Ich dachte, es sei wie beim ersten Mal. Aber jede Chemo
ist härter. Sogar in der dritten Woche, wo ich glaubte, dass es mir etwas besser
ginge, geht es mir schlecht. Ganz neue, für mich unbekannte Nebenwirkungen der
Chemo haben sich eingestellt. Kurzatmigkeit, ein Druck auf der Brust beim
Liegen, das Herz schlägt einhundert Mal in der Minute, viel zu schnell, wo es
doch ohnehin bereits geschädigt ist. Zu alldem quält mich noch ein trockener
Husten, welcher sich als äußerst gefährlich herausgestellte. Denn……ich bin so gerade einer Lungenentzündung entkommen. Man hat mir dagegen Antibiotika
gegeben, welche ich seit vielen Jahren ganz bewusst nicht einnahm und ebenso
ein chemisches Mittel gegen die Herzraserei. Chemie….eben. Gegen die
Nebenwirkungen der Chemo kommt man eben NICHT ausschließlich mit natürlichen
Mitteln an. Sie sind nur "unterstützend".
All dies hinderte niemanden daran, die dritte Chemo
anzusetzen. Am Montag, den 2. Dezember findet sie statt.
Nun ja, dieses Mal
habe ich noch zugestimmt. Jedoch bereits angemerkt, dass es eine Vierte nicht
geben wird. Denn ich meine, das Gift ist JETZT sicherlich bereits in jeder
einzelnen Zelle meines Körpers angekommen. Allerdings stimmte ich erneut dieser
einen Spritze zu, welche mir das erste Mal so derart zugesetzt hatte. Alldieweil
ich nun in der Tat KEINE Lungenentzündung bekommen möchte. So zumindest besteht
eine weitaus größere Chance, dass ich von solcherlei Nebenwirkungen verschont
bleiben werde.
Genau genommen war ich fassungslos, was von
schulmedizinischer Seite mit einkalkuliert wird, was der Patient zu ertragen
hat.