Ich
wünschte mir, Gunnar würde endlich sein Leben ent-wirren und seine Verhältnisse
zu anderen Frauen ordnen. Dieses Hin und Her, ich kann es nicht mehr ertragen.
Auch mir liegt das auf der Seele, gleichwohl er sich gestern explizit für mich
entschieden und ausgesprochen hat. Am aller liebsten wäre mir ein Leben mit
Gunnar allein. ICH bräuchte KEINE anderen Männer. Nur Gunnar hatte beinahe von
Beginn unserer Beziehung, unserer Ehe an ständig seine Schäferstündchen mit
Dieser und Jener. Von allen anderen Abartigkeiten zu schweigen. Ich erinnere
hier an die Sessions mit Siv und ihren Schwestern und die Gründe, warum dieses
Zimmer über den Büros von Gunnar überhaupt eingerichtet worden ist. Auf mein
innigstes Bitten hin kam Erik ins Spiel und „zauberte“ ein wenig. Es half und
half auch nicht. Zumindest sind seine Aktivitäten der „besonderen Art“ jetzt
eher eingeschränkt. Jedoch seine kleinen Seitensprünge kann er offenbar nicht
lassen. Zudem gib es jetzt auch noch Kinder. Das Fünfte wird voraussichtlich im
März von dieser Margot geboren. WIE, um Himmels Willen, soll man da eine
vernünftige Ehe führen??? Gemeinsam ein kleines Unternehmen? Und schließlich
mag ich nicht immer dann allein sein, wenn Gunnar bei einer seiner „anderen“ Frauen
weilt. Deshalb damals auch die ein oder andere Affäre meinerseits und jetzt
eben Sasha. Ich hatte allerdings nicht gewusst, dass ich für ihn ein Auftrag
war. Nur, hat er sich schon im Vorfeld gleich in mein Foto verliebt und
dann…..in mich. Claire, seine bisherige Partnerin, welche er wegen des Auftrags
verließ, sowie sein bisheriges Umfeld – aus im letzten Post genannten Gründen –
bekommt nun ebenfalls ein Kind. Ob es tatsächlich das Seine ist, bleibt
abzuwarten. Zudem ist er nun wieder so la, la mit ihr zusammen. Ein Trauschein
für sie und ein Rabbi in Jerusalem für mich und Sasha. Es war damals alles
recht verworren. Aus diesem Grund meint Sasha nun immer, vor Gott sei ICH seine
Frau und auf dem Papier sei er mit Claire verheiratet. Natürlich bedeutet dies
nicht, dass er Claire nicht mag. Sie war seine große Liebe, bevor er mich
kennengelernt hat.
Soviel
zur Erklärung für Diejenigen, die erst hier eingestiegen sind.
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Nun,
was ist seit vorgestern geschehen?
Sasha
verließ mich gestern Abend. Rief dann später noch einmal an und meinte: „Ich
bleibe hier bis Morgen. Wenn du bis acht Uhr nicht am Flughafen bist, fliege
ich.“
Ich
für meinen Teil war glücklich, endlich wieder mit meinem Ehemann schlafen zu
dürfen. O-b-w-o-h-l er den Nachmittag mit Gunai, seiner indianischen Frau verbrachte,
weil sie es ohne Gunnar offenbar nicht aushalten konnte. Und auch Gunnar schien
einerseits recht froh zu sein, mit ihr endlich wieder Sex haben zu dürfen.
Schließlich ist er mit uns anderen (Malika und mir) unterfordert. Andererseits
gedachte er doch MIR nicht weh zu tun. Sich eindeutig wieder und wieder für
MICH zu entscheiden. Aus diesem Grund kam er dann auch am Abend zurück zu mir
und bleib.
„Ich
liebe dich Gunnar. Ich mag doch lieber bei DIR sein.“, hatte Gunai recht
emotional geäußert, bevor Gunnar am Nachmittag noch einmal mit ihr ging, um sie
am Abend dann doch wieder an Derek zu verweisen.
Hat
sie jetzt Derek bereits satt? Oder was?
Derek
War/ist verständlicherweise sauer. Dennoch hatte er versucht sie zurückzuholen.
Diese Nacht waren sie noch einmal zusammen.
Ich
erinnerte alle daran, dass wir uns doch einig waren, als Gunai mit Gunnars Kind
zu Derek hinüber zog, dass es problematisch werden könne und ein gelegentlicher
Austausch von uns beiden nicht ausgeschlossen sei.
So
hatte ich zumindest noch diese eine Nacht mit meinem Mann. Gunai blieb glücklicher
Weise bei Derek, diese Nacht. Jedoch heute Morgen kam sie mit dem Kind zu uns
herüber und meinte, sie wolle doch lieber bei Gunnar sein, weil sie ihn liebe.
Es ginge nicht anders. - Sex hatten
Gunnar und ich keinen, diese Nacht. Am Abend war ich zu müde und heute Morgen
stiegen wir sogleich nach dem Aufwachen rasch aus dem Bett. -
Ich
intervenierte. Gunnar schwieg. Schien ein wenig ratlos zu sein, angesichts der
verfahrenen Lage und entschied, dass Gunai vorerst bei wieder bei uns im Hause
blieb.
Kurz
zuvor hatte mich Sasha angerufen und ich war der Meinung, er flöge bereits über
dem Ozean. Aber weit gefehlt.
„Ich
bin noch hier. Hatte noch etwas zu erledigen.“, sagte er und ich glaubte es ihm
natürlich nicht. Seine Geduld mit mir, sowie seine Liebe, scheint unendlich zu
sein.
„Wie
geht es dir?“, fragte er und ich erzählte, ebenso, dass es mir heute
gesundheitlich wieder schlechter ging.
Er
schnaufte. „Ich komme dich jetzt holen und wir fliegen gemeinsam nach Kanada.“,
tönte er ganz energisch. „Dort kann ich mich besser um dich kümmern, damit es
dir bald wieder besser geht.“ Er legte auf und ich hatte nichts mehr erwidern
können. Kein NEIN. Kein flieg lieber doch alleine. Kein ich bleibe bei Gunnar. Er
war nun auf dem Weg zu mir, was Probleme mit Gunnar aufwerfen würde. Aber DER
hatte mit Gunai, seinen anderen Frauen und Kindern und nicht zuletzt mit dem
Leiten des Zentrums zu tun, welches irgendwie so nebenher lief derzeit. Aus
diesem Grund wohl ebenso, hatten wir Imara wieder eingestellt, die seit Montag
ihren alten Job erneut begleitete. Und so wie so tat es Not, alldieweil Kevin,
unsere Geschäftsführer, noch immer mit Frau und Kind, in Deutschland weilt.
Für
mich hieß es nun zu entscheiden.
Als
Sasha hier im Zentrum angekommen war, frühstückte ich gerade im Restaurant.
Oder besser, ich aß meinen Zwieback, welchen ich in Kakao tunkte. Das hatte mir
früher immer gut getan, als ich noch Kind gewesen war. Jetzt allerdings schien
nichts zu helfen. Einen Tag geht es mir besser und am Darauf folgenden sind die
Bauchschmerzen erneut gegenwärtig. Genau genommen war mein Gedanke
diesbezüglich, mich demnächst bei meiner Natur-Therapeutin einzufinden, sollte
es nicht besser werden. Also WOZU mit Sasha gehen? Wenn ich doch eigentlich viel
lieber bei meinem Mann sein will! DER allerdings
hatte anderweitig zu tun. Infolgedessen stand trotz alledem noch immer die Frage
im Raum: Mit Sasha fliegen oder nicht?
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Wären
da nur nicht all die anderen Frauen gewesen und die Probleme, die sich daraus
ergaben,….wäre ich geblieben. DAS steht fest!
Sasha
hatte mich zurück zum Haus begleitet. War dann allerdings draußen gebieben,
damit ich meine Angelegenheiten regeln kann.
Der
Fairness halber informierte ich Gunnar und so wie so sah er dann, dass ich
meinen Koffer packte und…Sasha draußen auf der Veranda stehen.
„Ich
bin dann für ein paar Tage weg. Bitte Gunnar, ordne dein Leben. Ordne die
Verhältnisse hier, damit es wieder für mich lebenswert wird. Ich bin sehr
traurig darüber weggehen zu müssen. Aber SO wie jetzt, hier, kann ich nicht
leben. Kann es nicht weiter gehen.“
Gunnar
versuchte dazwischen zu reden. Ich jedoch hob die Hand und gebot ihm zu
schweigen. Redete weiter.
„Ich
meine, ich war und wäre doch zufrieden, bliebest du fast ausschließlich mit
mir. Würdest die Nächte mit mir verbringen. Gleichwohl du selbstredend ab und
an deine Kinder besuchen könntest. Aber Gunai hier im Haus wohnen zu haben.
Nein. Damit bin ich nicht einverstanden. Über die Feiertag mag das okay gewesen
sein. Aber nicht für immer. Ohnehin dachte ich, sie fliegt zurück nach
Kalifornien. Aber offenbar ist sie anders ambitioniert. Und ich weiß, dir ist
es lieber, wenn sie bleibt, alldieweil du dein Kind sehen kannst, wann immer du
möchtest.“
Gunnar
schnaufte. Sein Blick schweifte zum Fenster hin, wo er Sasha auf der Veranda
hin und her gehen sehen konnte.
„Was
will ER schon wieder hier? Ich dachte er ist weggeflogen?“ Ein kurzes Grinsen
huschte über sein Gesicht und dann fixierte er mich wieder.
„Ich
fliege jetzt mit ihm.“, sagte ich entschlossen. „Möglicherweise muss ich nicht
allzu lange fern bleiben von dir, was mir am liebsten wäre UND DU weißt das
genau!“
Gunnar
kratze sich verlegen am Hinterkopf. Ich wusste, was er sagen wollte und in
Gunais Anwesenheit nicht konnte. Dass er seine indianische Frau nicht einfach
raus werfen, oder fortschicken könne. Dass sie die Mutter seines Kindes sei
usw…und, dass ich doch bleiben solle. Seine Augen verrieten das. Ich beließ es
jedoch dabei. Und Gunnar selbst, schien planlos und unentschlossen. Infolgedessen
flog ich dann doch mit Sasha nach Montreal.
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Hier ist es kurz
vor fünf Uhr morgens.
Sasha und ich
schliefen ein paar Stunden im Flugzeug. Trotz alledem lege ich mich noch einmal
für zwei, oder drei Stunden hin.
Und…..richtig
kalt ist es hier. Um die minus zwanzig Grad. Brrrrrrr……………