Man bedrängt
mich von allen Seiten, mich magischer zu betätigen. Sogar die Kleinen tragen
mir den Runenbeutel nach, oder drücken mir die Tarot Karten in die Hand. Sie
spielen gern mit diesen Dingen. Marie lässt sie auch. Es sind Geschenke von
Camille Du Pont. Von ihr bekamen sie auch Puppen und das erste, was sie den
magischen Zwillingen schenkte, waren kleine Rasseln.
Gleichwohl
Gunnar fragte heute Morgen nach dem Sex noch einmal an. „Wollen wir nicht doch
zusammen reisen? Überlege es dir.“
„Ich bin noch
nicht so weit.“, erwiderte ich und im Grunde wiederholte ich nur die Worte von
ihm selbst, die er vor einiger Zeit von sich gab, um mich dem ganzen zu
entziehen.
Gunnar lächelt
und zuckte mit den Schultern. „Vielleicht doch.“ Nun stützte er sich, mir
zugewandt, auf seinen linken Ellenbogen und sah mit mitten ins Gesicht. “Und wer
nicht übt, der nicht weiß. Und wer nicht wagt, der nicht gewinnt.“
Ich schnaufte
und begann darüber nach zu grübeln, es womöglich doch noch einmal zu tun. Was
kann es schaden? Gunnar begleitet mich. Aber vor Jahren, als ich es das erste
Mal tat, war der Schutz noch enorm größer. Alles waren da, als ich meinen 33.
Geburtstag feierte, der offenbar etwas besonders war und diese Wesen dazu
veranlasste, mich auf ihre Seite zu ziehen. Was ich selbstredend nicht tat.
Tja nun, damals
schrieb ich nichts, respektive nicht viel darüber, alldieweil ich genau
genommen schweigen muss/sollte. Dennoch möchte irgendetwas, auch, wenn es
unglaublich und surreal, vielleicht sogar bizarr-futuristisch, oder ZU
esoterisch erscheinen mag, aus mir heraus. Ich denke selbstverständlich darüber
nach, an dieser Stelle einige meiner damaligen Erlebnisse zu beschreiben, die
ich bis zu diesem Zeitpunkt verdrängte und vergas. Nicht dass sie etwa
vornehmlich beängstigend gewesen wären. Nein, so war das nicht. Im Grunde
staunte ich nur……über all DAS, was uns Menschen, genau genommen jeden von uns,
möglich ist. Und was ich an diesem Tag erlebte, ist nur ein Bruchteil von DEM,
zu was wir Menschen noch so alles fähig sind. Und immer wieder bin ich
verwundert über Gunnars Wissen. Es ist erstaunlich, was Erik ihm bereits
beigebracht und er sich selbst angeeignet hat. Zudem wurde es ihm, wie auch
seiner Schwester Stine, in die Wiege gelegt. Gunnars Mutter Christine, war eine
ausgesprochen begabte Hexe, Schamanin, Druidin. Und sie war bestrebt, dieses/ihr
Wissen insbesondere Frauen näher zu
bringen. Aus diesem Grund war ein spirituelles Zentrum ihr sehnlichster Wunsch,
den ich ihr letztendlich erfüllte. Was vorherbestimmt war und quasi beweist,
dass ich Gunnar begegnen MUSSTE! Nun, dass sie gestorben ist, mag es ihr
Vermächtnis sein, dass ihr Sohn Gunnar und ich dieses spirituelle Zentrum
weiter führen.
Nichts desto
trotz, wenn man mich weiterhin nötigt zu reisen, berichte ich vorzugsweise
womöglich über die Erlebnisse und all das, was mir dann begegnen wird………..
Als ich damals in diesem
Keller, der genau
genommen dem Schutz vor Wirbelstürmen dient, im Norden meines Grundstückes, das
Buch meiner Ahninnen öffnete und mir Oshun in Trance erschien, erwähnte sie
unter anderen auch Wanja. (Man lese dazu auch hier!) Erzählte mir nicht Gutes
von ihm. Dennoch war ich bereit, und hier gestehe ich, sein Geld anzunehmen, um
das Zentrum zu retten und weiter zu führen, um Christines Traum nicht
verschwinden zu lassen. Auch dies hatte ich verdrängt. Vor allem, was mir mi
madre Oshun über meinen Russen und sein Tun berichtete. Ich selbst hatte es nie
so gesehen. A-b-e-r JETZT jedoch geht mir das viel besagte Licht im Hirne auf.
Man hat mich eingelullt, vergessen lassen, abgelenkt, Bankrott gemacht und dann
mit Geld geködert. Ich bin ihnen auf den Leim gegangen. Nahm das Geld, um das
Zentrum zu erhalten. Jedoch wurden erstaunlicher Weise bisher keinerlei
Forderungen an mich gestellt. Niemand ist mir erschienen oder hat mir nachgestellt. Nichts (Ungewöhnliches) ist passiert,
obwohl wir seitdem nicht das erste Mal hier auf meinem Grundstück sind. Auch
Marie erwähnte nichts dergleichen. Keine Schatten, keine Echsen. keine Fremden.
Habe ich nun in der Tat nichts mehr zu befürchten? Oder wurde ich nur auf Eis
gelegt? Auf eine Warteposition geschoben. Räumt man mir noch mehr „Kredite“
ein, um mich gänzlich zu besitzen?
All das ging mir
in der Erinnerung am Frühstückstisch heute Morgen auf. (Liegt wohl in der Tat
an diesem Ort und an den beständigen Drängen, magisch zu sein und zu denken.)
„Geht es dir
gut.“, fragte mich Gunnar und blickte besorgt zu mir herüber. „Du schaust
ziemlich irritiert.“
„Hmm,..ja…es
geht mir schon gut.“, stotterte ich.
„A-b-e-r?“,
fragte Gunnar nach.
„Ich glaube, mir
ist gerade eben eine Erkenntnis gekommen, die Folgen haben könnte.“
„In Bezug auf
was?“, fragte nun auch Marie und auch Henrik hatte das Messer beiseitegelegt
und war aufmerksam geworden.
Ich wendete mich
zuerst einmal Gunnar zu. „Erinnere dich, wir nahmen Geld von Wanja, um das
Zentrum zu retten.“
„Ja. Ich weiß.“
Gunnars Gesicht wurde ernst. Was jedoch an seinen ärgsten Konkurrenten
bezüglich meiner Vorgeschichte mit ihm
liegen mag. Dachte ich so.
„Und jetzt
erinnere dich, was ich dir erzählte, über die Vision von Oshun und was sie mir
damals offenbarte.“
Gunnar
schnaufte. Was dieses Mal offenbar nicht Gutes bedeutete. „Ja, ich weiß,….wir wissen, sie haben dadurch den Fuß in
der Tür. Aber es ist noch nicht bedrohlich. Die Zwillinge, so klein sie auch
sein mögen, sind schon sehr begabt UND…halten Wache, so zu sagen. Auch Marie,
als ihre Mutter, ist mit eingebunden. Und auch aus diesem Grund appelliere ich
an dich, mit mir gemeinsam noch einmal durch das Spiegeltor zu gehen und in
andere Welten zu reisen. Es müssen Dinge ausgekundschaftet und womöglich
versigelt werden. Aber das können wir beide dann vermutlich nicht allein.“
„Wer ist WIR?“,
fragte ich. „Und hast du da ganz spezielle Welten im Sinn? Ist das nicht
gefährlich für mich dorthin zu reisen? Warum sprachen wir nicht schon früher über das
hier. Und WARUM hast du überhaupt zugelassen, dass ich das Geld von Wanja nahm?“,
kamen die Fragen nacheinander aus mir heraus geschossen.
Marie lächelte
verschmitzt. Henrik lachte laut und Gunnar sagte: “Warum? Warum? Warum?“
„Ja warum
denn nun zum Teufel!“, wurde ich wütend.
Gunnar schien
sich köstlich über mich zu amüsieren. „Haben wir endlich deine magische
Aufmerksamkeit geweckt?“
Ich beherrschte
mich, nahm mich zusammen, um mich nicht lächerlich zu machen, sondern doch eher
erhaben zu wirken. Mein Körper straffte und meine Mimik änderte sich. Was
allerdings gerade das Gegenteil von dem bewirkte, was ich zu erreichen hoffte.
Dazu kannten mich die Anwesenden zu gut. Ein breites Grinsen erschein auf ihren
Gesichtern und dann lachten sie……mich keineswegs aus. Es war ein Lachen,
welches besagte…. Na ENDLICH!
Henrik jedoch
war offenbar nicht wirklich eingeweiht. Dennoch schien er zumindest zu
verstehen, was Gunnar und Marie damit sagen wollten. Wusste er doch offensichtlich
Bescheid.
„WIR“,
begann Gunnar zu erklären, „ist in diesem Fall Marie und meine Wenigkeit. Aber
auch Camille, die dir immer wieder und gerade in der letzten Zeit rät, deine
magischen Seiten auszubilden. Erik selbstverständlich. Denn auch ER weiß über
all das hier selbstverständlich gut Bescheid. Infolgedessen Viggo und Joseph
dann ebenfalls. Adam natürlich, Mary und Tate‘.“
Eine kleine
Pause entstand. Offensichtlich musste Gunnar rekapitulieren, welche Frage nun
als nächste an stand und beantwortet werden wollte. Ich hörte seinen Atem und
dann sprach er weiter.
„Ja, ich habe
eine ganz spezielle Welt im Auge. Was jedoch nicht bedeuten mag, dass wir alle
anderen nicht beachten. Was ohnehin unmöglich ist, sind wir erst einmal durch
das Tor gegangen. Die Wahl, WELCHE wir besuchen, ergibt sich dann von selbst.
Und es ist nicht gefährlich für dich. Sie wollen dich hier auf dieser Ebene
haben.“
Dann die nächste
meiner Fragen in der Beantwortung.
„Warum sprachen
wir nicht schon früher darüber? Tja, das taten wir. Du wolltest allerdings nichts
davon hören. Wehrtest alle Andeutungen meinerseits ab. Also ließ ich dich.
Wollte dich nicht bedrängen. Dachte, du bist noch nicht so weit und wenn es
schlussendlich so weit wäre, kämest du von allein.“
Gunnar tat noch
einen tiefen Atemzug und ich sah, wie sich seine Kiefermuskeln bewegten, bevor
er weiter sprach und zu meiner letzten Frage schritt. Sein Gesichtsausdruck war
nun ernst.
„Wir brauchten
das Geld. Ohne Frage. Sonst wäre das Zentrum verloren gewesen. Ich kann nicht
wirklich sagen, was der Zweck seiner Großherzigkeit dir gegenüber war. Vielleicht
seine Liebe, seine Schuld, sein schlechtes Gewissen, ODER…….ein weiterer
Vorstoß der Agamen. Dennoch dachte ich, so hinterhältig kann doch niemand sein
der liebt.“
Jetzt verstand
ich Gunnars Mimik, bevor er begann über die Thematik des Russen zu sprechen. Es
war der Argwohn des Konkurrenten, der aus ihm sprach. Er war noch immer
eifersüchtig. (Und DAS, aller Wahrscheinlichkeit nach zu Recht. Dennoch, schon
aufgrund seiner kaufbaren Dienstbarkeit und dem Hang zum Geld, wäre ich wohl niemals
mehr wirklich bereit gewesen, mich erneut mit ihm ernsthaft zu vereinen.
Gegebenenfalls nur aus dem körperlich, sexuellen Verlangen heraus. Denke ich.
Niemals (!) hätte ich DAS von ihm gedacht. (Oder war es NUR die Loyalität
seinem Bruder gegenüber?) Daher schließe ich daraus, dass die Leute, umso höher
sie in der Pyramide von „teile und herrsche“ angesiedelt, alle Verräter an der
gesamten Menschheit sind. Ob sie es nun wissen (wollen), oder nicht! Sie sind
Steigbügelhalter! Denunzianten. Spießgesellen. Welche Rolle das zänkische
Völkchen Usrael dabei spielt, erschließt sich mir noch immer nicht gänzlich.
(Man rekapituliere hier, was die Silbe „-el“ für eine Bedeutung hat.) Es lässt
sich allenfalls denken, angesichts ihrer Sicht auf die Welt und deren Menschen.
Aber vielleicht wäre es gut, mit Gunnar…und den anderen (wir), darüber
ein Gespräch zu führen.)
„Ja. Das wäre
gut.“, sagte Gunnar und lachte. „Auch DAS hat damit zu tun.“
„Dann, verdammt
noch mal, erhelle mich!“, rief ich aus und grinste Gunnar an. „Wieviel weiß
Marie davon?“, fragte ich einfach aus dem Bauch heraus.
„Camille hat mir
viel erzählt. Und auch Gunnar. Es ist kompliziert.“ Marie zog die Brauen nach
oben und machte ein vielsagendes Gesicht.
Ich stutzte.
„WAS ist kompliziert?“
„Die gesamte
Menschheitsgeschichte hat damit zu tun.“, antwortete Gunnar an ihrer statt.
„Bedeutet was?“
Ich war neugierig geworden und wollte wissen. JETZT!
„Okay.
Meinetwegen.“, erwiderte Gunnar noch im selben Augenblick. Als hätte er erneut
meine Gedanken gelesen. „Alle, die wissen, dass es lange, lange Zeit
Matriarchate auf dieser Erde gab und gibt, forschen und fragen sich immer
wieder, wie das Patriarchat entstand. Eine Theorie besagt, als die Nomaden
sesshaft wurden und sie Tiere domestizieren, schauten sich die Männer das
Verhalten von den Tieren ab. Übertrugen es auf die Frauen, die sich nun dem
Manne zu unterwerfen hatten. Alle Rechte wurden ihnen abgenommen, so nach und
nach. Die jungen Mädchen wurden schon im Kindesalter dahingehend
konditionierte, dass sie dem Manne zu dienen hatten. Zur Sklavin wurden. Jetzt
mal so ganz kurz und schnell erklärt.“
WOW! Das alles
wusste er??! Ich war erstaunt. Hatte er das von Emilia gehört? Oder von Erik,
der einige Zeit mit Emilia liiert gewesen war?
„Aber ich
er-öffne jetzt eine ganz andere Theorie, welche mit dieser anderen Meinung, wie
das Patriarchat entstand, kompatibel ist.“
Alle Augen waren
auf Gunnar gerichtet. Sogar die Kinder saßen still auf Mamas Schoß und hörten
(instinktiv) ihrem Papa zu.
„Mag sein, dass
die erste Theorie so ähnlich abgelaufen ist. Zumindest läuft sie der Zweiten
nicht zuwider. Im Gegenteil. Also“, Gunnar machte ein achtungsgebietendes
Gesicht und legte die Stirn in Falten, „nehmen wir diese Männer, die immer
gieriger, grausamer und kriegerischer wurden und fügen dem eine Begegnung mit
den Agaven hinzu, die diese Eigenschaften nutzten und ihnen einen Auftrag
gaben. Womöglich sandten sie sie mit einem kriegerischen Raubzug um die ganzen
Welt und gen Ägypten, wo sie eine Religion vorfanden, die benutzbar, oder
vorher schon initiiert worden war…um dort anzudocken. Um eine Elite zu formen,
zu etablieren, die sich als die von Gott Auserwählten sahen und glaubten, alle
anderen innerhalb einer Hierarchie unter ihre Herrschaft und Kontrolle zu
zwingen. Die Gier, die Ethik und Moral dieser ganz bestimmten Religion kam
ihnen mehr als gelegen, um weiter entwickelt und entfaltet werden. Diese Wesen sind nicht blöd. Sie leben viel Jahre
länger als wir Menschen. Aber auch für sie ist es ein Generationenprojekt. Es
ist wichtig, die Tore zu schließen. Und wir sollten vorsichtig sein mit wem wir
reden und zusammen sind. Denn ihre Handlanger sind überall. (An dieser
Stelle dachte ich sofort an Sasha Fliess!) Und ja, wir arbeiten im
Geiste mit allen dieser Erde zusammen, welche dasselbe Ziel wie wir haben. Es
gibt viele Begabte wie uns. Deshalb verstand ich anfangs nicht, warum dich
dieser Russe tatsächlich zu Arkadij brachte. Gedachte er dich zu testen? Oder
wollte er dich wirklich heilen lassen? Aber Arkadij wusste doch, wer er war und
was er tat. Warum lässt er nur solche Menschen so nah an sich heran? Das
verstand ich damals nicht. Vielleicht plagte diesen Russen Wanja auch nur das
schlechte Gewissen. Vielleicht ist deine Krankheit, Rea, nicht von ungefähr.
Sie wollen, wie Camille bereits erwähnte, dass du einen Deal mit ihnen machst.
Jedoch zuvor, stellte Wanja mit dem Besuch in Moskau klar, dass du auch die
Richtige bist. Denke ich mir. Deshalb kämpften Erik und ich so rein magisch
gegen ihn. Verletzten ihn jedoch nicht….als Mensch. Denn, er könnte sich
schließlich noch immer besinnen und vernünftig werden. Obwohl er unter dem
Einfluss seines Bruders steht. Und dieser, ist ein Übernommener. “
Ich schluckte.
Ein wenig futuristisch. Absurd das Ganze. Aber dennoch………wer weiß….was wirklich
ist…..
„Ein Was? Übernommener?“,
meldete ich bei Gunnar eine leise Frage an. „Bedeutet was?“
„Das es Gestaltwandler
gibt und das sie überall unter uns auf dieser Erde weilen. Vorzugsweise an
Schaltstellen der Macht. Was mir allerdings noch nicht vollständig klar
geworden ist, sind es die Agaven selbst, oder andere Wesen, die ihnen
behilflich sind.“
„Sie wandeln doch
nicht wirklich ihre physische Gestalt?“, fragte ich zweifelnd.
„Sie sind in der
Lage, innerhalb der Matrix ein beliebiges Bild von sich zu erzeugen und aufrecht
zu erhalten. Was gegebenenfalls gewechselt werden kann.“
„Phhhhhuuuu“!
Sage ich da nur. Das ist schon eine ganze Menge Erstaunliches. Und ich bitte
dich Gunnar“, richtete ich nun mein Wort speziell an meinen Ehemann, „dass du
mich zukünftig mit Geheimnissen aller Art nicht mehr verschonst. Mit mir über
alles offen redest.“
Gunnar
schmunzelte. „Okay. Wie du willst. Aber beschwere dich dann nicht. Was meinst
du, warum ich dich immer diese eigenartigen Artikel lesen und diese
fragwürdigen Sendungen anschauen lasse?“ Er zwinkerte mir zu.
„Ist das nicht
eine ziemliche Verantwortung? Sind wir jetzt nur deshalb hier her nach New
Orleans gekommen?“, fragte ich ein wenig in die Runde, um auch die anderen
wieder mit einzubeziehen.
„Nein. Natürlich
nicht.“, antwortete Gunnar sofort. „Normalerweise wären wir schon längst
abgereist. Und das Heilritual für Kevin war ebenfalls noch nicht vorgesehen.“
Auf die Verantwortung war Gunnar noch nicht eingegangen. Jedoch wurde
meine Aufmerksamkeit auf etwas für mich Wichtigeres gelenkt.
„Noch nicht?“,
fragte ich nach. „War es überstürzt? Ist es deshalb schief gegangen? Musste ich
deshalb den Preis bezahlen? Wäre es später auch ohne das gegangen? Mit mehr
Vorbereitung?“
Gunnar pustete
die Luft aus sich heraus. „Du hast heute allerhand Fragen.“
„Ja. Also? Wie
denn jetzt?“, lies ich nicht nach.
„Es ist NICHTS
schief gegangen. A-b-e-r mit einer längeren und besseren Vorbereitung, HÄTTE es
WOMÖGLICH anderes, besser, laufen
können. Es ist auch hier ein Geben und Nehmen. Irgendeine Rückkopplung, einen
Gegenwert wird man wohl immer geben müssen. Und dieser war eben nicht vorhersehbar.
Jedoch im Nachhinein nachzuvollziehen. Erklärbar.“
Eigentlich hatte
ich für den Augenblick gerade einmal wieder genug von all dem (Magischen).
Meine Speicher überhitzten. Infolgedessen stoppte ich Gunnars Redefluss und der……lachte.
„Siehst du, du
bist noch nicht so weit. Aber ich verstehe auch, dass es für einen Augenblick
zu viel Input für dich ist. Vielleicht ist es wirklich besser, wir reisen heim.
Verschieben den Gang durch das Spiegeltor….auf später. Nur befürchte ich, dass
du bis dahin wieder alles vergessen hast.“
„Schon
möglich.“, gab ich leise zu. Denn das alles war mir in der Tat etwas suspekt.
Dennoch war ich bereits hinter dem Spiegel
gewesen, hatte über das/mein Ahninnen Buch Oshun visioniert und mit
David, dem Boten der Agamen gesprochen. Also doch alles nicht SO nebulös.
Aber womöglich
sollte ich mir einfach nur etwas Zeit lassen. Des Öfteren mit Gunnar darüber
reden. Dann wird das schon.