Freitag, 12. Januar 2024

Die „Auszeit“ hielt nur Tage an


Nun, um es kurz zu sagen, ich kam recht zügig wieder in „mein altes Leben“. Die „Auszeit“ hielt nur Tage an. Selbst Sasha hatte sich mit sich selbst geirrt, verrechnet. Hielt es keinen weiteren Tag ohne mich aus. Man mag es kaum glauben, wo er anfänglich doch recht gut gelaunt meinte, sich nun endlich ungezügelter vergnügen und feiern zu können. Sasha kam gleich nach drei Tagen zurück nach Schweden, in unser Haus und gab Alexander und mir unmissverständlich zu verstehen, dass ICH seine Frau wäre und er hier nicht weiter willkommen wäre und…….gehen könne. Der Gedanke ohne mich zu sein, trotz seiner (Mädchen) anfänglichen Partystimmung, die sich recht zügig verflüchtigt hatte, war wohl für ihn tatsächlich unerträglich geworden.

Sasha war so bestimmend einfach aufgetaucht und hatte für sich die Situation und die Angelegenheit sehr prompt und beherrschend, wissend, was er will, geklärt, erledigt. Alexander war ohne viele Worte aufgestanden, hatte sich angezogen und war gegangen, auch weil ICH nichts weiter dazu sagte. Ich ließ stattdessen Sasha, der so überlegen war, gewähren. Und auch ich war letztendlich ganz einfach froh, das Leben mit Sasha wieder aufnehmen zu können. An dieser Stelle führe ich stets das Finanzielle und vor allem die Gewohnheit an, welche ich meine, sich eingestellt zu haben, was das Leben mit Sasha betrifft. Aber ich denke, es ist an der Zeit mir einzugestehen, daß ich ihn – auf welche Weise auch immer – liebe und ebenso nicht ohne ihn sein möchte. Also war es keine Frage mehr, die Antwort lag in unser beider Herzen. Nur,……Alexander…….war der Verlierer und es tat mir unendlich leid. Aber auch um diese Angelegenheit hatte sich Sasha im Vorfeld gekümmert. Er hatte sich mit Martina getroffen und alles in die Wege geleitet, damit sie einwilligte, Alexander zurückzunehmen und er seine neue Aufgabe im Unternehmen ihres Vaters beginnen, aufnehmen konnte. Alexander allerdings lehnte dankend ab. Er hätte die Nase voll von allem und würde aller Wahrscheinlichkeit nach sein Glück in Deutschland suchen gehen.

Ich denke, das war mein wirklich letzter Versuch (aus meiner Ehe mit Sasha) auszubrechen. Warum sollte ich es überhaupt noch wollen? Alles ist gut, wie es ist. Überwiegend verstehe ich mich hervorragend mit Sasha. Wir streiten uns kaum. Ich lasse es so, wie es ist.

 

Die Mädchen sind uns/Sasha ebenfalls erhalten geblieben. Alles ist wieder „beim Alten“. Sasha meinte dann noch, dass diese „kleine Begebenheit“, diese „kleine Auszeit“ von drei Tagen, womöglich sogar für uns beide gut gewesen wäre, um sich noch klarer zu werden, wo wir hingehören und vor allem mit wem wir letztendlich zusammen sein, leben wollen.

Mag sein, Sasha war vielleicht nach fast acht Jahren des Zusammenseins mit mir ein wenig ermüdet. Routine hatte sich eingeschlichen. Dennoch hielt er es nicht ohne mich aus und bekannt sich erneut zu hundert Prozent zu mir. Seine Eltern mussten dies ebenso anerkennen, dass da tatsächlich Liebe ist. Bei unserem letzten Besuch bei ihnen war das Atmosphäre, überraschender Weise, etwas freundlicher.

Cecilia ist nun am Ende doch noch (von Sasha) schwanger geworden. Es wird infolgedessen noch ein Enkelkind geben, aller Wahrscheinlichkeit nach…….

Die Kinder von Elan, Sashas Bruder, sind noch immer bei ihrer (orthod.) Mutter in Israel.

Sashas erwachsene Tochter Deborah ist gleichermaßen noch mit ihrem Anischinaabe Freund Martin zusammen. Erstaunlich. Scheint ebenso Liebe zu sein.

Meine Zahnarztbehandlung ist abgeschlossen. Einen Kontrolltermin vielleicht,….. noch einmal,…….demnächst. Wir hatten letztendlich alles von Tel Aviv nach Schweden verlegt. So ist es für mich auch leichter. Und so wie so sind wir überwiegend in Schweden in unserem neu renovierten Haus.

Zum Jahreswechsel trafen wir uns in Portland mit der Band. Wir übernachteten in der T. Lodge am Mount Hood. Sasha war Skilaufen und Snowboarden gewesen………

Nun hat uns der Alltag wieder.

Ich erinnerte mich an Kevin als einen „guten Freund“, der er schon immer gewesen war und hatte ihn angerufen, bevor das alles war, mit Alexander. Er hatte sich wohl sogar für ein paar Stunden Hoffnung gemacht, dass wir beide……..na ja. Wie viele Male zuvor, ist nichts daraus geworden……. Er arbeitet im Augenblick und im wahrsten Sinne des Wortes für zwei. Für Sasha und….. er versucht temporär meinen Geschäftsführer – der er früher selbst einmal war – zu ersetzen, da Alexander noch am selben Tag fristlos gekündigt hat. Es muss dringlichst ein neuer Geschäftsführer her,………. gefunden werden.