Mittwoch, 30. September 2020

Die Entschuldigung

Jom Kippur, der heiligste Tag des jüdischen Jahres. Allgemein bekannt als der „Tag der Versöhnung“. Ebenso werden Entschuldigungen ausgesprochen und es wird….gefastet. Also, weder gegessen, noch getrunken wird an diesem Tag, welcher am 27. September diesen Jahres bei Sonnenuntergang begann. 10 Tage nach Rosch ha Schana. Selbst körperliche Arbeit und Sex sind verboten.  
Nun, genau genommen geht es um die Versöhnung mit G*tt. Doch zuvor versöhnt man sich mit den Menschen, jedoch eher in der persönlichen Begegnung als übers Internet. Aber gut, Sasha rief mich an und ich war recht verwundert über die Demut in seiner Stimme, als er begann über seine Fehler – man könnte es auch „Sünden“ nennen – zu sprechen. Er hätte es im vorigen Jahr bereits versäumt sich diesbezüglich bei mir zu entschuldigen für etwaiges Leid, welches er mir zugefügt hätte, sagte er. (Wie beispielsweise Nötigung, Entführung, Zwang usw. ……. Was ER jedoch NICHT im Einzelnen in dieser Weise aufgeführt hat. Es ist DAS, was ICH ihm vorzuwerfen hätte! Aber egal….ich gewöhnte mich an das Leben mit ihm.) 
 
Was allerdings im Allgemeinen, oder fragt man nicht explizit danach, nichts wirklich erwähnt wird ist, dass die Versöhnung und Entschuldigungen „ausschließlich“ Menschen innerhalb des jüdischen Glaubens betrifft. Das bedeutet, ein jüdischer Mann sähe keinerlei Veranlassung sich bei einer Christin zu entschuldigen. Zumindest verstand ich es so, als man es mir erklärte. Es ist offenbar immer nur innerhalb dieser Religion zu verstehen. Muslime halten es an dieser Stelle ebenso, so weit ich weiß. Nur Christen entschuldigen sich beständig bei jedem und lieben die Schuld. Umso mehr umso besser, wie es scheint. – WER hat ihnen DAS wohl eingeredet? WEM dient es denn? 
Aber gut, es sollte heute kein politischer Eintrag sein und gleichermaßen nicht wirklich ein Religiöser. Es war mir nur ein Bedürfnis zum Ausdruck zu bringen, wie berührt ich von Sashas Entschuldigungen war. Und selbst die Tatsache DAS er es tat, hatte mich bereits verwundert. Scheinen doch nun ohnehin alle anfänglichen Probleme vergessen und……er war sich, nein….., er ist sich offensichtlich SO sicher mit mir. 
 
Der Ton aus dem Schafor, dem Widderhorn, leitet nach 25 Stunden das Ende des Feiertages ein und im Kreise der Familie und Freunde wird ein Festmahl serviert, um diese Ausführung zum Ende zu bringen.
 
Anmerkung: 
Bei den Orthodoxen hat hier, meiner Meinung nach, eine „Unsitte“ Einzug gehalten. Man lässt ein lebendes Huhn über dem Kopf kreisen, was an dieser Stelle als „Sündenbock“ fungiert. Es soll die „Sünden“ auf sich nehmen. Anschließend wird es „koscher“ geschlachtet – d.h. es wird ausgeblutet bei vollem Bewusstsein! -  und an Bedürftige verschenkt. – Das arme Tier!!!!
 

Montag, 28. September 2020

Eine sonderbare Eingebung

Gunnar ist anders. Ja. In der Tat. Ruhiger, beinahe besonnener scheint er mir. Auch ernster als bisher. Nun ja, in jedem Fall ist es angenehm von ihm umsorgt zu werden. Stets ist er bemüht mir hilfreich zur Seite zu stehen. Das kenne ich bereits von ihm. Er achtet auf mich, wie er es immer tat, auch WENN es damals noch andere Frauen gab. Seine Fürsorge und Achtsamkeit, was mich betrifft, ist geblieben, was in der Tat erfreulich ist und….ich genieße es. Aber nun genug des Lobes.
Heute Nacht geschah allerdings etwas Sonderbares, recht Erschreckendes. Gerade als Gunnar und ich zu Bett gegangen waren und ich mich an ihn schmiegen wollte, hatte ich eine kurze und heftige Eingebung in Form eines Bildes. Es sah aus wie der Tod auf den Karten des Tarots, nur war er angezogen, mit einem schwarzen Hut und Mantel. Ich schreckte hoch und war erstarrt. Gedachte Gunnar nichts zu sagen was ich sah, denn……..ER schien dieses Skelet zu sein. 
WIE kam ich nur darauf????
Nun, Gunnar ließ mir keine Ruhe und letztendlich sprachen wir darüber. – Er war erstaunlich ruhig dabei. - Kamen überein, dass wir Erik danach fragen sollten, was wir heute, oder Morgen tun werden. 
Dennoch, oder besser, trotz alledem hängt mein Herz nach wie vor an ihm und ich fühle es so gänzlich, gleichwohl ich ängstlich bin, ob Gunnars Veränderung-en und…..meiner…….eigenartigen Vision. 

 

 

Sonntag, 27. September 2020

Der „letzte Test“?

 Nun, ich hatte schon viel früher berichten wollen, nur die Ereignisse ließen mir nicht die Zeit dafür. Zudem hatten wir Schwierigkeiten mit der Internetverbindung, sodass kaum etwas möglich war. An dieser Stelle könnte ich…..spekulieren, lasse es jedoch, alldieweil ich mich im Augenblick NICHT mit Politischem beschäftigen/auseinandersetzen möchte.

Also, WAS ist bis hier her geschehen? Und,…..es ist in der Tat allerhand. 
Wo hatte ich geendet? Ich schaue nach. Ach ja, ich schrieb meinen letzten Post auf dem Weg nach Schweden. 
Zuerst einmal schlief ich aus. Nun ja, nicht ganz, denn…….Kevin weckte mich mit einem Kuss. Er war so gegen zehn Uhr morgens zu mir hereingekommen und weckte mich……und dann……noch viel mehr, was recht unerwartet kam. 
Kevin hatte sich auf meine Ankunft mehr als nur gefreut. Er hatte sich erhofft mit mir allein sein zu können, JETZT, wo Sasha einige Tage eben NICHT bei mir war. Allerdings wäre da schließlich immer noch seine Frau Janina und sein Sohn Vince, was für mich stets einen gewissen….Relativitäts-Faktor darstellt(e), (verhältnismäßig!) vernünftig zu sein und vor allem NICHT mit ihm in die Zukunft zu schauen, da er SEINE mit Janina und Vince bereits hat. Zu alledem kommt noch hinzu das Janina ohnehin auf mich eifersüchtig ist UND mir (auf ewig) die Schuld am Tod ihrer Schwester gibt, die damals Kevins Frau gewesen war, als ich ihn….näher kennenlernte. Gekannt hatte ich Kevin ohnehin bereits von….früher, als wir noch Kinder waren. 
Nun, Kevins Familie wegen hätten wir uns so wie so kaum sehen können – obwohl ich alleine hier bin und wir Gelegenheiten haben könnten! -  und WENN, dann ausschließlich in freundschaftlicher oder geschäftlicher Hinsicht, so wie wir es bisher (zumeist) auch hielten. Aber nun war es (überwältigend) einfach so geschehen,…mit ihm. Jedoch blieb keine Zeit zum Verweilen. Immerhin wäre es möglich gewesen, dass Janina ebenfalls auf die Idee gekommen wäre mich zu besuchen oder…..ihren Mann………hinterher zu gehen. Daher war es nötig, dass Kevin das Haus rasch wieder verließ, um (unverfänglich) seiner Arbeit im Büro nachzugehen. Es gelang.

Am Abend zuvor, gerade als ich angekommen war und noch bevor ich mich schlafen legte, hatte ich den von mir engagierten Privatdetektiv kontaktiert. Er bestätigte mir meinen Verdacht, dass auch Sasha nicht alleine blieb. Allerdings war ich schon einigermaßen überrascht, dass er sich kurz nachdem ICH gegangen war diese schokoladenbraune Sharon sogar noch in UNSER Haus geholt hatte. - WAS tat sie in Montreal? Ich dachte sie wäre zurück nach Portland geflogen? -  Sie wäre etwa eine Stunde nachdem ICH gegangen war mit einem Koffern bei uns angekommen. 
WOW! DAS hatte ich allerdings nicht so erwartet. Aber wer weiß? Ich möchte Sasha an dieser Stelle nicht wirklich eine Absicht unterstellen. Eher doch die Vehemenz von dieser Frau, die es nicht lassen kann ihn….zu verfolgen. Sashas Credo spielt allenfalls hier nun ebenfalls hinein, was er des Öfteren scherzhaft zum Ausdruck brachte, dass er nicht abgeneigt sei zu nehmen, was sich ihm bietet. Meinetwegen. Wenn es denn so sein soll – was offen-sichtlich zum Ausdruck bringt, dass mein Herz nicht ZU starr an ihm hängt.
   
 
Gunnar wusste allerdings gleichermaßen, dass ich alleine in Schweden bin und an dieser Stelle muss ich gestehen, dass ich (zu dieser Zeit/anfänglich) nicht wirklich ein Bedürfnis verspürte ihn zu sehen, was mir selbst ungewöhnlich erschien. Nun, mit Kevin hatte ich ebenfalls darüber gesprochen, in meinem Inneren geforscht an WAS es liegen möge und ich kam darauf zu sagen,……..dass mit ihm irgendetwas nicht in Ordnung schien. Er käme mir vor wie ein leere Hülle, sprach ich es aus. Es sei nichts oberflächlich zu erkennen, nichts Physisches. Selbst mit dem Ein-fühlen schien er normal zu sein als….Mensch. Jedoch könne ich mich nicht des Eindrucks erwehren, als fehle ihm etwas. Als sei er nicht…….ganz, wenn….ich noch tiefer ginge, ins….Seelische. 
Nun, Kevin ist hier der Falsche. Er ist weder besonders feinfühlig, noch spirituell. Aber egal. Denn, selbst für mich war es nötig gewesen die Worte für meine Ahnung-en zu finden, was ich nicht einmal mit dem Beschreiben von Gefühlen bei Gunnar wahrnehmen kann, oder womöglich nur glaube wahrzunehmen. Es ist recht kompliziert.

 

Um es abzukürzen, Gunnar kam dann schließlich unaufgefordert und….ist noch……bei mir. Es war ihm wohl ein Bedürfnis bei mir zu sein. Gleichwohl mit ihm sprach ich darüber, dass meiner Meinung nach mit ihm etwas nicht stimme. 
„Warum fragen wir nicht Erik, was er tat, mit dir.“, sagte ich zu ihm und er nickte. Rief seinen Onkel noch umgehend an und erfuhr jedoch nichts Erhellendes. Nur so viel, DAS er erneut okkultiert hatte. Oder, wie nennt man dies bei einem Druiden? Erik hatte so wie so mit Gunnar bereits einige Male (Heil-) Rituale durchgeführt und vor allem auf mein Flehen hin, dass er es endlich lassen möge mich täglich mit wer weiß wem zu betrügen, also diesen enormen Hunger an Frauen zu verlieren. Es gelang und gelang auch nicht in der Vergangenheit. Immer wieder kamen Gunnars Eigenheiten und Gelüste zurück. Sie ließen sich nicht einfach weg-suggerieren/-okkultieren. Daher fiele es mir gleichwohl schwer zu glauben, dass es JETZT anders sei, so wie Erik es behautet. Gunnar selbst müsste es mir mit seinem Verhalten auf längere Zeit hin beweisen, dachte ich mir und sagte es ihm. Und was ich bis zu diesem Zeitpunkt sagen kann, lässt mich in der Tat……..hoffen. Seine „Neigungen“ scheinen tatsächlich verschwunden zu sein. Nur, an WAS mag dies liegen? Und an dieser Stelle tun sich in mir Vermutungen auf. War es das Koma??? War Gunnar womöglich für……kurze Zeit (klinisch) tot? Und Kevin witzelte bereits darüber und zog den Vergleich zum „Friedhof der Kuscheltiere“, was ich nicht wirklich erbaulich oder nützlich fand. Aber so ist er eben……zuweilen. 
In jedem Fall ließe mich Gunnars JETZTIGES Verhalten doch hoffen, dass es mit IHM eine normale Zukunft geben kann, was diese Angelegenheit des mich Betrügens  betrifft. Andererseits, ist mir sein Verhalten, wenn ich ehrlich sein soll, recht fremd geworden. Nicht er selbst…..Oder doch? Ich vermag es nicht zu sagen und ebenso wenig zu interpretieren. Dennoch bin ich hier mit ihm und……versuche es wie auf Probe mit ihm für dies mir genommenen paar Tag zu leben.

 

Dann war da noch der Zwischenfall mit Kevins Frau Janina, die anscheinend über die Maßen eifersüchtig war. 
Kevin wusste nicht, dass Gunnar gekommen war und gedachte erneut bei mir vorbeizuschauen, wie am ersten Morgen. Janina hatte ihren Mann offenbar vom  Fenster aus beobachtet wie er zu mir kam und war ihm gefolgt. Sie kam wütend in mein Haus gestürmt und stand mit einem mal total verblüfft vor…..Gunnar. (Ich musst(innerlich) grinsen. Man verzeihe mir.) Somit war der Verdacht aus dem Raum!

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Während Gunnar und ich des Abends Videos schauten, rief Sasha an und im Gespräch mit ihm wurde ALLES gesagt, was war, bei mir und bei ihm. Somit weiß ER, dass Gunnar im Augenblick bei mir ist, was er ohnehin vermutet hatte. Jedoch scheint er sich in der Tat so sicher mit mir zu sein, dass er weiß, dass ich ihm weder (erneut mit Gunnar) davonlaufe, noch das da irgendetwas ernsthaftes geschehen kann, was mich von ihm trennen könnte. Das verwundert mich. WIE kann es für ihn so eindeutig sein??? Nun, mir ist schon klar, wie selbstbewusst Sasha ist. Aber dennoch……ist meine Reise ohne ihn offenbar der letzte Test, dass ich ihm in der Tat NICHT mehr davonlaufen werde und sicherlich ebenso eine Bestätigung für ihn, dass ich (für immer) bei ihm bleibe, genauso, wie er es von Beginn an wollte. 
Mir war bewusst gewesen, dass er mich beobachten ließ und sollte ich es tatsächlich wagen JETZT mit Gunnar durchzubrennen, würden wir mit sehr großer Sicherheit nicht weit kommen. Man würde uns (mich und Gunnar) aufhalten und mich…..zurückbringen…zu ihm, zu Sasha. Dessen bin ich mir mehr als sicher. Denn er hätte dies nicht das erste Mal getan. Infolgedessen bin ich hier mit Gunnar, und selbst WENN er und ich bereits soweit wären erneut zusammenleben zu wollen und zu können, wäre es sinnlos dieses Unterfangen durchzuziehen. DAS ist typisch Sasha. ALLES wird einkalkuliert und möglichst mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen,….nach seinem Sinn. Ein guter Lehrmeister solchen Treibens war aller Wahrscheinlichkeit nach sein Vater und so wie so das gesamte Umfeld von ihm. 
Sasha und ich sprachen über Gunnar und diese Sharon miteinander. Er beteuerte mir selbstredend, dass er kein weiteres Interesse an ihr hat, als,…nun ja,….man kann es sich denken. Dass sie nun allerdings in unserem Haus sein darf und nächtigt,….stört mich. 
„Das bedeutet nichts. Nur so viel, dass ich sie nicht mit zu meinen Eltern nehmen will.“, erklärte er mir kühl. 
„Hättest du sie nicht in einem Hotel be-lassen können? Und WAS tut sie überhaupt hier in Kanada? Ich dachte sie fliegt zurück nach Portland?“, offerierte ich ihm alle Fragen, die mir auf der Zunge lagen. Er sagte, sie sei nicht davon abzuhalten gewesen, ebenfalls nach Montreal zu reisen und er hatte ihr sogar noch das Ticket bezahlt. Getroffen hätte er sie allerdings nicht und er hätte es seinem Reden nach gleichwohl nicht getan, WENN ich nicht alleine abgereist wäre. Ob ich ihm glauben kann? 
 Nach einigen Bedenken meinerseits räumte er jedoch dann schon ein, dass es MÖGLICH gewesen wäre, dass er sie (Sharon) vielleicht im Hotel besucht. Aber es wäre unwahrscheinlich gewesen, versicherte er mir, WENN ich nur bei ihm geblieben wäre.

  

Alles in allem ist das Zusammensein mit Gunnar ein wenig.....eigenartig. Er ist in der Tat….anders, als ich ihn kannte, oder kennenlernte, in den sieben Jahren meiner Ehe mit ihm. Es scheint tatsächlich als gäbe es seine Neigungen nicht mehr, soweit ich es bis zu diesem Zeitpunkt beurteilen kann und es läge ihm gleichermaßen kaum mehr viel, so dringlich wie sonst, an Intimitäten. Er drängt mich zu nichts. Akzeptiert meine Zurückhaltung was den Sex betrifft, was meinerseits allerdings wohl offenbar zum einem großen Teil an diesen (vermaledeiten) Anti-Hormon-Tabletten liegen mag, worüber Gunnar selbstverständlich informiert ist. Bliebe er so (und hole man seine restlichen Seelenanteile zurück, die ihm meiner Ansicht nach fehlen), wünschte ich mir mein weiteres Leben MIT IHM!