Donnerstag, 31. Dezember 2015

Miscellaneous New Year Comments

Rein geschäftlich..........



Sogleich, nachdem ich mit dem Schreiben zu Ende gekommen war, begab ich mich ins Tonstudio. Eigenartiger Weise hatte ich Alexa den gesamten Tag nicht gesehen. Sarah traf ich auf den Weg dorthin und sie offenbarte mir, dass mein Ehemann mit seinen Brüdern im Fitnessstudio sei. Nun gut. Daran war nichts auszusetzen.

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Im Tonstudio befürchtete ich etwas vorzufinden, was ich von Ian schon einmal gesehen hatte. Allerdings war es dann doch nicht SO, wie ich erwartet hatte. Ian stand nicht mit herunter gelassener Hose da und fickte diese Nelly. Nein. Es wurde tatsächlich musiziert. Seine gesamte Band war anwesend und ich hörte bereits von weitem die leisen Töne von Ians Musik. Als ich näher kam und mir das Einspielen der Lieder genauer anhörte, sah, nein, nahm ich doch zwischen Ian und dieser Nelly feine Schwingungen der Leidenschaft wahr. Als ER mich jedoch bemerkte, konzentrierte er sich ganz und gar auf mich.
Ian unterbrach die Proben, bat mich höflichst, mit einer eleganten Verbeugung, herein und stellt mich seinen Bandmitgliedern vor, die allesamt bekräftigten, dass sie mich bereits vom letzten Mal, als sie hier waren, kannten.
Ian umarmte und küsste mich auf die Wange. Aus dem Augenwinkel, entnahm ich Nellys missgünstige Blicke.
Ich bin mir nicht wirklich sicher, doch ich vermute, er fickt mit ihr.
Aber, WAS ist dann mit Annica?
Nun, Männer scheinen in solchen Fällen ihre eigene Philosophie zu haben, wie man an Gunnar sieht.
Ich blieb förmlicher, als Ian es womöglich von mir erwartete. Schließlich waren wir nicht allein und ich wusste nicht, was ich von dieser Nelly zu halten hatte. Ich gedachte ihr, VORERST NICHT auf die (großen) Füße zu treten. Oder mein Pulver zu verschießen, bevor ich gecheckt hatte, wie viel ich davon noch in meinem Beutel hatte?
Ich begrüßte alle, auch Nelly, höflich und blieb dabei angemessen distanziert. Betrieb ein wenig smalltalk und lieb nicht lange.

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Wir dinierten mit Gunnars Familie zusammen im Restaurant und Gunnar entschloss sich noch mit zu seinem Vater und seinen Brüdern zu gehen. Alexa und ich, gingen zurück zum Haus. Dort dachte ich darüber nach, was ich mir an diesem Abend noch vorgenommen hatte. Zu Derek gehen, wollte ich nicht. Gleichwohl, oder vielleicht gerade deshalb, mich sogar Alexa danach fragte.
Da war noch Kevin, mit dem ich dringlichst reden musste. Nur war es wohl besser zu ihm zu gehen. Denn Alexa musste über Geschäfts interne Angelegenheiten nichts erfahren. Es ging sie schlicht und einfach NICHTS AN!
Ich entschuldigte mich bei ihr und offenbarte, dass ich zu Kevin gehen würde, alldieweil es noch etwas Wichtiges zu bereden gäbe. Sie blieb allein.

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Bei Kevin angekommen, der mich selbstredend zu sich herein bat, setzte ich von Beginn an mit scharfen Worten, vor allem Janina gegenüber, Prioritäten. Es ging schließlich um Geschäftliches und die Angelegenheit war obendrein noch überaus brisant. Schließlich musste nicht jeder davon wissen, was meine Pläne waren. Gleich, wen es auch betraf. Geheimhaltung war hier gefragt. Das Gesagte Dinge NICHT diesen Raum verlassen durften, wenn sie einmal ausgesprochen sind. Und da ich Janina nicht vertraute, bat ich sie ganz persönlich, unter Erklärung, worum es ging, sie möge bitte für wenige Minuten den Raum verlassen. Denn ich hätte etwas überaus Heikles mit Kevin zu besprechen.
„Ist es nötig, dass sie geht?“ Kevin sah zu ihr und dann zu mir.
„Okay. Eine Sache können wir gemeinsam besprechen. Es betrifft, am Rande, auch sie.“ Sie horchte auf und es entzieht sich meiner Kenntnis, was SIE in diesem Moment vermutete, was ich wichtiges zu sagen hatte.
Ich eröffnete Kevin, dass ER womöglich, an Dereks Stelle, das Zentrum leiten wird.
„Wow! Wow! Wow! Wie? Was soll ich tun?“
„Du hast schon richtig gehört.“
„Warum?“
Ich erklärte es ihm und bat die beiden tunlichst darüber zu schweigen.
„Aber Derek ist doch total okay für diesen Posten.“
„Mag sein. Nur, wie du, wie ihr bestimmt bemerkt haben werdet, hat sich die Lage im Land, in ganz Europa, empfindlich geändert, was ausländisch aussehende Menschen betrifft. Derek wird von den Gästen argwöhnisch beäugt. Selbst Ryan hat dringlichst angemerkt, dass nur noch weiße Sicherheitsbeamte eingestellt werden sollen.“
„Bist du jetzt zur Rassistin geworden und schläfst trotz alledem mit ihm?“
Ich schnaufte. „Nein Kevin. Selbstverständlich nicht. Es geht in diesem Fall ausschließlich um geschäftliche Belange. Verstehst du mich?“
„Ja. Das tut ich schon. Aber was bin ICH dann für diese reichen Leute?“
„Ein weißer Mann im Rollstuhl?“ Ich breitete die Arme aus und hob die Schultern.
„Also geht es doch um die Hautfarbe?“
„ES ist wie überall in geschäftlichen Gefilden. Wenn Kunden deine Nase nicht passt, fliegst du raus. Allerdings würde ich Derek niemals feuern. Im schlimmsten Fall zurück ins Sicherheitsteam stecken. Womöglich tauscht ihr auch nur die Plätze.“
„Aufgrund der politische Lage im Land?“, vervollständigte Kevin meine Antwort.
Ich nickte. „Aber nicht nur deshalb Kevin. Ich glaube, es wäre mir ohnehin lieber, wenn DU die Geschäfte hier führen würdest und er ist dein Stellvertreter.“
„Warum hast du es nicht gleich so angelegt?“
„Ich zuckte mit den Schultern. „Es ist eben damals, in New Orleans, SO passiert.“
Kevin sah mich an. Kaute auf seiner Unterlippe und ich wusste, dass er noch eine Frage in Petto hatte. „U-n-d WAS wäre, wenn ich NICHT in einem Rollstuhl säße? Hättest du dich dann sogleich für mich als Chef des Zentrums entschieden?“
Ich hatte es geahnt, dass er DIESE Frage stellt und ich hatte genau genommen KEINE Antwort darauf. „Ich weiß es nicht Kevin! Ich weiß es nicht.“
„Hör’ zu.“, forderte ich ihn auf. „Ich habe Thomas bereits angewiesen, dass er dich in ALLES einweisen soll, was die Geschäfte betreffen. Er wird noch ein oder zwei Monate länger hier bleiben, um euch, um DICH einzuarbeiten. Derek ist gleichwohl bei weitem noch nicht soweit, das Zentrum allein zu leiten. Hat mir Thomas gestanden.“
„Du hast mehr von ihm erwartet. Oder etwa nicht?“
„Ja. Das stimmt.“
„Natürlich ist er ein heller Kopf.“, räumte Kevin ein. Dann sah er mich an und grinste. „Andererseits hatte ich die ganze Zeit schon so ein Gefühl, dass er dort völlig fehl am Platz ist.“
Ich musste mit Kevin schmunzeln und selbst Janina verzog nun endlich einmal das Gesicht zu einem breiten Lächeln. In Gedanken dankte ich ihr dafür. Nur jetzt, musste ich sie leider nach draußen bitten. Sie stutzte.
„Janina, ich bitte dich, für eine kurze Weile nach draußen zu gehen, damit ich mit Kevin unter vier Augen sprechen kann. Du brauchst nichts zu befürchten. Es geht ausschließlich (!) um das Geschäft. Und ich werde Kevin bitten, über das Gesprochene still zu schweigen. Auch dir gegenüber. WENN er es dir dann erzählen will, möge er es tun. Es liegt in seinem Ermessen. Wäre es so, muss auch ich dich bitten, mit niemandem darüber zu sprechen.“
Sie stutzte. „Was kann hier so geheim sein, dass man nicht darüber reden darf?“
„Genau DIESE Entscheidung, musst du schon mir überlassen. Es ist schließlich MEIN Geschäft und es ist wichtig für mich, dass ausschließlich Kevin und ich es wissen.“
Sie wurde ernst. Nickte und ging nach draußen.
Nun eröffnete ich Kevin etwas, was ihm nicht wirklich gefiel. Es würde ihn zum Denunzianten machen. Was er selbstredend sofort erkannte. Genau deshalb fragte ich ihn, ob er überhaupt dazu bereit sein würde UND, dass ER der EINZIGE sei, den ich darum bitten könne. Vor allem, weil ER die Möglichkeit dazu habe, all die Dinge in Erfahrung zu bringen, die ich gedacht wissen zu wollen. Es ging im Wesentlichen darum, FEHLER in Dereks Handeln aufzuspüren, mir diese mitzuteilen, sodass ich dann die Gelegenheit hatte, ihn als Leiter des Zentrums abzusetzen und an die zweite Stelle zu bringen. In diesem Zusammenhange hatte ich bereits angemerkt, dass mir Dereks Umgang nicht gefiel und ebenso wenig sein Benehmen. Denn als Leiter des Zentrums stellt man schließlich etwas dar, wo man sich dementsprechend zu verhalten hat. NUR, genau DAS musste ich auch Derek noch auf irgendeine Weise beibringen.
Kevin verstand.
„Derek kann sich schließlich nicht benehmen wie einer seiner Angestellten. Trinken und mit seinen Kumpanen Party feiern. DAS steht ihm nun nicht mehr wirklich zu in dieser Form und hier geht es in der Tat erneut um die Farbe der Haut. DAS ist mir durchaus bewusst! Wäre er ein Weißer, wäre alles halb so schlimm. Nur die Gäste fühlen sich verunsichert, wenn sie ihn am Abend, in Gangmanier, mit seinen Kumpanen sehen und am Morgen dann in einem Anzug als Leiter des Ganzen. ES PASST schlicht und einfach nicht zusammen. Verstehst du das?“
Kevin nickte. „ICH verstehe das. Nur wirst du mit Derek fairer Weise darüber reden müssen.“
„Ich weiß. Aber WIE, ist die Frage.“
„Er wird verstehen, was du meinst.“
„Mag sein. Er ist ohnehin bereits sauer und es wird seine Gefühle sicherlich noch mehr verletzen, dass es immer noch, oder besser, wieder um die Zugehörigkeit zu einer Rasse geht. Schlimm das Ganze. Ich weiß das schon. Aber,....Was will ich tun. Hier geht es schließlich ums Geschäft. Und manchmal denke ich, es ist wie derzeit mit allen diesen so genannten Flüchtlingen und Asylanten. Sie sind selbst schuld! Durch ihr verhalten, dass sie an den Tag legen, das oft in keinster Weise angemessen ist. Sie besitzen keinen Anstand. Keinen Respekt und sind so dumm wie Bohnenstroh.“
„Was auf Derek alles NICHT zutrifft.“, verteidigte Kevin meinen Geliebten.
„Ja. Das mag gut sein....“
„A-b-e-r......ich weiß.“ Kevin  hatte dieses eine Wort an meinen Satz noch angefügt, welches es leider in Dereks Fall da nun einmal gab.
„Was sagt Gunnar eigentlich zu dem Ganzen?“
„Er weiß nichts davon und es geht ihn auch nichts an. “Ich grinste. „In jedem Fall hat er mir schon vor einiger Zeit prophezeit, dass es mit Derek nicht gut gehen würde.“
„Schade eigentlich. Ich finde ihn nett und......wäre gern an seiner Stelle.“ Kevin hatte nun ein breites Grinsen aufgesetzt.
Ich lachte. „Ich weiß.“
„Vielleicht wäre ich das auch, wenn da nicht......“ Kevin wurde ernst und sah auf seine Beine.
„KEVIN! Bitte. Nicht. Lass das.“
„Habe ich nicht Recht?“
„DARAUF antworte ich dir gewiss nicht!“ Ich gab ihm einen Kuss auf den Mund und er.....rief: „Janina! Wird sind fertig hier.“ Und mir flüsterte er noch leise in mein Ohr: „Ich werde es tun, worum du mich hier bittest.“

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Anschließend ging ich noch kurz bei Troels vorbei. Erwähnte das Gespräch mit Ryan und beglückwünschte ihn zu seinem Entschluss, wieder hier bei uns tätig sein zu wollen.
„Was ist mit deiner Parteiarbeit?“, fragte ich ihn noch, währenddessen Anette mich voller Argwohn fixierte.
„Natürlich werde ich Mitglied bleiben.“
„Er bekommt hier doch viel mehr Geld.“ Räumte unerwarteter Weise Anette ein.“
Ah. Darum ging es also. Dachte ich so.
Troels dementierte sogleich Anettes Aussage. Mir schien, ihre Worte waren ein wenig beschämend für ihn.
„Und was ist mit dir und Gunnar? Werdet ihr nun Parteimitglieder werden?“
„Pffff“, pustete ich die Luft durch meine angespitzten Lippen. „Ich denke noch darüber nach. Doch bei Gunnar bin ich mir nicht mehr so sicher.“
„Warum das denn?“
„Sein Bruder ist mit so einer Verschleierten zusammen. Im schlimmsten Fall konvertiert er noch und heiratet sie.“
„Ach du Schande! Nein! Wo kommt sie her?“
„Palästina. So weit ich weiß.“
Troels schüttelte mit dem Kopf und in Anettes Gesicht konnte ich verständlichen Hass entdecken.
„Troels, weiß du was? Gunnar mag tun, was er will. Ich werde zwar nicht Mitglied der Schwedendemokraten werden, sie jedoch finanziell unterstützen. Ich hoffe, das ist okay.“
„Aber selbstverständlich.“
„Hy, Rea. Schön dich zu sehen.“, sagte Mads, Troels Bruder, der gerade herein gekommen war. Ich grüßte ihn und lächelte. Er war kein schlechter Kerl. Hätte nur noch der Verweis auf die „alten Zeiten“ gefehlt. Womöglich grinste er deshalb so unverschämt?
Nach ein wenig smalltalk mit den Dreien, wo ich doch bemerkte, dass Anette, mir gegenüber, so allmählich freundlicher und zugänglicher wurde, bat ich sie und Mads, so wie bei Kevin Janina vorher, nach draußen zu gehen. „Versteht das bitte nicht falsch ihr beiden. Und hier muss niemand missgünstige Gedanken hegen.“ Bei diesen Worten sah ich Anette souverän entgegen und nickte ihr leicht zu. „Es geht ausschließlich um Geschäftliches.“ Sie verstand und ging mit Mads in das anders Zimmer hinüber.
Troels sah mich zweifelnd und gleichzeitig neugierig an. „Was ist so geheim, dass du es nicht vor Anette und Mads sagen kannst?“
„Es ist eine überaus delikate Angelegenheit, von der NIEMAND wissen muss. Und ich bitte dich eindringlichst, es für dich zu behalten. Gleich, ob du zustimmst es zu tun, oder nicht.“
„Wow! Das klingt gefährlich.“, er lachte.
„Nun, das ist durchaus nicht verkehrt. Ich will dich zum Beobachter machen.“
Troels kräuselte die Stirn. „WAS soll ich denn beobachten?“
Ich tat einen tiefen Atemzug und dann sprach ich es aus. „Derek.“
„Derek? Wieso das denn? Ich habe doch nicht viel mit ihm zu tun, wenn ich wieder im Sicherheitsteam arbeite.“ Nun lachte er noch einmal und schien zu begreifen. „Du bist eifersüchtig und willst wissen, wo er sich rum treibt. Nicht wahr?“
Ich grinste. „Nein Troels. Darum geht es nicht.“
Er stutzte. „NEIN??? Was dann?“
„DAS wäre privat. Aber, um was es geht, ist, wie erwähnt, geschäftlich.“
„Oh! Ja. Du hast Recht.“ Troels grinste mir entgegen. „Mache es doch nicht so spannend. Spuck’s endlich aus.“, forderte er mich auf.
„Es geht darum Derek genau zu beobachten. Was er in seiner Freizeit tut und mit wem. Und hier geht es mir so ganz speziell um den Umgang, den er pflegt. Mit welchen Männern er zusammen ist und WAS das für Leute sind. Verstehst du, was ich meine?“
Troels nickte.
„Auch hätte ich gern gewusst, ob er sich angemessen als Leiter des Zentrums benimmt.“
Troels zog die Brauen nach oben. „O-k-a-y. Das kann ich tun, wenn du es willst. Kein Problem. Aber verrätst du mir, WARUM du das wissen möchtest?“
Ich lachte leicht. „Nein. Das wollte ich eigentlich nicht.“
Troels lachte. „Was hast du vor? Willst du ihn raus werfen. Oder was?“
Ich schwieg. „Später sage ich es dir vielleicht. Vertraue mir einfach.“

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Ich ging zurück zum Haus und sah mit Alexa weiter fern bis.....Gunnar, zu später Stunde, kam.
Auch an diesem Abend war er nicht betrunken.
„Drei, oder vier Bier waren es. Nicht mehr.“, gestand er mir und wir gingen schlafen.
Der Morgen gestaltete sich ähnlich, wie DER zuvor. Als ich erwachte, lief neben mir ein Porno ab. Nur dieses Mal, gedachte mich Gunnar mit einzubeziehen und als er mit Alexa fertig war, wandt er sich an mich, mit seinem noch nicht erloschenen Verlangen........nach Sex.

Nun bleibt mir nur noch das Gespräch mit Derek. Allerdings scheue ich mich davor. Zudem ist mir bewusst, dass er ohnehin schon angefressen ist. Womöglich sollte ich mit Marie darüber reden.
Gunnar war heute Morgen, gleich nach dem Frühstück, mit seinen Brüdern gegangen.
Wo sich Alexa aufhält,....weiß ich nicht.



Mittwoch, 30. Dezember 2015

Was zählt, ist Loyalität



Nach dem Dinner beschloss Gunnar mit Alexa in unser neues Areal zu gehen. Dorthin, wo die Party für die Jungen war. Was mich doch einigermaßen enttäuschte. Dachte ich doch, er würde mit mir (und Alexa) zu Hause bleiben. Denn genau genommen beabsichtigte ich frühzeitig zu Bett zu gehen. Was Gunnar selbstredend nicht sonderlich gefiel. Das Trinken und Feiern schien ihm lieber zu sein.
Nun gut. Auf dem Weg zurück in mein Haus, dachte ich darüber nach, zu Derek zu gehen. Wendete und lenkte meine Schritte in Richtung seiner Hütte. Bevor ich jedoch dort ankam, winkte mich Sarah zu sicher herein. Anfangs zögerte ich. Ließ mich jedoch dann darauf ein und.....es wurde ein unerwarteter, erfreulicher und heiterer Abend, in denen meine Gefühle und Gedanken hin und her gerissen wurden. Dennoch, ein Vergnügen.
„Ich wollte genau genommen zu Derek gehen.“, bemerkte ich so gänzlich beiläufig.
„Oh. Ich glaube er hat Besuch von seinen Freunden.“
„Freunde?“, wunderte ich mich. „Arbeiten sie hier?“
„Nein. Sie kommen immer von Außerhalb.“
„Ah so. Und sind es NUR Freunde? Oder ist auch diese Frau dabei, mit der sich Derek vor noch nicht all zu langer Zeit eingelassen hatte?“
Sarah sah mich grinsend an und nahm einen gigantischen Zug aus ihrer Flasche. „Freunde Rea. Freunde. Nicht mehr.“
Mit diesem Gedankengang war meine Neugierde geweckt und ich fragte weiter: „Gab es vielleicht Gerüchte darüber, dass Derek und diese Giselle sich noch einmal trafen?“
„Nein. Davon habe ich nichts gehört.“
„Du meinst wirklich, da ist NICHTS mehr?“
Sie schüttelte mit dem Kopf und gestikulierte mit der Bierflasche in der Hand. „Nein. Zumindest ist mir davon nichts zu Ohren gekommen. Und eigentlich bleibt mir ja nicht verborgen, wie du weißt.“ Nun grinste sie frech zu mir herüber.
Noch einige Male stellte ich die gleiche Frage und immer wieder mit anderen Worten. Und jedes Mal verneinte sie. „Da sind nur seine Kumpels. Mehr nicht.“
„Was sind das denn für KUMPELS? WO kommen die her?“
„Man sagt, er kenne sie von früher und aus Amerika.“
„Nun, da Derek nun ebenfalls am Trinken ist, werde ich gleichwohl NICHT zu ihm  gehen. Ein betrunkener Ehemann ist mir genug. Da muss es nicht auch noch ein alkoholisierter Liebhaber sein.“
„Warum triffst du dich nicht mit jemand anderem?“, schlug Sarah vor. Denn ich hatte ihr von Gunnar und Alexa erzählt und wo sie jetzt waren.
„Mit WEM denn? Troels hat seine Anette. Kevin seine Janina. Und Ian seine Annica samt Kind.“
„Jason?“
„Jason?? Sehr witzig. ER hat seine Frau und seine Kinder.“
„Aber einen Gedanken wäre es doch wert?“ Sarah schmunzelte provozierend. „Warum rufst du ihn nicht einmal an.“
Ich dachte kurz darüber nach und war dann BEINAHE so weit Jason tatsächlich zu kontaktieren. Nur, hatte ich Bedenken. Zum einem war ich erschöpft. Wollte schlafen. Nicht ficken. Womöglich hätte er mich in diesem Fall noch missverstanden. Zum Zweiten war auch ER kein Heiliger. Was wusste ich denn schon, mit wem er sonst noch so intimeren Umgang pflegte. Es war mir schlicht und einfach zu GEFÄHRLICH (mit ihm zu ficken). Zum Dritten wollte ich Gunnar nicht verärgern. Was würde er sagen, wenn er womöglich doch früher als von mir vermutet, nach Hause käme und ich wäre nicht da?
Nein. Das konnte ich NICHT tun!
Ich bleib beinahe den gesamten Abend bei Sarah. Wir hatten viel Spaß. Sie schlug mir einen Mann nach dem anderen vor, zu dem ich hätte gehen können.
Später ging ich dann aber doch noch einmal bei Derek vorbei. Allerdings war es bereits gegen halb eins.
Als ich zu seiner Hütte kam, konnte ich durch das Fenster nicht viel erkennen. Nun gut. Dann klopfe ich eben an. Dachte ich so.
Derek öffnete die Tür mit bester Laune und bat mich herein. Ich bemerkte sofort, dass er angetrunken war und verneinte. „Ich wollte nur kurz einmal bei dir vorbei schauen. Nicht mehr. Ich gehe nach Hause. Ich bin müde.“ Drinnen hörte ich seine Freunde ziemlich laut johlen. Es lief offensichtlich ein Baseballspiel.
Derek griff nach meinem Arm. Wollte mich offensichtlich zu sich herein ziehen. Ich tat einen Schritt zurück und er hob abwehrend die Hände. „Okay. Okay. Wenn du nicht magst. Dann nicht.“
Ich sah noch einmal in die Runde und vergewisserte mich, dass keine Frau dort war und.....ging.
Kaum, dass ich zu Bett gegangen war, kamen Gunnar und Alexa zurück. Welch Wunder! Noch ein größeres Wunder geschah. Gunnar war NICHT betrunken.
Und dann noch ein Drittes. Gunnar kuschelte sich zu mir ins Bett. Legte seinen Arm um mich und ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. „Rea. Ich liebe dich. Ich wollte dich nicht all zu lange allein lassen. Dachte an dich und kam zurück. Er küsste mich leidenschaftlich.
„Ich bin müde.“, sagte ich leise.
„Ich weiß, mein Herz. Schlaf nur. Ich bin da.“
Ich nahm gerade noch so wahr, wie sich Alexa auf die andere Seite legte und schon,.....schlummerte ich zufrieden in Gunnars Armen ein. Dachte kurz noch einmal darüber nach, was wohl geschehen wäre, wenn ich NICHT hier im Bett gelegen, und Gunnar mich hier nicht vorgefunden hätte. Wo er doch an mich gedacht und sich um meinetwillen nicht betrunken hatte. Sogar noch frühzeitig zurückgekommen war.
Was für ein Glück!!!! Ich hatte mich das aller erste Mal tatsächlich richtig entschieden!

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Am Morgen, als ich erwachte, lief neben mir ein Pornofilm. Gunnar trieb es mit Alexa. Und das, gleich zwei Mal.
Nach dem Frühstück teilten wir uns auf. Gunnar hatte seiner Familie versprochen, ihnen noch den Rest des Zentrums zu zeigen. Was sie gestern Nachmittag noch nicht gesehen hatten. Alexa ging (vermutlich – ich achtete nicht weiter darauf) zurück zum Haus und ich ins Büro zu Thomas. Er hatte mich angerufen, weil es irgendwelche Probleme mit Gästen gab. Sie hatten sich bedroht gefühlt von einigen Jugendlichen, die unsere Gaststätte besucht hatten, jedoch NICHT zum Zentrum gehörten. Die Sicherheitskräfte hatten sich noch augenblicklich eingeschaltet.
Als Erstes dankte ich Ryan für die optimale Bewältigung der Situation. Nachdem Thomas mich über die Geschehnisse informiert hatte.
„Wir brauche mehr Leute.“, merkte er dringlichst an.
„Derek. Bitte kümmere dich darum.“, sagte ich zu meinem Liebhaber, der durch mich der Chef des Zentrums geworden war. Und noch im selben Augenblick rollte Kevin herein. Gefolgt von Janina. Ich begrüßte SIE und dann Kevin recht förmlich.
Dann nahm mich Thomas beiseite. „Hör mal Rea. Wenn wir neue Sicherheitskräfte einstellen, dann aber bitte....Weiße.“ Er warf mir einen drängenden Blick entgegen.  „Die Gäste sind verunsichert durch die angespannte Lage mit den Flüchtlingen und Asylanten im Land. Sie wollen sich hier sicher fühlen und ein farbiger Sicherheitsbeamter ist im Moment nicht wirklich Vertrauens erweckend. Verstehst du, was ich meine. Es genügt schon der Eine.“
„Jackson Brown?“, fragte ich nach.
„Ja. Die Frauen sind NICHT das Problem. Aber weißt du was Rea? Derek, ob nun von dir eingesetzter Chef des Zentrums oder nicht, wird von einigen der Gäste ebenso argwöhnisch beäugt. Und da ist es gleichgültig, ob er nun im Anzug flanieret oder nicht.“ (Harte Worte!)
Ich schnaufte. „Ich dachte es mir schon.“, ließ ich verlauten mit einem Seitenblick zu Derek hinüber, der sich gerade mit Kevin und Ryan unterhielt. „Thomas, habe ich mit Derek etwa eine falsche Entscheidung getroffen?“
„Sicher nicht.“, entgegneter er bedachter als vorher. „Nur, du weißt um die derzeitige Lage im Land. ER wird oft eigenartig angesehen, von unseren Gästen. Als vertraue man ihm nicht und müsse Angst vor ihm haben. Auch wenn ich weiß, dass das nicht so ist, wäre es vielleicht besser....“
„.....wenn du bliebst?“, vollendete ich Thomas Satz. Er lachte. „Na ja. Ich dachte darüber nach, vielleicht doch noch ein, oder zwei Monate länger zu bleiben. Denn Derek ist noch lange nicht soweit, das Zentrum zu führen.“
„Dann arbeitest du besser Kevin ein.“
Thomas sah mich verwundert an und dann nickte er lächelnd. „Alles klar. Wenn es mit Derek nichts wird, ich meine gleich, was es auch betreffen mag“, und hier zwinkerte er mir verschwörerisch und wissend zu, „dann wird Kevin die Geschäfte übernehmen.“
Ich grinste Thomas an.
„Traust du es ihm denn zu?“, fragte er.
„Du etwa nicht?“
„Okay. Wir werden sehen, WER, von den beiden,  flinker ist....im Begreifen. Das Rennen macht. DER bekommt letztendlich den Zuschlag. Nicht wahr?“
„Es ist immer besser, mehrere Pferde im Rennen zu haben.“ Ich lächelte Thomas entgegen und er lächelte mit. „Hast du vielleicht noch ein paar Überraschungen für mich bereit?“
„Nun, ich werde danach suchen.“
„Aber WIE bringst du das jetzt Derek bei? Mit den....weißen Sicherheitsbeamten? Er könnte es als rassistisch ansehen.“
„Muss ich das?“
„Ich glaube schon. Denn er erwähnte kürzlich, dass er einigen seiner Freunde hier einen Job verschaffen wolle. Er sei es ihnen schuldig. Und du weißt, dass es alles.....Farbige sind.“
„Oha. Was nun? DAS wird in der Tat nicht leicht. Aber ich glaube es ist in diesem Fall besser, mit der Tür ins Haus zu fallen.“
„Das willst du wirklich wagen?“
„Ja.“...und ich tat’s.........
Wie erwartet war Derek verärgert.
„Ich muss an die Gäste denken, Derek. Verstehst du das nicht?! Fühlen sie sich unwohl hier, kommen sie nicht wieder, was sich auf unserem Umsatz nieder schlägt. Was soll ich sonst anderes tun Derek. Verstehst du mich. Und es hat nichts mit Rassismus zu tun.“
„Ach. Das sehe ich anders.“, erwiderte er ein wenig mürrisch.
„Du musst die angespannte Lage mit den Flüchtlingen und Asylanten im Land bedenken. Die Gäste wollen sich hier sicher fühlen. Und genau DAFÜR muss ich Sorge tragen. Und DU ebenfalls, als Leiter des Zentrums. DA ist es nicht ratsam, sich pikieret zu benehmen. Das einzige, was zählt, ist das Geschäft.“
Derek räusperte sich. „Ich dachte, hier einige meiner Freunde unterzubringen. Du sagtest doch vor kurzem noch zu mir, dass es womöglich sei, sie hier als Sicherheitsbeamte jobben zu lassen.“
„Ja. Das sagte ich. Jedoch die Lage hat sich nun geändert. Und wir müssen uns ihr anpassen. Verstehst du das?“
„Ja.“, entgegnete Derek kühl.
„Waren das gestern Abend die Männer, die du dachtest, hier unterbringen zu können?“
„Einige davon. Ja.“
Ich schnaufte. Es waren in der Tat alles Farbige. „Derek. Es tut mir leid. Aber das wird nicht gehen.“
Oh, oh! Derek schien zornig zu werden. Er schnaufte. „Am Ende enthebst du MICH noch meines Amtes.“
Ich griff nach seiner Hand. Er entzog sie mir. Ich suchte ihn zu beruhigen. „Nein Derek. Das tue ich sicherlich NICHT! Hörst du mich?!“
„Im Privaten ziehst du mir doch ständig deinem dich betrügenden Ehemann vor.“
„Derek! Du hast es selbst gesagt, dass es dir von Anfang an bewusst gewesen war.“
„Ja. Natürlich. Aber es ist nicht leicht für mich.“
„Das weiß ich doch.“
Nun ließ er sich, wenn auch widerwillig, von mir berühren. Ich nahm seine Hand und drückte sie leicht. Er setzte ein gequältes Lächeln auf. Ich sah Kevin aus dem Augenwinkel. Er hatte die Situation ebenfalls so nebenher beobachtet und ich wähnte ein etwas spöttisches Grinsen in seinem Gesicht wahrzunehmen. Was mir durchaus verständlich war. Ich musste dringlichst mit IHM vertraulich reden. Und ich hoffte, es würde gleichwohl vertraulich bleiben. Infolgedessen ließ ich Derek los und ging zu Kevin hinüber. Betrieb ein wenig smal talk und beugte mich dann zu ihm hinunter, sodass niemand anderes hören konnte, was ich ihm ins Ohr flüsterte. „Wir müssen reden. Allein.“
Er nickte, anscheinend wissend, und zwinkerte mir zustimmend zu. „Später. Okay?“
„Ja.“
Janina sah mich, als ich mich wieder erhob, argwöhnisch an.
„Janina. Ich werde etwas später mit Kevin vertraulich über Geschäfte reden. Ich hoffe, das ist okay für dich?“
Sie fixierte mich mit ihrem durchringenden Blick und nickte schließlich. Ich sah Thomas mit Derek und Imara Sumei am Fester, hinter dem Schreibtisch, stehen. Er schien Derek etwas zu erklären. Ryan stand neben dran und gestikulierte wild.
Ich gesellte mich zu ihnen und winkte Kevin heran.
„Ryan“, sprach ich unseren Sicherheitschef an, „Wie viel Leute denkst du brauchen wir noch?“
„So viele wir bekommen können. A-b-e-r“, merkte er scharf an und tat einen kurzen Seitenblick zu Derek, „bitte Rea, nur Männer von hier.“
„Ich verstehe. Thomas merkte es bereits an. Wir werden ausschließlich“, nun kam ich ins Rudern, angesichts Dereks grimmigen Blick, „Akzeptable. Einstellen.“, sagte ich dann schließlich.
„Weiße Rea. Weiße.“
Ich räusperte mich und sah kurz zu Derek hinüber. „Ja. Ryan. Ich verstehe. Vielleicht trete ich dir vorerst einmal Josh, meinen Bodyguard, ab. Denn ich benötige ihn kaum.“
„Okay. Ich kann ihn gut brauchen. Und wenn wir schon einmal dabei sind, wir müssten ein, oder zwei Detektive einstellen.“
Ich sah Ryan mit hoch gezogenen Brauen an. „Wozu das denn?“
„Es wird nötig sein. Es gibt immer irgend eine reiche Alte, deren Hund davon gelaufen, oder deren Kollier verschwunden ist, dass sich dann später in einer Ritze des Sofas wieder findet.“
Ich pustete die Luft laut hörbar aus mir heraus. Okay. Meinetwegen.“
„Warum holst du eigentlich nicht Troels wieder zurück?“
„Troels?“ Ich musste grinsen. „ER fühlt sich in der Politik doch überaus wohl?“
„Ach! Ist das so?“ Ryan grinste mir entgegen.
„Was weißt DU, was ich nicht weiß? Spuck’s aus!“
Ryan lachte. „Schau an. Rea kommt zu mir herunter und artikuliert sich in Gossensprache.“ Er lachte gerade heraus und ich stufte ihn derb mit der Schulter in seine Seite. „Also sprich!“, forderte ich ihn auf.
„Ich traf ihn heute Morgen. Er ist über Sylvester mit seiner Frau hier bei seinem Bruder Mads. SO zufrieden mit der Politik scheint er nicht zu sein. ER erwähnte nur, dass er nichts Nutzbringendes tun könne und jegliche Anstrengung im Sande verliefe. Es sei mühsam mit dem Kämpfen. Gleich, mit Hilfe welcher Partei.“
„Oh! Das wusste ich nicht. Warum fragst du ihn nicht, ob er vielleicht hier her zurückkommen will?“
Ryan grinste breit. „Das habe ich schon getan und er hat mir zugesagt.“
Ich lachte. „Ach was? Tatsächlich?! Das ist gut. Dann werde auch ich mich dahingehend mit ihm unterhalten. Wenn ich darf, erwähne ich dein Gespräch mit ihm.“
„Nur zu Rea. Ist mir Recht.“ Es war Ryan regelrecht anzusehen, dass er mich am aller liebsten, vor Vergnügen, geknuddelt hätte. 
„Nun, Anette wird es sicherlich nicht wirklich angenehm sein, wenn ihr Troels wieder hier in meiner Nähe ist.“
„Wieso?“, fragte Ryan. „Fickst du immer noch mit ihm?“
„Ryan! Wie kannst du nur?! Selbstverständlich NICHT!“ JETZT, in diesem Augenblick, hatte Ryan erneut eine Grenze überschritten. Aber gut. Ich ließ es ihm durchgehen. Er ist eben, wie er ist. Und ich kenne ihn nun bereits seit Langem und möchte ihn nicht missen. Er war stets ein loyaler Mitarbeiter, auf den ich mich, in jeglicher Situation, verlassen konnte. DAS ist es, was hier wirklich zählt! Loyalität!

Ich werde Kevin und Janina heute Abend zu uns einladen. Dann kann ich in aller Ruhe mit ihm reden, was womöglich sein wird und was nicht. Wer weiß............
Und in diesem Augenblick fiel mir Gunnar ein, der mir bereits vor geraumer Zeit prophezeite, dass es mit Derek, als Leiter des Zentrums, nicht gut gehen würde.
Allenfalls behielt er (auch hier) sogar Recht.

Auf dem Rückweg zum Haus, rief ich Ian an. DER jedoch, war bereits im Tonstudio mit einer gewissen Nelly Odaturo und spielte den ersten Song für seine Platte ein.
„Meine Güte! Hast du es aber eilig?“, wunderte ich mich.
„Musik ist eben mein Leben. Ich kann nicht anders. Hatte die Songs schon vorbereitet.“
„O-k-a-y. Ich dachte nur, wir sehen uns.“
Er schien sich zu winden. „Phhuuu. Ich habe jede Menge zu tun und Annica ist mit dem Kind bei mir. Das wird nicht leicht.“
NUN,....wunderte ich mich allerdings tatsächlich sehr. WAS sollte DAS denn? Wer eine Gelegenheit finden möchte, der findet stets eine freie Stunde, um...wer weiß was zu tun. Offensichtlich schien er seine Aufmerksamkeit auf etwas (eine) andere zu lenken. Vielleicht sollte ich mir diese Nelly einmal näher anschauen.
„Nun, niemand zwingt dich Ian. Niemand.“, bemerkte ich noch und wusste Bescheid. ICH, würde in den nächsten Tagen jedenfalls mit Ian auf Abstand gehen.
Manchmal denke ich, WAS für verlogene, ich bezogene, selbstgerechte, egoistische Waschlappen die Männer doch sind...............

  

Dienstag, 29. Dezember 2015

Kapitulation und Provokation



Was bin, nein, war ich glücklich und dankbar, wieder hier im Zentrum zu sein.
Nun. Alles in allem BIN ich schon froh, endlich wieder hier, an diesem wunderschönen Ort zu sein. A-b-e-r, das WAR, bezieht sich darauf, dass Gunnar beschloss, MIT Alexa in MEINEM Haus (vorübergehend) einzuziehen. Wo ich auf ein wenig Privatsphäre MIT meinem Ehemann hoffte. Nach dieser Groß-Familien-Woche. Natürlich sind auch all die anderen von Gunnars Familie hier gut angekommen und sogar komfortabel untergebracht. Es waren gerade noch genügend Hütten frei. Nur, dass ich erneut mit Alexa, auf so engem Raum, konfrontiert werden sollte, passte mir keineswegs! Punkt! Infolgedessen gab es einen Streit. Gunnar allerdings ließ, gleich welches Argument ich ihm entgegen brachte, nicht von seinem Vorhaben ab. „Für dieses paar Tage, schläft Alexa hier bei uns.“, war seine beständige Antwort auf alles, was ich sagte. „Und fang’ nicht schon wieder damit an, über Alexa zu reden, als sei sie nicht da.“
Ich schnaufte. „WAS soll ich denn mit ihr reden? DU bist derjenige, der darauf besteht, dass sie jetzt hier bei uns schläft. Ich hatte die Hoffnung gehegt, endlich einmal entspannen zu können. In MEINEM Haus ein wenig Privatsphäre, allein MIT meinem Ehemann zu genießen. Nach dieser anstrengenden Woche.“
„Ein paar Tage, wirst du doch wohl noch aushalten können?“
Er war mitnichten davon zu überzeugen, Alexa woanders unterzubringen. Es wäre ein Leichtes gewesen.
„Willst du etwa mit Derek allein hier sein?“
„Gunnar! Verdammt noch mal! Du weißt doch ganz genau, dass ich MIT DIR zusammen sein will. Und nicht mit Derek. Alexa oder irgendwem!“
„Die paar Tage wirst du noch durchstehen müssen. Dann wird sie wieder zurück in ihr Apartment gehen. Aber JETZT, bleibt sie hier.“
Noch einige Male erhob ich die Stimme zum Widerport. Erreichte jedoch NICHTS.
„Das ist mein letztes Wort.“, sagte Gunnar abschließend noch und....ich gab auf.

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Nachdem alles mit der Familie geregelt war und ich kurz mit Thomes gesprochen hatte, ging ich Kevin, Janina und Vince, um sie zu begrüßen. Natürlich ebenso seine beiden Pfleger Max und Matthias, die gut gelaunt und glücklich waren, wieder hier zu sein.
Obwohl ich die Begrüßung gleichwohl förmlich gestaltete und den Anstand, sowie den vorgegebenen Abstand wahrte, sah mich Janina doch eher zornig an. Was mir, und offensichtlich Kevin ebenso gleichgültig war. Denn ER zog mich zu sich hinunter und küsste mich vor ihren Augen auf den Mund.
Oh mein Gott! Dachte ich. DAS beginnt nun zweifelsohne provokant.
Ich blieb nicht lange. Ging gleich wieder fort. (Um diese arme Frau nicht noch mehr zu brüskieren.)

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Da Thomas erwähnte, dass Ian ebenfalls heute hier angekommen sei, gedachte ich auch ihn kurz aufzusuchen. Ließ es jedoch dann. Begab mich mit Alexa in die „Auffrischung“.
Möglicherweise erwäge ich Morgen einen Besuch bei ihm. Sofern es meine Zeit erlaubt.

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Derek ist selbstredend enttäuscht. Nahm er doch an, die Sylvestertage mit mir allein verbringen zu können. Was NUN sicherlich ein Dilemma für ihn ist. Selbst EINE einzige Nacht mit ihm zu verbringen, ziehe ich NICHT in betracht. Jetzt, wo Gunnar hier im Zentrum ist. Selbst, wenn ich dafür Alexa in Kauf nehmen muss, will ich doch mit meinem Ehemann zusammen sein. Und sonst, mit niemand anderem. Gleichwohl GUNNAR sich selbstverständlich um die Belange seiner Familie kümmern muss. Was ich durchaus gut verstehe. In diesen Stunden, werde ich sicherlich genügend Zeit finden können, um mich mit Derek zu treffen. Wir sahen uns ohnehin bereits, ganz förmlich, was IHM in diesem Augenblick schwer zu fallen schien, im Büro.

Vielleicht sollte ich heute Abend hier im Zentrum ins Kino gehen. Es laufen tolle Filme. „Die Vorsehung“, mit Anthony Hopkins, wäre mein Favorit.
Andererseits gib es im großen Saal ein Abendprogramm. Nun,....wer weiß. Und in unserem zweiten, neu gebauten Areal, kann man heute bereits Party feiern. Wir arrangierten dies speziell für die jüngere Generation. Wie man sieht, kann hier jeder glücklich sein. Der Restaurant- Wellness und Massagebetrieb ist derzeit Tag und Nacht geöffnet und wird gleichwohl reichlich genutzt von den vielen Gästen, die sich in diesen Tagen verwöhnen lassen wollen.

Oh! Zu erwähnen wäre noch, dass sich Troels offensichtlich hier im Zentrum aufhält. Er und Anette begegneten mir auf dem Weg zum Büro. Er grüßte freundlich und ging schlicht und einfach an mir vorüber. Nickte nur und sagte sonst nichts weiter. Sicherlich ist er bei seinem Bruder Mads unter geschlüpft. Und WO.......könnte Anette sicherer sein als hier? Schließlich beschäftigen wir ein eigenes Sicherheitsteam.



Montag, 28. Dezember 2015

Männer-Dominanz



Kevin hatte mich angerufen, dass er mit Janina und seinem Sohn Vince, am Dienstag in Schweden anreisen würde. Aus diesem Grund erwog ich bereits heute Morgen zurückzufliegen. Allerdings änderten sich die Pläne nun gravierend aufs Neue.

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Die Ankunft von Gunnars vier neuen Brüdern, sollte nicht die einzige Überraschung am gestrigen Tag gewesen sein. Johann hielt noch eine weitere Bescherung für uns alle bereit. Nun, seine Aufregung schrieb ich genau genommen dem Erscheinen seiner Söhne zu. Nichts anderem. Was zweifelsohne das Spektakulärste gewesen sein mochte, an diesem Tag. Einige Stunden später allerdings, traf eine Frau bei uns ein, welche uns Gunnars Vater als seine neue Frau Megan vorstellte. Er muss sie bereits gekannt haben, noch bevor er sich von Christine trennte. Womöglich war SIE der Grund dafür. Sie kam aus Kalifornien angereist, wo sie das Weihnachtsfest mit ihrer Familie verbracht hatte. Nun gedachte sie zum Jahresende mit Johann und seiner Familie zusammen zu sein und sogar noch zwei Wochen hier in Schweden zu bleiben. Vielleicht auch länger. Das würde sich noch entscheiden. Gab sie an, als man sie danach fragte. Johann hätte sie ohnehin gebeten mit ihm zu leben. Wo, sei ihr egal.

Da ICH mich nun nicht umstimmen ließ und spätestens am Dienstagmorgen zurück nach Stockholm fliegen würde, obgleich ich es doch überaus bedauerlich fand, Gunnar hier (mit Alexa) zurück lassen zu müssen, was ER jedoch, aufmerksam wie Gunnars war, bemerkte, aber für ihn vielleicht nicht wirklich tragisch gewesen wäre, angesichts des Kennen lernen Wollens seiner neu dazu gestoßenen Brüder Gustav, Sam, Bill und Ossian, warf Gunnar eine Bahn brechende Frage in den Raum.
Er war aufgestanden, um sich Gehör vor seiner Familie zu verschaffen, indem er mit einem Metalllöffel gegen eine Bierflasche schlug. „Was denkt ihr darüber, wenn wir ALLE, und damit meine ich wirklich ALLE, am Dienstagmorgen mit Rea zurück nach Stockholm fliegen und uns im Zentrum einquartieren, um DORT die Jahreswende gemeinsam zu begehen? Es wird dort eine wunderschöne Feier und ein Musikprogramm vom Feinsten geben. Von Speis und Trank ganz und gar zu schweigen. Und ihr Frauen“, er sah lächelnd in die Runde, „müsstet nichts tun. Euch ausschließlich verwöhnen lassen. Vielleicht sogar im Massagesalon und Wellnessbereich, wer es möchte. Was sagt ihr dazu?“
Ich hüstelte. „Wow!“, stotterte ich ein wenig erstaunt. „Was für eine Anregung!“
Nun wendete sich Gunnar in meine Richtung. „Das ist doch sicherlich möglich Rea. Oder nicht?“
„Ja. Schon. Wir müssten uns dann nur um die Unterbringung kümmern. Denn wir sind über Sylvester beinahe ausgebucht. Im neuen Areal sind jedoch sicherlich noch Hütten frei.“
Gunnar sah nun wieder zu den anderen. „Also, was denkt ihr?“
Raunen und Gemurmel ging durch den Raum. Ein paar Stimmen erhoben sich.
„Gut. Warum eigentlich nicht.“, sagte Gunnars Vater.
Alexa neben mir grinste und zupfte mich am Arm. „Könnte schon lustig werden. Warum nicht. Da gibt es wenigstens eine Party und Bands.“
Gunnars Brüder waren rasch begeistert. Die Frauen hielten sich zurück. Besonders die Älteren.
„Tante Hanna“, sprach Sven als erster, „wäre das nicht toll. Da brauchst du dich um nichts mehr zu kümmern.“ Er nickte ihr zu und sie.....nickte zurück. Auch die anderen schienen nun ebenfalls Gunnars Vorschlag zuzustimmen.
„Stimmen wir ab.“, sagte Gunnars Vater und lachte. „Wer dafür ist, hebt die Hand.“
Es waren so ziemlich alle Hände oben. Dalal gab ihre Stimme nicht ab. Emilia und Ellen ebenso wenig.
„Ich bin doch erst angekommen.“, meldete sich die Neue zu Wort.
Johann drückte sie an sich und küsste sie auf die Wange. „Das schaffst du schon.“
HIER herrscht eindeutige Männer-Dominanz!



Sonntag, 27. Dezember 2015

Erneute Planänderung – Die Familie ist bereit dafür



Das Blatt hat sich erneut gewendet. Ich fliege nun doch nächste Woche zurück. Allein.
Und zu unser aller großen Überraschung, sind da plötzlich noch Brüder von Gunnar aufgetaucht, die bisher niemand von der Familie kannte. Was für ein Paukenschlag!

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Während ich mich im www bewegte und darüber nachsinnierte, wo ich Sylvester nun verbringen würde, war es mir erneut unbemerkt geblieben, dass Gunnar und Alexa nicht unter den Anwesenden weilten.
So kurz bevor wir alle zum Lunch gebeten wurden, kam Alexa herein. Ihr Gesichtausdruck war ein wenig verstört.
Ich ging zu ihr hin. War in der Tat besorgt um sie. „Was hast du?“, fragte ich.
Sie atmete schwer und sah mich mit zusammen gezogenen Brauen an. „Warum hast du heute Morgen nicht mit Gunnar geschlafen, wie er es wollte?“
„Es war keine Zeit. Wir schliefen zu lang.“, verteidigte ich mich und....begriff. „Hat er etwa......?“
Sie nickte. „Ja.“
„Und was ist jetzt so schlimm daran? Ich dachte es gefällt dir mit Gunnar intim zu sein. Seinen Wünschen zu folgen.“, vermochte ich mir diese Bemerkung nicht zu verkneifen. Obwohl SIE offenkundig nicht gerade erfreut über das Geschehene war.
Alexa schnauft. „Rea, du weißt doch, dass ich noch nicht wieder....“, Sie sprach es nicht aus. Ich verstand jedoch, was sie sagen wollte.
„Hast du etwa wieder Schmerzen bekommen?“
„Ich weiß nicht genau. Da ist so ein leichtes Ziehen.“
„War er denn nicht vorsichtig gewesen?“
„Doch. Schon. Aber...“ Alexas leidvoller Blick rührte mich nun doch. Nur, was sollte ich sagen?
„Tja nun.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Du hast dir eben einen Sex süchtigen Mann ausgesucht.“
Sie schien enttäuscht und wendete. Wollte gehen. Ich hielt sie fest.
„Es tut mir leid. Es sollte nicht abwertend oder beleidigend klingen. Ich hatte ehrlich gehofft, dass er dich schont.“
„Nein. Tut er nicht wirklich.“
„Er ist einfach unmöglich, was sexuelle Dinge betrifft. Ich hatte stets gehofft, dass er sich noch ändert. Bis jetzt hat er es jedenfalls NICHT geschafft. Wie man sieht. Wenn er es überhaupt jemals ernsthaft in Erwägung zog. Das bezweifle ich so allmählich. Gleichwohl ER es stets betont.“
Alexa hielt meinen Unterarm mit ihrer Hand umklammert.
„Komm, setzt dich doch besser auf die Couch.“, riet ich ihr.
Sie folgte meiner Anweisung und ich, nahm neben ihr Platz. Gunnar kam herein. Er schmunzelte. Ich winkte und bedeutete ihm, er solle zu uns kommen. Wir gewohnt, setzte er sich zwischen uns. Und dann, nahm ich ihn mir vor.
„Warum sagst sie denn nichts?“, verteidigte er sich schließlich. „Ich hätte doch aufgehört.“
„Hättest du das?“, fragte ich zweifelnd.
„Ja. Hätte ich.“
„Okay.“
„Ach, nur so nebenbei, ich werde nächste Woche zurück nach Stockholm fliegen und, wie ich es versprach, zum Jahresübergang im Zentrum sein.“
„WEM hast du es versprochen? Derek?“
Ich räusperte mich bedenklich. „Es geht hier nicht ausschließlich um ihn. ICH SELBST freute mich darauf, zum Sylvester dort zu sein.“
Gunnar zog die linke Augenbraue nach oben. Was für gewöhnlich nicht Gutes zu bedeutete hatte und sah mich zweifelnd an. „DAS willst DU wirklich tun?“
„Was?“
„Mich hier alleine lassen?“
Ich musste lachen. „Alexa ist hier und deine ganze Familie. Du bist doch nicht allein“
„Ja. Ich weiß. Aber DU REA, gehörst ebenfalls dazu.“
„Überdies stört es dich sonst eben sowenig, wenn ich nicht überall anwesend bin. Insbesondere, wenn du mit deinen Brüdern zusammen bist.“
Gunnar wurde ernst. „Gehst du jetzt, verliere ich das Gesicht.“
„WAS!? Wie bitte! Lebst du im Mittelalter, oder WAS?! Du wirst doch wohl eine Erklärung dafür finden, wenn ich ohne dich abreise?“
„ICH?!! Werde das nicht! DAS tust DU mal schön selber!“, und schon kündigte er an, dass ICH der FAMILIE etwas zu sagen hätte.
Nun, ich musste ehrlich gesagt schmunzeln. WAS dachte er denn? Das DIES etwa eine Hürde für mich sei? Nein. Sicherlich nicht. Dazu bin ich nun doch ZU souverän. Gleichwohl ER mir das offenkundig nicht zutrauen mag.
Gunnar hatte es erreicht, dass alle Augen auf mich gerichtet waren. Ich erhob mich und meinen Kopf. Blieb selbstbewusst und dominant. Wie es sich gehört!!!
„Gunnar meint, ich solle EUCH allen, so ganz öffentlich mitteilen, dass ich diesen wunderschönen Ort bereits nächste Woche ohne ihn verlassen werde. Ich gedenke als Chefin des spirituellen Zentrums, die ich nun einmal bin, zu Sylvester dort zu sein. Ich danke für die Aufmerksamkeit. Das war es schon.“ Lächelnd setzte ich mich wieder an Gunnars Seite. Und siehe da, er zürnte mir nicht. Ganz im Gegenteil. Anerkennend nickte er mir zu und lächelte. „Dann ist ja alles geklärt. Meine Bewunderung.“ Er grinste. Gunnar hatte seinen Arm um meine Schulter gelegt und zog mich zu sich heran. Küsste mich leidenschaftlich auf die Lippen. „Ich liebe dich!“
RESPEKT, scheint Frau sich in einer Männer dominierten Gesellschaft verdienen zu müssen! (Schlimm.)

Sogleich nach meiner kurzen Ansprache, rief ich Derek noch einmal an und sagte ihm, dass ich nun doch nächste Woche zu ihm kommen würde. Denn ich ahnte bereits, dass er selbst überraschende Pläne geschmiedet hatte.
„Oha. Welch glückliche Fügung.“, lies er verlauten.
„Du bist beinahe auf dem Weg zu mir.“, witzelte ich noch. Obwohl ich bereits ahnte, das es keineswegs ein Spaß von ihm war.
Er lachte. „Ja. Da hast du allerdings Recht! Ich gedachte dich zu überraschen und zu dir zu fliegen.“


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Am Abend, bei trauter Dreisamkeit (Wir vertragen uns, Alexa und ich. SO, wie es Gunnar immer wollte.) auf der Couch, suchte mich Gunnar selbstredend zum Bleiben zu überreden. Ich änderte meine Meinung nicht. „Ich fliege. Allein.“
Am Morgen dann der Sex. Gleich zwei Mal hinter einander. Ich dachte, es sei besser Alexa zu schonen. Obgleich sie angab, keine Schmerzen mehr zu haben.
Gunnar hatte es mir ohnehin angekündigt, mit mir noch ausgiebig ficken zu wollen, bevor ich reise.

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Nach dem Frühstück läutete es. Johann, Gunnars Vater, schien sich dieses Mal selbst zu befleißigen und ging zur Tür, um zu öffnen. Ich achtete nicht weiter darauf und ging zu den anderen. Dann kam er zu uns ins Zimmer mit vier jungen Männern und einer jungen Frau. Rief uns alle zusammen und tat ganz feierlich.
„Kommt alle her!“, rief er laut. „Ich habe euch alles etwas zu sagen UND vor allem jemand vorzustellen.“
Nun wartete Johann, bis sich alle im Zimmer versammelt hatten. Da es nicht groß genug war, standen einige im Türrahmen und dahinter. Sahen in die Mitte des Raunen und was dort so geschah.
„Ich mache es kurz. Bin kein Mensch langer Reden. Ich denke, die Familie ist jetzt, wo Christine bedauerlicher Weise gestorben ist, bereit dafür. Hiermit“, er wies, mit seiner Hand und einer ausladenden Bewegung seines Armes, Freude strahlend auf die jungen Männer, die er hereingebeten hatte, „stelle ich euch eure Brüder vor. Gustav, Sam, Bill und Ossian.” Ein Raunen ging durch den Raum. „Taylor kennt ihr ja schon. Wer etwas speziellen von mir darüber wissen will, kann mich danach fragen.“
Ich hätte beinahe laut los gebrüllt vor lachen. OH mein Gott! Stille Wasser sind tatsächlich sehr, sehr tief. WER hätte DAS gedacht?? Dass der gute, alte Vater noch mehrere Kinder auf der Wildbahn hat. Und so viele an der Zahl. Was soll man dazu noch sagen?! Womöglich auch DAHER Gunnars Neigung zur Sexsucht und den vielen Frauen.
Alles in allem in der Tat ein überaus denkwürdiges Familienfest!



Samstag, 26. Dezember 2015

Denkwürdiges Familientreffen



Da man nun einheitlich beschlossen hat, dass die Familie zusammen bleibt, scheint es, dass selbst ICH mich (erneut!) fügen muss. Nur, WIE bringe ich dies Derek bei, der sich bereits auf unser gemeinsames Zusammensein am Sylvester gefreut hat? Genau JENES bereitet mir Kopf zerbrechen.
Aber davon abgesehen, Linus ist sogar aus Florenz hier eingetroffen. Er ist der einzige Sohn von Emilia Stephansdottir. Und er ist nicht der einzige, der einen weiten Weg zurückgelegt hat, um sich dem großen Familientreffen anzuschließen. Nova kam mit ihrer Tochter aus Peru. Nur Lilly ist in Australien geblieben. Mit ihr wird geskypt.

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Meine Lösung des Problems – ist die die Wahrnehmung!
Im Allgemeinen nehmen wir so wie so nur einen Bruchteil dessen auf, was uns an Informationen so umgibt, zur Verfügung steht. Und ich erinnere mich gelernt zu haben, die Energie folgt der Aufmerksamkeit. Möchte ich mich also NICHT mit schlechter Energie beladen, richte ich meine Aufmerksamkeit nicht auf etwas, was mir negative Gefühle beschert. Das würde im Detail bedeuten, ich schau’ einfach nicht hin, wenn mein Ehemann seine Geliebte küsst und ignoriere schlicht und einfach diese Mumie. Sollte es dann doch zu unausweichlichen Situationen kommen, bleibt man kulant und freundlich und entzieht sich dieser wieder, sobald man kann.
Ich vermute, dass viele Frauen genauso handeln. Aller Wahrscheinlichkeit nach gleichwohl meine Mutter.
Ist es tatsächlich DAS, was ich noch zu lernen habe? Ignoranz? Und wie man durch die „rosarote Brille“ sieht? Eigenartig. Aber gut. Wenn es zu meinem eigenen Besten ist? So sei es denn.

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Ich hatte in Mitten der Anderen die Zeit vergessen und nicht wahrgenommen, dass Gunnar und Alexa den gesamten Nachmittag verschwunden waren.
Zudem hatte ich mich gelegentlich zurückgezogen, um im Internet zu surven UND ein langes Gespräch mit Derek zu führen, in welchen ich ihm zu erklären gedachte, dass wir uns erst im nächsten Jahr wieder sahen.
Nun, am Ende hat ER mich soweit, dass ich jetzt Gunnar erklären muss, warum ich doch zurückfliegen werde. Allerdings, so wirklich überzeugt davon bin ich nicht. Was bedeutet, dass mich Gunnar erneut leicht umstimmen kann. Was IHM natürlich sehr wohl bewusst sein wird.
Alles in allem steht offensichtlich noch nicht fest, WO ich Sylvester verbringen werde.
Am liebsten wäre es mir selbstverständlich MIT Gunnar IM Zentrum
Ach, was würde ich dafür geben, WENN es SO wäre!


Freitag, 25. Dezember 2015

Philosophische Gedanken



Ich machte mir Gedanken über Anpassung, Verhaltens- und Sichtweisen, die man in der Lage ist, aus sich selbst heraus zu ändern. Die Wurzeln unseres Verhaltens liegen hauptsächlich in der Erfahrung dessen, was uns im Laufe des Lebens so begegnet ist UND, welche Schlüsse wir daraus gezogen haben. Dazu gehören Gefühle und Emotionen.
Im allgemeinen wurde ich recht tolerant erzogen. Jedoch standesgemäß. Ich war auch immer offen, gegenüber jedermann, BIS man eben Erfahrungen sammelt, die einen verändern. Und ich vermute stark, dass diese Verhalts- und Sichtweisen zum größten Teil mit dem Denken zu tun hat. Mit dem eigenen Wollen.
Erfahrungen, denke ich, sind etwas Körperliches. DAS, was wir ein zu eins mit unserem Körper er-leben. Daraus bildet sich die aktuelle Meinung, die wir haben. Die selbstredend, mit jeder neuen Erfahrung, veränderlich ist....wie man sieht.
Einmal gänzlich abgesehen vom großen Plan einiger Weniger, sind jedes Menschen Erlebnisse und Erfahrungen subjektiv und einzigartig. Die Summe aus all dessen, macht unser gegenwärtiges Denken und somit gleichwohl Handeln aus. Und ich vermute hier, im Grunde diente dieser Mechanismus zu unserem eigenen Schutz.
Allerdings, sind wir in der Lage, uns bewusst darüber hinweg zu setzen und im Augenblick zu tun, was uns vernünftig erscheint. Oder, was nötig ist (um ggf. den Frieden zu bewahren. Das nennt man dann Diplomatie, vermute ich). DAS ist mein derzeitiges Konzept.
Dazu braucht es die Einstellung,.......sich auf die gegebene Situation und vor allem auf die anwesenden Menschen eben einzustellen. Oder mit ihr/ihnen abzustimmen, anzugleichen, einzufügen. Sich zu arrangieren. Will ich jedoch meine Einstellung, wenn auch nur kurzzeitig ändern, bedarf es meines Willens dies zu tun. Nun, war ich willens mich auf andere Menschen einzustellen? NEIN! War ich nicht. Und eben sowenig auf eine veränderte Situation. Alldieweil ich es gewohnt bin, dass sich die Situation und die Menschen, um mich herum, auf MICH einstellen! Und NICHTS anderes.
Aus diesem Grund fällt es mir überaus schwer, mich anderswo, wie beispielsweise hier, anzupassen. Es entspricht nicht meinem Niveau. Meinem gewohnten Ambiente, in welchem ich aufgewachsen bin, und in welchem ich mich gewöhnlich bewege.
Nur, Gunnars Familie ist nun nicht wirklich eine aus der gemeinen (im Sinne von niedrig) Kategorie. Nein. Die meisten von ihnen, haben sogar ein recht hohes Niveau.
Gunnars selbst in kein Dummer. Er vermag sich innerhalb kürzester Zeit auf alle möglichen Jobs einzustellen und in sein Umfeld einzufügen. Sein Vater Johann mag ein wenig der Darsteller sein. Wie die meisten der Männer nun einmal so sind. Verwechseln sich oft mit den männlichen Tieren, wenn sie balzen. Gunnars Mutter war eine überaus intelligente, liebenswerte, freundliche Frau. Lehrerin für Geschichte, Deutsch und Philosophie. Obendrein noch über die Maßen spirituell. Ähnlich wie ihr Bruder Erik, der Druide. Hanna, Gunnars Tante väterlicherseits, eine freie Frau mit einem jungen Geliebten (Lutz). Sein Bruder Hjalmar, ein Künstler, der sich ohne zögern als Schwuler outete und sogar verdeckt im Drogenmilieu für die Polizei arbeitet. Wo Gunnars Schwester Stine, die ebenso medial begabt ist, mit Onkel Kurts Hilfe eingestiegen ist. Sven, der jüngste der Sølgård Brüder, ein Student an der Universität. Nun, was in Gunnars Halbbruder Taylor steckt, bleibt vorerst nur zu vermuten. Von ihm ist bisher nichts Ruhmreiches zu berichten. Außer, dass er mich bei jeder nur erdenklichen Gelegenheit spüren lässt, dass er die etwas reicheren Leute hasst. Was mir so ganz und gar am Wertesten vorbei geht. ER interessiert mich nicht.
Kurt mag ich wirklich, Was offensichtlich gleichwohl auf Gegenseitigkeit beruht. Erik bleibt für mich nach wie vor undurchsichtig. Ein Buch mit sieben Sigeln. Und am Ende wäre da noch Emilia Stephansdottir mit ihren Kindern, die mir im Grunde recht gleichgültig sind. Obwohl sie Gunnars Cousins und Cousinen sind. Ich kenne sie kaum. Emilia selbst, genieße ich stets mit äußerster Vorsicht. Sie ist sehr eigen. Hat Ansichten, Einstellungen, die sie mitnichten mehr bereit ist zu ändern. WAS mir sagt, dass es tatsächlich Menschen gibt, die nicht bereit sind, sich zu ändern. Eben sind wie sie sind und man sie genauso nehmen muss. (Warum MICH dann dich?!) Wie eben Gunnar auch mit all seinen Vorlieben und Neigungen, mit denen er aller Wahrscheinlichkeit nach, NICHT geboren ist. Die sich innerhalb dieser Sektenzugehörigkeit, über zehn Jahre hin, gebildet haben. Allerdings, WARUM bilden sie sich nicht wieder WEG?! Liegt dies tatsächlich an dieser speziellen Zeit im Leben, wo man eben Dieses in eine Ausrichtung bringt und sich Eigenschaften bilden, die nicht wieder, selbst willentlich, weg zu zaubern sind?
OH Göttin. Welch’ philosophieren......Und nein. Die alten Philosophen las ich nicht. Welches Interesse sollte ich daran haben, mich mit altertümlichen, männlichen und oft noch ungesunden Geistern zu befassen?! Ich frage mich so oft, wieso lehrt man dies noch immer an den Universitäten? Was mich noch zorniger macht, dass man deren Gedankengut auch heute noch als Richtlinien nimmt. Besonders in der Psychiatrie. Hier sollte MANN sich längst neuerer Methoden bedienen!
Aber genug davon und zurück zu mir. In der Not habe ich mich damit abgefunden, mich (selbst) darauf eingestellt, dass ich HIER, in diesem Umfeld, mein Verhalten ändern muss. Ebenso meine Einstellungen zu manchen Dingen und Menschen.
Ein Trost mag sein, dass es vorübergehend ist! Und ich in drei Tagen von hier weg gehen kann. Allerdings stellt sich mir JETZT ein Problem entgegen. Man hat gesammelt beschlossen HIER zu bleiben. Was bedeutet, dass ich meinen Ehemann in der Obhut seiner Familie UND IN DER VON ALEXA zurück lassen müsste. Was ich nicht will!!!!! Was für mich jedoch, so ganz persönlich, bedeutet, dass ich weiterhin mit diesen Menschen hier zusammen sein, nebst meinen Ehemann, sogar im Bett, mit Alexa teilen muss. Noch weitere Qual für mich, die ich nicht bereit bin hinzunehmen. Das war NICH abgemacht! DAS war NICHT der Plan!
Genau genommen wollten wir am Montag, den 28. Dezember, zurück nach Stockholm fliegen. Wo ich zum Sylvester ins Zentrum gefahren wäre und Gunnar mit Alexa auf einer Stockholmer Party gefeiert hätten. Aber was nun? Es macht mir keinerlei Freude hier zu sein. Einstellung hin oder her!