Ich begrüße Euch im Neuen Jahr!
Was wird es bringen? Fragen und Hypothesen gibt es zur
Genüge.
Ich denke,……wir lassen uns überraschen!
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Tja nun, das Wichtigste: Wie geht es mir?
Ich würde sagen,……einigermaßen, so neun Tage nach der letzten
Chemo, die zwar abgeschwächt war, aber dennoch sind all die mir bisher
bekannten Nebenwirkungen recht spürbar. Das Wundermittel für Magen und Darm
wirkte erstaunlich rasch, sodass ich doch bereits jetzt relativ annehmbar essen kann. Nur das Süße ist noch immer
problematisch. Aber, so wie so gedachte ich dieses in der Zukunft gänzlich
zu lassen. – „In einem basischen Körper können keine Krankheiten entstehen!“
Schwäche ist nach wie vor gleichermaßen ein Thema für
mich, welches sicherlich und bedauerlicher Weise noch einige Zeit anhalten
wird. Zumindest SO LANG, bis man das Gift aus meinem Körper schwemmt.
Meine Haare, was soll ich sagen, selbst die Echthaarperücke,
welche Sasha sich etwas kosten ließ, ersetzt es nicht.
In jedem Fall bin ich hoffnungsvoll, dass es für mich
recht bald aufwärtsgeht. Aber da stünde noch immer die Sache der angedachten Bestrahlung
im Raum, welche noch längst NICHT von mir entschieden wurde.
Anti-Hormon-Therapie ist ebenso ein Stichwort, bei
welchen es mir graust. Denn nur das
Pillchen zu nehmen, wie die Ärzte einen glauben machen wollen, sooooo
einfach ist das bei Weitem nicht! Denn, solch‘ Therapie (?) verändert
die gesamte Persönlichkeit. Aber dazu…..später.
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Sashas Familie hat sich nun wieder von hier aus in alle
Richtungen verteilt. Die Eltern nach Kanada mit Sashas Tochter Deborah und
ihrer Mutter Asha, welche, lt. Ihren eigenen Worten, demnächst nach Hause, nach
Tel Aviv fliegen wird. Sashas Brüder jeweils nach Berlin und Jerusalem.
Was nun Sasha selbst betrifft, ist er, wie ich ohnehin
vermutete, beinahe der Alte und
erneut in die Familie eingegliedert worden. Meiner Meinung nach, verließ er sie
nie. Es war nur ein Schachzug,….wofür auch immer,…..diese Leute Dieses und
Jenes tun. Aber egal. Zumindest ist er im Wandel begriffen – da bin ich mir
(verhältnismäßig!!!) sicher - , und dieser Wandel zieht sich sicherlich bis zu
DEM Zeitpunkt hin, wo klar ist, wer der nächste Präsident der Vereinigten
Staaten wird. Mann passt sich eben an. Was nicht wirklich übel ist. Nein. Sasha
schlug nun immerhin die Richtung des Wandels, des Neuen und Kommenden ein,
worauf ich ihn so lange hingewiesen hatte. Eben dessen, was im Augenblick für
viele Menschen doch recht annehmbar scheint. Zudem, und, um ehrlich zu sein,
bin ich recht angetan darüber, dass unser eigener Jet wieder bereit für uns
steht.
Da ich mir vor zwei Tagen ein kleines Stück meines Zahnes
abbrach, bleiben wir noch ein wenig länger hier, bis diese Angelegenheit geklärt
worden ist. D.h. gleich Morgen zum Dentisten zu gehen. Es ist ärgerlich, es ist
in der Tat so ärgerlich, dass derartiges nun zusätzlich passiert. Aber egal,
was sein muss, muss sein.
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Eine kleine Pointe zum Schluss, welche mich aufmerksam
werden ließ.
Sasha hatte gestern ein, oder zwei Bier getrunken. Dagegen
ist selbstverständlich nichts einzuwenden. Nur, ich mag diesen Geruch nicht!!!
Er erinnert mich zu sehr an alte Zeiten, vor allem an (dem
toten) Jack, den Engländer und ebenso an all die Partys mit Gunnar, welche ich
besuchen musste und nicht wollte. Daher bat ich Sasha nicht in meinem Bett zu
schlafen. Er war perplex und irritiert. Ich erklärte es ihm dann und er
verstand was ich wollte. Die Angst in seinen Augen war jedoch nicht zu
übersehen. Er nahm an, es sei der Anfang vom Ende, dass ich ihn nicht mehr
lieben und womöglich verlassen wolle. Ich beruhigte ihn: „Nein, nein, SO ist
das nicht!“ Nach und nach kam die Erleichterung. Und als Bonus für ihn und den
Schreck, ließ ich ihn doch bei mir schlafen.
Nun, da war jedoch ETWAS in meinem Inneren, was mir tatsächlich
Worte zugeflüstert hat wie……du findest ihn nicht wirklich attraktiv, sondern
vom Äußeren her doch eher recht dürftig. Nicht wahr? Vielleicht strebst du eine
Trennung an, wenn….er dir ohnehin nicht gefällt. Ohne einen Mann könnte dein Leben
möglicherweise NOCH besser sein? Deine Bescheidenheit würde dir helfen mit
deinen dir zu Verfügung stehenden finanziellen Mittel auszukommen. Hab‘ doch
keine Angst. Du wärst dann frei zu tun, was immer du willst. Usw……..Welcher
Teufel hatte mich da nur geritten??? WO kamen diese Gedanken her?
NEIN! NEIN! Sasha begleitet mich trotz aller kränklichen Widrigkeiten
tapfer bis hier her. Keiner hat mich bisher so geliebt wie er. Wie könnte ich solch‘
loyalen Mann eine Trennung, oder gar ein Ende unserer Ehe antun? Obgleich ich
das Wort Ehe in meinem, unserem Fall für fragwürdig halte. Denn zuweilen frage
ich mich, bin ich tatsächlich verheiratet mit ihm bin? Rein rechtlich mag es
sicher so sein. Nur drängt Sasha noch immer darauf, unsere Ehe vor G**t noch
einmal korrekt zu vollziehen, was mich, um ehrlich zu sein, etwas misstrauisch
macht. Dennoch ist er bemüht, mein Partner, Ehemann, Freund und….was auch immer
zu sein. Und ich glaube ihm. Wozu denn sonst all die Mühe. Sashas Augen
sprechen ohnehin noch immer die Sprache der Liebe, was weithin für alle sichtbar
ist. Also WOZU sich trennen? Was soll denn das? Zudem war es nie meine Absicht
allein zu sein!
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….und doch noch etwas Spirituelles!
In diesen Breiten gibt es allerlei Traditionen. Unter anderem
die der Percht und ihrer Wilden Jagd, welche in der vergangenen Nacht das
letzte Mal vorbeigezogen ist. Man besänftige diese wilden Gesellinnen und ihr
Gefolge am besten mit weißen Speisen, was ich tat. Diese werden auch Percht- oder Sampermilch genannt. Zudem
ist es der letzte Lostag. Alles, was nicht so gut lief, insbesondere in den Rauhnächten,
ist man in dieser Nacht in der Lage noch einmal zu korrigieren. Ich schrieb
ALLES auf ein kleines Papier, was ich loslassen möchte und bat meine
Schutzgeister um Hilfe. Verbrannte den Zettel dann über einer Kerze, räucherte
Salbei und Weihrauch dazu.
Sasha war nicht dabei, was gleichwohl nicht meine Absicht
gewesen war. ER huldigt seinem eigenen Gott, welcher mir, oder besser die
gesamte Religion – so wie alle Religionen!! – suspekt vorkommt. Seine ist NICHT
meine Tradition (und so wie so mag ich dieses ganze Getue, diese Brimborien , diese
tausend feststehenden Regeln, Handlungen etc., so wie alles….in dieser Hinsicht…..
nicht!) und wird sie niemals werden, auch wenn ich mich (für eine Zeit lang???)
anpassen mag.