Dienstag, 11. Juli 2017

Der Sieg der Liebe!



Ich hatte mich letztendlich doch dazu entschlossen, mit Sasha über Gunnars (Erpressung) Anruf zu reden. Erwähnte im Vorfeld jedoch nicht, um was es ging. Sagte ausschließlich, dass wir reden müssen. Sasha wähnte schon, es sei etwas Bedenkliches für ihn.
„Nein, nein. Im Gegenteil.“, sagte ich zu ihm, um ihn zu beruhigen und mir selbst noch etwas Zeit zu verschaffen. Denn ich wusste nicht, wie beginnen.
Nun, mir war bewusst, dass Gunnar mir sicherlich nicht Zeit bis Mitternacht lies, um mich zu entscheiden. Infolgedessen sollt ich so rasch wie möglich mit Sasha reden. Ich dachte, zu diesem Zeitpunkt, es sei besser so.  Alles in allem war anzunehmen, dass Sasha selbst mir eine Reise offerieren würde. Und zwar nach Israel. Dorthin will ich jedoch ebenso wenig und genau genommen nie mehr. Ich mag es nicht dort zu sein. Es gefällt mir nicht in diesem Land.
Sollte ich mir womöglich Jason greifen und mit ihm nach Hawaii fliegen?
Ach, herrje, die Situation war vertrackt.

Als ich kurz davor war Sasha zuzusagen, für vier Wochen mit ihm nach Israel zu gehen, rief Gunnar an und revidierte. Offenbar hatte ER aus Liebe zu mir, die Situation bereinigt und sich am Ende, gegen alle anderen, durchgesetzt und für MICH entschieden.
Er hatte noch einmal mit seinem Vater diskutiert, dass das SO nicht ging. Dass er mir das nicht antun kann und will. Mit Alexa und ihren Eltern hätte er ebenfalls noch einmal debattiert. Ihnen klar gemacht, dass er mich liebe und ICH seine Frau wäre. Das ginge so nicht. Es wäre für mich unzumutbar. WOW!
Also siegte dann doch die Liebe!
„Ich bin Morgen wieder bei dir. Dann besprechen wir alles Weitere.“, beteuerte er mir. „Es tut mir leid. Ich hätte es nicht erst so weit kommen lassen dürfen.“
„Oh Göttin!“, rief ich aus und war erleichtert! „Du entschiedest dich für mich!“ T-i-e-f atmen! A-u-f-atmen.
„Ich habe nicht vor, dich noch einmal aus Israel zurückzuholen.“, sagte Gunnar dann noch zu mir so halb im Scherz. Ich musste lachen, denn er wusste ganz genau, was meine Absicht gewesen war. Denn ich wäre (aus Trotz) dann aller Wahrscheinlichkeit nach doch mit Sasha nach Israel gereist. Und ich glaube, ich kann mir nun sicher sein, dass mich Gunnar tatsächlich noch liebt, wie er es sollte und immer sagt!

Sasha bedauerte selbstredend Gunnars Korrektur. „Schade. Aber zugegeben, DAS hätte ich ihm jetzt doch nicht zugetraut.“ Ein anerkennendes Lächeln folgte und ein beklagender Gesichtsausdruck. „Also nun noch heute die letzte Nacht.“, sagte er. Was eher eine Feststellung als eine Frage war.
Und ich….war so überglücklich zu wissen, dass mein Ehemann morgen wieder in meinem Bett schlafen wird, sodass mir beinahe die Lust auf Sashas Gegenwart verging. Ich dachte an Derek. Ob er Zeit für mich hat? Aber wollte ich DAS denn überhaupt, nachdem er wieder mit diesem jungen Ding im Bett gelegen hat?
Trotz all meiner Bedenken, ging ich zur Toilette, schloss mich dort ein und rief Derek an. Er nahm noch fast im selben Moment ab.
„Ja.“
„Hättest du Zeit für mich?“, kam ich noch umgehend auf den Punkt.
Stille.
Dann ein JA. „Wann?“
„Jetzt.“, sagte ich ohne zu wissen, wie ich DAS mit Sasha regeln kann.
„Okay.“
Oha! Nun hatte ich mich erneut in eine brenzlige Situation hinein manövriert.

„Weiß du was, Sasha“, begann ich meinen kurzen Monolog, der dazu diente, ihm plausibel zu machen, dass er gehen soll, „ich freue mich so wahnsinnig, dass sich mein Mann letztendlich doch noch für mich entschieden hat, gegen alle anderen, dass ich diese Nacht lieber allein sein möchte.“
Sasha kräuselte die Stirn, schnappte kurz nach Luft und setzte zum Reden an. Ich ließ ihn jedoch nicht.
„Sieh doch, wir hatten eine so wunderbare Zeit, in den letzten zwei Tagen und Nächten. Was wollen wir mehr. Wir sollten das Glück nicht überstrapazieren.“
Er räusperte sich und schien kurz die Luft anzuhalten. Seine Augen waren weit geöffnet, sodass sie noch größer als sonst erschienen.
„Du willst mir damit sagen, dass ich gehen soll?“
„Ich denke, es wäre vielleicht besser so. Zumindest für heute.“
„Aber wir hätten doch noch eine Nacht!“, rief er feststellend aus. „Ich meine….wir könnten…..“, kam er ins Stottern und kratzte sich resignieren am Kopf, als er offenbar begriff, was ich von ihm wollte.
„Okay. Wie du willst.“, sprach es aus, nahm seine Sachen und ging. Ein schneller Abgang, so zu sagen. Ich vermute, er war (zu Recht) zornig auf mich.
Nun, niemand hier im Zentrum scheint Sasha zu mögen außer mir. Für die Verbreitung der Entführungs-Geschichte hatte Derek gesorgt
Und ob ich mit Derek an diesem Abend intim werden wollte, wusste ich noch nicht. Es würde von der Situation abhängen.

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Derek hatte sich chic gemacht. Deshalb kam er erst nach gut einer halben Stunde bei mir an. Trotz alledem versicherte er mich, sich gesputet zu haben. Sogar einen Blumenstrauß hatte er mir mitgebracht. Ich sah ihn zweifelnd an.
„Was ist“, fragte er und trat ein. Gab mir einen Kuss und umarmte mich.
„Das wäre doch nicht nötig gewesen.“, witzelte ich und lächelte ihn an.

Derek schien nicht mehr sauer auf mich zu sein wegen Sasha. Schließlich hatte er gleichermaßen Revanche geübt mit dieser jungen….Jasmin.
Ich dachte noch darüber nach, ob ich mit ihm über seine Rache reden sollte. Ließ es aber dann…..vorerst. Denn später kam es von ganz allein darauf.


„Du bist nicht böse mit mir?“, fragte Derek schließlich. „Wegen Jasmin.“
„Bist DU böse wegen Sasha?“, fragte ich zurück.
Dereks Mine wurde finster. Er nickte leicht. „Ja. Eigentlich schon.“
„Ja. Ich ebenso.“
„Warum tust es dann?“, fragte er vorwurfsvoll.  „Ich bin schließlich wegen DIR Rea, hier her zurückgekommen.“
Weil du bist wie du bist, hätte ich am aller liebsten gesagt. Warum,….warum nimmst du nur all diese Gewohnheiten, Gestiken und Worte der Neger an? Du könntest viel anders, viel besser sein. Hast schließlich eine halbe weiße Seite. Aber nein……Nur, aussprechen konnte ich all diese Worte eben nicht. Sie wären für Derek beleidigend gewesen. Stattdessen entschuldigte ich mich.
„Es tut mir leid. Ich dachte nur, du wüstest weshalb.“
Er schnaufte. „Aber DAS kann es doch nicht NUR sein?“
Ich setzte eine verzweifelte Mine auf. „Ich vermag nicht wirklich zu sagen, WAS es ist, was mich sonst noch an Sasha anzieht. Genau DAS versuche ich herauszufinden.“, was nicht ganz gelogen war.
Derek schüttelte unverständlich den Kopf. „Wir hätten zwei wunderbare Tage und Nächte haben können. Wann kommt Gunnar eigentlich zurück?“
„Morgen.“, antwortete ich wahrheitsgemäß.
Ein Stöhnen war von ihm zu hören. „Schade.“
„Das bedeutet doch aber noch längst nicht, dass wir uns nicht sehen können. Wer weiß, wie oft er zu seine Hure geht.“ Ich biss mir auf die Unterlippe, ob meine gewöhnlichen Ausdrucksweise.
Derek lächelte. „Ja. Stimmt. Und ich hoffe dieses Mal, dass du mir nicht wieder diesen Russen vorziehst.“
„Und du dich nicht wieder mit dieser, wie heißt sie noch mal, triffst.“
Nun lachte er. „Und was, wenn sie einfach hier her kommt?“
Ich schüttelte mit dem Kopf. „Es ist schon spät. Ich mag nicht mehr über deine anderen Frauen nachdenken oder reden. Lass uns zu Bett gehen.“
Wir wurden NICHT intim miteinander. Stattdessen redeten wir noch einmal über Sasha, den russischen Juden, oder den jüdischen Russen. Wie auch immer. Ebenso seine Freundinnen und anderen Beziehungen wurden noch einmal erwähnt und durchgesprochen, alldieweil ich den Eindruck der Eifersucht erweckte, was natürlich nicht gänzlich gelogen war. Derek wies mich  darauf hin, dass ich schließlich verheiratet sei und auch ER das Recht hätte, ebenso mit anderen Frauen zusammen zu sein. Obwohl,…..viel lieber wäre es ihm natürlich ganz anders. Aber ich würde DAS ja nicht wollen, sagte er.


Und ich hatte auch weiterhin eben NICHT vor, mit Derek intim zu werden und wurde es gleichwohl nicht. Schmiegte mich ausschließlich an seinen wunderbaren, muskulösen Körper und schlief ein.

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Derek verließ mein Bett heute Morgen lange bevor ich aufgestanden bin. Es war sehr spät geworden, gestern Abend. Erneut gegen halb drei, als wir zu Bett gegangen sind. Ryan hatte ich noch rasch Bescheid gesagt, dass Derek ein, oder zwei Stunden später kommt, heute Morgen.
Es war gut so gewesen, dass er früher gegangen war. So hatte ich Zeit, mich zu besinnen UND…..was tat ich in diesem Zusammenhang? An Sasha denken. Ich rief ihn an, weil ich wusste, er hatte heute noch frei und er kam. War froh darüber, noch einmal bei mir zu sein. Und ich bestärkte ihn in dem Glauben, ich hätte mich dann doch noch nach ihm gesehnt. Von Derek habe ich ihm selbstverständlich nichts erzählt. Mit Sasha bin ich allerdings dann doch intim geworden. Denn immerhin wusste ich, dass da KEINE andere war.

So spät wie heute, nahm ich das Frühstück lange nicht ein. Es war so gegen halb elf und….MIT Sasha. Er begleitete mich dann erneut zum Büro, wo ich genau genommen nicht wusste, was ich dort soll. Heute gibt es für mich kaum etwas zu tun.
Nun gut, Kevin war dort und er freute sich enorm, mich zu sehen. Wir redeten eine Weile über unsere gemeinsame Vergangenheit und er fragte mich, ob ich mich denn noch an das Gefühl erinnern konnte, wenn er in mir ist.
Ich musste schmunzeln. „Aber ja doch!“, rief ich freudig aus und wir beide lachten laut.
Darauf gekommen waren wir eigentlich über den Penis-Vergleich. Denn Kevin hatte erneut seinem Unmut über Sasha Luft geäußert.
„Was ist nur an diesem Kerl so Besonders, dass du ihn anscheinend magst. Hat er einen großen Penis, oder was?“ Kevin war sichtlich verärgert, wenn es um Sasha ging. Daher lenkte ich unser Gespräch besser in andere Bahnen und antwortete ihm nur kurz.
„Ja.“
Stille. Dann ein Lachen.
„Das ist nicht lustig, finde ich!“, heiterte ich die Gesamtstimmung etwas auf. Und in diesem Zusammenhang sprach Kevin dann über unsere Vergangenheit……

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 Ich blieb nicht lange im Büro. Ging heim und schrieb. Warte nun (auf meinen Lunch und vor allem) auf die Rückkehr meines Ehemanns.