Zwei
erhellende Gespräche mit dem Einen und mit dem Anderen Mann hatte ich am
heutigen Nachmittag.
Sasha
sprach es nun deutlich aus, dass er NICHT aussteigen wird, aus dem Geschäft,
obwohl er es mir versprochen hatte, WENN ich bei ihm bleibe. Aber gut, ich
verstehe ihn. Er mag seinen Vater, seine Familie nicht enttäuschen UND aus
diesen Kreisen tritt man schließlich ohnehin nicht so einfach aus,….wie
beschrieben. Das ist mir mittlerweile klar geworden.
Um
das Datum der Hochzeit wird ein großes Geheimnis gemacht. Ich wähnte den 30.
April (als Überschreibung des Alten, der alten Liebe so zu sagen und
womöglich auch als ein kleiner Stich in oder ein Aus-Stich aus meinem Herz und
ebenso ein Fingerzeig in Richtung meines geliebten Gunnars), also Beltane und
DAS ist genau mein Hochzeitstag mit Gunnar. Ich brachte dieses Datum zur
Sprache und Sasha wich aus. Kam mit Erklärungen, dass es eine Überraschung sei
und, dass seine Mutter schon alles vorbereiten würde. Zudem wäre es ohnehin nur
eine Sache der Form. Vor G**t sind wir nun bereits verheiratet (glaubt) sagt
Sasha, was für ihn nun in jedem Fall erheblich mehr Gültigkeit hat als ein
(blödes) Gesetz, welches er nicht zwangsläufig einhalten müsste.....nach seiner
Religion. (Und womöglich steht Sasha ebenso über dem Gesetz, wenn er zu denen
gehört, die sich Handlanger halten, welche eben diese Gesetze für sie gestalten.
Jedoch denke ich, dass er daran kein Interesse hat.) – Späterzu am Tag kam mir
der Gedanke, dass die Heirat per Gesetz nicht stattfinden kann,
solange ein/das Verfahren läuft. Gunnar hat schließlich Anzeige erstattet, weil
man ihm mit Hilfe einer Schusswaffe am Kopf bedrohte und somit nötigte die
Scheidungsdokumente zu unterzeichnen. Eine Warnung darüber still zu schweigen
wurde zwar ebenfalls noch ausgesprochen, jedoch Gunnar hielt sich glücklicher Weise
nicht daran.
Nun
gut. Sasha schlug noch einmal dieses eine Jahr in Jerusalem vor, wenn ich mit
ihm aussteigen
wolle. Jedoch ein wirklicher Ausstieg wäre dies nicht! Daher verneinte ich noch
augenblicklich recht scharf. Damit war die Diskussion für uns beendet. Zu sagen
gab es nun nichts mehr……..und Sasha ging schwimmen.
Sasha
hatte allerdings noch nicht gänzlich das Haus verlassen, als mein iPhone läutete.
Gunnar rief an. Infolgedessen vertröstete ich Gunnar und meinte: „Ich rufe dich
in einigen Minuten zurück.“
Gunnar
erklärte mir dann, als ich mit ihm sprach, noch einmal den vorläufigen Plan und
ließ keinerlei Zweifel daran, dass er NUR MIT MIR (allein) leben will, weil ICH
seine Seelenpartnerin bin. Er würde sein Leben nun zur Gänze ordnen, was noch
eine Weile dauern würde, wie er meint.
„Wie
lange denn?“, fragte ich ihn.
„Vielleicht
ein viertles oder womöglich auch ein halbes Jahr. Ich kann es dir noch nicht
sagen. Aber es gibt Fortschritte. Wir haben Malikas Mutter gefunden. Jetzt
müssen wir nur noch dafür sorgen, dass sie mit Malikas Schwestern nach Schweden
kommen darf. Sie wird dann hier im Haus auf Gotland wohnen. Ich schenke es ihr.
Es ist gut, wenn mein Vater in der Nähe ist und seinen Enkel sehen kann.“
„Soooo
lange?“, wand ich ein. „Bis dahin….“
„Ja,
ich sehe das genauso.“, unterbracht mich Gunnar, weil er meine Gedanken kannte.
„Bitte gewöhne dich nicht an den Juden.“
„Ja.
DAS ist die Gefahr dabei, wenn ich täglich mit Sasha zusammen bin.“, gestand
ich ihm diesen Einwand zu, weil ich selbst das Gleiche befürchte. „Und du?“,
richtete ich die Frage mit dem gleichen Inhalt an ihn. „Gewöhnst du dich nicht
auch an das Leben mit Malika. Oder Gunai? Oder vielleicht auch Margot. Siehst
du sie oft? Schläfst du mit ihr?“
„Ja
und ja. Wenn sie mag.“
„Und
was ist mit Waris? Du unterstützt sie doch noch? Schläfst du auch mit ihr?“
Gunnar
lachte. „Ja und ja. Bis sie einen anderen gefunden hat und ich bat sie es mir
zu sagen.“
„Ich
bitte dich Gunnar, auf dich aufzupassen.“
„Natürlich
tue ich das, vor allem auch in Hinblick auf unsere gemeinsame Zukunft. Aus
diesem Grund will ich mein Leben ordnen und ebenfalls für meine Frauen sorgen. Alles
andere wäre unakzeptabel. Unehrenhaft. Und dann….können wir beide endlich
wieder zusammen leben. Nur DU UND ICH.“
„Was
ist mit deinen Kindern?“, fragte ich ihn.
„Natürlich
werde ich meine Kinder sehen so oft es eben geht, oder möglich sein wird.“
Nun
folgte noch der Reiseplan.
„Also
hör‘ zu Rea. Wenn Malikas Mutter und ihre Schwestern hier in Schweden angekommen
sind, bringe ich Gunai nach Hause. Auf dem Hin- sowie den Rückweg werde ich
meine Kinder in New Orleans besuchen. Du weißt, dass Gunais Reservat ganz in
der Nähe von Portland ist und wir könnten uns eventuell sehen.“
„JAAAAA!
Bitte!“, schrie ich sogleich heraus.
„Langsam,
langsam Rea. Bitte.“, bremste er mich in meiner euphorischen Freude aus. „Es
wäre nicht gut, wenn der Jude davon erfährt. Zudem soll er keinen Verdacht
schöpfen.“
Die
Vorstellung Gunnar in meiner Nähe zu wissen und ihn nicht sehen zu können, ließ
mein Herz bleiern zu Boden fallen. Gunnar bemerkte dies selbstverständlich und
tröstet mich.
„Keine
Sorge mein Herz. Wir bekommen das schon hin.“
„Ich
will mit dir schlafen.“, flüsterte ich.
Ich
hörte Gunnar leise atmen. „Ja, das will ich auch, mein Herz.“
Eine
kleine Pause entstand und dann sprach er weiter. „Wenn ich dann zurück in
Schweden bin, kümmere ich mich um Margot und bringe hier noch alles in Ordnung.
Und an dieser Stelle kommst Du ins Spiel, meine Liebe. Du musst mit Kevin reden
wegen den finanziellen Dingen. Ich muss sicherstellen und sicher sein, dass es
meinen Kindern und ihren Müttern gut gehen wird.“
„Okay.“,
erwiderte ich kurz und bündig. WAS hätte ich auch anderes sagen sollen?
„Dann
werde ich noch einmal zu Erik gehen und ich hoffe, dass es ihm gelingt meinen
übergroßen Appetit mit was auch immer auf Dauer zu bezwingen. Dann wärst du
sicher mit mir und ich würde dich hoffentlich nie mehr betrügen.“
„Willst
du
das?“ In meiner Stimme schwangen Zweifel mit. Denn Männer mögen es doch
im Allgemeinen, mit unterschiedlichen Frauen zusammen zu sein.
„Ja,
ich will.“, antwortete und bekräftigte Gunnar rasch und fest, gerade so, als
wäre es sein absoluter Wille (und offenbar ist er das auch).
„Wird
es dir nicht fehlen?“, merkte ich an.
Er
lachte. „Womöglich. Ich weiß es nicht WIE es dann sein wird. Aber du siehst
Rea, dass ich ALLES nur erdenkliche
tue, um letztendlich mit DIR
zusammen zu sein und vor allem dir treu zu bleiben.“
Ich
schnaufte ein wenig. „W-i-e-s-o ich? Ich bin krank! Was willst du nur mit mir?“
Er
lachte kurz auf. „WAS soll DAS denn jetzt? Ich will einfach nur DICH, und NUR
DICH und mit DIR leben.“
„Ich
vermag nicht zu verstehen, was Männer an einer kranken Frau wie mir finden. Ich
kann es nicht.“, und es lag beinahe ein wenig Verzweiflung in DEM was ich sagte.
„Es
ist deine Persönlichkeit. DAS, was du bist Rea und WIE du bist. Deine Ausstrahlung,
deine Schönheit per se, was dich für Männer so derart anziehend macht. Und
dabei ist es völlig gleichgültig ob du krank bist oder nicht.“
„Ich
verstehe es trotz alledem nicht.“
„Mach
dir keine Sorgen mein Herz.“, kam Gunnar auf das Wesentliche zurück. „Wir sehen
uns bald und in absehbarer Zeit ist alles geregelt und wir haben uns wieder.“
„Ich
freue mich drauf!“, antwortete ich ihm.
„Aber
womöglich müssen wir nicht untertauchen. Wie kommst du mit dieser anderen
Variante voran?“
Ich
seufzte. „Nicht gut. Sasha ist so verliebt wie nie zuvor und mehr denn je
vernarrt in mich. Ich glaube kaum, dass es mir gelingt, ihn mit einer anderen
zu ertappen, sodass ein plausibler Grund für meinen Abgang vorhanden ist/wäre.“
„Und
was ist mit diesen speziellen Partys, über welche du nicht sagen kannst?“
Ich
ließ ein sarkastisches Lachen hören. „In der Tat. Darüber kann ich nicht
sprechen. Und selbst WENN Sasha auf solch‘ einer Party wer weiß was täte, hätte
es keinerlei Relevanz. Denn DORT sind alle Regeln und Gesetze, also DIE, welche
für die meisten Menschen gelten, außer Kraft gesetzt.“
„Okay.
Das heißt, selbst wenn er dort eine andere fickt, müsstest du ihm dies
großzügig vergeben.“
„Ja.
Denn er hätte eh keine andere Wahl. Aber mehr kann ich jetzt nicht dazu sagen.
Womöglich später einmal, wenn wir uns sehen.“
„In
Ordnung. Das verstehe ich.“