Mittwoch, 4. Oktober 2017

Was brauche ich mehr?



Ich bin so glücklich, wieder hier in Schweden zu sein!!! Und vor allem MIT Gunnar. Und auch IHM, scheint es genauso zu gehen.

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Gunnar verarbeitet anscheinend die Trauer um Alexa recht unkompliziert. Es ist ihm in seinem Gebaren kaum etwas anzumerken, dass da ein Verlust für ihn gewesen ist. Allerdings war es beim Tod seiner Mutter bereits ähnlich, was mich verwundern ließ.
Aber egal. Umso besser!

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Denke ich an den „Kaninchenbau“, in welchen ich gedacht vorzudringen, schaudert es mich. Ich hätte es aller Wahrscheinlichkeit nach ohnehin nicht fertig gebracht. Es ist so eine perfide Welt, wo Rassismus in Reinform an den Menschen betrieben wird, jedoch schreibt man es anderen zu. Macht, mittels Medien und Hollywood, eine riesige, Welt umspannende Lüge daraus, die natürlich von den meisten Menschen geglaubt wird. Was sonst. Gehirnwäsche eben. Diese Welt, diese Matrix basiert auf Schuld.
Was ist nun mit Sasha? Ich sprach noch nicht wieder mit ihm. Möchte es nicht. Wozu? Vielleicht später….irgendwann einmal……. wieder. Nur heute und Morgen nicht.
Mag sein, dass er es bereits unzählige Male versuchte mich zu erreichen. Ich nehme das Gespräch schlichtweg nicht entgegen.

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Was braucht es mehr, als hier im Zentrum zu sein, wo es alles gibt, was man für das Leben benötigt, was man sich nur wünschen kann und DAS im Umkreis von einem Kilometer.
Ich kann etwas tun, oder auch nicht. Alles, was ich hier sehe, gehört mir. Ich bin hier die Herrin über dieses Gebiet. Punkt.
Mann bereitet meine Speisen wann und wie ich es mag. Bringt sie mir sogar ins Haus, wenn ich nicht zum Restaurant laufen will.
Physiotherapie, Massagen, Bäder, Wellness. Alles hier. Natur pur, Wege, auf denen man sicher joggen kann und der See.
Der Zentrum eigene Notarzt, Versorgung der Kinder, Spielplätze, kleine Geschäfte und eine Apotheke. Dies alles geschützt durch unser Sicherheitsteam.
Ich denke, mein Leben hier, ist unbezahlbar. Ich hatte unendliches Glück….bis hier her, dies alles, so wie es ist, erhalten zu können.

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Heute Morgen hat Sashas Vater angerufen. Gunnar war dabei. Er fragte dasselbe wie Sasha zuvor, nur mit ernsterem Ton und Judith stimmte mit ein.
Ich erklärte ihnen mein Bedauern darüber, dass ich nicht bei Sasha sein könne.
„Es ist nicht so, dass ich ihren Sohn nicht liebe. Jedoch auch ich vermag es nicht, mich an zwei Orten gleichzeitig aufzuhalten. Es tut mir unendlich leid für ihn. Und ebenso für mich. Verzeihen sie mir.“ Ich erwähnte noch leise, dass ihr Kultur- und Religionskreis nichts heimeliches für mich zu bieten hat und dass ich mich an der Seite meines Mannes und eben hier in Schweden doch am wohlsten fühle.
Gunnar gestand ich, dass mein Innerstes oft und gerade in den letzten Tagen, in denen ich bei Sasha war, förmlich nach ihm geschrien hat. Was absolut der Wahrheit entspricht.
Vermutlich wird Sasha nun Clair heiraten und des Vaters Firma übernehmen, wie es für ihn vorgesehen war.
Ja, das Haus, vermisse ich schon. Gleichwohl an diesem Ort war die Natur eine Augenweide. Es lag schließlich ebenso am wässrigen Element.
Jedoch täte es mir gut, mit all dem abzuschließen. Punkt.

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„Schön, dass ihr euch entschließen konnten, heute zu arbeiten.“, witzelte Kevin, als Gunnar und ich das Büro betraten.
Ich küsste ihn und die beiden Männer begannen spielerisch die Konkurrenten auszupacken. Wie Männer dies nun einmal tun, geht es um eine schöne Frau. Es amüsierte mich und am Ende lachten wir alle drei.