schlief unruhig die erste Nacht. Hatte Alpträume und Gunnar meinte, es läge an diesem Ort. Womöglich solle ich mich darauf vorbereiten, endlich durch das Spiegeltor zu gehen. Aber dazu verspüre ich nicht die geringste Lust.
„Dazu fühle ich mich nicht im Geringsten in der Lage.“,  beklagte ich mich. „Überdies hat man mich in keinster Weise darauf vorbereitet. Ich bin in Augenblick von meiner Spiritualität so weit weg, wie der Mond von der Erde.“
Gunnar schnaufte ein wenig und nickte zustimmend. „Ja. Da hast du Recht. Vielleicht kommst du hier zur Ruhe und findest, zumindest einen Teil deiner Spiritualität wieder. In jedem Fall ist es ein guter Ort dafür. Unterstützung hättest du sicherlich von Camille. Es wäre ohnehin sinnvoll sie aufzusuchen, wenn wir schon einmal hier sind.“
Zum Glück wandte sich Gunnar dann wieder seinen Kindern zu und ließ mich mit diesen, für mich im Augenblick so unwirklichen Kram in Ruhe. Ich war noch nicht einmal richtig angekommen und sollte bereits „Wunder“ vollbringen. Unmöglich!

Die letzten Tage des Reisens haben mich erschöpft. Die unterschiedlichen Zeitzone ebenso wie die veränderten klimatischen Bedingungen. Nichtsdestoweniger die Eifersucht auf diese vermaledeite Alexa. Die mir wie ein Dorn im Fuße steckt, um mir bei jedem Schritt Schmerzen zuzufügen. Nun, wenn dies tatsächlich ein so besonderer Ort (für mich) ist, dann wünsche ich mir, dass sie den Weg bis hier her nicht findet, damit sie  die Ruhe dieses Ortes und meine Zweisamkeit mit Gunnar nicht stört. Denn Morgen, an Beltane, feiern wir unseren dritten Hochzeitstag. Aus diesem Grund begab man sich heute Vormittag gesammelt in die Stadt, um Einkäufe und Bestellungen zu tätigen.
Obwohl es wie gewöhnlich sonnig und angenehme 24 Grad sind, war mir der Stress schlicht und einfach zu viel Gunnar, Henrik, Marie und Sheri Turner zu begleiten. Stattdessen sitze ich hier auf meiner geliebten Veranda im Schaukelstuhl, mit einem kühlen Eistee in meiner Hand, und surfe im Internet. Und der Rest vom Jambalaya steht schließlich noch im Kühlschrank. Mehr scheint mir im Augenblick nicht erforderlich zu sein.
Morgen benötige ich in jedem Fall all meine Kräfte. Werde mich wohl kaum zurückziehen können,....an unserem „Ehrentag“.



Dienstag, 28. April 2015

Das Comeback der Konkurrentin


So gänzlich blieb mir diese Alexa nicht erspart. Natürlich hatte sich Gunnar mit ihr getroffen. Was vorher verabredet gewesen sein muss.  Und, was hatten sie genau genommen die ganze Zeit über zusammen getan? Währenddessen ich im Hotelzimmer auf Gunnars Rückkehr wartete. Er brachte sie dann sogar noch mit ins Hotel und lud sie ein, mit uns zu speisen. (Was ich Not gedrungen über mich ergehen lassen musste.) Was für ein Wunder, dass er sie nicht noch dazu animierte, sich mit uns schlafen (?)  zu legen. Am aller liebsten hätte er es sicherlich getan. Alldieweil sich die "Abschiedszeremonie" bis ins Unendliche erstreckte. Küsschen rechts und eines links und gleich noch einmal. Eine Umarmung und noch ein Kuss auf den Mund. Was ich mir als daneben stehende Ehefrau mit ansehen musste.
Am Abend schien Gunnar unzufrieden. Selbstredend sprach ich ihn daraufhin an.
„Dann geh’ doch und fick mit ihr!“, schoss es unkontrolliert aus mir heraus.
Gunnar gab sich nun gelassen und schüttelte fast gleichmütig lächelnd den Kopf. „Das habe ich doch bereits.“
Da blieb mir glatt der Mund offen stehen. „Ich dachte, du wolltest dich in der Casting-Agentur vorstellen?“
„Das habe ich auch.“
„Und?“
„Man hat mich nicht genommen. Jedoch für einen Werbespott vorgemerkt.
„Und dann trafst du so rein zufällig diese Alexa. Nicht wahr?!“, fauchte ich vor Wut.
„Nicht zufällig. Wir hatten uns verabredet.“
„Und warum fragtest du mich, ob ich dich dorthin begleiten solle? Deine Intension war von Beginn an sie zu sehen und.....mit ihr zu ficken.“
„Nein. Es hat sich dann eben so ergeben.“
„Was? Das Ficken?“, höhnte ich bissig.
„Ja.“, antwortete Gunnar knapp.
„Ja und?“, fragte ich nach.“
Er zuckte nur mit den Schultern.
„Ja nun, WO fickt man denn so auf die Schnelle? In einem schmuddeligen Stundenhotel?“
„Nein.“
„Auf der Toilette?“, spottete und wütete ich weiter.
„Wir waren hier im Hotel. Nur auf einem anderen Zimmer.“
Ich entrüstete mich und vermochte kaum zu glauben, was ich da hörte. „Wohnt sie etwa ebenso hier?“
„Ja.“
Nun blieb mir die Spucke weg. „Selbstverständlich hast du dies von Anfang an gewusst. Nicht wahr? Hast Du dich mit ihr vielleicht sogar schon des Nachts getroffen?“
„Nein.“
„Nein?“
„Sie kam erst vergangene Nacht hier an.“
„Und dann durfte ich auch noch mit ihr zusammen speisen?“, erboste ich mich.
„Wieso denn nicht?“
„Genau genommen dachte ich, es wäre aus mit euch beiden.“
Gunnar sah zu mir herüber und zog beide Augenbrauen nach oben. Holte tief Luft und sagte: „Offensichtlich hat sie es sich anders überlegt.“
„Was in aller Welt bedeutet das denn jetzt?“
„Nichts weiter. Das wir uns vielleicht gelegentlich sehen.....“
„...und ficken?!“, fiel ich Gunnar ins Wort.
Er schnaufte. „Ja. Kann sein.“
„Sagtest du nicht, es wäre endgültig aus mit ihr? Ich hätte sie vertrieben?“
„ Ja. Aber ich sagte auch, dass sie es sich womöglich wieder anders überlegt.“
„Also hat sie es sich ANDERS überlegt?!“
Gunnar wurde die Diskussion zu leidig und er antwortete mir nicht mehr.

Trotz aller Differenzen kuschelte ich mich letztendlich doch an Gunnars warmen Körper und schlief in seinen Armen ein.

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Entgegen aller Absprachen bleiben wir nun doch noch in New York.
„Ein, zwei Tage“, sagte Gunnar, als ich ihn fragte warum. „Ich wurde für den Werbespot nun doch engagiert.“, gab er an.
„Ach was? Und sie vielleicht auch?“
„Nein.“
„Aber sie ist noch hier im Hotel? Oder?“
„Ja.“
„Ist DAS womöglich der wahre Grund für unser Bleiben?“
„Nein.“, erwiderte er schließlich nach einem kurzen Zögern.
„Und warum glaube ich dir das nicht?“
Gunnar wendete sich ab und wollte gehen.
„Was ist los mit Dir?“, schrie ich ihm nach. „Liebst du sie etwa?“
Gunnar blieb stehen, wendete und kam nun wieder auf mich zu. Nahm mich bei den Schultern und sah mir fest in die Augen. „Nein. Ich liebe sie nicht. Es ist halt nur derzeit schön mit ihr zu ficken.“
„Das soll alles sein?“
„Ja.“, suchte er mich zu beruhigen.
„Gehst du sie jetzt wieder ficken?“
„Nein. Ich gehe den Werbespot drehen. Warum begleitest du mich nicht einfach?“
Ich griff nach meiner Jacke und ging mit Gunnar zu dem Dreh.

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Nun, es lief alles absolut professionell. Und diese Alexa war nirgendwo zu sehen.
Jedoch des Nachts war Gunnar für einige Stunden verschwunden. Er kam erst in der Morgendämmerung zurück.
Noch halb Schlaf trunken gab ich ihm zu verstehen, dass ich seine Abwesenheit bemerkt hatte.
„Sie reist ab heute. So wie wir.“, antwortete er darauf. Legte sich noch einmal zu mir ins Bett und schloss mich in seine Arme. (Er roch nach Schweiß und nach ihr. Duschte aber erst bevor wir frühstücken gingen.) 
Doch zuvor ließ ich mich noch auf eine kleine „Fingerspielerei“ ein, die Gunnar mir so nach und nach, voller Leidenschaft, offerierte. Und eh ich hätte nein sagen, oder mich dagegen verwehren können, war seine Hand bereits zwischen meinen Schenkeln und drei seiner Finger in meiner Scheide. Ich stöhnte auf und ließ ihn gewähren.
Weshalb auch nicht? Es fühlte sich trotz alledem angenehm, wohltuend und sogar entspannend an.

Nichtsdestoweniger, warum immer wieder diese Demütigungen? Welche Gunnar nicht als diese mir gegenüber empfindet. Für ihn scheint das Ficken mit anderen Frauen völlig „normal“ zu sein. Dennoch vermag ich mich nicht dazu durchzuringen, es beständig einfach so hinzunehmen. Gleichwohl es womöglich mein Bestreben sein sollte. Denn Gunnar ist nun einmal wie er ist. Da wird sich sicherlich auch zukünftig nicht viel daran ändern.

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Gunnar ist gleich nach dem Frühstück noch einmal zu dieser Werbeagentur gefahren. Kam jedoch umgehend zurück.
Jetzt, checken wir aus,....und fliegen nach New Orleans.


 

Montag, 27. April 2015

Boxenstop in New York und die Auflösung des Geheimnisses um Wanjas plötzlichen Gesinnungswandel



Es war keine Zeit Kevin zu besuchen. Meine Mutter war in ihrem Element und richtete eine Party für etwa fünfzig Gäste aus. Selbstredend bezog sie mich in ihre Aktivitäten mit ein. Gunnar sprach indes mit meinem Vater, um sich über seine zukünftige Tätigkeit in seiner Firma zu informieren.

Es ist schlicht und einfach fabelhaft, wenn sich Gunnars Aufmerksamkeit fast ausschließlich auf mich konzentriert. Selbst der Sex scheint in diesem Fall mehr Freude zu bereiten, als wenn im Hintergrund die Eifersucht, der Gedanke an andere Frauen mitschwingt.

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Auf dem Weg nach New Orleans, auf welchen wir uns wie geplant befinden, legten wir einen Stopp in New York ein. Besuchten in der Nacht vom Samstag zum Sonntag eine Veranstaltung im Madison Square Garden, wo bereits im Voraus abzusehen war, dass wir Wanja begegneten.
Warum Gunnar dieses Zusammentreffen mit ihm initiierte, sollte sich nach dem Event, in der After-Show-Party alsbald herausstellen. Nur woher wusste Gunnar um dieses „Geheimnis“? Oder war es doch nur eine „Ahnung“?
In jedem Fall schien mir dieses Treffen kein Zufall zu sein. Gleichwohl ich doch verhältnismäßig verwundert gewesen war, als Gunnar mir sein Vorhaben eröffnete.
Im Nachhinein sollte es offensichtlich genau so geschehen. Denn ich traf auf Wanja, der mit seiner PR-Freundin dort war und, die voller stolz kundtat, dass sie ein Kind von ihm erwarte.
Somit hat sie ihn schlussendlich doch noch „gefangen“ und der aufrichtige Wanja nimmt selbstverständlich seine „Verantwortung“ als werdender Vater wahr.
Nun, womöglich passt sie auch viel besser zu ihm. Vertritt sie doch den amerikanischen Lebensstiel und das System dahinter um Vieles besser als ich. Was mit Wanjas und seines Bruders politischerer Ideologie doch eher harmonischer Einhergeht, als mein rebellisches Denken.
Alles in allem war es dennoch ein Schlag ins Gesicht für mich.
Ich bewahrte jedoch, selbst wenn es mühsam für mich war, die Contenance und gratulierte den beiden zu diesem „freudigen Ereignis“. (Gunnar grinste (zufrieden).)
Ja, wir waren alle „glücklich“ und vermutlich muss ich nicht erwähnen, wie triumphierend, selbstgefällig und herablassend sich diese Frau mir gegenüber gab, sodass ich ihre Gegenwart kaum länger als zehn Minuten ertrug.

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Genau genommen beabsichtigten wir heute Morgen nach New Orleans weiter zu fliegen. Gunnar jedoch gedachte in jedem Fall der Casting Agentur noch einen Besuch abzustatten.
Wir diskutierten eine lange Weile über das „warum“.
 „Ich dachte, du hättest dich für den Job in meines Vaters Firma entschieden.“
„Wenn wir schon einmal hier sind.“, argumentierte er beinahe flehend. Aber ich vermutete, es lag ebenso an dieser Alexa, die er hofft dort wieder zu sehen.

Ich, für meinen Teil, weigerte mich, mit ihm dorthin zu gehen. Gleichwohl er mich darum bat.
Oder hätte ich es doch besser tun sollen?



Freitag, 24. April 2015

Bis hier her......



Wir waren jedoch nicht gleich nach Dereks Abschied zu Bett gegangen. Im Gegenteil. Es wurde v-i-e-l  später. Denn da war noch das Skypen mit Nadjeschda von Arkadijs Akademie in Moskau. Sie fragte, warum wir uns so lange Zeit nicht gemeldet hätten und gab uns eine Stunde voller Informationen, die uns eher zum nachdenken anregten, als dass sie uns hätten schlafen ließen.
Es ging um den Ursprung der Menschheit und das unsere Geschichte genau genommen umgeschrieben werden müsste. Allerdings war es das Ziel die Menschheit  in Unwissenheit zu halten und von Generation zu Generation zu degenerieren. Da griff vieles ineinander und es war nötig seinen Geist weit zu öffnen, um nur annähernd den Überblick zu behalten.

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Nun war der Montag, der Tag des Fußballs für Gunnar.
Gleich nach dem Frühstück rief er seine Brüder an und schlug ihnen vor, sich nach dem Lunch bei uns zu treffen, um dann gemeinsam zum Spiel aufzubrechen.

Während Gunnar fort war, kam mir unterwarteter Besuch ins Haus geschneit. Jason mit Frau und Kindern. Seine Frau Lisa schien sich nicht wirklich in dieser Situation wohl zu fühlen. Sie nahm noch beim ersten Schritt über die Türschwelle eine sichtliche Abwehrhaltung ein. Sprach nicht viel. Aber was sie sagte, war doch eher verletzend. Sie blieben zum Glück nicht lange. Gleich danach klopfte Viggo an meine Tür. Der Grund seines „Besuches“ ist mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich verständlich geworden. Wie er angab, hatte er den Auftrag von Erik Dies und Das in Stockholm zu besorgen und da dachte er, diese Gelegenheit sogleich nutzen zu können, um mir in meiner neuen Wohnung einen Besuch abzustatten. In seiner Gegenwart fühlte ich mich ein wenig befangen. Rang um unverfängliche, harmlose Konversation. Was mir verhältnismäßig gut gelang. Er blieb etwas länger. Bedrängte mich jedoch nicht und blieb mit Wort und Tat doch einigermaßen korrekt.
Gunnar wurde erst am späten Abend von Hjalmar und Carsten zu mir gebracht, entkleidet und ins Bett gelegt, wo er glücklicherweise sofort einschlief. ICH, für meinen Teil, gedachte anfangs sogar auf der Couch zu schlafen. Überwand aber dann doch widerstrebend meine Abneigung gegen den (Gestank) Geruch nach schalem Bier und legte mich sacht neben ihn, sodass er nicht aufwachte.
Am Morgen dann, war Gunnar ziemlich zerschlagen. Das Gepolter von der Wohnung darüber, in der eine alte Frau wohnt, hatte uns geweckt. Nach dem gemeinsamen Frühstück jedoch, legte er sich noch einmal schlafen.
Zumindest für den Lunch hatte Gunnar sich aufzurappeln, um uns vom Bäcker etwas zu besorgen. Am Nachmittag gingen wir (endlich wieder!) shoppen, was überaus anstrengend für mich war. Die Füße schmerzten und der Körper krampfte.
Wo sollte das nur hinführen? Mein Radius schien immer kleiner zu werden. Trotz alldem sprachen wir am Abend über eine Reise nach New Orleans. Gunnar verlangte es selbstredend seine Kinder wieder zu sehen.

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Am Mittwoch sah ich Gunnar kaum. Er war in  Stockholm „unterwegs“. Bei seinen Brüdern, Freunden, Freundinnen und vielleicht auch bei Lara. Ich fragte ihn nicht. Frönte doch besser meiner Shopping-Leidenschaft...im Internet und sah mich nach geeigneten Immobileren im Raum Stockholm um. Denn hier.....beabsichtige ich nicht  lange zu verweilen.
Eine Entscheidung, ob Gunnar nur in der Firma meines Vaters abreiten wird, hatte er bis dorthin noch immer nicht getroffen. In jedem Fall tendiert und plädiert er für Schweden.

Gunnar kam verhältnismäßig spät zurück. Seine Abwesenheit hatte mich jedoch nicht weiter tangiert. Alldieweil ich eine Diskussion im Internet über den Frauen feindliche Religionen führte, die für eine längere Zeit meine volle Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen.

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Wir entschlossen uns kurzfristig nach Deutschland zu fliegen. Alldieweil Gunnar nun doch mit dem Job als Manager über ganz Skandinavien, in meines Vaters Firma liebäugelt. Er beabsichtigte, sich vorab über alles zu informieren.
Von hier aus, reisen wir dann sogleich weiter nach New Orleans. Zumindest ist es so vorgesehen.

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Dies waren/sind nun die „Fakten“ in Kürze. Die gefühlten „Zwischentöne“ fehlen indes hier fast gänzlich.
Aber, da wäre Lara (und die Eifersucht auf sie und alle anderen Frauen, mit welchen Gunnar noch immer fleischlichen Kontakt pflegt, die mich besser gleichgültig lassen sollten, weil sie offenkundig kaum von Belang ist), bei der er womöglich doch noch einmal gewesen war, bevor er mir seinen Entschluss mitteilte und wir so überstürzt nach Deutschland abreisten.

Wanja erreichte ich bisher nicht. Ich hätte doch gern gewusst, was ihn zu einem derartigen Kurswechsel bewog. Andererseits ist es vielleicht nur ein „Schachzug“, um mich in Sicherheit zu wiegen.
Und manches Mal denke ich an Derek. Noch wenigere an Jason, Viggo, Joseph oder Troels. Dafür etwas mehr an Kevin,...versteht sich. Er meldete sich jedoch bisher nicht und ich, beabsichtige mich ihm keinesfalls aufzudrängen.



Donnerstag, 23. April 2015

Die „Steigerung“



Es fiel schwer an dem Abzweig der Straße zum Zentrum so einfach vorbei zu fahren. Denn es war „ungewohnt“. Aber unser (vorübergehendes) zu Hause war nun in Stockholm.
Um mich von leidvollen Gedanken an mein ehemaliges, ach so malerisches Heim am See abzulenken, löcherte ich Gunnar mit Fragen nach unserer Zukunft, welche er mir nur ungenügend bis gar nicht beantwortete. Offensichtlich konnte er sich noch nicht wirklich entscheiden. Oder, er war bereits in freudiger Erwartung des Nachmittags und Abends mit Siv samt ihren Schwestern. Denn nichts vermochte ihn aus der Ruhe zu bringen oder seine famose Laune zu schmälern.
Nun gut, dachte ich, dann würde ich mich eben auf seine „näheren Zukunftspläne“ konzentrieren.
„Wann wirst du heute von Siv erwartet?“, fragte ich schließlich und Gunnar sah verblüfft zu mir herüber.
„So gegen vier.“
„Nun, dann bleibt noch genügend Zeit, um in ein gutes Restaurant zu gehen.“ Ich lächelte ihn an und tat so, als wäre dies das „Normalste“ dieser Welt. Genau so, wie er es sonst stehst handhabte in dergleichen Angelegenheiten. Was hätte ich auch anderes tun sollen? Mich erneut krähen? Nein. Ich hatte in jedem Fall gewusst, auf was (und wen) ich mich einlasse, als ich zu Gunnar zurückkehrte. Also, wozu jammern?

Gegen drei kamen wir dann, nach einem fabelhaften Lunch, in unserer kleinen Wohnung an. Kaum waren wir dort angekommen, klingelte es an der Tür. Lara kam vorbei.
Gunnar wird heute auch keine Zeit für dich haben. Lag es mir auf der Zunge. Jedoch biss ich mir auf diese und schwieg. Dergleichen Wahrheiten jetzt in Gunnars Gegenwart auszusprechen, wäre nicht passend gewesen.
Gunnar sprach noch eine kurze Weile mit Lara und begab sich dann ins Bad, um zu duschen, oder was auch immer zu tun, um sich auf seine kommende saldo-masochistische Session vorzubereiten. Ich vermute, dass würde ich gleichwohl nicht alles wissen wollen.
Nachdem Gunnar zu Siv aufgebrochen war, kam Lara noch einmal vorbei, um.....meine „Freundin“ sein zu wollen.
„Was ist?“, fragte ich sie barsch, als ich ihr die Tür öffnete.
„Ich wollte nur nach dir sehen.“
„Hat Gunnar dich dahingehend angewiesen?“, tönte ich weiter in bissigem Ton.
„Nein! Nein.“, antwortete sie rasch und beflissen. „Ich dachte, ich könnte dir helfen.“
Ich stutzte. Wobei gedachte sie mir zu helfen? Aber gut. Warum nicht? Wenn sie sich schon selbst anbiederte, sollte ich zumindest die Kontenance wahren und höflich zu ihr sein. Infolgedessen bat ich sie herein und bot ihr einen Kaffee Latte an, welchen  sie Freude strahlend entgegen nahm.
Sollte ich nun glücklich darüber sein, dass sie da war? Während sie plauderte und plauderte, dachte ich darüber nach, was ich sonst noch hätte tun können. Mich womöglich mit Troels treffen? Oder mit Jason? Andererseits hatte ich mich noch heute mit Derek verabredet und er war aller Wahrscheinlichkeit nach bereits auf dem Weg zu mir. Demnach wäre es an der Zeit, Lara freundlich darauf hinzuweisen, dass es für sie Zeit wäre wieder zu gehen. Allerdings verstand sie meine immer deutlicher werdenden Hinweise nicht. Oder wollte sie nicht verstehen. Erst als Derek erschien, war offensichtlich ihre Neugier befriedigt. Sie grinste, sah von einem zu anderen,  flirtete noch eine kurze Weile mit ihm, was Derek ein wenig peinlich schien, und ging dann (endlich!) schließlich.
Ha! Aufatmen. Nun konnte sie Gunnar berichten, dass mich Derek besucht hatte. Und noch im selben Augenblick fiel mir ein, dass ich ihr gegenüber vergessen hatte zu erwähnen, wo sich (ihr geliebter) Gunnar in diesen Stunden aufhielt. Verdammt!
Ich war so emsig darauf bedacht sie los zu werden, dass ich vergaß ein paar Ränke zu schmieden. Nun, offensichtlich entspricht es mitnichten meiner Art, Intrigen, welcher Art auch immer, zu spinnen.

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Gunnar kam, unerwarteter Weise, noch am späteren Abend zurück und.....fand mich natürlich mit Derek in unserer Wohnung vor. Nur gut, dass wir gleich nach Dereks  Ankunft (und Laras Abgang!)  leidenschaftlich übereinander her gefallen waren. Nun, wären wir nicht mehr dazu gekommen und zum Glück hatten wir uns bereits wieder angekleidet, sodass es aussah, als säßen wir ausschließlich auf der Couch und würden miteinander reden.
Andererseits war der prüde „Anschein“ so wie so völlig ohne Belang. Gunnar las sicherlich in unseren Köpfen alles, was er zu wissen gedachte. Allerdings, WAS hatte er erwartet? Das ich strickend in meinem Sessel sitze und auf sein Rückkehr warte, während er sich von seiner Domina den Arsch versohlen lässt?! Sicher nicht. Ohnehin war es an der Zeit gewesen, sich Derek wieder einmal hinzugeben. Nach zwei Wochen der Abstinenz, war er so wie so überglücklich, endlich (!!!) wieder mit mir zu „schlafen“ (ficken zu können). Und ich fühlte, wie sehr er es genoss.

Derek blieb noch eine „Anstands-Weile“ und fuhr letztendlich gegen Mitternacht zurück in den Zauberwald zurück......was eigentlich schade war! Andererseits war ich froh, dass Gunnar wieder bei mir war und ich mich genüsslich des Nachts an seinen Körper schmiegen konnte. (Was tagsüber mit „diesem“ geschehen war, daran wollte ich schlicht und einfach nicht weiter denken.)



Mittwoch, 22. April 2015

Gunnar, ein ganz „spezielles Wesen“ und eine Versöhnung




Gunnar schlug vor, am Samstag zu Erik zu fahren.
„Wenn nicht, gehe ich zu Siv. Oder ins Zentrum, weil..... ich eigentlich Lust auf zwei knabenhafte, kindliche Asiatinnen hätte.“
Nach diesem Satz sah ich Gunnar abwartend entgegen. Denn ich vermutete einen Scherz dahinter, der sich sogleich offenbarte und ihn herzhaft lachen ließ. Nur, schien dies durchaus KEIN Witz zu sein. Und in anbetracht dessen, zu WAS unser ehemals spirituelles Zentrum nun verkommen war, war doch offensichtlich, dass er sich DORT nach Herzenslust und seinen Bedürfnissen entsprechend „bedienen“ konnte.
Zu allem Überfluss bezog er mich nun nicht nur in seine Überlegungen, sondern ebenso in seine Entscheidungen, mit wem und wo er nun ficken wollte, mit ein.
„Was meinst du?“, fragte er mich allen ernstes.
Ich lachte völlig entwaffnend, kapitulierend und doch einigermaßen verwirrt. Aber, DAS war eben Gunnar!

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Letztendlich entschieden wir uns zu Erik zu fahren. Was für mich bedeutet Derek wieder zu sehen nach......einem scheinbarem Ende unserer Beziehung. Alldieweil ICH nicht nur Gunnar meinen Ehemann, sondern auch ihn „verlassen“ hatte und zu Wanja gegangen (übergelaufen) war.

Wie vermutet und des Öfteren geschehen, setzte (parkte) mich Gunnar bis zum späten Nachmittag bei Erik, Derek, Viggo, Taylor und Joseph ab. Was mir ganz persönlich zumindest die Gelegenheit gab, mich mit Derek (wiederholt!) zu versöhnen.
Er machte es mir (ebenso erneut!) leicht. Nahm mich schlicht und einfach in die Arme, drückte mich fest an sich und sagte dann seufzend: „Vergessen wir die letzten zwei Wochen  und knüpfen an unseren guten Erinnerungen an. Nur hätte ich wirklich erwartet, dass du nicht zu diesem Russen gehst, sondern mit mir davon läufst. Wir hätten zwei so schöne Wochen miteinander verbringen können. Oder auch den Rest unseres Lebens.“ Derek zwinkerte mit beiden Augen und lächelte etwas unsicher. Es fiel ihm offenkundig und verständlicher Weise doch ein wenig schwer, mir diese Kurzschlussreaktion und mein Weglaufen zu Wanja zu verzeihen. Dennoch tat er es! (Da schien nun wieder Hoffnung in ihm aufzukeimen.)

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Gunnar kam kurz vor dem Dinner zurück. Er war tatsächlich im Zentrum und hatte getan, was er mir ankündigte.
„Ich möchte eine Steigerung.“, hatte er mir gegenüber verlauten lassen. Denn für den Sonntag hatte er sich bereits mit Siv und ihren Schwestern zu einer saldo-masochistischen Session verabredet.
„Und am Montag dann der Fußball.“
Ich fand, HIER konnte keine Rede von „sich Mühe geben“ sein! Hier ging es nur um den „Genuss“.
Dennoch tolerierte ich es. Nahm hin. Schwieg und lächelte......( in Liebe zu meinem Ehemann).Ich hatte schließlich gewusst, auf was ich mich einlasse, als ich zu Gunnar zurückkehrte.
Gunnar roch frisch geduscht, was ich hörbar anmerkte. Denn Erik hatte bereits am Morgen einige Male vor aller Ohren über Gunnars Verbleiben gewitzelt. Was nicht unbedingt angenehm für mich gewesen war und was ich selbstverständlich moniert hatte.
„Ich war noch schwimmen.“, erwiderte Gunnar und zuckte unschuldig mit den Schultern. „Wenn ich schon einmal im Zentrum bin.“
Der Abend gestaltete sich ruhig und gediegen. Es wurde viel geredet, getrunken und gelacht. Selbst ich trank ein Glas Rotwein. So blieben wir am Ende doch des Alkohols wegen bei Erik über Nacht. Denn eigentlich hatte ich genau über das hier Bleiben am Nachmittag mit Derek geredet. Es war ihm doch leidlig mit ansehen zu müssen, wie Gunnar mit mir schmust. Nun, an diesem Tag war Gunnars Hunger auf Sex gestillt. Nur, Zärtlichkeiten tauschte er stets und ohnehin mit mir aus. Gleichgültig wo er mit wem gerade vorher gewesen war. (Und natürlich ließ ich es zu.)
So wie so war es hilfreich für mich gewesen, dass Gunnar noch vor  dem Dinner zurückgekehrt war. Denn ich hatte das dringende Bedürfnis mich mit ihm betreffs meiner Medikation zu beraten. Ich hatte seit einigen Tagen ein neues Medikament eingenommen, dass ich eigentlich gedachte ausschließlich bei Bedarf einzunehmen.
„Nimm es weiter.“, sagte er ruhig und überlegt. „Wenn du keine Nebenwirkungen verspürst, die dir schaden. Das wichtigste ist, dass du dich damit gut fühlst und sich  deine Beschwerden in Grenzen halten, oder sogar verbessern.“
Ja. Ich hatte den Eindruck, dass es mir MIT dem neuen Medikament tatsächlich ein wenig besser ging. Infolgedessen nahm ich sie einfach weiter, wie Gunnar mir riet.

Erst am nächsten Morgen fuhren wir zurück nach Stockholm, nachdem wir ausgeschlafen und alle gemeinsam unser Frühstück zu uns genommen hatten.

....und noch immer stand diese unbeantwortete Frage im Raum, wofür sich Gunnar  entscheidet. Für das Modeln? Das Schauspielern? Oder eine Karriere in meines Vaters Firma. Wo überdies zu entscheiden wäre, ob wir in Deutschland oder weiterhin in Schweden leben wollten.


Morgen dann: "Die Steigerung" und am darauf folgenden Tag, fasse ich die Ereignisse bis dato zusammen.


Dienstag, 21. April 2015

Nichts hat sich verändert



Nach all diesen chaotischen Ereignissen, dem Hin- und Herwerfen unserer Zukunft, wo wir bis hier her noch nicht wirklich etwas ernsthaft entschieden, WIE und WO wir sie leben werden, klopfte es an der Tür.
Es war Lara.

Ich war schon einigermaßen verwundert, dass ihr die Adresse unserer neuen Wohnung bekannt war UND, dass sie nur mit einem T-Shirt, kurzen Shorts und Hausschuhen bekleidet, verlegen lächelnd vor unserer Tür stand.
Gunnar bat sie (selbstverständlich!) herein.
Mein befremdlicher Blick schien ihr nicht entgangen zu sein, denn sie antwortete zaghaft auf meine gedachte Frage. „Ich wohn’ gleich nebenan.“
Wie bitte? W-a-s? Hatte Gunnar ihr eine Wohnung gleich im selben Haus vermittelt?
Offensichtlich.
Wie „praktisch“ für ihn!
So kam es, dass er wie gewöhnlich für ein, zwei Stunden zu ihr hinüber ging, um mit ihr zu ficken. Dazu musste Gunnar das Haus nicht einmal verlassen. Gleich anschließend fickte ich mit ihm und.....murrte nicht. Es hatte sich nichts geändert!

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Am Tag zuvor:
Während ich an meinem Notebook saß, hatte Gunnar die Wohnung am Nachmittag verlassen. Er hatte sich nicht entschuldigt. Nicht angegeben, wohin er geht und ich hatte es, wie so oft, kaum bemerkt, dass er nicht anwesend war, während ich konzentriert in die Tastatur tippte.
Gegen Abend kam er zurück.
„Wo warst du?“, fragte ich in Erwartung, dass er einen seiner Brüder aufgesucht hatte.
„Bei Siv.“
Nach diesen zwei Worten hatte Gunnar nun meine ungeteilte Aufmerksamkeit.
Ich sah ihn mit offen stehendem Mund und großen Augen an. „Einfach so....bei Siv.“
Er zuckte mit den Schultern und tat, als wäre dies das Normalste dieser Welt. Was es offensichtlich für ihn auch war (und ist). „Ja. Einfach so. Bei Siv.“
Ich schüttelte, immer noch verwundert, leicht mit dem Kopf.
Gunnar leckte sich mit der Zunge über die Lippen und kam auf mich zu, nachdem er seine Jacke abgelegt hatte. „Sie wohnt nur ein paar Straßenzüge weiter von hier.“
„A-c-h!!“ Wie bequem!!
„Ich habe NICHT mit ihr gefickt.“, rechtfertigte er sich sogleich. „Wir haben ausschließlich geredet.“
(WAS redet man eigentlich mit seiner „Domina“??)
Nun gut. Ich wollte keinen Streit und ließ es (vorerst) dabei bewenden.

Später redeten Gunnar und ich noch einmal über unser zukünftiges Leben.
Er räumte deutlich ein, dass er sich nach wie vor Mühe gab und geben würde, was andere Frauen betraf. Das ich jedoch keine ausschlaggebende Änderung erwarten dürfe. Für ihn schien ein Leben mit mehreren Frauen „normal“ zu sein. Und ICH war selbstredend nicht nur seine Favoritin, sondern gleichwohl und in jedem Fall die vom Schicksal auserwählte Seelenpartnerin. Für ihn war es nur zu schlüssig, dass ich (immer wieder!) zu ihm zurückkehrte. Gleichgültig, wie oft ich ihm augenscheinlich „davon lief“. Und ebenso folgerichtig war für Gunnar ein Leben mit mir als seine Frau. SO, wie es schon ewige Zeiten gewesen war. Was mir erneut sagte, dass ich Gunnar hinzunehmen hatte, wie er nun einmal war. Aber,...... WAS hatte ich auch anderes erwartet? Gunnar war (in diesem Leben) nun mal Gunnar, der als junger Mann ausgezogen, um die Welt zu erkunden und in die Fänge einer Sekte geraten war. Aus dieser Zeit resultierte sein heutiges, für mich ab(normales)sonderliches sexuelles Verlangen und Verhalten.
„Ich habe es noch immer nicht im Griff.“, gestand er. Wie auch? Dachte ich und fragte:  „Wirst du es denn je haben?“

....und noch immer ist die Geschichte - bis zu diesem Zeitpunkt- ......nicht zu Ende.....erzählt




Montag, 20. April 2015

Die Ereignisse überschlugen sich – Zukunftspläne



Während wir nun endlich in unserer neuen Wohnung gemeinsam angekommen waren und sie mit einem zweifachen Morgenfick eingeweiht hatten, begannen sich die Ereignisse zu überschlagen.
In der Zeit, in welcher Gunnar mit der New Yorker Casting-Agentur sprach, diskutierte ich mit meinem Vater, der nun verwegen beschlossen hatte, trotz etwaiger Drohungen, mir, oder besser uns, zu helfen.
„Da ist urplötzlich einer meiner Manager ausgefallen und ich dachte sofort an meinen Schwiegersohn.“, sagte er. „Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder er übernimmt den Posten meines Stellvertreters, oder ich setze ihn als Hauptfirmenchef für ganz Skandinaven ein.“
Es lässt sich denken, dass wir lange darüber diskutierten. Denn Gunnar gedachte seine Karriere als Model und Schauspieler nicht schlicht und einfach at acta zu legen.
Mir ganz persönlich wäre es selbstredend lieber gewesen nach Deutschland überzusiedeln, um dort meinen Hauptwohnsitz zu haben. Gunnar jedoch plädierte selbstredend für seine Heimat, was ich nur zu gut verstand.

Am darauf folgenden Tag erreichte mich ein Anruf meiner Bank: „Frau Sølgård – Blanc, ihre Vermögen ist wie aus dem Nichts unversehens wieder aufgetaucht.“
Welch’ Erstaunen! (Endlich bin ich wieder "wohlhabend".)
Zudem erreichte mich nur wenig später ein Anruf von Wanja. (Noch mehr: „Staun“! Alldieweil ich dies nicht erwartet hatte.) Und genau genommen gedachte ich diesen Anruf NICHT entgegen zu nehmen. Weil ich Drohungen und Verwünschungen erwartete. Aber dann, welch’ wunder, vernahm ich eine milde in Wanjas Stimme, die mich schlussendlich und verdutzt und aufmerksam zuhören ließ.
„Wenn du es möchtest, veranlasse ich, dass euer spirituelles Zentrum wieder das Alte wird. Dein geliebtes Haus am See stünde dir dann wieder zur Verfügung und deine Schwiegermutter kann, wenn sie es möchte, erneut die Leitung der Firma übernehmen.“
Alles AUF ANFANG? Dachte ich so und lauschte weiter Wanjas Worten, während sich die Bilder bereits in meinem Kopf formten.
„Ich halte dir, so gut ich es vermag, allen Ärger vom Hals. Überdies wirst du sicher bemerkt haben, dass dein Geld wieder verfügbar ist, zuzüglich eines kleinen Geschenkes, um die Schmerzen, die ich verursachte, zu lindern.“
Mir schlief, angesichts Wanjas ungewöhnlichen und extremen Gesinnungswandels, schlicht und einfach das Gesicht ein. Da war, nein, da musste etwas geschehen sein, was ihn zu diesen Worten, diesen Taten veranlasste. Bevor ich jedoch nachfragen konnte, war das Gespräch beendet.
Nun entbrannte zwischen Gunnar und mir erneut eine „Zukunftsdiskussion“.
„Ich muss meine Mutter benachrichtigen.“, war sein aller erster und ausgesprochener Gedanke, welchen er sogleich in die Tat umsetzte.
Gunnar sprach lange Zeit mit Christine, und am Ende war es so, dass SIE ihren Traum für den ihres Mannes von einer eigenen Ranch aufgab.
Ich musste lächeln bei den Gedanken an die unzähligen Frauen, die auf alles verzichteten, nur, um mit einem Mann glücklich zu sein. (Streng genommen war es dann NUR der MANN, der glücklich war. Aber, da die/wir Frauen unser Glück von dem unserer Männer abhängig machen, „scheint“ es für viele dasselbe und völlig „normal“ zu sein.) In diesem Fall ist es schon beinahe bitter und dennoch erleichternd festzustellen, dass ICH NICHT die Einzige bin.


....und Morgen schließ sich für mich der Kreis.....