Montag, 27. April 2020

Der „Familien“-Ausflug


Gestern Morgen wurde Asha von Sasha und Deborah zurück ins Haus von Sashas Eltern gebracht, wo sie vorerst verbleibt und ihr eine persönliche Therapeutin zur Seite gestellt wird, die sie täglich besucht.
Kurz darauf kam Sasha zu mir nach Hause und als wir dann zu Mittag speisten, verkündete er, es sei ein Ausflug geplant und bat mich sie doch bitte zu begleiten.
Nun, so wirklich war mir nicht danach, ich war müde. Jedoch schlussendlich sagte ich zu und Sasha zeigte sich sogleich erfreut. Zuvor hatte ich eingewandt, dass ich mich neben Asha, ihm und Deborah als das fünfte Rad am Wagen fühle, worüber Sasha nur am Kopfschütteln war und meinte, das wäre doch albern.

Im La Fontaine Park liefen wir gemeinsam eine recht lange Strecke und kehrten dann zum Wagen zurück. Deborah schien glücklich zu sein. Nun ja, bei allen Vorwürfen, und Zwistigkeiten, Asha ist und bleibt ihre Mutter. Jedoch schien Deborah ihre Zeit im Park zwischen uns teilen zu wollen. Eine Zeit lang lief sie sogar mit mir, was mich verwunderte und Sasha war überaus zufrieden mit diesem Status Quo. Insbesondere auch, alldieweil sich Asha erneut als meine Freundin anbot und es scheint ihr nach wie vor ernst damit zu sein. – Wie kann man diese Frau verstehen? Wie ist das einzuordnen?  - Zuweilen, wenn ich des Widerstandes müde bin, bin ich sogar geneigt ihrem Wunsch nachzugeben, was Sasha sicherlich erfreut.  Selbst mir täte es womöglich gut, obwohl ich mich mit anderen Frauen nie vertrug. Wir werden sehen…….(Ich gebe mir Mühe. Lasse es möglicherweise sogar zu.)
Im Grunde bin ich es schlicht und einfach leid, beständig eifersüchtig und zornig zu sein. Es tut mir nicht gut, was ich bereits des Öfteren erwähnte. So wie so hat mich Sasha diesbezüglich erneut beruhigt. Ich müsse nicht denken, dass er nun täglich mit Asha…usw. Er lachte nur und wischte meine Bedenken beiseite. Ich glaube ihm.
Alles ist gut.....wie es ist…….(Ich passe mich….an.)
Was Gunnar betrifft,.....gibt es nichts Neues, was mir Sorgen bereitet.

Samstag, 25. April 2020

Eine (zu) rasche Rückkehr und mein Tag, der sich allmählich ordnet



Gleichwohl auf Bitten von Deborah, welcher trotz alledem ihre Mutter zu fehlen scheint, wird Asha Morgen entlassen und zurück ins Haus von Sashas Eltern gebracht. Sasha und Deborah werden sie gemeinsam abholen. Er sagte es mir heute Morgen während des Freistückes, so ganz beiläufig und wartete auf meine Reaktion, die nicht kam. (Meinetwegen mögen sie weiter miteinander….f****…oder auch nicht). Des Mannes Wille, sei sein Himmelreich. Nun, das war in der Tat ein kurzer Aufenthalt für Asha in dieser Einrichtung.
Elan, Sashas Bruder, hat sicherlich keinerlei Interesse an Asha und Misha ist bereits abgereist.

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Gesundheitliches
Ich bin einigermaßen diszipliniert. Aber nicht alles, was ich mir wünsche, passt in einen Tag. Gesunde Speisen, ein kurzer Spaziergang, die tägliche Pflege, die oft recht speziell, von einer fachkundigen Frau (mit Maske) durchgeführt, die jeden Tag hier erscheint, ist neben ein wenig Gymnastik und Yoga das Leichteste. Die Gewohnheit am Notebook zu sitzen, will allerdings nicht weichen. Zum Lesen bin ich bislang noch immer nicht gekommen und ebenso wenig mich einem Hörbuch zu widmen. Nun ja, alles zu seiner Zeit.
Mein Problem ist die Hast, die zuweilen noch aufkommen mag. Ich muss ruhiger werden. Und ja, das Meditieren fand gleichwohl bisher keinen Platz in meinem Tag. (Bisher!) DAS wird und MUSS sich ändern.

Freitag, 24. April 2020

Versuche des Verstehens


In einem spontanen und offenen Gespräch mit Sasha heute Morgen, kurz bevor wir das Bett verließen, zerstreute er meine Zweifel von gestern. Reste davon werden selbstredend bleiben und ich frage mich, hat er gelesen, was ich schrieb? Obgleich, er kennt meine Befürchtungen, die zuweilen am Aufflammen sind, jedoch schon längst. Was nicht bedeutet, dass sie unbegründet sind. Nichts destotrotz mag ich ihm glauben, dass ich bei ihm gut aufgehoben bin. (Welche Wahl bleibt mir denn?) Sasha ist eben auch wie er ist. Geprägt von dem, was er bisher erlebte, wie jeder von uns. Ich versuche zu verstehen und ER scheint sich noch immer Mühe zu geben, etwaige seelische Wunde, welcher er erlitt, zu erkennen und in sich zu heilen. (Ist dies überhaupt möglich (wenn der Schaden zu groß ist)?) Glücklicherweise war seine Kindheit und Jugend nur wenig von Erschütterungen geprägt, soweit mir bekannt. Gleichwohl was seine Familie angeht, was mich verwundert. In einer solchen Familie geboren zu sein, hat zumeist Folgen für den Geist. Daher vermute ich noch immer, dass er womöglich zwei Persönlichkeiten hat, alldieweil ihn späterzu die Zeit bei den Streitkräften prägte, da die Erlebnisse dort aller Wahrscheinlichkeit nach zum größten Teil nicht menschenfreundlich waren. Ich fragte allerdings nicht weiter nach. Vor allem, um eben diese Zeit in seinem Geist nicht wieder aufleben zu lassen. Ich kann mir nicht annähernd vorstellen wie es ist, mit so einer Last zu leben. Es wäre also kein Wunder, wenn es ihn gespalten hätte, damit er dass alles überlebt. Was allerdings nicht bedeutet, dass er in jedem Fall ein Opfer war. Es scheint wohl so zu sein, dass er beides ist. Auch im Privaten scheint oder schien es Verbindungen zu geben, vor allem über seinen Vater, die mit schrecklichen Ereignissen gekoppelt sind. Diese zu verwinden, kostet mehr als das sprichwörtlich dicke Fell. Aber mehr dazu schreibe ich hier (besser) nicht.
In manchen Momenten dünkt mir, dass es stetig schwieriger wird mit ihm zu leben, obgleich er mir kaum Anlass gibt Gedanken an eine Trennung zu verschwenden (Vorerst zumindest nicht. Ich warte ab, was mit Gunnar geschieht.), alldieweil er nach wie vor überaus liebevoll zu mir ist.
Jeder Mensch hat wahrscheinlich ohnehin zwei Gesichter..........
Das Thema Asha kam nur am Rande vor. Entschieden ist ohnehin noch nichts und es wird dauern…..zum Glück.