Montag, 1. Februar 2021

Es ist paradox……

Ich habe aussortiert, losgelassen, rausgekehrt, aus mir, aus meinem Sicht- und Wahrnehmungsfeld, aus dem JETZT und HIER. All die Fotos – Erinnerungen – von Jack, Felicio und Wanja sind gelöscht, oder weggeworfen. Ich habe abgeschlossen mit diesen Zeiträumen meines Lebens, in denen ich mit diesen Männern zusammen war. Nur DIE von Gunnar sind noch da. Natürlich…sind sie das! Die Erinnerungen an Adam behalte ich mir gleichermaßen vor. Seine Bilder sind nach wie vor gegenwärtig. Und Kevin ist ein guter Freund geworden, ein Begleiter, welchen ich nicht missen mag. Wir sind auf eine ganz eigene Art und Weise miteinander verbunden, jedoch nicht so wie mit Adam, der meine Jugendliebe war. 
Bin ich jetzt bei Sasha vollends angekommen? Und für wie lange? Wo ich im Exil doch bereits darüber nachsinnierte, wie es womöglich mit Kevin wäre. Was macht Sasha aus? Oder meine Liebe zu ihm, welche ich nur bedingt am Fühlen bin. WAS sehe ich in Sasha? Sein Geld? Seine Macht, die er dadurch erlangt? Wäre er ein einfacher Mann, wär‘ ich wahrscheinlich nicht bei ihm (was mir im Exil bewusst geworden ist). Ich hatte ihn – genau genommen! – nie gewollt. Er hatte sich mir aufgedrängt mit seiner Vehemenz. Mit der Liebe, – Wie definiert er SIE? - die er für mich fühlt. Aber gut. Nun ist es so.
 
Vor zwei Tagen sind wir in Montreal gelandet. Nun scheint alles wie normal und auch wieder sicher (für Leute wie Sashas Familie). Nichts hat sich verändert. Sogar die Logen-Brüder waren im Haus von Sashas Eltern, samt dem Mädchen, welches man für Sasha als Konkubine auserkor. Ich habe mich zurückgehalten. Verlor kein Wort darüber. Benahm mich SO, wie man (auch Sasha) es von mir erwartet…….Und wieso denke ich JETZT nicht darüber nach ihn zu verlassen? Weil er mit der Rückkehr in das vermögende und dadurch mächtige Umfeld seiner Eltern so augenscheinlich seine Souveränität zurückbekam? Ein anderer Mann geworden ist? Denn genauso benimmt er sich nun wieder. Es ist paradox……Nicht, dass er im Exil als Mensch nicht souverän gewesen wäre. Aber er/es war anders. Das Flair von……Herrschaft und Elite fehlte. Schüchtert dies mich etwa ein, sodass ich jetzt eher nicht mehr daran denke von ihm wegzugehen? Dann ist selbst bei mir die Konditionierung gut gelungen. Die alten Muster stecken in mir fest. Aber dennoch, als Sasha NUR ein ganz normaler Mensch gewesen war, ist mir klar gewesen, dass ich nicht wirklich mit ihm Zusammensein will. Aber JETZT, wo dieser elitäre Nimbus ihn erneut umweht, kehrt eine Art Respekt ihm gegenüber in mir zurück, was mich bei ihm bleiben lässt. Es ist paradox……Oder? Und ich schwöre, es ist NICHT sein Reichtum an finanziellen Mitteln!
Vielleicht ist es auch nur so, wüsste ich, dass Sasha mich als ganz normaler Mann nicht verfolgen kann, wenn ich von ihm ging, würde ich womöglich nicht mehr bei ihm sein.