Freitag, 29. November 2019

Beunruhigender als vermutet


Ich dachte, es sei wie beim ersten Mal. Aber jede Chemo ist härter. Sogar in der dritten Woche, wo ich glaubte, dass es mir etwas besser ginge, geht es mir schlecht. Ganz neue, für mich unbekannte Nebenwirkungen der Chemo haben sich eingestellt. Kurzatmigkeit, ein Druck auf der Brust beim Liegen, das Herz schlägt einhundert Mal in der Minute, viel zu schnell, wo es doch ohnehin bereits geschädigt ist. Zu alldem quält mich noch ein trockener Husten, welcher sich als äußerst gefährlich herausgestellte. Denn……ich bin so gerade einer Lungenentzündung entkommen. Man hat mir dagegen Antibiotika gegeben, welche ich seit vielen Jahren ganz bewusst nicht einnahm und ebenso ein chemisches Mittel gegen die Herzraserei. Chemie….eben. Gegen die Nebenwirkungen der Chemo kommt man eben NICHT ausschließlich mit natürlichen Mitteln an. Sie sind nur "unterstützend".
All dies hinderte niemanden daran, die dritte Chemo anzusetzen. Am Montag, den 2. Dezember findet sie statt.
Nun ja, dieses  Mal habe ich noch zugestimmt. Jedoch bereits angemerkt, dass es eine Vierte nicht geben wird. Denn ich meine, das Gift ist JETZT sicherlich bereits in jeder einzelnen Zelle meines Körpers angekommen. Allerdings stimmte ich erneut dieser einen Spritze zu, welche mir das erste Mal so derart zugesetzt hatte. Alldieweil ich nun in der Tat KEINE Lungenentzündung bekommen möchte. So zumindest besteht eine weitaus größere Chance, dass ich von solcherlei Nebenwirkungen verschont bleiben werde.
Genau genommen war ich fassungslos, was von schulmedizinischer Seite mit einkalkuliert wird, was der Patient zu ertragen hat. 


Freitag, 22. November 2019

Es scheint uns eine Veränderung bevorzustehen


Nun, was die “Zerstreuungen” betrifft, war das vielleicht nicht ganz korrekt formuliert, wenn Klang- und Aroma-Therapie darunter fallen. Ölmassagen sind ebenfalls ganz angenehm. Jedoch ausschließlich für die letzte Woche vor der nächsten Chemo vorgesehen.
Mit den Aromen ist es ebenfalls nicht einfach. Denn mein Geschmackssinn veränderte sich unter der Chemo. Klares Wasser schmeckt für mich salzig bis bitter. Und Süßes ist eklig. Meine Mahlzeiten beschränken sich auf Brei und Suppen. Um ehrlich zu sein, vermag ich diesen ganzen Kram kaum mehr zu sehen und zu riechen. Ich wünschte mir etwas „Festes“ zwischen den Zähnen.

Sasha fragte mich heute Morgen, ob ich bei ihm bliebe, oder zurück zu Gunnar gehen würde, wenn er urplötzlich ohne Vermögen wäre. OH! Da geht etwas vor…in seinem Leben. Allerdings wurde ich von ihm darüber noch nicht informiert. Und gleichwohl auf meine Fragen hin, antwortete er nur sporadisch. Er hat etwas vor. Das ist klar. Es geht offenbar darum, dass er aussteigt aus dem Unternehmen seines Vaters UND gänzlich auf meine Seite wechselt. Wie das im Physisch aussehen und sich anfühlen wird, ist ungewiss. In jedem Fall wird ihn sein Vater bestrafen und aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr als Sohn ansehen, wenn er sich abwendet von der Kabale.
Nun, womöglich hat er endlich den Zeitgeist erkannt, zu welchen ich ihm schon seit langem riet.  

 

Mittwoch, 20. November 2019

Es fühlt sich an wie der Kampf meines Lebens



Tja nun, über eine Woche ist vergangen und man ist damit beschäftigt meinen Magen, der noch immer durchgehend schmerzt, soweit in Ordnung zu bringen, damit man mir die nächste Chemo verabreichen/einverleiben kann.
Ich selbst verwehrte mich. Mahnte an, zunächst doch diese beginnende Gastritis zu beheben.
Nun ja, am Ende entscheide ich selbst, was geschieht. Sasha ist der gleichen Meinung.
Zudem sind die Leukozyten im Kellergang. Was im Wesentlichen bedeutet, dass ich kraftlos bin und darauf achten muss, mich nirgendwo, mit irgendwelchen Viren anzustecken.

Mit Gunnar sprach ich noch ein einziges Mal und sagt ihm, dass es wohl doch nichts mehr mit uns wird.
Alles andere, gleich welcher Couleur, ist für mich im Augenblick recht unerheblich. Daher denke ich auch nicht weiter darüber nach. Lenke mich stattdessen mit Büchern, Videos und kurzen Spaziergängen ab. Sasha ist nahezu permanent an meiner Seite. 
Anderweitige Zerstreuungen, welche hier angeboten werden, sind für mich bisher nicht von Belang. 


Donnerstag, 14. November 2019

Kurz und knapp


Am Montag war meine zweite Chemo. Mir geht es nicht so gut. Beschwerden sind zahlreich vorhanden. Vor allen der Magen macht mir Sorgen.
Die Spritze, auf welche es mir das letzte Mal so elend ging, ist zwar ausgeblieben, dennoch kann es möglich sein, dass ich sie doch noch bekommen werde. Morgen wird es sich dann entscheiden. Jenachdemer wie mein Blut beschaffen ist.
Mit Sasha und mir ist alles…….in Ordnung. Es bleibt nur wenig Raum für unsinnige Diskussionen, gleich welcher Art.
Meine Eltern sind bisher nicht gekommen. Meiner Mutter geht es selbst nicht wirklich gut. Sie hat gleichermaßen Probleme mit den Venen.
Mit Gunnar sprach ich in den letzten Tagen wenig. Ich habe keine Kraft dazu.


Dienstag, 5. November 2019

Männer, sind sie sich nicht in "einer Sache" allesamt ähnlich?


Womöglich nehme ich das “ehrenwert“ - in Bezug auf Sasha - so etwa zur Hälfte zurück. (Ich meine, in meinem Post „Ein ehrenwerter Mann“.)
Oh nein! Nicht das mich Sasha etwa verlassen wollte. DAS nun wirklich nicht. Dennoch ereignete sich eine „Begebenheit (-en)“, welche mich dieses „ehrenwert“ überdenken ließ.
Nun, Sasha ist auch NUR ein Mann und ich verstehe Männer sehr gut, wenn ihnen die eigene Frau (in manchen Zeiten?) nicht geben kann, wonach Männer gelegentlich…..verlangen. Natürlich kommen besagte Männer dann möglicherweise in die Verlegenheit, sich bei Gelegenheiten anderswo umzutun. Frauen gibt es zur Genüge dafür, welche auch gern solche Umstände provozieren. Erstaunlicher Weise….sogar hier. Allerdings bat man mich, darüber still zu schweigen. Nun gut, so soll es sein. Was jedoch nichts daran ändert, und ebenso wenig, dass Sasha bereits in Tel Aviv zwei Nächte lang mit der Mutter seiner Tochter verbrachte, während ICH mich im Medical Center befand. Woher weiß ich das? Ich sah die Bilder in seinen Gedanken. Pech für ihn, dass auch ICH Gedanken lesen kann. Aber wir sprachen darüber, Sasha und ich. ASHA, die Mutter von Sashas Tochter, war offenbar der Meinung, dass Sasha ein wenig „Zerstreuung“ nötig hätte, zu einer Zeit, wo ihm die eigene Frau nicht zur Verfügung stehen kann. (Welch‘ Barmherzigkeit!) Tja nun, SIE, ASHA, ist nun einmal so…….ungeniert…..in ihrem Wesen und ein wenig (lüstern) aufdringlich sogar/zugleich. Die andere Frau, aus dieser „Gegend“, finanziert sich offenbar auf diese Weise ihren jährlichen Aufenthalt hier. So etwas soll es geben, sagte man mir. Und DAS alles wo Sasha mir genau genommen versprach, mich nicht zu betrügen. – Aber egal. Männer sind eben SO. Ich vergesse das alles und vergebe ihm…..großmütig. - Was soll ich mich weiter darüber ärgern? Das schadet mir nur.  - Denn ich weiß(!), dass ihm „andere Frauen“ ohnehin nichts bedeuten und er sich nun, weiterhin eher doch FERN „davon“ hält, respektive fern halten wird.
Mit Gunnar bin ich schließlich gleichwohl noch in Kontakt. (Die einzig „andere“ Chance für mich, wenn HIER, mit Sasha alle Stricke reißen….sollten.) Er befindet sich noch immer im Zauberwald. Auch Gunnar hat bemerkenswerter Weise noch immer Interesse an mir. Trotz alldem, was gerade mit mir geschieht. An dieser Stelle war sogar Sasha gezwungen zuzugeben, dass Gunnar mich offensichtlich doch über die Maßen und noch immer liebt. Ohne Liebe wäre sein Hang zu mir, gerade zu dieser Zeit, wohl kaum möglich, oder zu erklären.
Und ja, meine Haare sind ab.
Ansonsten, geht es einigermaßen, bis……..man mir (am 11.11.) erneut das Gift einflößt.