Da sich Kevin, mein Geschäftsführer, nun im Urlaub befindet, reisten Sasha und ich nach Schweden, um zu übernehmen. Sasha hat jedoch selbst genug zu tun. Aus diesem Grunde begleitet uns Sarah, seine Assistentin, nun ständig. So ist sie erneut mit hierhergekommen. Die Räume über meinem Büros wurden für Sashas Zwecke hergerichtet. Er meint jedoch, es sei zu dezentral, zu klein und wenig präsentabel. Aus diesem Grunde lässt er Sarah in Stockholm nach Räumlichkeiten Ausschau halten, um sie anzumieten.
Bisher gab es für
mich recht wenig Anlass, Sarah zu beachten oder gar zu misstrauen, alldieweil sie mir kaum begegnet. Doch nun ist sie permanent zugegen. Gleichwohl dringt sie in meine Privatsphäre
ein, wenn sie und Sasha am Abend in meinem Haus wer weiß was noch zu besprechen
haben. Oder er kommt sehr spät, wenn beide noch bis in die Nacht hinein
beschäftigt sind. Daher hat sich Sarahs Aufgabenbereich extrem erweitert und
dies scheint sich mir nun seit jüngster Zeit nicht ausschließlich auf die geschäftlichen Dinge per se zu beziehen. Es
stellte sich heraus, dass die beiden zuweilen sexuell verkehren,
jedoch recht unemotional (wohl eher eine Art „Dienstleistung“, die seit
Neuesten zu Sarahs erweiterter Stellenbeschreibung gehört), wie mir von beiden Seiten bekräftigt worden ist, als ich es bemerkte und nicht mehr schweigen mochte.
Mir ist bewusst, dass es für Sasha, in seiner Position und seinen Kreisen, völlig
normal zu sein scheint, sich gelegentlich anderweitig umzusehen und Angebote, die
sich bieten, gleichwohl anzunehmen. Besonders auch, wenn es um Geschäfte geht,
wo nach Abschluss eben Dieser oft ausgiebig gefeiert wird. Dazu gehören natürlich
auch die Frauen. Und trifft er sich mit seinen Logen-Brüdern, sind attraktive
junge Callgirls standardgemäß gegenwärtig, welche die Begierden der Männer
stillen. So ist das eben.
Genau genommen gedachte ich diese Thematik hier nicht mehr aufzugreifen, auch, weil mich Sasha darum bat. Es gehöre sich natürlich nicht, dergleichen anzusprechen. Man tabuisiert. Trotz alledem kann und werde ich den Mund nicht halten. Es muss ausgesprochen werden, meiner Meinung nach. Punkt.
Nachdem ich mich so la, la bei Sarah entschuldig hatte für mein unakzeptables Benehmen (wo man doch ein Anderes, Gleichmütigeres, Wegschauendes, Ignorierendes von mir erwartet), erklärte sie mir recht kühl, - was sie nicht hätte tun müssen! - dass Sashas Vater an sie herangetreten sei, um sie zu fragen, ob sie bereit dazu wäre, ihren Aufgabenbereich um noch eine Sache zu erweitern. Sexuelle Zufriedenheit bei einem Mann hebe schließlich die Moral und er wäre imstande mehr zu leisten, hätte Sashas Vater schmunzelnd so geäußert. Da sich die Vergütung für Sarah offenbar nun lohnt, war sie willig zuzustimmen, zu DEM, was ihr vorher noch deplatziert, unpassend und moralisch kaum vertretbar erschienen war. – Die Bezahlung muss nur stimmen! - Aufgrund ihrer Erklärung nehme ich nun an, dass sie trotz alledem keine Feindschaft zu mir hegt. Sie scheint mir ohnehin recht unemotional, stoisch und nüchtern zu agieren, gleich, was es auch betreffen mag.
Nun gut, im großen Ganzen ist dieses Angelegenheit mit Sarah wohl eher nicht wirklich erwähnenswert, laut meinem Mann. „Es sei eben, wie es sei.“, und hätte letztendlich nichts mit UNS zu tun. Das kenne ich bereits. Sind alle Männer so? Warum nur gerate ich immer wieder an diesen Typ von Mann? Jedoch in seinen Kreisen ist solch‘ Verhalten, solch' Tun, ganz „normal“. Und ich muss mich diesbezüglich noch glücklich schätzen! Schließlich liebt mich Sasha wirklich und er ist, nun ja, ein doch recht attraktiver Mann, der, in vielerlei Hinsicht, zu mir passt. (Und,..... ich gedenke ihn sicherlich (deshalb) NICHT zu verlassen.)
So, nun habe ich genug "genörgelt". Mag werden, was nun will. (Ärger könnte zu erwarten sein........ Wir werden sehen.)