Samstag, 29. Dezember 2018

Von Frau zu Frau


Die sich stetig verändernden „Konstellationen“ bemerkt man am ehesten, wirft man einen Blick auf unseren Tisch im Restaurant. Heute saßen dort Sasha und ich beim Frühstück und später kamen noch Gunai mit Gunnars Sohn und Derek dazu.

Meine Güte, ich hatte es nicht gleich verstanden, was sich Derek da ausgemalt hat und in diesem Zusammenhang Gunai noch von einer engen Bindung zu ihm abgeraten. Ich meine, kosten ist schon okay. Aber heiraten muss sie ihn nun nicht gleich. Wo er doch ebenso ein Schürzenjäger ist. Daher riet ich Gunai in einem vertraulichem Gespräch, so von Frau zu Frau, sie solle sich aufgrund des derzeitigen sicherlich recht angenehmen Zusammenseins mit ihm, doch bitte nicht wieder um entscheiden.
„Das hat Adam nicht verdient. Zumal er besser zu dir passt.“, sagte ich zu ihr und verriet ihr noch einige andere Kleinigkeiten, die sie an Derek womöglich stören könnten. Wie beispielsweise seine Kumpane, die ich vor einiger Zeit aus dem Zentrum verbannte hatte. Oder seine  anderen Frauen, zumindest DIE, welche ich bisher kannte.
„Nun, sei gewappnet, solltest du Derek wählen, dass ab und an eine andere Frau hier erscheint, um ihn zu beanspruchen. Ich vermute, solch‘ Herausforderungen brauchst du nicht.“, warnte ich sie und ich dachte dabei gleichwohl an Gunnars Kind.
Derek hatte natürlich gesehen, wie ich Gunai im Restaurant beiseite nahm.
„Du hast es ihr ausgeredet. Oder?“, motzte Derek mich ein wenig barsch an. „Dann hättest du mich nicht mehr für dich allein.“
Ich prustete los. Derek war irritiert.
„Denkst du tatsächlich ich bilde mir ein, dich zu besitzen? Oder wolle das? Du tust ohnehin was dir gefällt. Und war es nicht so, dass ich mich zurückhielt, als du mit Annabelle zusammen warst, um euch nicht zu stören?“
Derek schien einen Augenblick lang nachzudenken und machte dann ein bedauerndes Gesicht.
„Tut mir leid. Du hast Recht. Wie konnte ich das nur von dir denken?“ Er gab mir einen Kuss auf die Wange und drücke kurz meine Hand. „Aber es wäre doch ideal für uns vier gewesen. Meinst du nicht? Gunai bliebe hier bei mir mit Gunnars Kind und Gunnar könnte seinen Sohn jederzeit sehen. Und ich hätte nichts dagegen ein paar Nächte in deinem Bett zu verbringen, wenn Gunnar bei Gunai und seinem Kind sein möchte.“
DAS hatte sich Derek also ausgemalt. Ich musste schmunzeln. So verkehrt war es nicht. Dennoch plädierte ich aus Loyalität und langer, guter Freundschaft für Adam. Zudem ist er gleichermaßen ein lieber Mensch, der verletzt werden würde, wenn Gunai letztendlich Derek wählt, jetzt, wo sie bereits in Adams Hütte zog.