Donnerstag, 18. Mai 2017

(M)Eine ausweglose Situation



Als ich gestern Morgen mit Mike am Skypte war, um alle wichtigen Dinge des Zentrums zu besprechen, las er mir zum Abschluss die Urlaubsanträge und- Bescheinigungen vor. Jason Anekelea war ebenso dabei. Er hatte noch einmal um Urlaub gebeten, um nach Hawaii zu fliegen. Seine Kinder sind schließlich dort, bei seiner Familie.
An Jason hatte ich überhaupt nicht (mehr) gedacht. Nun, es gibt schließlich einen plausiblen Grund dafür. Seine Frau…..und seine Kinder.
War seine Frau dabei? Hatte er sie mitgenommen? Oder war sich noch immer in der Psychiatrie, in Schweden? Auch Mike konnte es mir da keine Auskunft geben. Er wusste es nicht. Aber egal. Denn in diesem Augenblick formten sich Gedankenblitze in meinem Kopf zu einer Idee.
Da mir mein derzeitiger, oder offenbar noch lange, lange anhaltender „Status“ nicht gefällt, mit dieser anderen Frau, im Augenblick gleichwohl noch mit ihren Eltern und so wie so ihrem Balg….konfrontiert zu werden, denke ich von Zeit zu Zeit darüber nach, (einfach abzuhauen) mich (für eine gewisse Zeit) abzusetzen. Und wie es der Zufall will, der nie einer ist (!!!), ruft mich Jason doch tatsächlich an, noch während ich mit Mike skypte und darüber, so ganz ins Geheim, sinnierte, ob ICH mich bei IHM womöglich einmal melden sollte.  Eigenartig. Ein Zeichen? Hawaii ist nicht allzu weit entfernt. Ha! Und ich war schon einmal bei seiner Familie zu Gast.
Vorsichtig fragte ich an, ob er allein gereist sei und….wie es seiner Frau denn so gehe.
„Lisa ist in Schweden. Man lässt sie noch nicht raus. Zu gefährlich für sich und andere. Selbst mit Medikamenten. Sie muss weiterhin behandelt werden. Gespräche führen mit dem Therapeuten uns so weiter. Sie wird nicht nachkommen oder so. Wenn du das meinst.“ Er lachte. Wusste genau Bescheid. „Was gibt es denn wieder für Probleme mit deinem Mann?“
„Das Übliche. Die andere Frau mit ihrem Balg. Und jetzt brachte sie sogar noch ihre Eltern mit nach New Orleans in mein Haus.“
Ich hörte Jason atmen. „Dann komm‘ doch einfach zu mir.“, sprach er ES aus.
Nun, Gunnar beabsichtigte ohnehin, jetzt, wo Alexas Eltern hier in New Orleans verweilen, noch eine Weile hier zu bleiben. Im Grunde konnte es nichts schaden. Allerdings stand dasselbe Dilemma wie immer im Raum. Sollte ich Alexa das Feld übergeben??? Die beiden, samt Kind und Großeltern Familie spielen lassen? DAS käme ihnen, womöglich sogar Gunnar und Alexa so wie so, gelegen. Meine Situation erscheint mir ausweglos…………………..gleich, an welchem Ort ich bin, wenn diese Mätresse in meiner Nähe  ist. Verdammt noch eins! WARUM wirkt mein Zauber nicht?
Womöglich wegen der ungenauen Bilder meiner Imagination. Was wünsche ich mir denn diesbezüglich? Das sie tot umfällt? Ja. Wäre wohl das Beste! Eine tolle Option!
„Jason“, begann ich meine Antwort zu formulieren, „ich würde nichts lieber tun, als zu dir zu kommen. DAS kannst du mir glauben.“ Und ich erklärte ihm, WARUM ich eben doch NICHT zu ihm fliegen kann.
„Du hast komische Bedenken. Tu‘s doch einfach. Buch‘ dir einen Flug. Sag mir Bescheid, wann du kommst und ich hole dich vom Flughafen ab. Kein Problem.“
„Ja. Finde ich auch. Das Problem ist HIER. Es ist diese andere Frau. Alexa. Es wäre sträflich leichtsinnig von mir, ihr noch mehr von meinem Boden zu überlassen, wie sie ohnehin von Gunnar bereits zugesprochen bekam.“
„Wie du willst. Ich bin hier. Sag‘ mir Bescheid, falls du es dir anders überlegst. Ich würde mich sehr, sehr freuen.“, sprach es und lachte. Und ich konnte vor meinem geistigen Auge sein Lachen sehen. Jason hatte stets so gute Laune…….

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Hätte ich gewusst, dass wir so zahlreich hier im Hause sind und sogar noch Gäste haben, hätte ich mich um Personal bemüht.
Denn es ist nicht an mir, wie ich finde, und ebenso wenig an Marie, die Betten zu beziehen und für alle das Essen auf den Tisch zu bringen.
Gut, mag sein, wir greifen alle zusammen und lassen ebenfalls ab und an Speisen liefern. Dennoch……Göttin noch mal!
Mühte ich mich doch nach dem Gespräch mit Jason ab, mein Bett mit neuer Wäsche zu beziehen.
Alexas Mutter Gina kam gerade an der Zimmertür vorüber und fragte mich, ob sie mir helfen könne.
„Aber ja. Natürlich.“ Was sonst? Warum denn nicht?
Heute Morgen dasselbe mit der Spülmaschine und dem Frühstück.

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Wir sind übermäßig spät zu Bett gegangen, gestern Abend. Heute Morgen jedoch nicht wirklich später auf. Denn zu tun gibt es immer. Und zuweilen etwas mit den Turners zu besprechen, was das Haus, das Anwesen betrifft.
Gunnar war mit mir zu Bett gegangen, bei mir geblieben und mit mir aufgestanden. Allerdings, BIS wir zu Bett gegangen sind, war er mit Alexa….wer weiß wo und hat wer weiß was getan.
„Gefickt?“, die sporadische Frage an ihn.
„Ja.“, die einsilbige Antwort und ein Lächeln hinterher.
Nein. ICH wollte nicht!