Jom Kippur, der
heiligste Tag des jüdischen Jahres. Allgemein bekannt als der „Tag der
Versöhnung“. Ebenso werden Entschuldigungen ausgesprochen und es
wird….gefastet. Also, weder gegessen, noch getrunken wird an diesem Tag,
welcher am 27. September diesen Jahres bei Sonnenuntergang begann. 10 Tage nach
Rosch ha Schana. Selbst körperliche Arbeit und Sex sind verboten.
Nun, genau
genommen geht es um die Versöhnung mit G*tt. Doch zuvor versöhnt man sich mit
den Menschen, jedoch eher in der persönlichen Begegnung als übers Internet.
Aber gut, Sasha rief mich an und ich war recht verwundert über die Demut in
seiner Stimme, als er begann über seine Fehler – man könnte es auch „Sünden“
nennen – zu sprechen. Er hätte es im vorigen Jahr bereits versäumt sich
diesbezüglich bei mir zu entschuldigen für etwaiges Leid, welches er mir
zugefügt hätte, sagte er. (Wie beispielsweise Nötigung, Entführung, Zwang usw. …….
Was ER jedoch NICHT im Einzelnen in dieser Weise aufgeführt hat. Es ist DAS,
was ICH ihm vorzuwerfen hätte! Aber egal….ich gewöhnte mich an das Leben mit
ihm.)
Was allerdings im
Allgemeinen, oder fragt man nicht explizit danach, nichts wirklich erwähnt wird
ist, dass die Versöhnung und Entschuldigungen „ausschließlich“ Menschen
innerhalb des jüdischen Glaubens betrifft. Das bedeutet, ein jüdischer Mann
sähe keinerlei Veranlassung sich bei einer Christin zu entschuldigen. Zumindest
verstand ich es so, als man es mir erklärte. Es ist offenbar immer nur
innerhalb dieser Religion zu verstehen. Muslime halten es an dieser Stelle
ebenso, so weit ich weiß. Nur Christen entschuldigen sich beständig bei jedem und lieben die Schuld.
Umso mehr umso besser, wie es scheint. – WER hat
ihnen DAS wohl eingeredet? WEM dient es denn?
Aber gut, es
sollte heute kein politischer Eintrag sein und gleichermaßen nicht wirklich ein
Religiöser. Es war mir nur ein Bedürfnis zum Ausdruck zu bringen, wie berührt
ich von Sashas Entschuldigungen war. Und selbst die Tatsache DAS er es tat, hatte
mich bereits verwundert. Scheinen doch nun ohnehin alle anfänglichen Probleme
vergessen und……er war sich, nein….., er ist
sich offensichtlich SO sicher mit mir.
Der Ton aus dem
Schafor, dem Widderhorn, leitet nach 25 Stunden das Ende des Feiertages ein und
im Kreise der Familie und Freunde wird ein Festmahl serviert, um diese Ausführung zum Ende zu bringen.
Anmerkung:
Bei den Orthodoxen
hat hier, meiner Meinung nach, eine „Unsitte“ Einzug gehalten. Man lässt ein
lebendes Huhn über dem Kopf kreisen, was an dieser Stelle als „Sündenbock“
fungiert. Es soll die „Sünden“ auf sich nehmen. Anschließend wird es „koscher“ geschlachtet
– d.h. es wird ausgeblutet bei vollem Bewusstsein! - und an Bedürftige verschenkt. – Das arme
Tier!!!!