Dienstag, 13. Juni 2017

Tag zwölf…………………...die Heimkehr



Intimitäten fanden, bedauerlicher Weise (!!!) vorerst nicht wieder statt, zwischen mir und Gunnar. Auf Grund meiner (verdammten!) Kränklichkeit, was ich jetzt allerdings nicht weiter erklären oder ausführen möchte.
Jedoch gleich am Morgen, hatte Gunnars Handy geläutet. Die Agenten Smith und Smith (in Anlehnung an die „Matrix“- Filme) riefen an, um ihm zu sagen, dass er sich für den Nachmittag bereit halten solle. Man würde ihn abholen und mit ihm in die Wüste fahren. (Das klingt wie ein Todesurteil. So gefährlich. Unwiderruflich. Böse.)
Der Fall lag nun in der Tat klar und deutlich auf der Hand. Gunnar stand eine (Zwangs-) Reise durch das Spiegeltor bevor. Aber WAS erwarteten sie denn, die Smiths’es? Oder deren Arbeitgeber. Es war zu vermuten, dass Gunnar nicht einmal Einlass fand.

Während ich schrieb, bereitete Gunnar sich vor, auf seine (erzwungene) Mission (die zum Scheitern verurteil war, wie ich meinte). Ich selbst war in diesen Augenblicken wie besessen, die Tage aufzuarbeiten und in Synchroniziät zu bringen.
Gunnar war nicht wohl, bei alledem. So wie mir zuvor.
Wir hatten am Morgen reichlich gegessen und sparten nun das Mittagessen aus. Zumindest Gunnar. Er hatte nicht vor mit einem vollen Magen auf dergleichen Reisen zu gehen. Das beeinträchtigt zumeist die Angelegenheit zum negativen hin.

Mag alles sein, wie es will, dennoch fühlte und sah ich, wie glücklich Gunnar war, bei mir zu sein. Und ich mit ihm! Erleichterung! Hoffnung, dass doch noch alles gut wird. Dennoch wird er Alexa zweifelsohne eben NICHT sein lassen. Er würde nur versuchen, so sagte er, uns besser zu trennen. Allemal bleibt sie im Zentrum. Etwas anderes käme nicht in Frage. Nun, des Balges wegen, hatte ich gleichwohl nichts anderes erwartet.

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Agent Smith und Smith kamen gegen zwei. Alles ging sehr zügig. Am liebsten wäre ich weggerannt, denn ich ahnte, WENN es Gunnar NICHT gelang, würde man mich sicherlich noch einmal MIT ihm verpflichten. Noch einmal in die Wüste fahren. Verflucht (sollen sie sein)! Ich wollte das nicht. Ich meine, warum nicht versuchen, mit diesen Wesen von hier aus Kontakt aufzunehmen, WENN Gunnar gegangen wurde. Ob so etwas gelang?
Wer wagt gewinnt! Sagt man immer. Also versuchte ich es. Nur WAS ihnen sagen? Zudem  stelle man sich vor, was geschieht, sollte es gelingen und Smith und Smith und deren Auftraggeber erführen davon.
Oh Göttin! Hilf!

Es gelang mit tatsächlich! Welch‘ wunder! Es braucht infolgedessen dieses Spiegeltor nicht wirklich (wenn man NUR telefonieren möchte)!.....um mit diesen Wesen in Kontakt zu treten. Dennoch war es nicht wie die male zuvor. Ich sah sie nicht vor meinem inneren Auge. Ich war nach wie vor mit Geist und Körper hier, in dieser Dimension. Am besten wäre es mit einem Telefonanruf zu vergleichen. Ich hörte sie nur.
Diese Wesen wussten über alles Bescheid was geschah und hatten offenbar Erbarmen mit mir und mit meiner Situation. Sie sandten mir eine Botschaft, welche ich HIER leider nicht wiedergeben darf. Das wäre der Sache nicht dienlich. Nur so viel, diesen Wesen war es mehr als klar, dass die Auftraggeber von Agent Smith und Smith niemals aufgeben würden. Koste es, was es wolle. Infolgedessen hatten sie nun selbst einen Plan ersonnen……..was die Menschheit betraf.
Ich hatte in Sekundenschnelle verstanden, was als Gespräch womöglich mehr als eine Stunde angedauert hätte. Wow!
DAS war in der Tat drahtlose Übermittlung der feinsten Art!


Ich ging dann doch noch essen……und schrieb später dann an meinem Tagebuch, um mich abzulenken, bis Gunnar kam. Die Agenten Smith und Smith waren dann ebenso zugegen und bedeuteten mir, UMGEHEND meine Sachen zu packen. Gunnar tat es mir gleich.
Um die Geschichte nun nicht weiter auszudehnen,…….wir wurden in eine Maschine nach Schweden gesetzt. Raus geworfen, so zu sagen, weil wir offenbar nicht in der Lage waren, deren Anliegen zu erfüllen. Economy class. Nicht gerade, wie ich immer reise. Jedoch nehme ich an, dass dies deren volle Absicht war. Wir hatten ohnehin keine Wahl. Die vier Stunden würde ich schon überstehen. Zudem war schließlich noch Gunnar da. Und nun hatten wir endlich die Zeit uns zum Reden.
Wie vermutet, sollte ER das Gleiche tun wie ich. Man ließ ihn durch das Tor, dass für Gunnar eine simple Tür mit Klinke war. Ihn empfing auch keine Königin, sondern ein paar Männer.
„Es war gerade so, als wäre ich in einer Kneipe, bei uns zu Hause.“, sagte er. „Ein paar Männer rempelten mich an und geleiteten mich auf die Toilette. Dort nahmen sie mich zu beiden Seiten und stellten mich ins Clo. Ich dachte, die machen sich einen Spaß mit mir. Dann drückten sie den Knopf und ich wurde runter gespült.“ Oh Göttin! Dachte ich so, was für einen Hang zum Theatralischen diese Wesen doch hatten. „Unten kam ich in ein Foyer. Dort war eine Art Rezeption. Eine etwas lange gezogene, gebogene Theke, hinter der eine junge Frau saß. Sie hatte wenig an und das Szenario war beinahe der Beginn eines Pornostreifens. Ich wusste, es war ein Test. Ich blieb willentlich unberührt, obwohl die man nur knapp bekleideten Bunny Häschen um mich herum tanzten ließ. Sie  berührten mich sogar. Dann kam ein Mann aus dieser Tür, wo vorher die Bunnys heraus gekommen waren. Er sah wie ein Zuhälter aus und er winkte mir. Ich folgte ihm. Ging durch die Tür. Da war ein verdunkelter Raum und man hatte, wie in einem Lichtbildvortrag, ein Foto von Dir und Sasha an die Wand geworfen, wie ihr, Hand in Hand, vor dem Königinnen-Thron standet. Ich wusste ganz genau man wollte testen, WIE ich darauf reagiere. Natürlich ging mir der Puls nach oben. Jedoch ich beherrschte ihn UND mich. Dann auf einmal stand ich auf der Bühne einer Quiz-Show und hatte offenbar einen Preis gewonnen. Man klatschte und jubelte mir zu. Ich kratzte mich gelangweilt am Kopf  und wartete darauf, was wohl als nächstes geschehen würde. Dann wieder Dunkelheit. Eine Tür öffnete sich und aus dem strahlend hellen Licht trat die Königin, die auch dir begegnete. `Du bist gut geschult, Mensch. Dein Onkel hat dich viel gelehrt
Ich nickte nur. Verbeugte mich und zeigte keine große Verwunderung. Und es war, als lächle sie mich an. Die Königin. Ich übermittelte ihr, genau wie sie es tat, in Windeseile alles, was ich zu sagen hatte. Sie schien zu staunen. Zeigte Anerkennung.
`Du bist der Richtige für sie. Und nun geh‘, deine rothaarige Königinnentochter weiß Bescheid.´“ Gunnar endete hier und sah mich fragend an. Ich lachte.
„Ja. Ich weiß Bescheid.“, wiederholte ich und erzählte ihm alles, was mir diese Wesen am Nachmittag, als Gunnar in der Wüste war, übermittelt hatten. „Ein Spiegeltor ist nicht nötig. WENN wir REISEN wollen, können wir das von jedem Platz der Erde tun.“

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Wir waren erst nach Mitternacht zu Hause angekommen, stellten die Koffer ab und gingen tot müde zu Bett.immH

Mir taten alle Glieder weh, von diesen engen Sitzen. Economy class eben. Das war ich nicht gewohnt! Zudem waren meine Füße angeschwollen. Ich hatte keine Möglichkeit die Beine hoch zu legen. Verdammt!
Nun, bevor wir zu Bett gegangen waren, hatte Gunnar noch einmal die Schuld, für all das, was geschehen war, auf sich genommen. Jedoch auch ICH hatte Schuld, was ich ihm zu verstehen gab. Wir beide hatten die Gefahr unterschätzt und wir waren uns einig darin, dass es NICHT ausgeschlossen war, dass man uns noch einmal für dergleichen verpflichtete.
„Aber es gibt doch auch noch andere wie uns. Haben diese Leute keine in ihren eigenen Reihen, dass sie auf uns zurückgreifen müssen?“, echauffierte ich mich.
Gunnar schnaufte. War ebenso müde als ich. „Womöglich waren WIR die fünfte, sechste, oder letzte Wahl und die andere vor uns sind ebenso gescheitert. Deshalb hatten sie diesem Sasha wohl auch nur wenig Druck gemacht und ihm so lange Zeit gelassen. Wären wir die einzigen für SIE gewesen, hätten sie uns früher schon geholt. So sind diese Leute Umwege gegangen und hatten Sasha über seine Eltern einen Auftrag erteilt, welchen er wohl kaum ablehnen konnte. Warum hätte er es auch tun sollen bei so einer schönen  Frau wie dir Rea.“ Gunnar lachte. „Ich vermag ihn schon ganz gut zu verstehen. Auch dass er wiederkommen und weiter um dich kämpfen will. Muss ich mir Sorgen machen deshalb?“ Gunnar schien sich nun doch noch einmal bei mir versichern zu wollen, dass da mit Sasha nichts Ernstes war.
Ich musste Schmunzeln. Er küsste mich. Und ich sagte: „Nein. Musst du nicht.“


Fortsetzung folgt………………….