Nach wie vor denke
ich zuweilen wieder und wieder darüber nach, was mich bei Sasha hält. Und
manchmal scheint es mir so, als warte ich nur darauf, dass meine Beziehung zu
ihm endet und meine Liebe zu ihm, welche ich immer eigenartig fand, verebbt. Dennoch
bin und bleibe ich bei diesem Mann.
Mit Gunnar telefoniere
ich derzeit ab und an. Nur, WAS bringt das für den Augenblick, rechne ich den Stichtag Samhain mit ein. Bis dahin
vergeht noch viel Zeit und ich habe mich bereits an Sasha gewöhnt, sodass sich
doch leise Zweifel in mir regen, ob ein Leben mit Gunnar überhaupt noch einen
Sinn ergibt, WENN…….da nicht immer noch meine Liebe zu ihm wäre!
Aber gut, ich
schwanke zwischen den beiden hin und her. Das eine Mal erscheint mir das Leben
mit Sasha richtig zu sein, und ein anders Mal tendiere ich eher zu Gunnar hin.
Vermutlich ist es gleich, welchen Mann ich letztendlich wähle. Das Leben mit
all seinen Unwägbarkeiten zu bestehen, ist DAS, was wirklich zählt. Und in
diesem Fall wünsche ich mir einen Partner an meine Seite, auf welchen ich mich
zu hundert Prozent verlassen kann. Ob es DIESEN allerdings wirklich gibt? Wer
weiß. Denn keiner von beiden ist perfekt. Jeder hat so seine Eigenheiten. Infolgedessen
wäre es gut für mich zu überlegen, welcher von den beiden für mein Leben der
Richtige ist. Nur wie kann ich das im Voraus.....sagen? Schlauer ist man für
gewöhnlich erst hinterher. Nur dann, ist alles…….vorüber. Das Leben gelebt, die
Zeit….verschwendet. Zudem nimmt jeder der Männer für sich in Anspruch, dass ich
zu IHM gehöre. Zu teilen, vermag ich mich allerdings noch nicht. Andererseits bin
ich recht glücklich darüber, dass Mann
mich in diesem Maße (noch) liebt, bei all meinen Kränklichkeiten.
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Tja nun war ich
mit Sasha auf Reisen. Er hatte in Moskau zu tun und dann in Norwegen und mir
war, als wolle er am aller liebsten zurück nach Israel fliegen. Als passe es
ihm nicht wieder zurück nach Schweden zu müssen. Vielleicht Zähne knirschend
nimmt er es vorerst hin, alldieweil da noch immer der Termin bei meiner Ärztin
ist, wo entschieden wird, ob strahlen oder nicht, welchen er genauso gut nach
Tel Aviv ins Medical Center verlegen könnte,…..was ihm sicher lieber wäre.
Andererseits gewährt er mir offensichtlich noch ein paar Tage in Schweden, in
meinem Haus am See, weil er weiß, ich liebe es hier zu sein. Nur die Nähe zu
Gunnar ist ihm ein Dorn im Auge, gleichwohl er nicht viel darüber reden mag.
Nun gut, was
meinen Arzttermin betrifft, wird es am Ende ohnehin meine Entscheidung sein und
natürlich bin ich JETZT der Meinung, dass ich vom Bestrahlen Abstand nehme.
Allerdings hätte ich da schon noch einige Fragen dazu und wer weiß, was die Onkologin
dann für Argumente ausspricht, die mich ins Wanken bringen könnten. Genau DAS
sind meine Befürchtung, dass ich mich erneut zu Dingen überreden lasse, welche
ich genau genommen nicht zu tun gedenke. Wir werden sehen. JETZT ist erst einmal
Wochenende.
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Kevin ist
ebenfalls wieder hier im Zentrum. Sasha hatte ihn in der vergangenen Woche
kontaktiert und gebeten seinen Urlaub zu beenden. Das wusste ich nicht und war
dahingehend recht erstaunt ihn hier anzutreffen. Jedoch ebenfalls glücklich ihn
zu sehen. ER natürlich ebenfalls. Seine Augen sprachen Bände und seine Arme
hielten mich länger fest, als es nötig gewesen wäre.
Natürlich weiß
Sasha gleichwohl über Kevins Liebe zu mir Bescheid. Ich hatte es ihm gegenüber vor
längerer Zeit erwähnt, dass da etwas Besonderes zwischen uns ist. Aber
gut, mit Kevin leben, ist nach wie vor meine
letzte Bastion, sollte mich kein anderer mehr (haben wollen) lieben können, ob all meiner gesundheitlichen Einschränkungen. Zudem.....wäre da immer
noch Kevins Frau UND…sein Sohn. Daher ziehe ich es auf Grund dessen schon nicht
in Erwägung, mit ihm eine nähere Beziehung einzugehen.
Er ist...und bleibt,....ein guter
Freund, welchen ich über die Maßen schätze. Und Verlass ist in jedem Fall auf ihn.