Dienstag, 29. August 2017

Heute ist alles klar-er……



……als gestern noch. Der Katzenjammer ist vorerst vorüber. (Mann hat mich ernüchtert.)

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Sasha liest kritischen Argus-Auges meine Tagebucheinträge, was Gunnar niemals tat und er ist sehr streng damit. Fast autoritär. WAS erwartet mich in dieser Hinsicht also erst, stellt sich mir die Frage, WENN ich mit ihm verheiratet bin? Reglementiert er mich dann? Und in welchen Dingen? Jedoch SO weit ist es noch nicht.
Selbst WENN ich jetzt gehen wollte, würde ER mich vermutlich nicht lassen……dachte ich gestern noch so.
Zum einen plane ich eine Zukunft mit Sasha und zum anderen treibt mich das Gefühl in meinen Herzen zu Gunnar zurück. Immer wieder die Frage WAS tun?

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Gestern ein Kurzbesuch von Sashas Bruder Misha. Der Extremistische in der Familie. Der Jungspund, der seine (eingebläuten) Konditionierungen noch nicht erkennt oder gar überwindet und sich noch viel zu oft verhält wie die Axt im Walde. Also überaus provokativ. Natürlich hatte ich bemerkt, dass er versuchte seinen Zauber zu festigen. Ließ es jedoch mittels einer Schutz- Imagination nicht zu.
Der Abend war ruhig und gediegen und in Gedanken plante ich bereits Kevin anzurufen, was ich am Morgen tat.

Erneut war ich ungewöhnlich beizeiten wach. Es war gegen sieben und wir pellten uns beide noch umgehend und recht rasch aus dem Bett. (Kein Sex.) Denn heute stand der Termin beim Anwalt an. 9.30 Uhr. Man erwartete meine Unterschrift auf den Scheidungs- Dokumenten.
Mir war unwohl bei dem Gedanken, mich tatsächlich von Gunnar zu trennen. Zumindest hatte ich vor, noch einmal mit ihm zu reden, bevor ich…..nun ja, Sie wissen schon.
Kevin erklärte ich die Lage und ließ mir von ihm alle verfügbaren Nummer senden, die er auf seinem Handy hatte. Adam gehörte ebenfalls dazu. Denn IHN rief ich nach dem Gespräch mit Gunnar an, um die Adresse und Telefonnummer von Mary Rainbow Women und Tate´okna nita pehin zu erfahren. Schließlich sollten Gunnar die Scheidungs- Papiere noch umgehend erreichen. Er selbst sagte mir etwas später, dass die beiden Lakota seine nächste Station der Reise wären.
Gunnar war zu Beginn überrascht und erleichtert von mir zu hören.
„Na endlich! Verdammt! Was soll das Ganze? Warum rufst du nicht an?“, prasselten seine vorwurfsvollen Worte auf mich ein, welche er natürlich zu Recht aussprach.
Ich erklärte ihm die Angelegenheit mit dem verschwundenen iPhone und er lachte. „Kam euch wohl sehr gelegen?“, fragte er.
Ich antwortete nicht darauf. Stattdessen sprach ich von meinem Vorhaben der Auflösung unserer Ehe, was ihm wohl für einen Moment die Sprache verschlug.
„Das ist nicht dein ernst? Übertreibst du nicht ein wenig mit der Authentzität? Das kannst du doch nicht tun? Wir lieben uns doch.“, sagte er dann schließlich.
Ich wusste, ich hatte die einmalige Gelegenheit, ihm ein Ultimatum zu stellen. Und gleich was auch geschah, ich konnte nicht verlieren. Entweder Gunnar, oder Sasha. Beides war mir Recht. Obwohl mir Gunnar selbstverständlich tausend Mal lieber war.
„Es gibt nur diese zwei Möglichkeiten, Gunnar.“, stellte ich ihn vor die Wahl. „Entweder du lässt Alexa sein und lebst ausschließlich mit mir, oder gänzlich ohne mich. Es ist deine Entscheidung.“, delegierte ich die Verantwortung weiter. Legte sie auf ihn. So war ich doch damit nicht mehr behellig. Es plagte MICH nicht mehr. Nun lag alles an Gunnar.
Der regte sich auf. Das ginge SO nicht! Er könne Alexa doch nicht einfach so gehen lassen. Schließlich hätten sie ein Kind!
Nach seiner Rechtfertigungs- Tirade, wiederholte ich mein Angebot. Er schnauft….und das sagte mir, dass ihm Alexa zumindest ebenso viel bedeutete als ich. Oder mittlerweile.
„Also wenn du sie nicht lassen kannst, verlierst du mich.“, erwiderte ich ihm eiskalt. Sasha schmunzelte. Er hörte zu und freute sich offensichtlich über unsere Disharmonie. Dann hörte ich Gunnar noch stottern und etwas von: „Ich kann doch Alexa nicht…….“, bla, bla, bla…usw..  
„Dann wirst du Post von den Anwälten erhalten.“, gab ich als Antwort zurück. (Alexa wird es freuen. Und ich hoffe nicht lange. Ich warte noch immer darauf, dass mein Zauber gegen sie, irgendwann in die Materie kommt. DANN wird sich vieles wenden. Denke ich.)
Gunnar hatte sich in der Tat NICHT dazu durchringen können, zumindest den Gedanken zuzulassen, dass er auch OHNE Alexa leben kann. Dann frage ich mich, wie groß kann dann seine Liebe zu mir noch sein?  Dann wird er mich tatsächlich verlieren und…..ich ihn.
Als ich das Gespräch mit Gunnar beendet hatte, sah ich zu Sasha hin, der gerade zum Reden ansetzte.
„Und DU, sagst jetzt nichts!“, herrschte ich ihn an.
Er lächelte verdutzt und zog die Brauen hoch. Auf seiner Stirn zeigten sich reichlich Falten. Dann lachte er. „Schön, dass ich mir keine Sorgen mehr um den Schweden machen muss. Er schießt sich selbst ins Aus.“ Damit war so ziemlich alles gesagt……….
Die Verantwortung abzugeben, kann zuweilen doch recht entlastend sein.