Freitag, 24. Januar 2020

Entdeckungen mit üblem Beigeschmack - Befangen oder unbefangen?


Sasha gönnt sich verdienter Weise ab und eine Massage. Nur dieses Mal wurde sie, aufs Sashas Wunsch hin, oder womöglich auf den Vorschlag von der behandelnden Frau, modifiziert. Nach Sashas Angaben hätte sie eindeutige Signale ausgesandt.
Ich wusste davon nichts. Dachte, dass dergleichen in meinem kleinen Unternehmen nicht vorkommen kann. Nur anscheinend verdient Frau sich auf diese Weise etwas nebenher. Ich kenne die betreffende Therapeutin sehr gut und seit Jahren schon und traue es ihr – und nicht nur ihr – zu. Wir sind jedoch hier KEIN Bordell! Das schreit geradezu nach Konsequenzen. Natürlich kann ich mir ohne Beweise nicht sicher sein. Sashas Aussage jedoch könnte bereits genügen, WENN......nun ja, WENN.....er bereit dazu ist. (Oder belässt er es ohne Folgen?)
„Du hättest es nicht einmal bemerkt, wenn du es nicht in meinem Kopf gesehen hättest.“, versuchte Sasha sich noch zu rechtfertigen. „Wozu jetzt darüber reden? Es ist nichts Beachtenswertes geschehen.“
„Wieso waren dann diese Gedanken, diese Bilder überhaupt in deinem Kopf?“, fragte ich ihn. “Meldete sich etwa dein Gewissen?“
Verlegenheit……..“Ja. Natürlich. Diese Massage war schließlich nicht SO vorgesehen.“, äußerte er sich ein wenig harsch. Reue war dennoch in seinen Augen zu sehen und ebenfalls ein gehöriges Maß an Betretenheit, sicherlich aus dem Wissen heraus, dass es nicht hätte sein sollen.
„Aber zumindest war es save. Welch Glück für mich.“, merkte ich noch an.
Verlegenheit…….usw…..
Männer eben! (Was mein kleines Treffen mit Gunnar, JETZT, im Nachhinein gesehen und meinem eigenen Gefühl nach, sogar auf irgendeine Weise rechtfertigt, legitimiert, ja sogar klein erscheinen lässt.) WAS TREIBT Männer eigentlich dazu, solch‘ anrüchige Angebote willig anzunehmen? In meinem Fall gebe ich ihm sicherlich nicht genug und, speist man diese Information darüber in den Klatsch des Zentrums ein, könnten manche sagen, dass die Chefin nicht in der Lage wäre, ihre Männer zu halten? (Was mir genau genommen gleichgültig ist.) Aber in meiner derzeitigen Situation (welche sich gleichwohl nicht SO rasch ändern wird, denke ich an die Anti-Hormon-Behandlung), sollte und wird man das sicher verstehen. Tja nun, Gunnar, mein einstiger schwedischer Mann, war ein notorischer Schürzenjäger. Er konnte schlicht und einfach nicht anders. Nur Sasha hatte mir versprochen.....usw...... Ist es mir tatsächlich beschieden, ausschließlich mit Männern für allerlei Gelegenheiten zusammen zu sein?

Aber egal. Es sind eben….Männer und ich bin es gewohnt, solch‘ kleine Vorfälle zu übergehen, zu überspielen (zu verzeihen). Es ist schließlich nichts weiter wirklich Schlimmes, oder Nennenswertes geschehen,…womit ich mich belasten muss. Ich weiß sehr wohl, dass Männer dazu neigen, derartiges ausschließlich als eine gute Mahlzeit, oder als mehr oder weniger willkommene Gelegenheit zu sehen. Es bedeutet ihnen nichts. Hier wird Sex und Liebe getrennt. Nur dachte ich, Sasha wäre….anders……werde aber auch mit ihm eines Besseren belehrt (und das bereits seit einiger Zeit).  
Männer eben. Aber ich werde in Sashas Fall diese Dinge nicht überbewerten. Er hat mir bewiesen, dass ich in schwierigen Lebenslagen auf ihn zählen kann. Immerhin! (Nun gut, bei Gunnar war dies jedoch ebenso. Die Liebe zählt-e. Nicht solch kleine Verfehlungen. Gunnars Affären waren jedoch mannigfaltig, beständig-er und reich an Kindern.)

In jedem Fall werde ich mich selbsredend um diese Angelegenheit kümmern, welche sich anscheinend und so unbemerkt in meiner Abwesenheit hier eingestellt hat. Ob Kevin davon weiß, was hier (womöglich!) so klamm heimlich geschieht? (Oder nutzt-e er (als Mann!) indes selbst diese besonderen Dienstleistungen? Wer weiß?)

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Wie geht es mir?
Ich vermute….aufwärts. Allerdings hielt ich mich mit körperlichen Aktivitäten zurück. Einige kleine Übungen am Morgen und ein paar Schritte spazieren gehen. Nichts weiter. Das genügt. Und genau genommen hatte ich mir heute vorgenommen…….Dies und Das zu tun, zu erledigen. Daraus ist allerdings nichts geworden, alldieweil ich lieber mit Kaffee und Kuchen am Computer saß. Nur mittags war ich im Restaurant.
Beschwerden,….tja nun,…nach wie vor sind Treppen ein Problem, alldieweil die Muskeln noch immer schmerzen und kraftlos sind.
Der Termin für das Gespräch mit der Ärztin, in welchem meine Weiterbehandlung besprochen werden soll, steht nunmehr fest. Er wird der 17. Februar sein, wo ich mich endgültig entscheiden muss, ob nun strahlen oder nicht.

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Aus einer Laune heraus hatte ich Gunnar angerufen, als Sasha das Haus verließ. Jedoch dann besser wieder aufgelegt. Der Mut hatte mir gefehlt. Was hätte ich mit ihm reden sollen? Würde ich ihn erneut treffen wollen? Ja…….(und womöglich sogar….noch mehr. Allerdings ist mir, genau genommen, nicht wirklich nach mehr.)

P.S.: Es ist ein recht eigenartiger Post für mich, in welchem ich über Dinge schreibe, die in meinem Leben nie mehr relevant sein sollten. Warum erwähne ich diese doch eigentlich recht privaten Begebenheiten hier? Ich weiß, vielleicht sollte ich das nicht. Dennoch, es ist mein Tagebuch. Sollten die Ereignisse allerdings noch heikler werden, wäre es angebracht, diese Seite erneut auf "privat" zu stellen, weil es schlicht und einfach zu persönlich ist. Aus diesem Grund bin ich genau genommen recht froh, dass die Zahl der hier Lesenden doch eher bescheiden ist und....sich glücklicherweise kaum jemand für mein Leben interessiert, sodass ich doch hier vorerst eher unbefangen schreiben kann.