Mittwoch, 19. August 2020

Zwischenlandung in Tel Aviv


Nun, wir blieben in der Tat nicht lange in Südafrika. Sasha hatte ausschließlich ein Treffen mit einem Mann, während ich bei meiner Freundin blieb, wo wir letztendlich gleichwohl den Abend verbrachten. Am kommenden Vormittag flogen wir bereits gen Norden. Dieses Mal wurde ich jedoch nicht überrascht. Sasha hatte die Zwischenlandung in Tel Aviv vorher mit mir abgesprochen und mich beruhigt, alldieweil ich es derzeit NICHT für angebracht hielt, sich DORT überhaupt aufzuhalten. Es ginge ihm lediglich um einen kurzen Aufenthalt, vor allem, um sein Büro dort aufzusuchen und in unserem Apartment vorbei zu schauen. Wir hatte es angemietet und noch nicht einmal einen einzigen Tag darin verbracht, nachdem es für uns hergerichtet worden war.
Da wir einen Wohnsitz vorzuweisen hatten, war die Einreise kein Problem. „Anderes“, wo ICH mich geweigert hätte es über mich ergehen zu lassen, ebenso wenig. Dahingehend hatte sich Sasha bereits im Voraus erkundigt und für eine unkomplizierte Einreise gesorgt. Ohnehin ist es ähnlich wie zu Beginn in Namibia. Ich verlasse das Apartment so wie so kaum/nicht (weil es mir zuwider ist dieser unsinnigen Maskenpflicht nachzukommen!!!), was wohl nun im Nachhinein sogar noch unerwarteter Weise angeordnet wurde, wie ich soeben erfuhr (weil es keinen Test gegeben hat?). Ich verstehe nicht, WARUM Sasha sich darauf eingelassen hat, wo er doch vorher alles abgeklärt zu haben schien und wusste, was ICH davon hielt, überhaupt hier zwischenzulanden. Aber womöglich wird diese Anordnung noch einmal überdacht, sodass wir Israel in den nächsten Tagen wieder verlassen können. Es ging Sasha doch lediglich um das Apartment und einen Besuch in seinem Büro,….denke ich.
Das Apartment selbst ist Sasha zu klassisch und nicht wirklich zeitgemäß, wie er meint. Ein anderes, mondäneres, wäre ihm lieber gewesen, was MIR jedoch nicht gefiel. Sollten wir zukünftig wieder mehr Zeit in diesem Land verbringen, sehen wir uns vermutlich nach einem anderen, für IHN passenderem Apartment um. Wir werden sehen.

In Schweden nimmt derweil alles soweit seinen gewohnten Lauf, obwohl wir und auch Kevin, der sich noch immer in Deutschland bei seinen Eltern befindet, nicht anwesend sind. Imara, die im Augenblick das Geschäft in unserer Abwesenheit führt, ruft mich täglich an. (Und wie oft gedachte ich sie erneut zu entlassen, weil sie Muslimin ist. Zu entbehren vermag ich sie indes nicht. Ihre Arbeitsleistung ist ausgezeichnet. Es ist Verlass auf sie. Infolgedessen gäbe es keinerlei Anlasse ihr….den Laufpass zu geben. Ohnehin ist sie eine nicht nur erfahrene, sondern auch recht angenehme Person.)

Tja nun, fühle ich mich wohl hier? Oder besser, WÜRDE ich mich wohlfühlen an diesem Ort? Diese Frage hatte sich bereits vor Monaten gestellt, alldieweil Sasha keinen Zweifel daran ließ, dass wir in Israel wohnen werden.
Die Antwort ist….nein.