Heute sind wir in Schweden angekommen. Hier ist es zum
Glück etwas…kühler.
Deborah hat erstaunlicher Weise Freude an beiden
Reisezielen. Gestern traf sie sogar noch ihren Onkel Misha in Berlin. Sasha
hatte ihn angerufen und er kam auf einen Kaffee zum Kudamm. In der Zwischenzeit
hatte ich ein enttäuschendes Gespräch mit Gunnar. Zwar nahm er sich Zeit für
mich, versicherte mir seine Liebe und das „der Plan“ nach wie vor stehe und ICH
mit bitte daran halten solle. Aber dennoch war zu spüren, dass er irgendwie in
Eile und unkonzentriert war. Womöglich gibt es auch Schwierigkeiten, sodass er
nicht so einfach nach der Heirat mit Malika fortgehen und mit mir wer weiß wo
leben kann. Ebenfalls sprach ich seinen noch immer währenden und
recht erheblichen Hunger auf Frauen an und ob er es denn dann WIRKLICH und ausschließlich
mit mir allein im Nirgendwo aushielte. Er bejagte das, was ICH, um ehrlich zu
sein, nicht glauben kann. Zudem sind da noch immer seine Kinder, von denen er
sich trennen müsste und welche er dann auf unbestimmte Zeit nicht sehen könnte. Hält
er das alles aus, nur um meinetwillen????? Bin ich ihm dies alles wirklich wert?
Ich zweifle daran. Denn es ist nicht NUR die Heirat mit Malika. Gunai besteht
desgleichen auf der „Ihren“. Eine indianische Zeremonie soll es geben, eine Art
„Handfasting“ wie bei den Kelten, im Kreise ihres Stammes in Nordkalifornien…und
ganz in der Nähe von Portland.
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Schweden und das Zentrum gefallen Deborah nun offenbar besonders
gut.
Und JA, ich habe meinen ach so attraktiven Kevin endlich
wiedergesehen und innigst….begrüßt. Sasha ließ mich dazu sogar allein. ER und
Deborah gingen derweil mit den Koffern zu meinem Haus. Als ich Kevin vor Tagen
anrief, um ihm zu sagen, dass wir aller Wahrscheinlichkeit nach, nach Schweden
kommen würden, merkte ich an, doch bitte mein Haus herzurichten.
Kevin bezog mein einstiges Büro. ER ist nun schließlich
hier der Chef im Zentrum. Er war so überglücklich mich zu sehen. Hielt mich
fest in seinen Armen, hob mich hoch und gedachte mich wohl kaum mehr
loszulassen. Wer kann es ihm verdenken, nach der langen Zeit. (Und schließlich hatten
wir zwei Mal wieder miteinander geschlafen, nachdem er genesen war und kurz bevor ich fortgegangen bin.)
Ich schlug Kevin vor, dass er, seine Frau und womöglich
auch sein Sohn heute Abend, also in Kürze, zu uns kommen könnten. Ein wenig
erzählen über…????? Wir werden sehen. Und womöglich finden Kevins Sohn und
Sashas Tochter ein freundschaftliches Band zueinander. Nein, nein, nichts
Erstes oder Unsittliches selbstverständlich. Schließlich ist Kevins Sohn
Vincent erst elf Jahre alt und Deborah…siebzehn. Was nicht bedeuten muss, dass
sich die Kinder nicht verstehen.
Nichtsdestotrotz werde ich JETZT zu Derek gehen, um ihn
und seine Mutter zu begrüßen. (Ob Sasha etwas dagegen hat, ist mir gleich.
Obwohl ich es mir nicht vorstellen kann. Was sein muss,...muss sein.)