Vor der Reise nach Jerusalem gab es noch
ein paar Diskussionen mit Sasha und seinen Eltern. Ich konnte einfach den Mund
nicht halten…….über die messianischen Sekten innerhalb des Judentums, welche
die Apokalypse gedenken bewusst zu erzeugen.
Sasha bat mich schließlich, doch bitte
Ruhe zu geben und…..ich tat (Zähne knirschend).
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Im Flugzeug dann:
„Ich verstehe durchaus, warum mein Sohn
sein Herz an Sie verlor.“, sagte Sasha Vater Jakov zu mir. „Claire ist nicht
wirklich weniger attraktiv als Sie. Aber
dennoch……“ Seine Gestik beschrieb eine ausladende Armbewegung, die von
Anerkennung sprach sowie das Nicken seines Kopfes. Ein kurzes Lächeln huschte
Jakov über die Lippen.
Sasha lächelte verschmitzt und warf ein:
„Ja. Das mag gut sein. REA jedoch ist NICHT NUR eine SCHÖNE FRAU, sondern noch
viiiiiel mehr.“ Und ich wusste genau, was er damit meint.
Ich konnte nicht anders als zu grinsen.
„In dieser Angelegenheit hast du meine absolute Zustimmung.“, sagte ich zu
Sasha hin gewandt.
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Es ist verhältnismäßig kühl hier in
Jerusalem. Um die zwölf Grad am Tag und nachts sinken die Temperaturen beinahe
bis Null Grad hinunter. Aber wer aus dem kanadischen Winter kommt, den stört
dies nicht. Ganz im Gegenteil. Ich empfind es hier als angenehm.
Wir residieren selbstverständlich wieder
im „King David Hotel“, wie bereits die letzten Male. So allmählich kenne ich
mich her ein wenig aus.
Jedoch fühle ich mich nicht wirklich wohl
in meiner Haut. Es ist NICHT meine „Welt“. Andererseits nehme ich beinahe alles
widerspruchslos hin. Denn mein Versprechen an Sasha gedenke ich zu halten. Auf
ihn zu hören, wenn er etwas sagt, nicht ewig zu diskutieren und keinen Ärger
herauf zu beschwören, indem ich meine (verschwörungs- theoretische) Meinung
äußere. Nun gut, dann möge es so sein. Ich halte meinen Mund, bin freundlich
und aufgeschlossen. Versuche die Reise und den Aufenthalt hier zu genießen, wie
Sasha es mir riet. Und…..“Ein Wort für ein Wort“ (אני אוהב אותך. Ich liebe dich.)– Mir wurde ein weiteres
Mal angetragen, doch bitte hebräisch zu lernen. (Was für mich voraussetzt, doch
zuvor das Alphabet zu kennen.) Im Gegenzug bemüht sich Sasha mit dem
Deutschen……zu seinem bereits fließend sprechenden Französisch, Englisch,
Russisch und Hebräisch.
Sashas Mutter Judith ist (eigenartiger
Weise) in der Tat recht nett zu mir. Dem Gegenüber die noch anhaltende
Zurückhaltung seines Vaters, welche jedoch so pö a pö am Schwinden ist.
Zumindest scheint es mir so. Gäbe Sasha
nicht so viel auf die Meinung seiner Eltern, wäre es mir gleichgültig und…..ich
wäre gewiss NICHT hier.