Wir, Sasha und ich, besuchten am Nachmittag, nach dem
späten Lunch, einen Archäologischen Vortrag über Artefakte gegen jede
Geschichtsschreibung. Überaus interessant und erneut ein Punkt, ein Knoten im
Faden, an welchen ich anzuknüpfen versuchte, um aus Sasha etwas Privates und
Persönliches heraus zu bekommen. Ein Zweiter gleich nach dem Dinner über
Geoengineering, HAARP und andere Wellen. Diese Frau, die da vortrug, war
schlicht und einfach genial!
„Du bist aber ganz schön wissbegierig.“, sagte Sasha dann
zu mir und legte das erste Mal in der Öffentlichkeit seinen Arm um meine
Schulter, als wir auf dem Weg zum kleinen Saal gewesen waren. Dann stoppte er,
nahm mich mit beiden Händen bei den Schultern und sah mir direkt in die Augen.
„Weißt du überhaupt, dass wir heute unseren Jahrestag haben?“
„Unseren Jahrestag?“, fragte ich zurück.
„Ja. Heute vor einem Jahr schliefen wir das aller erste
Mal miteinander, als wir in London waren.“
„Wow! Was für ein Zu-fall, dass wir gerade heute erneut
die Gelegenheit bekommen zusammen zu sein.“
„Das ist ein Omen.“, sagte er dann gespielt aufgeregt und
ich wusste nicht, ob es ihm ernst damit war oder nur ein Scherz. Aus diesem
Grund wartete ich, ob er womöglich noch etwas sagt. Leider nein. Also hakte ich
nach. Wir waren weiter gelaufen.
„Ein Zeichen? Meinst du das ernst?“
Er sah kurz zu mir herüber. Antwortete nicht gleich. Schien
in seinem Kopf etwas zu formulieren. Mit einem Mal lachte er ein wenig
überspitzt und breitete kurz die Hände zur Seite aus. „Aber ja.“, sagte er in
einem Ton, der darauf schließen ließ, dass ich glauben sollte, dass er nun doch
einen Scherz mit mir trieb. Aber ich nahm ihm das nicht ab. Es war ein
Verlegenheits-Gaukler. Da war irgendetwas. Deshalb sprach ich ihn direkt darauf
an. (Ich hasse dieses drum herum Gerede!!!)
„Ich weiß, dass du mit mir NICHT scherzt.“, sagte ich
ernst.
Er reagierte ein wenig verdutzt. „WAS bedeutet das denn jetzt?“,
fragte er schließlich.
„Ich weiß, dass du weißt, DASS es ein Omen, ein Zeichen
ist. Habe ich Recht?“, sprach ich und setzte ein überlegenes Lächeln auf.
Und wieder rang Sasha nach Luft. „WOW! Da ist sie wieder.
Die mir suspekte und beinahe zu souveräne Frau.“
„Nicht gewohnt? Oder was?“, war meine gezielte Antwort.
Nun räusperte er sich. „N-e-i-n. Nicht so direkt und auf
diese Art. Du bist schon etwas Besonderes. Und wie es scheint, kannst du meine
Gedanken lesen.“
OHO! Die aller erste Anspielung auf etwas, was mir sagte,
ER nimmt den Faden auf. Und womöglich sogar ohne es zu wissen.
Als Frau lernt man es ohnehin SO zu handeln, dass die
Männer tun was man will und Frau sie denken lässt, es sei ihre eigene Idee.
Oder sie seien selbst darauf gekommen. War Sasha tatsächlich DAS, was ich
vermutete, spielten wir beide hier ein Spiel? Und selbst WENN er lautere
Absichten hätte und unbescholten wäre, ist er immer noch ein Mann. Und Männer
wollen nun einmal immer gewinnen.
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Nun, den ersten Teil,
bis hier her, schrieb ich gestern noch. Aber WO jetzt beginnen. Es ist
so viel geschehen. Genau genommen sollte ich wohl sagen, so viel Wunderbares.
Aber darf ich DEM denn trauen? Ich weiß es nicht….genau. Alles, was mir Sasha
offenbarte schien mir echt zu sein.
Aber ich greife vor.
Ja natürlich, selbstredend schliefen wir miteinander,
gestern Abend und auch heute Morgen. (Sein Penis ist in der Tat ein wenig über-ragend. Dennoch ist es angenehm,
sobald er in mir ist. (Er füllt mich zur Gänze aus.) Zudem ist er, wie von mir
angewiesen, vorsichtig zu Beginn. Weil es doch ein wenig schmerzt. Es ist
ähnlich bei mit Wanja. Aber egal……genug davon.)
Bereits gestern Abend begannen wir mit einer doch recht offenen
Diskussion, welche sich heute Morgen nach dem Sex, während wir so nebeneinander
lagen, fortgesetzte. Und ich denke, ich muss nicht alles an dieser Stelle präzisieren.
Selbst wenn ich es wollte, könnte ich es vermutlich nicht. Wir sprachen über
ssoooo vieles. Genau genommen beinahe über ALLES, was schon lange mit ihm
besprechen wollte.
Zu Beginn versuchte er noch immer irgendwie zu spielen. Auszuweichen.
Etwas zu verheimlichen und ich war es schließlich leid. Sah in seine Gedanken.
Sprach‘ alles an und er blockierte sie. Gleichwohl DIES brachte ich zur Sprache.
Offen und fei heraus.
„Hast du es gelernt?“
„Was?“
„Deine Gedanken zu kontrollieren?“
Eine zweite, für mich wichtige Angelegenheit war seine Herkunft.
Sein Hintergrund, seine Familie und sein Glauben. Ich war so gut in Fahrt, dass
ich mich bei ihm nach allem, was ich wissen wollte, schlicht und einfach frei
und offen erkundigte. Anfangs holperten die Antworten ein wenig sparsam von
seiner Seite. Ich ließ jedoch nicht nach. Fragte immer wieder. Vergaß nichts.
Wiederholte manche Frage. Wir sprachen über Israel und das Judentum. Wie er
erzogen wurde und an was er glaubte. Ich erfuhr gleichermaßen, wo seine Eltern
sind. (Aber NICHT, WAS sie tun.) Und an
mancher Stelle, gestern Abend, dachte ich, das war es. Ich muss jetzt gehen.
Jedoch Sasha ebenso.
„Machst du jetzt Schluss mit mir, nur weil ich ein Jude
bin? Genau DAS hatte ich befürchtet. Was meinst du wohl, warum ich so verhalten
war? Dir nicht sagen wollte.“ Wer’s glaubt…….
Heute Morgen klärten wir den „Königssohn“, welchen ich in
seinen Gedanken sah.
Und zu guter Letzt, sprach ich im gewollten Scherz den Agenten
an. Er tat entrüstet. Lachte.
„Was denkst du nur von mir?
Aber Sasha hatte ebenso einige Fragen an mich, die ich wahrheitsgemäß
beantwortete.
Wir sprachen über Derek und ebenso über Hanna Martenson.
Ich wollte wissen, WIE er nun zu ihr stand und WARUM sie. Wie sie war usw.….Er
stellte sie einfältig dar.
„Also nur eine Bettmatratze?“
„Du bist wirklich sehr direkt.“
„Ja. Das sagt man mir immer wieder. Ich hasse es, um den
heißen Brei zu reden. Spart Zeit.“
Er schmunzelte und nickte anerkennend. „Dennoch bist du
königlich. Wir passen gut zusammen. Meinst du nicht?“ In diesem Zusammenhang
sprach er meinen Namen an. Blanc.
„Fällt dir da nichts auf?“
Ich wusste was er meint und antwortete prompt. „Ich
besitze die Papiere meiner Ahnen bis in die siebente Generation zurück. Es
waren alles Deutsche.“
„Du bist stolz auf deine Herkunft und ich auf meine. Mein
Großvater sagte immer zu mir, Junge, vergiss nie, wer du bist. Deine Linie ist
königlich. Du bist ein Königssohn von Geburt und etwas Besonderes. So wie du
Rea. Deshalb passen wir so gut zusammen.“
Mit diesen Worten hatte ER mich nun erstaunt.
Und dann öffnete er sich mir gänzlich. (Zumindest fühlte
ich es so.)
„Rea, komm mit mir nach Israel. Ich würde dir so gerne
zeigen, wo ich aufgewachsen bin. Und wenn es irgendwann tatsächlich einmal
ernst zwischen uns wäre, stelle ich dich meinen Eltern vor. Sie leben in
Kanada.“
„Und sind sicher nicht die Ärmsten. Nicht wahr.“
Er lächelte ein wenig. Kratzte sich am Kopf. Die
Begeisterung trat zurück. Das war (meinerseits), in diesem Augenblick, schlicht
und einfach die falsche Anmerkung. Eine Frage, die einem kalten Lappen glich.
„Ja.“ Und schon kamen wir erneut in die jüdische Thematik.
„Auch deine Eltern sind begütert, Rea. Nicht wahr?“
„Ja.“….den Rest sollte ich mir wohl denken…….“Oh nein!“,
war meine Antwort darauf.
„Du leugnest es? Obwohl du weißt….“
„Was weiß ich denn?“, wurde ich ernst und wütend. „Vermagst
du jetzt ebenfalls Gedanken zu lesen? Wo hast du es gelernt? Bei Mossad oder
was?“
Hüstel. Räusper. Nach Luft schnapp…..
„Bist du etwa doch ein Spion? Aber was denke ich mir denn.
ICH….bin doch sicherlich nicht SOOO wichtig, dass man mir jemand schickt.“
„Rea. Lass das
jetzt.“ Sasha wurde ernst.“ DAS sind gefährliche Gedanken.“
„Oho! Sieh an!“ Mit meiner Dreistigkeit begab ich mich auf
dünnes Eis. Dennoch ging ich ein Stück weiter. „Warum bist du wirklich hier?
Wie kamst du überhaupt von Kanada hier her?“ Hat man dich geschickt? Hätte ich
ihn am aller liebsten fragen wollen. Jedoch so unverfroren konnte ich dann doch
nicht sein. Und da ich bemerkte, dass ich schon längst über das Ziel hinaus
geschossen war und Sasha trotz romantischer Euphorie etwas pikiert reagierte,
schwächte ich die Power meiner Worte ab.
„Ich gedachte hier in Schweden zu leben. Bin erwachsen.
Muss nicht mehr bei meinen Eltern leben.“
„Schickt man die jungen Burschen in die Welt, damit sie
Lebenserfahrung und Abenteuer sammeln?“ Ich spielte auf seinen Glauben an. Und
am aller liebsten hätte ich noch einmal sein HIER SEIN hinterfragt.
Er lächelte ein wenig schief. „Nein. Ich wollte es so. Mir
gefällt dieses Land. Und ich musste, wollte schließlich etwas Geld verdienen.
Die Arbeitsagentur empfahl mir hier anzufragen. Das Zentrum ist überaus beliebt
bei Arbeitssuchenden. Also kam ich hier her.“ Wer’s glaubt……
„Ich denke mir, dass du es doch eher nicht nötig hast zu
arbeiten.“….und ich grub mich in sein Hirn…..fand jedoch nicht wirklich, was
ich suchte. Blockierte er erneut? Wieder und wieder wähnte mir, er hätte
dergleichen….trainiert.
„Nein. Habe ich in der Tat nicht wirklich.“
„Aber sagt euer Glauben nicht, dass ihr nach außen hin
bescheiden bleiben solltet?“
Sasha antwortete darauf nicht wirklich. Stelle eine
Gegenfrage. „Ach, tatsächlich? Davon weiß ich nichts.“
„Wenn wir heiraten, würde ich dann jüdisch werden?“,
fragte ich, um den Faden nicht zu verlieren, obwohl ich wusste, dass das nicht
so ist.
„Nein. Wir sind schließlich keine Muslime.“
„Da hast du Recht. Ist es nicht so, dass man zwar jüdisch
werden kann, wenn man es beschließt. Jedoch erst in der siebten Generation?“
„Kann sein.“ Sasha wurde einsilbig. Unwillig auf meine Fragen,
bezüglich seines Glaubens, oder des Glaubens seiner Eltern. „Ich würde dir so
gerne alles zeigen, wenn ich nur wüsste…..“
OHO! DAS war ehrlich. Ich fühlte es. Da war also tatsächlich
echtes Interesse an MIR. Wer hätte es gedacht?
Schlussendlich schwenkte Sasha ein wenig um. Fragte nach
meinen Fähigkeiten im Gedankenlesen. Ich erwähnte Erik nd Gunnar in dieser Angelegenheit
und ebenso die Voodoo Priesterin. Sagte jedoch nicht ihren Namen und dass man
mich von allen Seiten nötigte, meinen Geist zu trainieren.
„Weshalb interessierst du dich für mein Haus in New
Orleans?“, fragte ich dann, um die Unterhaltung wieder umzukehren.
„Man sagt, es sei sehr schön.“
„Das ist alles? Und WER sagt das?“
„Die Leute hier. Deine Angestellten. Und JA, das ist
alles. Warum?“ Das WARUM kam schon beinahe kapitulierend.
„Bist du eigentlich immer so misstrauisch. Grenzt fast an
Paranoia.“
„Als Chefin dieses Zentrums kann es nicht schaden zuweilen
misstrauisch zu sein. Meinst du nicht?“
„Ja. Natürlich musst du vorsichtig sein. Aber von mir hast
du nichts zu befürchten. Außer…..“ Sasha blickte kurz nach unten und strich
sich verwegenen Blickes übers Kinn, „dass ich dich für mich gewinnen will.“
„Oh!“, tat ich überrascht. „Ich bin verheiratet.
Schonvergessen?“
„Nein. Selbstverständlich nicht.
Ich verließ Sasha gegen viertel zehn. Ging duschen. Hatte diese
Nacht in seinem Haus verbracht. Weil ER es so wollte UND, es war
vernünftiger. Dann trafen wir uns gleich wieder im Restaurant, um gemeinsam das
Frühstück einzunehmen.
Er sah mir an, dass ich am aller liebsten wieder mit ihm
in seine Hütte gegangen wäre. Fragte jedoch noch einmal nach.
„Kommst du wieder mit mir?“ Er zwinkerte mir zu. Was wohl
so viel bedeuten sollte, dass ich nun genau wüsste, WO das wieder endet. (Im
Bett.)
„Nein. Du bringst mich besser ins Büro.“ Dabei dachte ich
gleichwohl an Gunnar, der jederzeit hier her zurückkommen konnte. Er musste
mich nicht bei Sasha finden.
Sasha tat erstaunt. „DAS ist die Antwort einer Königin.“