Sonntag, 6. August 2017

Ein überlegener Gewinner (beinahe) jeder Diskussion



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Durch die traditionelle Strenge, "gebot-ene" Vehemenz und Orthodoxie von Sashas Religion (die seiner Aussage nach jeder leben kann, wie er es für richtig hält), die sich anderen überlegen fühlt und wähnt von Gott auserwählt zu sein und vor allem, was genau daraus für andere Menschen auf diesem Planeten entsteht, welche sie nur als Sklaven sehen, ließen sie doch nur Menschen anderen Glaubens da raus/damit in Ruhe (!!!), lässt es sich in Anbetracht der Weltsituation eben NICHT vermeiden, beständig in den Gesprächen zwischen Sasha und mir, darauf zurückzukommen. Ich weiß, es ist kompliziert.

„Tausche das C am Ende deines Namens mit einem K und schon wärest du klar ersichtliche eine von uns.“ Sasha zwinkerte mir zu. (Immer wieder versucht er mir diese/seine Sicht der Dinge nahe zu bringen.) Seine Worte machten mich eher wütend, als dass sie mich zu irgendeiner irrigen Einsicht brächten. „Ja, in der Tat, IHR wechselt die Namen wie schmutzige Kleidung.“ Ich funkelte ihn zornig an. „Zudem weißt du genau, dass ich nicht zu Leuten gehören möchte, oder zu einem Volk, einer Religionsgemeinschaft, die vorsätzlich und wissentlich mit Genuss und ohne jegliche Skrupel, alles was nicht ihresgleichen ist, unterjocht. Und das bereits seit mehr als tausend Jahren…..ein Ziel verfolgt, was letztendlich in der totalen Kontrolle über die gesamte Welt enden soll.“
„Das ist doch Verschwörungstheorie.“ Er lachte laut und fand das offenbar komisch, was ich da von mir gab. Es MUSSTE befremdlich für seine Ohren klingen. Das war mir klar. (Dennoch,…steter Tropfen höhlt den Stein.)
Ich schnaufte. „Weißt du was Sasha, vielleicht wäre es gut, wenn du dich einmal über die wahre Geschichte informierst. Die andere Seite der Medaille. DIE, welche nicht dem Sieger gehört. Zu Beginn wirst du auf Unstimmigkeiten stoßen. Gräbst du tiefer, wird es dein indoktriniertes Wissen und dein gesamtes Weltbild ins Wanken bringen. Aber ich denke, du wärest intelligent genug, um neugierig zu werden und der Sache weiter nachzugehen. Auch, wenn es allem entgegensteht, was man dir bisher erzählte.“, spornte ich ihn an, die andere Seite der Geschichtsschreibung herauszufinden. DAS, genau DAS sollte mein Ziel sein. Denn es gab bereits viele andre seines Glaubens,….die wissen, anmerken und aussprechen.
Ich sprach dann noch die allgemeine Selbstsicherheit seiner Leute an, die wohl aus dem Überlegenheitsgefühl über andere resultiert.
„Es ist leicht sich überlegen zu fühlen, saugt man dies bereits mit der Muttermilch ein. Und das ist beinahe wörtlich zu nehmen.“, sagte ich zu ihm. „Denn erstaunlicher Weise geht es in eurer Religion nach der Mutterliene. Beinahe wie in einem Matriarchat. Woraus sich sehr leicht schließen lässt, dass auch ihr einst so lebtet und, dass eure so genannten Weisen, eure Rabbis, dieses Wissen unterdrückten und es euch ganz bewusst vergessen ließen, so wie uns auch. Das Matrifokale scheint eine immense Bedrohung zu sein.“ All diese Diskussionen, welche ich immer wieder mit Sasha führe, zielen darauf ab, ihm die Augen zu öffnen, für DAS, was tatsächlich geschehen ist und geschieht (und wie es besser sein könnte).
Aber genug davon.

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„Ich weiß, dass du mich liebst.“, argumentiert Sasha und machte mir klar, dass er dieses unumstößliche Absolutum in meinem Kopf gesehen hätte.
„Liebe ist keine Kopf- sondern eine Herzensangelegenheit.“, entgegnete ich ihm.
„Ja. Das mag gut sein. Dennoch sehe ich in deinem Hirn Gedanken, die mir die Gewähr darauf geben anzunehmen, dass du mich liebst. Schließlich ist der Kopf, die Gedanken nicht vom Rest des Körpers, der Körperenergie getrennt. Sie durchfließt alle Zellen. Gelangt ins Hirn und lässt dich denken, WAS du fühlst und ICH, sehe das dann.“
Ich musste schmunzeln. „Ich weiß, wie es funktioniert.“, sagte ich gelassen darauf.
„Gut.“
„Nun, dann weißt du auch, dass ich die Wahrheit spreche, wenn es um andere, beispielsweise politische Dinge geht.“
„Du nimmst an, dass es die Wahrheit ist. Bist davon überzeugt. Was noch längst nicht bedeuten muss, dass es tatsächlich so ist.“
„Nun, könnte es bei dir nicht ähnlich sein?“, fragte ich zurück.
Sasha schüttelte leicht mit dem Kopf. Schien nachdenklich zu werden. Fixierte mich mit den Augen und ging NICHT auf das Gesagte ein. „Ich sehe in dir deine Liebe zu mir. Du kannst mir vertrauen.“, versuchte Sasha tunlichst das Thema zu wechseln und wieder dorthin zurückzuführen, wo er es begonnen hatte.
„In meinem Kopf siehst du nur Gedanken des Verlangens nach dir. Verwechsle dies nicht mit Liebe.“, entgegnete ich ihm.
„DAS ist nicht wahr!“, widersetzte er sich mir. „Es ist nicht NUR Verlangen. Und du weißt das auch. Aber darüber sind wir, denke ich, schon längst hinaus.“
Ich schluckte. Entgegnete nichts. (Er hatte Recht damit. Darüber diskutierten wir bereits zur Genüge.)

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Als wir gestern Abend noch so beieinander saßen, unterhielten wir uns ebenso über Sex und kamen so auf das Thema der Beschneidung zu sprechen.
„Wenn dein offener Penis, deine Eichel den ganzen Tag an der Innenseite deiner Hose reibt, wie kannst du dann noch etwas fühlen, wenn du mit mir schläfst?“, fragte ich ihn.
Sasha lachte. „Natürlich fühle ich noch etwas. Sogar viel. Sie ist viel empfindlicher.“
„Oder doch eher abgestumpft im Empfinden.“, was dem Denken eurer Religion anderen gegenüber entspricht, wäre es mir beinahe über die Lippen gekommen.
„Man lernt es zu steuern. Einen mehr oder minder gravierenden Unterschied zu empfinden, zwischen Hose und…..dir.“
Ich war perplex. Schnappte ein wenig nach Luft. „Ach was? Tatsächlich?“, tat ich erstaunt.
„Im Grunde magst du sogar Recht mit deiner Behauptung haben. Jedoch lernt man damit umzugehen.“
„Also, wozu überhaupt Beschneidung, frage ich dich?! Hat nicht alles seine Richtigkeit, was Gott an dir platzierte?“
„Die Beschneidung ist Tradition und der Bund mit Gott für jeden Juden. Es steht so als Gebot geschrieben und Gott wird nicht in Frage gestellt.“
Ups. Geht er wirklich davon aus, dass GOTT das SO geschrieben hat und so möchte, dass man Kinder beschneidet???  Ich lachte ein wenig verlegen. „Ist DAS eure Antwort auf alles was Fragwürdig ist, oder keinen Sinn ergibt?“
Sasha antwortete nicht. Er scheint die ewigen Diskussionen leid zu sein, die immer wieder in Fragen zu DER Religion münden, in welche er hinein geboren und in deren Sinne er erzogen worden ist.

„Vielleicht leben wir einfach nur zusammen, als Mann und Frau.“, sagte er dann.
„Wie soll das gehen, wenn für dich eine Religion im Vordergrund steht, nach deren Regeln du lebst. Und WENN ich dich tatsächlich heiraten sollte, WAS bin ich dann für dich und deines Gleichen? Die Deutsche. Die Goj? Der Mensch zweiter Klasse? “
Er schüttelte mit dem Kopf. Pustete hörbar die Luft durch seine Lippen, was offenbar so viel bedeuten sollte wie, den Zorn abzulassen. Dann räusperte er sich und schien nun wirklich ärgerlich zu werden. „Muss denn JEDE Diskussion, jedes Gespräch zwischen uns in dieser Thematik enden? Das ist sehr unfair von dir.“
„Unfair???“ Ich empörte mich mit einem entrüsteten Lachen. „Unfair seid IHR gegenüber allen anderen!“
„Rea, aber zwischen uns ist Liebe und wo Liebe ist, sollte ebenso Verständnis herrschen.“
Ich lachte erneut und Sashas entgeisterter Gesichtsausdruck sprach Bände. „Gut, dass du DAS erwähnst! Dann nimm‘ es Dir bitte selbst zu Herzen.“
„Ich dachte, das tue ich bereits zur Genüge. Beweise dir meine Geduld. Lasse stets DICH entscheiden.“
„Das ist nicht wahr. Zu Beginn entführtest du mich einfach.“
Mit einem lautem „Phhhuu“ lehnte sich Sasha nun zurück. Atmete tief durch. Rang nach Luft. Erneut schüttelte er mit dem Kopf.
„Nein. Ich lasse auch diese Unterhaltung nicht in einem Streit enden. Ich gebe nach. Ist das okay für dich?“
Oho! Er hatte mich (aus Liebe zu mir) beschämt. Eins zu null für ihn.
Da ich kapitulierte, begann Sasha mit mir zu schmusen und…es endete, wo es enden musste…..im Sex. Und ich gab mich ihm hin. Entspannte völlig in seinen Armen. Lies mich treiben und genoss……..
„Oh Gott!“, entfuhr es mir immer wieder aus dem Vergnügen heraus.
„Nicht.“, keuchte Sasha. „Sag‘ das nicht. Nicht jetzt dieses Wort, in diesem Zusammenhang.“
Genau genommen gedachte ich nun in der Tat nicht schon wieder mit Sasha zu streiten. Aber es war genau DAS, was ich meinte. Immer wieder diese törichten Regeln, die mich (einen Dreck) mitnichten interessierten.
Nun gut. Ich schwieg. Ihm zu liebe. Diese Zurechtweisung/dieser Hinweis, schmälerte allerding meinen Genuss. Und im Inneren war ich zornig auf ihn. Gedachte Sasha jedoch nicht für etwas zu strafen, was ihm von Kindesbeinen an ein-doktriniert worden ist. Dafür konnte er nichts. Dachte ich mir so und lies dann doch allen Zorn und auch eine Erwiderung fallen. Beließ es dabei.

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Heute Morgen ging es noch einmal richtig zur Sache. Zu Beginn  war mir allerdings nicht nach Sex . Aber dann…….schon. Sasha überzeugte mich rasch.
Und dann, gleich am Morgen beim Frühstück, bereits erneut die leidliche Diskussion. Und ich wurde wütend. Gedachte er mich tatsächlich auf diese Weise dazu zu bringen, noch weitere Tage bei ihm zu bleiben? Denn genau das hatte er heute Morgen, nach dem Sex, angesprochen. Ich sollte doch am Montag nicht gehen, sondern bei ihm bleiben. Vielleicht noch ein paar Tage nur. Meinte er zu mir.
„Rea bitte! Reg‘ dich doch nicht immer so auf….am Morgen. Das schadet dir doch nur. Vermiest dir den Tag. Und zu ändern vermagst du ohnehin nichts.“
„Wer sagt das?“ Ein kühles, überlegenes Lächeln umspielte meinen Mund. Ich fühlte mich herausgefordert.
Sasha lächelte zurück und schüttelte nur mit dem Kopf. Er lachte. „Okay. Wenn du meinst.“
Würde ich NUR IHN davon überzeugen, dass eben nicht alles der Wahrheit entspricht, was man ihm von Kindesbeinen an beigebracht hat (ein-doktrinierte), wäre es schon ein Gewinn. Ihm die zahlreichen Regeln zu widerlegen, abzugewöhnen, daran konnte man späterhin denken. Sollte ich doch in der Tat noch länger bei ihm sein.
Im Grunde hatte Sasha völlig Recht. Auch ICH bemerke schon seit langem, dass ich mich beinahe täglich, jeden Morgen sehr leicht über alles möglicher erzürnte, was mir offenbar zu einer schlechten Angewohnheit geworden ist. Und ich weiß selbstverständlich, dass es mir schadet. Infolgedessen werde ich nun Sashas Rat befolgen…….oder es zumindest versuchen.

„Wenn Du bleibst, stelle ich dir einen meiner Freunde vor.“, sagte er dann und grinste.
„Du hast Freunde?“, fragte ich im Scherz.
Sasha lachte. „Aber ja. Nur, womöglich sollte ich dich nicht überfordern und mit nur mit einem beginnen. Meinen Besten Freund.“
„Okay. Wenn du magst.“
„Dann lade ich ihn für heute Nachmittag ein.“