Nun, wir
sind noch immer bei Mary und Rodney in den Black Hills, near Deawood.
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Es ist
mitten in der Nacht. Gunnar weckte mich gerade eben, als er mit Rodney aus dem
Wald zurückkam. Er wird schlafen. Jetzt. Und ich ebenfalls gleich wieder. Nur
dachte ich, solange Gunnar duscht, sei es eine gute Gelegenheit hier zu
schreiben. Gleichwohl mir beinahe die Augen zufallen und sich meine Finger wie
in Trance von ganz allein bewegen mögen, vermute ich gerade in diesem Zustand
zu erahnen, dass Gunnars Vision Quest, in diesem Moment, zu Ende gegangen ist
und wir nun doch in den nächsten Tagen weiter reisen werden. Zu Adam, nach
Ashern.
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Ich hatte
mich geirrt. Nicht ICH war es dieses Mal, die für einen Vision-(Test) Quest
hier her gekommen war. Gunnar scheint der „Auserwählte“ gewesen zu sein. Denn
ER war ständig mit Rodney unterwegs. Draußen, in der Natur. Das Wetter war und
ist bis dato recht angenehm.
Ich, für
meinen Teil, hielt mich zumeist hier bei Mary auf. Half gegebenenfalls in der
Küche und unternahm kleinere Spaziergänge im Wald. Fuhr mit ihr in die Stadt,
wo wir einkauften und Eis essen gegangen waren.
Hin und
wieder lief die Endlosschleife von
Ians Liedern in meinem Ohr. Anrufe von ihm, mit Liebesschwüren, wurden hingegen
stetig weniger. Hier gilt offenkundig die Regel: Aus den Augen, aus dem Sinn.
Was nicht verwundert, wenn er (s)eine Lebenspartnerin hat und ebenso zahlreiche
weibliche Fans, die ihn umschwärmen.
Troels ist
trotz alledem eher der Konservative. Ruft vereinzelt, dennoch kontinuierlich
an. Fragt nach meinem Befinden und was es hier, in meinem Alltag mit den Lakotas, so zu erleben gäbe. Derek hingegen,
meldet sich täglich. Ist unermüdlich. Noch immer. Wanja würde mich nach wie vor
am aller liebsten noch heute zu sich holen. Er lässt nicht nach. Gleich, was
auch immer geschehen mag. Schlug sogar vor, da ich im Augenblick nur zwei
Flugstunden von ihm entfernt bin, dass ich einen Abstecher zu ihm wagen sollte. (Was selbstredend, aufgrund meines
derzeit braven Ehemannes, nicht
wirklich in meinem Interesse liegt.) Erstaunlich irgendwo. Trotz „Freundin“,
deren Bauch beständig wächst.
Für mich
ist es recht verwunderlich, dass man mich dieses Mal zu Magischem nicht nötigt.
Man verhält sich gänzlich normal. Fast
„neutral“. Als wäre ich nur zur Sommerfrische. Keine Fragen. Keine
Diskussionen. Keine Belehrungen, wie das letzte Jahr. Allerdings erinnere ich
gleichwohl nicht daran.