…....dass es keine
Ausflüchte für Sasha mehr gibt, keine Aufschübe, keine gewährte Zeit mehr mit
mir zu leben. Zügig sollte nun die Trennung vollzogen werden und drei neue,
passendere Frauen sind bereits aufgestellt, wie ich noch von Sasha erfahren
hatte, damit er sich eine von ihnen wählen kann. Warum diese Eile,…… jetzt???
Hätte man Sasha und mich nicht in Ruhe diese Reise noch zu Ende bringen lassen
können?
Dass alles
bedeutet nun, dass ich hier weiterschreiben werde, was dem aufmerksamen Leser
impliziert, dass mein Leben mit Sasha ein jähes Ende gefunden hat, all‘ meinen
Hoffnungen gegenüber. Aber es ist wie es ist und ich vermochte schon immer
rasch „umzudenken“……..von einer Lebenssituation zügig in eine andere……zu gehen.
Das Leben geht weiter. Wozu leiden über etwas, was schon längst abzusehen war
und ein anderer Mann war schon immer die beste Ablenkung, wenn ich von Einem
verlassen worden bin oder….ich mich selbst entschieden hatte, mich von jemanden zu trennen,……wie damals von Gunnar
und es war sicherlich gerechtfertigt bei all den Betrügereien. Obgleich Sasha
mich nun in der Tat nicht vorsätzlich weggeschickt hat. Er musste es tun und er
erinnerte mich daran, dass ich darüber zu schweigen hätte, auf welche Weise man
dies angestellt hat, obgleich es sich denken lässt. Hier erinnere ich an die
Blut-Bande, an Regeln in solch‘ Kreisen und ebenso an….Nötigung, die an manch‘
„Aufzeichnung“ gebunden ist.
Und vielleicht
hätte ich doch in New Orleans, in diesem Kellerraum auf meinem Grundstück,
„durch den Spiegel gehen“ sollen und womöglich….hätte ich dort…..Gunnar
wiedergefunden, was natürlich nur…..eine Art Wunschdenken ist. (Aber wozu ihn
wiederfinden, wenn er mich dann weiter betrügt?)
So bin ich nun
wieder hier allein in Schweden angekommen. Aber vorerst noch einmal zurück in
der Geschichte, was geschehen ist.
Nachdem wir in
Haifa und Nazareth waren, wurde unsere Reise durch Israel getrübt.
Immer wieder hörte
ich Sasha am iPhone mit seinem Vater oder wen auch immer laut und heftig
diskutieren. Ich ahnte um was es ging, redete mir jedoch ein, dass es
geschäftliche Dingen wären, in denen man sich womöglich uneins sei. Sasha
veränderte sich daraufhin. Er saß da, als hätte ihn alle Fröhlichkeit verlassen,
grübelte vor sich hin oder war stundenlang allein unterwegs. Er müsse
nachdenken, sagte er zu mir. Das Warum erfuhr ich jedoch nicht. In Gedanken gab
er mir gleichwohl zu verstehen, dass ich mich nicht sorgen müsse. „Ich liebe
Dich.“, sagte er immer wieder zu mir, umarmte mich und hielt mich fest. Bis
dahin vertraute ich darauf, dass er sich letztendlich, wie er mir immer
versichert hatte, WENN es soweit kommt, doch für mich entschied. Aber dann
hatte er aus einem unerfindlichen Anlass heraus die Idee, sich vergnügen zu
müssen, was wohl bereits eine Art Kapitulation gewesen war. Eine Ablenkung oder
auch nur eine affektive Reaktion auf die vorliegende Situation. Ein Anruf
genügte und man - vermutlich seine L-Brüder -
sandten ihm per Jet sein „Paket“, woraufhin er mich einen ganzen Tag
lang alleine ließ. Mit dieser Handlung hatte man den Plan, das Vorhaben
unterstützt, um Sasha zu überzeugen, dass er mich gehen lassen soll. Zuerst
hatte ich es genau genommen nicht wirklich wissen wollen, mit WEM Sasha diese
vielen Stunden des Tages und abends verbrachte. Jedoch angesichts der weiteren
Anrufe und der hörbar intensiven Auseinandersetzungen mit seinem Vater und……wem
auch immer, die so unsägliche Unruhe, Störung, ein gewisses Chaos zu uns und
auch Beklommenheit in mein Leben brachten, dachte ich mir dann, dass man ihn offenbar
drängte mich unverzüglich fallen zu lassen. Natürlich hatte ich Recht damit.
Nach mehrmaligen entschlossenen Fragen meinerseits, gab Sasha nach und
enthüllte mir zumindest die Identität DER Frau, welche man ihn zugeführt hatte.
Er und auch ich kannten sie. – Was für ein Coup! - Es war Eine von DEN Frauen,
die er damals in die Freiheit hatte entlassen wollen, was allen beteiligten
letztendlich zum Verhängnis wurde. Mit Alina, diesem attraktiven, jungen
Mädchen, war es Sasha allerdings damals geglückt. Sie lebt heute ihr Leben und
studiert. Das andere Mädchen, mit welchem man Sasha nun in die emotionale
Honig-Falle stieß, war eine Asiatin. – Genau Sashas Geschmack! Wie hätte es
auch anders sein können? – Lisa Chen, dreiundzwanzig Jahre alt.
Nicht lange vor Sashas
Einfall und der Kurzschlussreaktion, sich anderweitig vergnügen zu wollen, war
noch die Rede davon, dass ich allein nach Schweden fliegen solle und ER zu seinem
Vater, um ihn umzustimmen. All das war letztendlich obsolet. Das (vorläufige??-
weil ich es noch nicht wirklich glauben konnte!) Ende unseres Zusammenseins
besiegelte das bewusst erzeugte Chaos, sowie die Unterbrechung unserer Reise
und vor allem der immense (Dauer-) Druck, der nun so vehement auf Sasha
niederprasselte. Er verlor die Übersicht, die Ruhe und die Gelassenheit, welche
ihm sonst innewohnt. Das Bombardement war einfach zu massiv. Das Kalkül der
Gegenseite ging auf. Er gab nach………. So wurde ich noch am selben Abend durch
private Sicherheitskräfte (wie eine Verbrecherin) abgeholt und mit dem
Familien-Jet nach Schweden gebracht (verfrachtet). So herzlos, so kalt, so
endgültig.
Sasha hingegen
übernimmt nun offenbar vollends die Geschäfte des Unternehmens als oberster
Chef mit einer (vor allem zur Konvention) passenden Frau – nachdem er von mir
geschieden ist – und nebenher hat er noch sein asiatisches „Liebchen“ und wer
weiß wen noch. Aber DAS geht mich nun nichts mehr an.
Durchatmen. Ich muss durchatmen………..Sasha fehlt
mir……natürlich und ich vermisse ihn(!) und vielleicht möchte ich im Augenblick nicht
weiter darüber nachdenken….müssen, gleichwohl die Endgültigkeit in meinem Hirn
noch nicht wirklich angekommen ist. (Kevin meinte: „Der Hammer“ könne noch
kommen.)
Niemals hätte ich
diese Rasanz erwartet. Niemals! Ich hatte tatsächlich gedacht, mit Sasha für
immer bleiben zu wollen. Aber es hätte mir klar sein müssen, dass dies seiner
Familie nicht passt und „Blut dicker als Wasser“ ist. Er letztendlich doch zu
seiner Familie hält oder…….gezwungen wird es zu tun. Denn ich kann mir in der
Tat NICHT vorstellen, dass es ihm leichtgefallen ist, mich gehen zu lassen!
Deshalb auch aller Wahrscheinlichkeit nach die Eile, an diesem Abend.
Durchatmen. Ich muss durchatmen……………
Nach meiner
Erfahrung bleibt man stets noch eine Weile hängen, an DEM Menschen, mit dem man
längere Zeit zusammen war. Obwohl ich Sasha zu Beginn nicht einmal als meinen Mann akzeptieren wollte, da vor allem die Liebe zu Gunnar noch so präsent
gewesen war. Aber dann hatte ich mich an ihn gewöhnt und….es war schön mit ihm.
Ich rede mir ein, dass
der Abschied von Sasha leichter für mich ist, weil,……meine Liebe zu ihm eben
weniger intensiv gewesen war. Nur gelingen tut es mir noch nicht. Jedenfalls
derzeit und….ich will jetzt genau genommen NICHT wirklich darüber nachdenken…..müssen.
Das wäre vergebene Zeit!
Jedoch,…was nun?
Wie geht es weiter mit mir?
Sagt man nicht
immer, wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine Andere? Und für den
Augenblick scheint es wohl auch so zu sein. Kevin, mein Geschäftsführer und
langjähriger Freund, mit dem ich bereits vor Jahren eine kurze Zeit liiert gewesen
war, hat Streitigkeiten mit seiner Frau. Sie ist von Hawaii aus, wo sie und
auch Kevins Sohn ihren gemeinsamen Urlaub verbrachten, nicht mehr mit nach
Schweden zurückgekehrt UND hat Kevins Sohn sogar mit nach Deutschland genommen.
(Es ist schließlich der Sohn ihrer verstorbenen Schwester.) So ergibt sich nun
die Gelegenheit, dass Kevin und ich uns wieder näherkommen. Genau DAS hatte er
immer gewollt. Andererseits fehlt ihm sein Sohn und auch für ihn ist es eine
eigenartige Situation, die er überdenken muss. Denn er fühlte sich von mir
stets an die zweiter Position gesetzt, als Ersatzmann, wo immer ein anderer den
Vorrang bekam an seiner statt, der mit mir lebte und daher legt er nun noch
nicht das ganze Vertrauen in…….eine/diese NUN mögliche Zukunft mit mir (zu der
ich durchaus nicht nein sagen würde). Ganz im Gegenteil, er schwankt hin und
her. Weiß nicht was er tun soll. In einem Moment scheint er überzeugt davon und
im Anderen ist er dabei wieder rückwärts und auf Abstand zu gehen und Zweifel
anzumelden (, obwohl wir in meiner zweiten Nacht hier in Schweden miteinander
schliefen. In der Ersten lagen wir nur zusammen im Bett. Ich wollte nicht alleine
sein…….). Glücklicherweise gibt ihm die Abwesenheit seiner Frau die Zeit in
Ruhe darüber nachzudenken.
Und so wie so sehe
ich im Moment KEINE anderen möglichen Partner für mich. Kevin kennt mich gut.
Und für den Augenblick scheint er gerade der Richtige zu sein und ebenso der
einzige, welchen ich derzeit akzeptieren kann. Sicher wären da noch Andere. Nur
habe ich keinerlei Interesse daran. Ich vermag mir durchaus ein Leben mit ihm
vorzustellen! Also dann…….womöglich(?)……auf ein Neues. (Aber was weiß ich
schon, was das Schicksal noch für mich bereit hält?)