Ich habe
aussortiert, losgelassen, rausgekehrt, aus mir, aus meinem Sicht- und
Wahrnehmungsfeld, aus dem JETZT und HIER. All die Fotos – Erinnerungen – von
Jack, Felicio und Wanja sind gelöscht, oder weggeworfen. Ich habe abgeschlossen
mit diesen Zeiträumen meines Lebens, in denen ich mit diesen Männern zusammen
war. Nur DIE von Gunnar sind noch da. Natürlich…sind sie das! Die Erinnerungen
an Adam behalte ich mir gleichermaßen vor. Seine Bilder sind nach wie vor
gegenwärtig. Und Kevin ist ein guter Freund geworden, ein Begleiter, welchen
ich nicht missen mag. Wir sind auf eine ganz eigene Art und Weise miteinander
verbunden, jedoch nicht so wie mit Adam, der meine Jugendliebe war.
Bin ich jetzt bei
Sasha vollends angekommen? Und für wie lange? Wo ich im Exil doch bereits darüber nachsinnierte, wie es womöglich mit
Kevin wäre. Was macht Sasha aus? Oder
meine Liebe zu ihm, welche ich nur bedingt am Fühlen bin. WAS sehe ich in Sasha?
Sein Geld? Seine Macht, die er dadurch erlangt? Wäre er ein einfacher Mann, wär‘ ich wahrscheinlich nicht bei ihm (was mir im Exil bewusst geworden ist). Ich hatte
ihn – genau genommen! – nie gewollt. Er hatte sich mir aufgedrängt mit seiner
Vehemenz. Mit der Liebe, – Wie definiert er SIE? - die er für mich fühlt. Aber
gut. Nun ist es so.
Vor zwei Tagen
sind wir in Montreal gelandet. Nun scheint alles wie normal und auch wieder
sicher (für Leute wie Sashas Familie). Nichts hat sich verändert. Sogar die
Logen-Brüder waren im Haus von Sashas Eltern, samt dem Mädchen, welches man für
Sasha als Konkubine auserkor. Ich habe mich zurückgehalten. Verlor kein Wort
darüber. Benahm mich SO, wie man (auch Sasha) es von mir erwartet…….Und wieso
denke ich JETZT nicht darüber nach ihn zu verlassen? Weil er mit der Rückkehr
in das vermögende und dadurch mächtige Umfeld seiner Eltern so augenscheinlich
seine Souveränität zurückbekam? Ein anderer Mann geworden ist? Denn genauso
benimmt er sich nun wieder. Es ist paradox……Nicht, dass er im Exil als Mensch
nicht souverän gewesen wäre. Aber er/es war anders. Das Flair von……Herrschaft
und Elite fehlte. Schüchtert dies mich etwa ein, sodass ich jetzt eher nicht
mehr daran denke von ihm wegzugehen? Dann ist selbst bei mir die
Konditionierung gut gelungen. Die alten Muster stecken in mir fest. Aber
dennoch, als Sasha NUR ein ganz normaler Mensch gewesen war, ist mir klar
gewesen, dass ich nicht wirklich mit ihm Zusammensein will. Aber JETZT, wo
dieser elitäre Nimbus ihn erneut umweht, kehrt eine Art Respekt ihm gegenüber
in mir zurück, was mich bei ihm bleiben lässt. Es ist paradox……Oder? Und ich
schwöre, es ist NICHT sein Reichtum an finanziellen Mitteln!
Vielleicht ist es
auch nur so, wüsste ich, dass Sasha mich als ganz normaler Mann nicht verfolgen kann, wenn ich von ihm ging, würde
ich womöglich nicht mehr bei ihm sein.