Sasha schien am
gestrigen Abend, als er ohne mich ausgegangen war, keine Ruhe zu finden.
Stündlich rief er an, um mich zu fragen, ob ich nicht doch noch zu ihm kommen
wolle. Ich verneinte jedes Mal.
Erstaunlicher
Weise wurde ich nicht müde, wie sonst jeden Tag. Ich konnte und wollte nicht
schlafen, als hätte ich es geahnt, dass Sasha recht bald zurückkommen wird. Und
er kam.
Als ich ihm meine
Vorahnung gestand und dass ich daraufhin auf ihn gewartet hatte, war er so
glücklich, dass ich ihn kaum mehr beruhigen konnte. (War es der Alkohol?)
„Wir gehören
zusammen!“, rief er Freude strahlend aus. „Ich wusste es von DEM Moment an, als
ich dein Foto vor mir liegen sah und mich in dich verliebte.“
Als wir dann zu Bett
gegangen waren, schmiegte ich mich an seine Brust und im selben Augenblick
begannen wir zu reden. Es war derselbe Satz. Das Gefühl der Liebe, welches wir
zueinander empfinden, sei erstaunlich eindrucksvoller als ein Organismus selbst,
war der Konsens. – Obwohl von mir eher scherzhaft gedacht, meinte ich es doch
ernst, in diesem Augenblick. - Sasha war schier überwältigt ob dieser
Feststellung und wurde noch euphorischer. Dann brach er in Tränen aus.
Tja nun, WAS genau
genommen kann es nur sein, dass ich diesen Mann so (derart?) anziehend finde (,
sodass ich ihn nicht mehr (ver-)lassen mag, obgleich ich es doch zuweilen um
Gunnars Willen nur allzu gern tun würde)? Es ist mir unverständlich. Ist es seine
Art zu sein? Seine Geduld? Seine Liebe zu mir und wie er sie mir zeigt? Seine
uneingeschränkte Loyalität? (Ohnehin scheint es mir bei DIESER Familie, in welche
er hineingeboren wurde, ein Wunder zu sein, dass er überhaupt so reich an Gefühlen
ist!)
WAS hält mich
verdammt noch mal bei diesem Mann? WARUM fühle ich SO???? Er war nie wirklich „mein
Typ“!
Sasha selbst sieht
das alles als ein „Zeichen G-ttes“.