Sasha
ist nun ebenfalls erkrankt/erkältet. Ich habe ihn angesteckt. So ergibt sich
die Gelegenheit ganz bei uns zu sein. Also uns näher zu kommen. (Allerdings
vermute ich, es wird NIE so sein wie mit Gunnar. Wir waren und SIND noch immer
„eins“!) Ich mag mir auch große Mühe geben, dass das eins Sein mit Sasha
gelingt. Denn schließlich beabsichtige ich (wie lang?) bei Sasha zu bleiben. Es
wäre in der Tat besonders erfreulich (wertvoll, gefällig), Ähnliches MIT IHM
fühlen zu können (wie mit Gunnar), wenn wir zusammen sind. Das Leben MIT Sasha
ist nicht das Schlechteste und ER ist in der Tat ein ganz lieber Mensch. Oder
kann es zumindest sein, was sicherlich
daran liegen mag, dass er mich liebt. Aber das schrieb ich bereits.
Wir
reden viel, schauen uns Videos an, da es auch ihm nun nicht mehr wie Joggen
ist. Politik ist selbstverständlich nach wie vor ein Thema und hier sind wir in
vielen Dingen bekanntlich eben NICHT der gleichen Meinung. Jedoch unsere
Gespräche bleiben ruhig, sachlich, eher gediegen. Wir beide sind nicht daran
interessiert uns zu streiten. Das ist gut. So entsteht ein offenherziger Dialog
zwischen uns, welcher zahlreiche Themen behandelt, während wir beieinander
sitzen. Ich finde es überaus angenehm SO (!) mit Sasha zu sein.
Ab
und an telefoniert er und heute hatte er einen kurzen Geschäftstermin. Es
dauerte allerdings nicht allzu lange. Ohnehin schwächelt auch er noch ein wenig.
Hat sich allerdings mit Vielerlei (Chemischen) mediziniert, sodass es scheint,
als sei er völlig okay. Derlei nehme ich NUR ein, wenn es absolut nötig wird.
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Sasha
scheint mir nun Gerechtigkeit zu demonstrieren, bezüglich der Angestellten.
(Sein „Liebling“?) Sharon kam den einen Tag zwei Stunden später und er drohte
ihr Konsequenzen an. Das würde vom Lohn abgezogen werden, sagte er, während er
vor ihr stand und ich daneben. Nun, am Tag darauf kam sie früher zu uns und
Sasha meinte: „Okay. Das lasse ich gelten,…als Ausgleich für gestern.“ – Nur so
nebenher erwähnt……..von mir.
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Heute
nun ereignete sich etwas Ungeheuerliches, jedoch ebenso etwas Wunderbares. Ich konnte
endlich mit Gunnar sprechen!
Erstaunlicher
Weise rief er mich an. Hatte wohl doch meine neue Nummer. Also von DEM iPhone,
welches mir Sasha schenkte. Gunnar bestätigte mir seinen telepathisch
gesendeten Worte, welche ich nicht wirklich hatte für wahrnehmen wollen.
Der
Anlass des Anrufs war allerdings weniger erfreulich. Sasha hatte ihn für mich
entgegengenommen. Wir lagen noch nebeneinander im Bett. Waren eben gerade
aufgewacht.
„Hallo.“,
hörte ich ihn sagen und dann wurde sein Gesicht sehr ernst, jedoch sagte er
nichts, stellte indes laut auf Gunnars Anweisung hin, damit auch ich alles
hören konnte.
„Rea,
bist du da?“
Ich
antwortete selbstverständlich mit: „Ja! Gunnar?! Schön von dir zu hören!“
„Ist
es eigentlich für deinen neuen Mann üblich, dass er den Alten mit einer Waffe
bedrohen lässt, um die Unterschrift für die Scheidungspapiere zu bekommen?“
„W-A-S??“
„Ja,
du hörst ganz richtig. Er hat mich offensichtlich von einer Detektei suchen
lassen und nun sind ein paar seiner Handlanger hier aufgetaucht, um mich recht
unfreundlich aufzufordern, meine Unterschrift zu leisten. Und das im Beisein
der Frauen und Kinder.“
Der
letzte Satz schwächte die ersten in meiner Gefühlswelt, meinem Verständnis und
Mitgefühl für Gunnar etwas ab. „Rea! Hast du mich verstanden?“
„Ja.
Bist du verletzt?“, fragte ich trotz alledem äußerst besorgt.
„Nein.
Weil ich unterschrieb, als man mir Prügel androhte.“
„Wie
bitte?“ Ich sah nun Sasha fragend und vorwurfsvoll an.
„Man
hat meine Anordnung offenbar etwas zu frenetisch umgesetzt. Tut mir Leid.“, redete
er sich heraus und ich wusste, der letzte Satz von Sasha war geheuchelt. Ich
sah in anklagend an und er machte eine bedauernde Geste. „Nun scheint wohl
alles überstanden.“ Ein kurzes Lächeln husche über Sashas Gesicht. Der Grund
dafür war klar. ER hatte erreicht, was er wollte.
„Ja.
Du kannst sie nun endlich heiraten. DAS, was du schon immer wolltest.“
Ich
wusste nicht wirklich, was ich sagen sollte. Sasha lächelte natürlich
zufrieden.
Die
Männer wechselten noch ein paar gereizte Sätze und dann bat ich Sasha mit
Gunnar allein sprechen zu können. Er gestattete es mir und ging nach draußen
ins Bad.
Nun
folgten für mich hörbare, wörtliche Bestätigungen für all meine Visionen, für
all die telepathischen Übermittlungen von Gunnar. Er erklärte mir ebenso in
Kürze, wozu er das Geld verwendet hatte und noch immer verwendet.
„Ich
habe ein Haus auf Gotland angemietet. Ganz in der Nähe, wo mein Vater und meine
Tante wohnen.“, sagte er auf meine Frage hin, wo er eigentlich sei. „Gunai ist
mit meinem Sohn noch immer bei mir. Allerdings wird sie in einiger Zeit zurückgehen
zu ihrem Stamm nach Nordkaliforniern und ich werde sie selbstverständlich
finanziell unterstützen.“
„Wieso
bleibt sie nicht bei dir?“, fragte ich ihn und eine kleine Pause entstand, in
welche ich mir bereits denken konnte warum.
„Es
ist wegen der anderen Frauen.“, gab Gunnar kleinlaut zu, wie ich es mir kurz
zuvor dachte. „Sie würde auch gern die Einzige sein. Aber da ist noch Malika.
Sie kann und will nicht zurück nach China. Auch ich würde es nicht wollen
meines Sohnes wegen. Ich habe eine Detektei beauftragt, die ihre Mutter und
ihre beiden Schwestern finden soll. Ich will sie weg holen aus diesem Land. Die
Frauen hier alle zusammenbringen. Bei Ailin (Zai) liegt der Fall anders. Ihre
Mutter wurde bereits gefunden und nach Nepal gebracht. Ich schickte Geld
dorthin, damit sie ein Haus kaufen kann für sich und ihre Tochter, die nun auf
dem Weg zu ihr ist.“
Um
ehrlich zu sein, konnte ich das alles kaum glauben. Gunnar (ein ehrlicher!)
Wohltäter? Dennoch entsprach es seinem Charakter, seinen Frauen etwas Gutes tun
zu wollen. Also den Frauen, welche er mag (liebt? …und mit denen er gleichwohl
intim verkehrt) und denen er sich verpflichtet fühlt.
„Was
ist mit Waris und Margot?“, fragte ich ihn. „Und mit Kate, Evan West und Amanda
Sjövall? Sind diese Frauen noch immer bei dir?“
„Kate?
Ja, sie war noch einige Tage bei mir. Wir haben noch einmal richtig miteinander
gefi…, na ja, du weiß schon, was ich meine. Sie entschloss sich allerdings
zurück nach Louisiana zu fliegen. Also nach Hause zu gehen, um dort ganz neu
anzufangen.“….wie es die Art der Amerikaner nun einmal so ist. Als könnten sie
ihr ICH durch einen Umzug dazu bewegen, an dem Ort zu bleiben, welchen sie verlassen
wollen. Dabei vergessen sie, dass es immer ihre Vergangenheit bleiben wird,
gleich, wo sie sich auch zukünftig hinbegeben. Niemand kann vor sich selber
fliehen! „Ich habe ihr Ticket bezahlt und ein wenig Starthilfe
mitgegeben.“ Wie nett von ihm. Hat er seine Hure am Ende noch bezahlt?
„Waris
habe ich eine kleine Wohnung in Stockholm angemietet. Sie wird dort neu
beginnen und ich unterstütze sie wo ich kann.“ Natürlich gleichwohl mit seinen
Besuchen, dachte ich so.
„Margot
ist in ihr Stockholmer Apartment zurückgekehrt und sieht nun der Geburt entgegen.
Es wird sicher bald soweit sein UND ich möchte bei ihr sein, wenn mein Kind
geboren wird.“ Ja. Natürlich. DAS dachte ich mir bereits. (An dieser Stelle
hätte ich am liebsten wütend werden wollen. Brachte jedoch ehrliches Verständnis
für Gunnar auf.
„Und
nach WEN fragtest du noch mal?“
„Evan
West und Amanda Sjövall.“
„Die
beiden kenne ich nicht. Tut mir leid. Was ist mit ihnen. Wieso fragst du
danach?“
„Sie
waren im Zentrum angestellt. Vielleicht erinnerst du dich.“
„Nein.
Eigentlich nicht. Vielleicht würde ich sie erkennen, wenn ich sie sehen könnte.
Keine Ahnung. Und WIE bringst du das jetzt mit mir in Verbiindung?“
„Sie
sind beide am gleichen Tag verschwunden, wie du und deine Frauen.“
„Ach
was. Hmm…Da weiß ich nichts darüber. Wirklich.“
„Okay.“
Nun wusste ich zumindest wo Gunnars derzeitiger Aufenthaltsort war und wie er
das Geld verwendet-e.
„Willst
du auf Gotland bleiben? Warum gehst du nicht zurück ins Zentrum?“
„Das
werde ich aller Wahrscheinlichkeit nach auch tun. Die Miete fürs Haus kann ich
mir schenken. Jetzt wisst ihr ja alle wo ich bin und was ich tue, dank deines
neuen Mannes.“ Gunnars Ton wurde zynischer und ich bemerkte, wie weh es ihm tat
zu wissen, dass wir nun – per Gesetz und auch physisch – nicht mehr verbunden
sind. Jedoch noch immer seelisch. Wir gehören zusammen. DAS steht für mich nach
wie vor außer Frage und geleichermaßen, dass wir uns - wann auch immer – nicht nur
wieder sehen, sondern ebenso wieder zusammen leben werden. Gunnar könnte und werde ich niemals
vergessen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Dennoch werde ich JETZT nicht zu
ihm zurückkehren und bei Sasha bleiben. Ich möchte nicht wieder eine von vielen
Frauen sein. Und genau DAS sagte ich meinen…nun Ex-Ehemann. Dass er, seiner
Neigungen und Gelüste wegen Schuld sei an dem Ganzen! Er sah es sogar geständig
ein……
„Ich
weiß. Es tut mir so leid!“ Nun folgten Liebesschwüre und Versprechungen, die eine
gemeinsame Zukunft betrafen. „Es wird schon werden,…irgendwann. Ich rufe dich
an, wenn du magst.“
„Ja
natürlich.“
„Und
dein neuer Mann?“
„Vermutlich
sieht er es nicht gern. Jedoch wird mich nichts davon abhalten mit dir zu
reden, wenn ich es wirklich will.“
Gunnar
lachte. „Ja. DAS ist mein Mädchen, meine Frau. Meine Liebste!“