Donnerstag, 26. Mai 2022

Erinnerung an unbeschwerte Zeiten und eine waghalsige Idee

 


Nur einige Tage waren mir in unserem Haus in Portland vergönnt. Sasha hatte dann geschäftliches in Japan zu tun und ich begleitete ihn. Wir blieben ausschließlich über Nacht in Tokio und mir kam der Gedanke, warum nicht ein Zwischenstopp in Hawaii einlegen, wo wir schon hier in der „Gegend“ sind. Sasha stimmte zu und da ihm das tägliche schwimmen im Meer Freude zu bereiten schien, hätte ich mich doch beinahe daran gewöhnt, endlich an einem Ort etwas länger bleiben zu dürfen. Aber gut, unser Weg führte uns schlussendlich nach gut einer Woche in Hawaii nach New Orleans. - April, Mai und Juni ist ohnehin die beste Zeit um hier in New Orleans zu sein. - Es ist ein Ort, welchen ich liebte zu besuchen, als ich ein Kind und ein Teenager war, aber dennoch in den letzten Jahren mied, seitdem meine Halbschwester Marie die Kinder von meinem damaligen Mann Gunnar geboren hatte und mit ihnen hier zu Hause war. Ich beklagte seitdem stets, dass dieser wunderbare Ort nicht mehr das ist, was er einmal für mich war. Ich fühlte mich dort nicht mehr wohl. Aber nun steht das Haus wieder leer. Marie, ihre Kinder, Gunnar und Erik bleiben bis zum heutigen Tag verschwunden. Niemand weiß, was mit ihnen geschah. Daher schäme ich mich beinahe zu sagen, dass ich mich nun, wo sich niemand mehr außer der Familie des Verwalters auf dem Grundstück befindet, hier wieder wohlfühlen kann. Der Ort aus meiner Kindheit scheint wieder erwacht zu sein, wo ich mich einst so gerne aufgehalten hatte. Nur Marie, meine Halbschwester fehlt…….trotz alledem. Sie, die hier geboren wurde und irgendwie zu diesem Ort gehört. Als wir Kinder waren, spielten wir gemeinsam in diesem Haus, in diesem Garen, hatten Spaß und erkundeten gemeinsam alle Ecken dieses Grundstückes. Später, als wir Teenager waren, sprachen wir viel über Jungs die neuste Mode und schminkten uns. Damals wusste ich noch nicht, dass sie meine Halbschwester ist. DAS erfuhr ich erst viel später…… Meine Mutter hatte das bis vor Jahren vor mir geheim gehalten. 
Aber egal, es war einstmals eine schöne, unbeschwerte Zeit in diesem Haus, an die ich mich gern erinnere und nun bin ich wieder hier, mit Sasha, meinem Mann. Vermutlich ist es nun an mir zu entscheiden, was mit diesem, unserem Haus nun geschieht. Ich möchte es nur allzu gern behalten. Sind meine Eltern nicht willig, werde ich Sasha fragen. Er ist sicher zu überreden mir beim Erhalt behilflich zu sein.

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Kevin, mein Geschäftsführer, und seine Familie sind am vorangegangenen Wochenende hier in New Orleans angekommen und bleiben für ein paar Tage. Er gedenkt Urlaub vom Zentrumsbetrieb in Schweden zu tun. Er liebäugelt sogar anschließend mit einem Wochenaufenthalt in Hawaii. Sein Sohn war und ist begeistert vom Haus und Strand. Er möchte ihn nur ungern enttäuschen. 
Ich diskutierte mir Kevin, alldieweil ich unsicher war, Imara das Zentrum als Leiterin zu überlassen. Kevin hingegen hat keine Bedenken ihr gegenüber. Schließlich wäre Amaya Ji ebenfalls anwesend, welcher der Betrieb im Zentrum gleichermaßen geläufig sei. Schließlich arbeitet sie für uns bereits acht Jahre. Nun, wirklich verlassen, meiner Meinung nach, kann man sich ohnehin auf niemanden. Der Einzige, dem ich uneingeschränkt vertraue, ist Kevin. 
Sein Interesse an einem Kurzurlaub in Israel hat er ebenfalls angemeldet. Im September vielleicht. Es wäre sein erster Aufenthalt in diesem Land, genau wie der seiner Frau und seines Sohnes. Sie können in unserem Apartment wohnen.

Sasha und mein nächstes Reiseziel ist noch ungewiss. Vermutlich beordert man uns zurück nach Kanada, zu Sashas Familie. ICH würde am liebsten noch umgehen nach Schweden fliegen…….. 

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…..ich hatte für einen Augenblick den nicht ungefährliche Gedanken in diesen Keller (voller ungewöhnlicher Artefakte) hinabzusteigen, der wohl ursprünglich als Schutzraum vor Tornados angelegt worden war. Er ist eigenartigerweise weit hinten auf dem Grundstück. Nicht leicht zu erreichen, versteckt irgendwie und die Natur hat sich diese Ecke bereits zurückgeholt. Sasha riet mir davon ab, denn er ahnte welch‘ gefährliches Ansinnen mich trieb, alldieweil ich „durch“ den Spiegel hätte gehen wollen. Nur, aus welchem Grund? Um Gunnar zu finden?   
„Ruf‘ keine alten Geister wach.“, sagte Sasha zu mir und ich wusste, wovon er redet. Schließlich war Sara Black Moonfeather im Oktober 2012 von „Wesen“ getötet worden, die……eine „Schuppe“ zurückließen, was Raum für Spekulationen gab und möglicherweise sowohl mit diesem Spiegel, als auch mit diesem Keller zu tun hatten. Das Übelste jedoch war gewesen, dass jene Kreaturen den Weg in diese Welt und auf mein Grundstück gefunden hatten. Zu jener Zeit vermutete ich, daß Gunnar und die Sekte, zu der er damals gehörte, nicht unschuldig daran waren. In jedem Fall war es eine mystische Zeit,……….in der alles möglich war.