Sonntag, 23. Juli 2017

Kein Argwohn


Als Sasha und ich so kurz vor halb zwei Uhr nachts im Haus, im Bayou, angekommen waren, sind die Kinder aufgewacht.
Marie und Henrik hatten uns freundlichst begrüßt. Und schon kamen die Zwillinge die Treppe herunter gerannt und auf mich zu.
„Tante Rea!“ Sie umfingen meine Beine. Dann stutzten sie. „Wo ist Pa?“
Ich erklärte ihnen, dass er bei Onkel Adam in Kanada sei und sicherlich ebenso bald komme. Inula Castanea und Óðinn Asger taten beide einen Schritt zurück, legten die Köpfchen schief und sahen Sasha aufmerksam an. Fixierten ihn.
„Du bist anders.“, sagte schlussendlich Óðinn Asger zu Sasha. Die Kinder sahen sich noch einmal an, als würden sie sich unterhalten. Das Mädchen nickte dann und beide klammerten sich nun an Sashas Beine.
„Bring‘ uns ins Bett.“
Ich sah Maries verwunderten Blick. Ich grinste.
„Kein Schreien. Kein Monieren.“, stellte ich bemerkend fest und zwinkerte meiner (Halb-) Schwester zu.
Allerdings……kann dies nun alles Mögliche bedeuten. Nicht unbedingt, dass Sasha unbedenklich ist. Womöglich gedachten sie Sasha nur zu testen, da offenbar keine weitere physische Gefahr von ihm auszugehen schien. Die Kinder sind tatsächlich bereits so stark geworden, dass sie sich das trauen? Erstaunlich!
Die magischen Zwillinge sind jetzt, mit ihren vier Jahren, bereits etwas ganz besonderes.

Marie und Henrik begaben sich nach kurzer Unterhaltung nun ebenfalls ins Bett. Zuvor hatten Marie und ich, Sasha und mir einen kleinen Snack zubereitet.
„Ich weiß nicht, ob ich schlafen kann.“, sagte ich zu Sasha.
„Da kuscheln wir nur.“ Ein vielsagendes Zwinkern folgte.
„Ihr Männer denkt doch immer nur an Sex.“
„Hey! Nein, nein.“, Sasha verwehrte sich gegen diese Bezichtigung. „So ist das nicht.“

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Als ich kurz mit Gunnar sprach, sagte ich ihm nichts davon, dass ich bei Marie in New Orleans bin. Wozu?
Mit Sasha kam ich überein, dass wir dann, wenn Gunnar Kanada verlässt, oder schon früher, um aller Wahrscheinlichkeit nach New Orleans zu kommen, nach Toronto fliegen werden, um Sashas Eltern und dann Adam zu besuchen.

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Das Wetter: Tja nun, es sind über 30 Grad. Regen war angesagt, jedoch scheint im Augenblick die Sonne.
In den Stadtgebieten mit schlechter Entwässerung gab es und soll es Überschwemmungen geben.
Und wieder wurde eine Leiche aus dem Mississippi River gezogen, sagt der „Advokat“. Ein Mann ist nach einem Streit „gestorben“ und ein anderer wurde überfallen. Amerika eben. New Orleans ist ohnehin eine der gefährlichsten Städte auf dem Kontinent.

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Wie geht es mir? Ich schlief nicht viel. Bin müde. Die Wärme, sowie die Luftfeuchtigkeit sind erschöpfend. Man mag sich kaum bewegen. Ich denke, wir werden Essen gehen………