Freitag, 7. Juli 2017

Zu angespannt



Kann ich mich tatsächlich auf meinen Ehemann verlassen? Nun, genau diese Frage stellte sich mir in dieser Woche (erneut?). Denn all das TUN hat mich so derart überfordert, dass sich am Mittwoch mein Organismus eine Auszeit nahm. Obwohl es doch so viel zu erledigen gab, trat mein Körper in einen Streik. Es war schlicht und einfach zu viel gewesen, was ich mir vorgenommen hatte. Aber Gunnar war nicht bei mir. Lies mich tagsüber weitestgehend allein. Mag sein, dass es aber ebenso eine Eigenart von mir ist, in  Stunden der Kränklichkeit allein sein zu wollen. Jedoch hätte ich mir schon ein wenig mehr Zuwendung von meinem Mann gewünscht. ER jedoch hielt sich bei Alexa auf. Ich hätte Derek anrufen können. Ihn bitten zu mir zu kommen. War jedoch so derart verstimmt, dass ich lieber (ein wenig trotzig auch) gedachte allein zu bleiben und zu leiden. Selbstredend wäre da ebenso Sasha gewesen. Doch auch ihn wollte ich nicht sehen. Wozu mich bei dem einen über den anderen beklagen. Gleichermaßen hätte keiner von den Dreien mir mein Leid, meine Schmerzen oder den Schwindel (ab-) nehmen können. Zudem wollte ich nicht, dass mich einer von ihnen SO sieht! Ich fühlte mich so derart erbärmlich. Zog mich zurück wie ein krankes Tier. War an diesem Tag zu nichts nütze und zu nichts zu gebrauchen, außer…….auszuruhen. Und das tat ich auch! Offenbar hatte ich es dringend nötig!
Aber zurück zum Ausgangspunkt. Es war doch recht befremdlich für mich, Gunnar nicht bei mir zu sehen, gerade WENN ich so kränklich bin. Er war doch stets bei mir gewesen, eben in diesen Momenten, WENN es mir nicht gut gegangen ist. Was doch nun einigermaßen verwunderlich für mich war.
Aber okay. Zumindest begleitete er mich am nächsten Tag zum Arzt fürs Herz und fuhr meinen Wagen, alldieweil mir noch immer so derart schwindelig war. Man riet mir dort zu einem Langzeit EKG über Nacht, was ich auch tat. Die Auswertung werde ich in der nächsten Woche erfahren. Und auch diese Strümpfe zur Kompression der Beine, welche ich speziell für mich in Auftrag gab, sind noch nicht verfügbar. Worüber ich im Grunde nicht wirklich traurig bin.
Seitdem Alexas Eltern hier im Zentrum sind, hält sich Gunnar die meiste Zeit bei ihnen auf. Die letzte Nacht (Donnerstag (-s Mann!)) war ich mit Derek zusammen. Und ich fragte nur kurz nach (seinen) den anderen Frauen. Nicht, dass es mir gleichgültig gewesen wäre. Nein. Jedoch fehlte mir für tiefere Gespräche dieser Art der Sinn. ER zumindest erweckte den Anschein, als sei da keine andere mehr…..außer mir. Was ich ihm (selbstverständlich) nicht abnehme. Giselle spielt er herab. Er müsse sie doch (schließlich!) trösten. Rochelle wäre böse mit ihm. Peaches, die Fußballspielerin, würde sich nicht mehr melden und auch das (neue) junge Ding riefe ihn nur noch gelegentlich an. (Was ich für unwahrscheinlich halte.) OH! Man möge mir glauben, dass ich weiß, wie Bagatellisieren funktioniert. Die Symptome kenne ich ganz genau. Aber egal. Er war da.

Die Forderungen Alexas an meinen Mann nehmen nun offenbar wieder stetig zu. Beansprucht sie doch das Wochenende und mehr Nächte mit ihm. Nun gedenkt Gunnar zudem mit ihr, ihren Eltern und klein Ragnar zu seinem Vater nach Gotland zu fliegen. Selbstverständlich bat er mich, sie zu begleiten. Ich antwortete nicht und wendete mich ab, WAS genug Erklärung war. Punkt!
Fest steht diese Reise allerdings noch nicht. Man diskutiert noch darüber. Wir werden sehen.

Mit seinen Verpflichtungen im Zentrum hält sich Gunnar ebenfalls zurück. Oft muss ich vieles alleine handeln, wenn ER bei Alexa ist.
Gut, mag sein, dass er womöglich, dieser Tage, überfordert ist. Jedoch, WAS ist mit MIR? Ich fühle mich ebenfalls geplagt. Vor allem ob meiner gesundheitlichen Lage, welche derzeit doch überaus angespannt (bedenklich) ist. Muss ich doch gleich mit zwei neuen Problemen fertig werden. Herz und Venen. A – B – E – R Kevin geht es tatsächlich zunehmend besser. Erst heute Morgen zeigte er mir stolz, dass er bereits zwei Zehen bewegen kann. Nun, möglicherweise wird er in absehbarer Zeit in der Tat wieder auf seinen eigenen Beinen stehen und mein Opfer hätte sich somit wirklich gelohnt. Ich freue mich dann mit und FÜR IHN!

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Sasha hält sich weitestgehend zurück. Er ruft im Augenblick nur gelegentlich an. Macht offenbar sogar Doppelschichten, um sich abzulenken.
Durch (meine) die Entführung, scheint er nun einen doch recht schweren Stand bei seinen Kollegen und überhaupt hier im Zentrum zu haben. Zudem versteht man nicht, dass er wieder hier her zurückgekommen ist und warum ICH dies dulde. Es wurde offenbar von mir erwartet, dass ich ihn ächte. Aber da ist (tatsächlich) irgendetwas (Besonderes) zwischen uns, was ich nicht wirklich zu erklären vermag. Auch wenn man mich des Verharrens im Stockholm-Syndrom beschuldigen mag. Was ich nun bereits des Öfteren von verschiedenen Menschen (Männern – Gunnar, Kevin, Derek) hörte. Nun sprach es noch jemand anderes aus. Henning, der Privatdetektiv. Er hatte mich heute Morgen aufgesucht, um mir zu berichten. Man erinnere sich an den speziellen Auftrag, welchen ich ihm gab. Allerdings war Gunnar gerade zugegen und da dieser das Deutsche noch immer sehr ungenügend beherrscht, gab ich Henning in einem zügig gesprochenen Satz zu verstehen, dass er mir sein Anliegen doch besser zu einem späteren Zeitpunkt vortragen kann.
Tja nun, WARUM war ER dann da (?), fragte sich Gunnar sicherlich. Henning fand jedoch ein ausgezeichnetes Motiv. Er präsentierte seine Bereitschaft, nun doch für mich zu arbeiten. Was bisher doch recht fragwürdig war. Er gibt seine eigene Detektei in der Stadt auf und bekommt hier im Zentrum ein Büro zur Verfügung gestellt. Arbeitet für mich so zu sagen. Jedoch gestehe ich ihm zu, dass er gleichwohl noch seine eigenen Fälle bearbeiten darf. Je nach Auftragslage eben.
Ich mag diesen Mann. Er ist Deutscher. Es macht Freude sich mit ihm in meiner Muttersprache zu unterhalten. Und NEIN (!), er ist NICHT einer der Männer, welche ich sexuell anziehend finde. Darum geht es nicht bei ihm.
Offenbar hat er mir, Henning, nach Wochen des Schweigens, nun doch etwas zu berichten was Gunnar und Alexa betrifft. Denn genau DAS war schließlich sein Auftrag. Nachforschungen über den Inhalt der Gespräche zwischen Gunnar und seiner Konkubine anzustellen, welche MICH betreffen. (Sprich: Sie belauschen/abhören.)


Ellen Parker, unsere Presseagentin, die ebenso für die Kultur im Zentrum und die Organisation der Unterhaltung, der Vorträge, des gesamten Kulturprogrammes zuständig ist, ist seit einiger Zeit erkrankt. Daher übernahm Kirsten vorübergehend die Aufgaben von ihr und sie tut ihre Arbeit doch einigermaßen bravourös.
Ich hatte heute Morgen ein kurzes Briefing einberufen und in diesem besprach ich alles mit ihr. Ian hätte bei uns angefragt, ob er das Studio mieten dürfe und womöglich wäre noch zusätzlich ein Auftritt für ihn drin. So seine Frage. Ich sagte zu. Und auch Gunnar segnete meine Entscheidung mit einem Nicken ab. Er weiß sehr wohl, dass Ian keine Bedrohung mehr für ihn ist.
Casandra Fish (ein doch sehr freizügiges Mädchen, mit welcher Gunnar ebenso bereits schlief) und Julia Lundin beenden nur ihre Lehrzeit von drei Jahren und ich gedenke (vor allem Casandra) keine der beiden zu übernehmen. Obwohl Julia doch eher eine Ruhige ist und doch weitestgehend anständig zu sein scheint. Wir werden sehen. Das wird noch besprochen.

Und um den Kreis zu schließen, stelle ich mir noch einmal die Frage. Kann ich mich auf meinen Ehemann verlassen?
Eine Antwort DARAUF werde ich womöglich nach dem Gespräch mit Henning finden. Wir werden sehen……..