Dienstag, 30. Mai 2017

Eine falsche Entscheidung?



 (Auf der Einfahrt zu Onkel Eriks Hütte.)

Gunnar stieg, seinem Sohn schlichtweg, vollständig aus allem aus. Er kam und ging. Und alles so derart zügig, dass ich mich, aus der Eifersucht heraus, dazu hinreißen ließ in diesem Augenblick, einen falschen Entschluss zu fassen.

Da es dem Kleinen noch immer nicht wesentlich besser ging, die Ärzte nichts finden konnten und selbst Erik keine Hilfe war, ist man nun mit dem Kind gen Norden gefahren, zu Eriks Druiden-Freund (Eilif, der ewig Lebende). Selbstverständlich ist die Mutter mitgekommen. Was sonst?
Ich war wütend! Außer mir. Durfte jedoch nur Verständnis und Mitgefühl zeigen.
„Du kannst mit uns fahren, wenn du willst.“, bot mir Gunnar an.
Ich trotzte und sagte NEIN. Was selbstredend ein (gravierender!) Fehler war.
Natürlich hatten wir damals, im Zuge einer kleinen Reise durch den Norden Schwedens, diesen Mann, diesen Druiden aufgesucht. Ich erinnere mich gut daran. Aber wiederfinden, würde ich seine Hütte nicht. Denn……nachdem sie etwa eine Stunden weggefahren waren und mein Trotz verraucht, gedachte ich ihnen mit meinen Wagen zu folgen, um doch noch dabei zu sein. Oder besser, um bei Gunnar zu sein. Mein Entschluss von vorhin war im Grunde nicht mehr zu revidieren, weil es Unsinn war, Gunnar hinterher zu fahren. Ich bin eine äußerst unkluge Idiotin, die sich in den denkbar ungünstigsten Momenten von (eifersüchtigen) Gefühlen leiten lässt.

Sasha hatte mich gesucht und währenddessen ich zu Mittag aß, leistete er mir Gesellschaft. Ich erzählte ihm davon. Natürlich (!) nichts Genaues.
„Vielleicht erinnerst du dich, dass ich zwei Tage nichts tun muss. Schon vergessen. Wenn du magst….“ Er sprach nicht weiter. Ich wusste selbstredend was er meinte und zeigte Unentschlossenheit.
„Ja. Natürlich.“, begann ich dann meine Antwort zu formulieren. „Doch im Augenblick wäre ich dir dankbar, wenn du mich zum Büro begleitest. Ich muss zurück. Schauen, was es noch zu erledigen gibt.“
„Okay.“

Ich war nicht allzu lange im Büro. Sprach nur kurz mit Mike und ging dann wieder…..zum kleinen Saal, um mir einen einstündigen Vortrag anzuhören, in welchen es um Erich v. Däniken ging.
Sasha rief mich währenddessen an und kam schlussendlich auch vorbei, als das Referat beendet war.

„Hätten wir ein paar Tage für uns?“
„Ja. Hätten wir.“
„Haben wir ein paar Tage für uns?“
„Ja. Haben wir.“
„Gibst du sie mir?“
„Ja. Ich gebe sie dir.“


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Sasha schlief diese Nacht bei mir im Haus. Es bestand nun im Augenblick nicht mehr die Gefahr, dass Gunnar urplötzlich zurückkommen würde.
Zwei Dinge gedenke ich zu meinem „neuen oder wieder gefundenen Freund“ Sasha Fliess noch anzumerken. Er spricht ständig davon, mit mir nach Jerusalem zu fliegen. Am besten gleich und sofort. Warum? Frage ich mich da. Zum anderen bringt er bei mancher Gelegenheit seinen einstigen Wunsch im Büro zu arbeiten bei mir an. Ich erklärte ihm darauf kurz und bündig, als er es das erste Mal zu mir sagte, dass es keine Stelle im Büro für ihn gibt.
„Das bedeutet, ich habe keine Chance habe, hier im Büro zu arbeiten?“
„Nein.“

Von Derek nichts. ICH rufe ihn gewiss nicht an.
Jason hatte sich kurz bei mir gemeldet. Mich darüber informiert, dass er zurückkommen wird und bedauert, dass ich nicht bei ihm sein konnte….auf Hawaii.
Ach, könnte ich mich doubeln. Ich schöre, ich bei dort….
Apropos Hawaii. Kevin erfreut sich bester Gesundheit. Sie genießen die Flitterwochen. Und ER ist der Meinung, sein großer Zeh hätte sich bewegt.
Nun, warten wir es ab. Womöglich hat mein Opfer doch einen Sinn. Ich würde es Kevin von Herzen wünschen!

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Mike sprach mich vorhin auf Sasha an. „Verbrüderung mit dem Feind?“
Ich musste lachen. „Ja. Zu einem bestimmten Zweck.“ Ich zwinkerte ihm zu und ich nehme an, er verstand.