Sasha hätte genau
genommen jetzt, zum Wochenende, erneut geschäftlich verreisen müssen. Sein
Vater übernahm den Termin, denn es wäre kaum abzusehen gewesen, ob Sasha am Montag
zurückgekommen wäre. Nun ist gerade dieser Montag ein wirklich wichtiger Tag
für mich, wo entschieden wird, wie es weiter geht mit meiner Behandlung und es
wäre für mich doch eine Erleichterung, könnte Sasha bei mir sein…..war meine
Argumentation, als dieses Thema zur Sprache kam.
Letztendlich
bleibt Sasha nun doch an meiner Seite und sein Vater erledigt (dieses Mal) den Job. Nur beim nächsten Mal wird
Sashas Vater wohl kaum mehr Verständnis zeigen.
Als Frau in solchen Kreisen ist
man aufgefordert seinen Mann in jeglicher Art und Weise Unterstützung zu gewähren. - Im Grunde
steht man, für gewöhnlich als Frau, immer hintenan. Und hier hätte ich….nachzugeben.
Meine Angelegenheiten allein zu bewältigen. Nur, Sasha möchte bei mir sein!
Zudem gestand er
mir in den vergangenen Monaten eine gewisse Anzahl von Einladungen bekommen zu
haben, welchen er nicht nachgekommen sei. Und an dieser Stelle gedachte ich
bereits mein Bedauern auszudrücken. Sasha schüttelte jedoch lachend den
Kopf.
„Keine Sorge, es war
und ist nicht mein Wunsch diesen Einladungen Folge zu leisten. Du kannst dir
denken warum.“
Ja. Kann ich. –
Ich nickte ihm schweigend und ernst drein blickend zu. Wusste Bescheid. Er hätte an recht
geheim gehaltene Orte gehen und den dort zahlreich angebotenen Vergnügungen
nachgehen müssen, welche nun wirklich dubios und anrüchig sind, was ich nun
bedauerlicher Weise dieses eine Mal miterleben durfte. Auch mich verlangt es nicht danach.
„Nur irgendwann
sind meine Ausflüchte erschöpft und man glaubt mir nicht mehr.“, wandte er ein.
„Dann wähle doch eine
der Aufforderungen aus. Nur MICH lässt
du bitte hier raus.“
„So problemlos
wird es nicht sein, dich außen vor zu lassen.“, widersprach er mir.
„Ich weigere mich!“,
war meine energische Erwiderung und ich hatte in der Tat meine Gründe dafür(!).
Sasha wusste genau
warum ich so wütend wurde. Er hob und senkte die Schultern. Breitete die Arme
aus blies laut hörbar die Luft aus seinen aufgeblasenen Wangen. „Ich weiß.“, sagte er dann. „Nur,
WAS hatte unsere (Ver-) Weigerung das letzte Mal genutzt? Nichts. Wir BEIDE wurden schlicht und einfach
ABGEHOLT.“
„Welches der
Angebote würdest du denn wählen, müsste es denn unbedingt sein?“
„Nun ja, es gäbe
da EINE, wo keine Frauen zugelassen sind.“ Sasha presste die Lippen aufeinander
und verzog ein wenig den Mund.
„Aus gutem Grund,
nehme ich an.“, entgegnete ich ihm gespielt mürrisch und ebenso anklagend.
Er seufzte. „Ja
und nein.“
„Bedeutet WAS?“
„Es war und ist
eher eine Männerrunde, wo ebenfalls Geschäftliches besprochen wird.“
„Und?“, fragte ich
nach.
„Und? Es wird
gejagt und es könnte ein wenig rau zugehen.“
„Gut.“, ich hob
abwehrend die Hände. „Das genügt mir jetzt. Mehr muss ich nicht wissen. Jedoch
noch eines, WANN wird das sein?“
„Nun, stimme ich
zu, wird es mir bekannt gegeben.“
Es ist eben so, und
mir durchaus bewusst, dass man in solch' Kreisen (bedauerlicher Weise) gesellschaftlichen
Verpflichtungen zuweilen nachkommen muss. (….und, an dieser Stelle, denke ich an
Gunnar dabei. Solang ich hier in Schweden bin, würde mir Sashas Abwesenheit die
Möglichkeit geben, mich mit ihm treffen zu können. Hingegen weiß ich ganz
genau, dass Sasha so bald als möglich MIT MIR diesen Ort zu verlassen gedenkt.)