Montag, 30. April 2018

Unser sechster Hochzeitstag



……was impliziert, dass nun für uns das „verflixte siebte Jahr“ folgen wird, wo sich erfahrungsgemäß viele Paare trennen, wie der Volksmund erzählt. Was jedoch weder für uns gelten muss, noch in unserer Absicht liegt! Warum sollten wir dies tun? Unsere Liebe zueinander ist ungebrochen. Wir lieben uns mehr denn je UND haben viel erreicht. Das Fremdgehen von Gunnar und infolgedessen gleichwohl das Meine haben sich weitestgehend eingestellt MIT Eriks Hilfe.
Mein Bedürfnis, anderen Männer nahe zu sein, entsprang lediglich dem Alleingelassene werden. Selbstverständlich entzündet sich gelegentlich auch ein begrenztes und unwesentliches (Stroh-?)Feuer der Liebe dabei. Die meisten davon loderten rasch in die Höhe und erloschen ebenso so zügig. Nun gut, mag sein, ich denke gelegentlich noch an den Einen oder Anderen von ihnen und sie begegnen mir sogar manches Mal. Oder sind permanent in meiner Nähe, so wie Kevin, Troels, (Josh) oder Jason. Die Liebe zu Kevin ist jedoch noch lange nicht abgekühlt. Sie lodert zwar niedrig, jedoch eher beständig. Derek steht auf einem anderen Blatt. Dessen ungeachtet ist heute mein sechster Hochzeitstag mit Gunnar und ich sollte weder an andere Männer denken noch über sie schreiben. Punkt!

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Es ging mir nicht gut dieser Tage. Der Trubel, welchen Gunnar so liebt, übersteigt meine Kräfte, meine Kapazität bei Weitem. Ich war gezwungen mich aus Diesem zurückzuziehen….für eine Weile. Zumeist am Nachmittag, oder am frühen Abend…..war es mir genug vom Reden, Lächeln, Bewegen oder jedwede anderer Anstrengung. Ich hatte schlicht und einfach genug von dem Ganzen.
In solcherlei Dingen überschneiden sich Gunnar und meine Ansichten doch recht erheblich. Zu all dem kommt noch meine Kränklichkeit, welche es mir ohnehin unmöglich macht, in die Feierlichkeiten voll einzusteigen.
Gunnar liebt es hingegen von Menschen, bevorzugt von seiner Familie, umgeben zu sein und ich kann es ihm nicht verdenken, wo er sie doch so lange Zeit nicht sah. Zudem ist er es gewohnt mit vielen Leuten zusammen zu sein. Mir war und ist dies noch nie wirklich angenehm oder behaglich gewesen. Ich mochte und mag es nicht. Punkt. Dennoch muss ich es wieder und wieder……er-tragen.

Oh ja, ich vergaß, Kevin schmollt noch immer wegen Sasha. Er gedenkt Urlaubstage mit seinem Sohn und seiner Frau in Deutschland zu verbringen. Nun gut, mag er dies ruhig tun. Es steht ihm zu.
Sasha sah ich nicht wieder. Claire nimmt ihm offenbar vollends in Beschlag. Nun ja, ich hätte ohnehin keine Zeit und keine Muse, auch nur eine Minute mit ihm zusammen zu verbringen. Zudem wäre es Gunnar gegenüber nicht korrekt, redlich, fair, integer, ehrenhaft. Der Anstand verbietet es mir, lt. meiner Kinderstube. Würde ich es wollen? In diesen Tagen sicher nicht.


Freitag, 27. April 2018

Die Bombe tickt



Gunnar ist bei mir geblieben. Vom Weggehen keine Rede mehr. Heute Nachmittag holten wir gemeinsam seinen Vater und dessen Lebensgefährtin vom Flughafen ab. 

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Bis acht Uhr abends an diesem Tag hatte ich noch zu Hause mit meinem Notebook gesessen. Alles andere hatte ich komplett vergessen. Gunnar nahm ich irgendwann aus dem Augenwinkel wahr und ein paar nebulöse Worte. Sie sprachen vom Essen gehen.
Er ging letztendlich allein und als er zurückgekommen war bemerke ich entsetzt, ich hatte das Dinner mit ihm verpasst. Und es war wohl das erste Mal, dass das in dieser Weise geschah. Zu allem Überfluss stellte sich noch heraus, dass er Malika an unseren Tisch gebeten hatte, die (ach so zufällig) dort gewesen war. Gunnar schwor mir hoch und heilig, dass er sich NICHT mit ihr verabredet hatte.
Nun, was soll ich davon halten, so kurz vor unserem Hochzeitstag?

Heute  - Ähnliches. Allerdings kam zuvoderst Derek zu uns hin.
Dann bat Gunnar Malika sich an unseren Tisch zu setzen, die natürlich wie zufällig wieder herein gekommen war, als wir beim Lunchen waren. Als Nächste kam noch Waris hinzu. Sie wollte Gunnar sprechen und er ging mit ihr ins Büro hinterm Restaurant. Malika schien die Situation nun peinlich zu sein. Sie stand auf und ging. Ich musste lächeln. Derek blieb ebenfalls nicht lang. Wollte mich nur begrüßten.
Ich war nicht böse mit meinem Mann als er zurückgekommen ist, nur bereits fertig mit dem Speisen. Egal. Ich wartete auf ihn und am Ende stellte ich noch fest, wie erstaunlich gut doch die Telepathie zwischen uns beiden funktioniert. Wir sprachen ohne Worte….miteinander.

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Schon lange zuvor hatte ich Gunnar gefragt, ob er meinetwegen mit Sasha gesprochen hätte.
Er hob die Schulter. „Ja und?“
Ich fühlte, dieses Thema war ihm offenbar unangenehm und ließ es dann besser sein. Keiner der beiden Männer schien bereit zu sein mit mir darüber reden zu wollen. Was soll’s….? Egal.
Stattdessen hatte ich ein kurzes Gespräch mit meinem Mann über…..Kinder. Er ist traurig, wenn er welche sieht. Es erinnert ihn an seinen verstorbenen Sohn, der ihm verständlicher Weise immens fehlt.
Natürlich kann, will und werde ich ihm keine Kinder gebären, was womöglich irgendwann erneut dazu führt, dass abermals eine andere Frau (die sich in Gunnar verliebt oder bereit ist, ihm ein Kind zu gebären) in unser Leben tritt (einbricht). Die (Zeit-) Bombe tickt……wie ein Damokles-Schwert scheint dies nun über mir zu schweben.

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Magische Arbeit gibt es derzeit zu verrichten. Eine junge Frau braucht heilende Energie. Es ist wohl gut einige Helfer/Vermittler mit heranzuzuziehen. Denn der Zugang zu diesem Mensch schien uns verwehrt zu sein, als wir es das erste Mal versuchten. Nun lassen wir die Engel ihre Arbeit tun.


Donnerstag, 26. April 2018

Ein Lebenszeichen.....



Zu guter Letzt sah ich mich aufgrund von Kevins Verhalten gezwungen, Gunnar doch noch, Sasha betreffend, die Wahrheit zu sagen. Jedoch nicht wirklich all- umfassend. Ich gestand, mit Sasha an einem Tisch im Restaurant gesessen und gesprochen zu haben, als Kevin zu uns stieß und uns sah. Es wäre unverfänglich gewesen und der Infos wegen, erklärte ich meinem Mann (der schließlich zur selben Zeit mit dieser Waris im Zimmer über den Büros wer weiß was tat).
Kevin schmollte tagelang. Daher vermied ich es sogar viel Zeit im Büro zu verbringen. Zudem hatte ich anderes zu tun.

Am Wochenende war Gunnar bei mir geblieben. Wir stiegen beide ein wenig aus dem Trubel aus. Verbrachten Zeit in der Natur.
Am Samstag war ich noch beim Friseure gewesen. Am Montag dann der Besuch beim Kardiologen. Alles gut. Es gibt Erfolge zu vermelden. Der Zustand meines Herzens hat sich verbessert und am Ende der Behandlung gestand ich dem Arzt, dass ich seine Medikamente nie genommen hatte. Tja was? Heilen sie mich? Nein! Sie senken ausschließlich die Herzfrequenz und sind mit zahlreichen Nebenwirkungen ausgestattet. Das einzige was ich in dieser Hinsicht an pharmazeutischen Präparaten noch einnehme, sind die Blutdruck -Tabletten in geringer Dosis. Für’s Erste hatte ich dies eingesehen. Für’s Erste! Womöglich brauche ich auch diese späterzu nicht mehr. Wir werden sehen.

Dienstag waren Gunnar und ich Möbel kaufen. Gestern arbeitete ich mit meinem Mann bis sechs im Büro. Kevin hatte selbst einen Termin beim Arzt und daher Urlaub genommen. Derek beendete heute den Seinen. Ich begegnete ihm im Restaurant und wir begrüßten uns recht leidenschaftlich. Kurz zuvor kreuzte, bewusst oder zufällig, das vermag ich nicht zu sagen, Sasha meinen Weg. Ich war mit ihm, für etwa zehn Minuten, in das kleine Büro im hinteren Restaurantbereich gegangen. Wollte selbst ein wenig Intimität. Zudem musste mich niemand mit ihm sehen.
Sasha griff hastig nach meinem Hals, sobald sich die Tür hinter uns geschlossen hatte und zog mich zu sich heran. Küsste mich stürmisch und drückte mich an sich. Er schien ausgehungert zu sein. Er hatte mich bis hier her nur ein einziges Mal angerufen. Gestern Morgen und Gunnar hatte das Gespräch entgegengenommen von meinem iPhone aus.
„War Gunnar bei Dir?“, fragte ich Sasha, denn Kevin hatte mit gegenüber erwähnt, dass er Gunnar am Haus von Sasha gesehen hatte.
Betretenes Schauen und schweigen. Dann ein: „Womöglich.“ Er wiegte seinen Kopf.
Ich setzte nach. „Also was? Ja oder nein?!“
Er atmete tief und pustete die Luft aus sich heraus, als wäre es eine Erleichterung. „Ja.“
„Ja was?“ Fragte ich noch einmal nach? „Was wollte er denn von dir?“
Sasha kräuselte die Stirn. Sein Blick war forschend und befangen.
Ich riet. „Hat er dir gedroht?“, fragte ich gerade heraus.
Ein kurzes Lächeln huschte über Sashas Gesicht. „Man könnte es womöglich als Drohung verstehen. Er scheint offensichtlich nicht gut auf mich zu sprechen zu sein.“
Ich nickte nur und da er anscheinend nicht wirklich bereit war, mir mehr zu offenbaren, beließ ich es dabei und schnitt ein anderes Thema an. (vielleicht erfuhr ich mehr von Gunnar. Aber war es ratsam ihn darauf anzusprechen? „Ist Claire zurückgekommen? Kevin meinte sie gesehen zu haben.“
„Ja. Sie ist zurück und stock sauer auf mich.“ Er lachte.
Ich zog die Brauen hoch. „Das wäre ich an ihrer Stelle ebenso.“

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Gunnar und ich steuern mit großen Schritten auf unseren sechsten Hochzeitstag zu, an Beltane. Selbstredend werden seine Brüder, sein Vater, die Familie zu uns kommen. Morgen treffen die ersten hier im Zentrum ein. Er jedoch gedachte am heutigen Abend, insbesondere seitdem er weiß das Derek zurückgekommen ist, noch einmal allein mit seinen Brüdern in Stockholm einen Abend zu verbringen. Ich wies ihn darauf hin, dass es genau genommen doch unangebracht sei, so kurz vor unserem Hochzeitstag.
Gunnar scheint nun unentschlossen. Weiß nicht was er tun soll.
Wir werden sehen.


Freitag, 20. April 2018

Die verständnisvolle Ehefrau – moralisieren ist unangebracht


(Man mag uns den blauen Himmel nicht lassen und sprüht über unseren Köpfen Gifte aus!!)

Gunnar rief mich gegen halb sechs Uhr abends an. Ich war ohnehin bereits verwundert gewesen, was da so lange dauern kann.
„Ich bin mit Waris nach Stockholm gefahren und kauf‘ ihr was.“
OHO! Dachte ich so. Sie will entlohnt werden. Das ist NEU.

Daraufhin dachte ich, warum nicht Sasha anrufen und ich tat.
„Sehnsucht“, fragte er.
„Ja.“, erwiderte ich zügig.
Hüstel, Pust. Meine Antwort war offenbar unerwartet. „Wow! Wie das?“ Sasha schien überrascht.
„Nach diesem Vormittag kein Wunder. Meinst du nicht?“, scherzte ich.
„Wo ist dein Mann?“, fragte er mich dann beinahe umgehend.
„Mit seiner Gespielin in Stockholm. Shoppen.“
Er lachte. „Seit wann bezahlt er dafür?“
„Das erstaunt mich gleichermaßen.“
„Möchtest du zu mir kommen?“
„Pffff….ich denke besser nicht. Er wird sicher zügug wiederkommen. Ich dachte nur, wir könnten ein wenig reden.“
„Es freut mich auch, deine Stimme zu hören. Kannst du das jetzt öfter tun?“
„Wir werden sehen. Womöglich.“

Gunnar kam dann auch gleich um sieben Uhr pm zurück. Begrüßte mich stürmisch und umarmte mich.
„Wollen wir essen gehen?“
Ich wollte nicht. Fragte nicht-s weiter nach. War schließlich selbst nicht die Bravste gewesen. Die moralische Keule war hier unangebracht und ebenso das Schmollen.
„Alles gut?“, erkundigte er sich dann und sah mich prüfend an. (Vermutlich des schlechten Gewissens wegen.)
„Ja, ja. Natürlich.“, antwortete ich ihm sofort.
„Du weißt doch, das es mir nichts bedeutet. Es ist NUR Sex.“, räumte er in ruhigem Tone ein.
Ein beklommenes Lächeln von mir. Zaghaft und fremd…gefühlt auf meinem Gesicht. Aber egal. Besser als….sich streiten…allemal. MIR beutet das Zusammensein mit Sasha doch ebenso nicht wirklich viel.

Zugunsten kommt mir obendrein, ich verlor nun  doch nicht die Gunst meines vermögenden und einflussreichen Juden. Gut zu wissen, dass er aus Liebe nach wie vor alles für mich tut.

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Was ist mit der kleinen, jungen, schokoladenbraunen, niedlichen Waris nur geschehen? Sie verlangt…..
Heute Morgen, Gunnar und ich schliefen lang und waren in Eile, kam sie IN unserer Haus  ohne hereingebeten zu werden von einen von uns und gebärdete sich einigermaßen zickig bis unbequem und weiter fordernd. Sie beklagte sich über das Mobbing von anderen. Wollte feine Kleidung und in der Rezeption arbeiten.
Gunnar runzelte die Stirn. Ich hätte beinahe los geprustet vor Lachen.
„Okay. Wie wäre es mit einer von uns bezahlten Ausbildung?“ und so ging das weiter.
Gunnar schaute immer wieder zu mir hin, währenddessen er sich mit Waris unterhielt. Oder sollte ich besser sagen,…verhandelte.
„Wenn du weiß, was du willst, dann rufe mich an. Okay? Und jetzt bitte ich dich zu gehen.“, sagte er dann und sie erhob sich von der unserer Couch, wo sie gewissermaßen nicht zu sitzen hatte und ging.
Gunnar kam nach einem prüfenden Blick dann gleich zu mir hin. Umarmte und küsste mich auf die Wange. „Tut mir leid das Ganze.“
„Schon gut. Alles im grünen Bereich.“ Ich zwinkerte ihm zu.
Er tat erleichtert und drückte mich fest an sich. „Danke, dass du so verständnisvoll bist.“

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Im Zentrum geht es ein wenig drunter und drüber. Angeforderte Monteure kommen nicht, dafür reichlich Lebensmittel. Wir warten auf die Bücherlieferung. Frauenliteratur. Ich bestellte sie. Und Kevin scheint bezüglich Sasha zu schmollen. Ich hoffe, er hält den Mund. Gunnar muss nicht unbedingt wissen, dass ich mit Sasha zusammen den Lunch einnahm. Das könnte unangenehme Fragen aufwerfen, welche ich gezwungen wäre wahrheitsgemäß zu beantworten, oder……zu lügen.
Mir ist bewusst, dass Gunnar Sasha nicht gut leiden kann. Daher wäre es tatsächlich am besten, er erführe nichts von meinem Besuch in seinem (bei uns gemieteten) Haus. Genau genommen hatten Gunnar und ich uns geschworen, uns nie anzulügen. Aber es wäre in der Tat vorteilhafter, Gunnar erführe nicht davon. Und woher weiß ich denn, ob Gunnar mir in allen Belangen die Wahrheit sagt?
Es ist wie es ist, mit seinen immer noch gelegentlichen (kleinen?) Betrügereien und ich akzeptiere es, ohne auch nur einmal zu murren oder mit ihm zu zanken, weil…..ich weiß, dass ihm diese Frauen nichts bedeuten. Er liebt mich!