Es
ist Morgen und es geht mir besser. Ich schlief zehn Stunden. Aller
Wahrscheinlichkeit nach und ich hoffe es ebenso, überschritt ich letzte Nacht
den Zenit. Wir werden sehen, ob das Fieber heute wieder kommt. Ich hoffe nicht.
Schwindelig ist mir jedoch noch ein wenig und schwach.
Zudem
hätte ich gestern etwas früher zu Bett gehen müssen. Jedoch die
Zeitverschiebung hängt mir nach wie vor an und……ich befürchtete ohnehin nicht
schlafen zu können, aufgrund der verschnupften Nase. Sasha gab sich jedoch alle
Mühe, es mir so bequem wie möglich zu machen, damit ich schlafen konnte und…ich
schlief - nach anfänglichen Problemen in den Schlaf zu kommen - in der Tat die
nur allzu nötigen zehn Stunden.
Sonst
ist heute wieder alles gut zwischen Sasha und mir, worüber ich doch überaus
glücklich bin. Er verzeiht rasch und lenkt zügig ein, nach irgendwelchen Streitigkeiten
und…..(zumeist) nachdem ICH mich bei ihm entschuldigt habe. Er liebt mich
eben…….das ist gut!
Er
hat mir (ganz bewusst!) Sharon zugeteilt, zur Unterstützung, der Erkältung
wegen. Tees zubereiten und so weiter.
Ich
hatte in ihrem Beisein noch unmissverständlich darauf hingewiesen, dass ich es
leid sei die Freundin der Geliebten meines Mann zu sein.
Sasha
war kulant und großmütig, lächelte nur verstehend und erklärte Sharon mit
wenigen Worten, dass mein ehemaliger Mann mich permanent betrog. Nun sei ich
wie das sprichwörtlich gebrannte Kind, welches das Feuer scheut und die in
jeder hübschen Frau eine potenzielle Konkurrentin sieht. Sie lächelte ein wenig
betreten und schien zu verstehen. Und Sasha sprach in ihrem Beisein noch einmal
recht plausibel über die überdimensionale Liebe zu mir, die er fühlte. Es schien
keine Show zu sein. Ich fühlte die Authenzität und Reinheit seiner Worte.
(Trotz alledem scheint sie mir etwas Besonderes für ihn zu sein.)
„Ja
natürlich ist Sharon eine attraktive Frau.“, gab er schlussendlich auf meine
drängenden Fragen zu. „Aber du vögel…..,“ räusper, verlegen strich er sich mit
dem Zeigefinger den Nasenrücken entlang, wie er es oft tut, wenn er etwas
verschämt, oder unsicher ist. „Ich meine, du schläfst doch auch nicht mit jedem
hübschen Mann, den du kennst.“
„Nein,
selbstverständlich nicht.“, bekräftigte ich. (Und da sind wirklich zur Genüge
Attraktive in unserem Sicherheitsteam des Zentrums. Allerdings wäre mir nie in
den Sinn gekommen, dass ich ihnen jemals auf intime Weise näher kommen wolle
(Außer Troels, damals, Jason und Derek selbstverständlich. Alle anderen waren
tabu!). Zum Teil, oder zuvorderst, weil sie Angestellte von mir sind. Und
schließlich ziemt es sich nicht als Chefin…usw…) Aber dennoch überzeugte mich
Sasha nicht vollends. Ich werde diesbezüglich weiterhin aufmerksam sein…und
bleiben.
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Mit
dem Personal wurde meinetwegen heute eine kurze Unterhaltung geführt. Sasha
wartete günstiger Weise auf den Schichtwechsel, wo so viel wie möglich der
Angestellten zugegen waren. Es ging ihm ausschließlich darum, darauf
hinzuweisen, wenn jemand krank, erkältet oder wie auch immer Vieren behaftet
sei, möge er bitte zu Hause bleiben. Krankengeld würde gezahlt. Er erklärte
rasch, es wäre, meiner Grunderkrankung wegen, wichtig, mich möglichst mit nichts
anzustecken. Und da ich nun, als seine Frau – an dieser Stelle erntete er
natürlich Beifall von den Frauen -
zukünftig hier immer zugegen sei, hätte er das gern erwähnt. Also darauf
hingewiesen. Man nickte gesammelt verständig.
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Gunnar
kam mir ebenfalls und das sprichwörtlich in den Sinn, als ob er mit mir
spräche. Anscheinend versteht er meine Zweifel und gedenkt mir ein „echtes
Lebenszeichen“ von sich zu geben, eine Nachricht zu senden. Er würde mir auf
telepathischem Wege sagen wann und wo. Ebenso merkte er an, dass er ohnehin
noch Zeit benötigte, alldieweil er sich um seine Frauen kümmern muss, und ihnen
nur das Beste, nach was immer es sie verlangt, zugedeihen ließe.
Zeit
wofür? Dachte ich so.
Bis
zu DEM Zeitpunkt, an welchen wir wieder zusammen sein werden……kam die prompte
Antwort (von ihm?).
Nun
ja, meiner Erfahrung nach lebt man sich auseinander, umso weniger Zeit man
zusammen verbringt, oder/und umso mehr Zeit man….bei anderen verweilt. So war
es bisher immer….gewesen. Gleich ob es Adam, Wanja oder Felicio betraf. Die
Männer fanden dann stets eine andere Frau und heirateten. Nun gut, Felicio
bisher noch nicht, soweit ich weiß. Er liebt die Frauen
und….genießt….weiterhin.
Nun
mag ich mich grundsätzlich nicht beschweren. Schließlich ist noch immer EINER
da, der mich wirklich liebt. Ohnehin scheint es mir erfahrungsgemäß so zu sein,
umso älter ich werde, umso weniger aufrichtige und für mich ernsthaft in Frage
kommende (Heirats-) Kandidaten gibt es. Die Zahl dieser Männer nahm bis hier
her stetig ab. Womöglich mag dies gleichermaßen an meinen hohen Erwartungen und
Ansprüchen liegen. Schließlich bin ich noch immer eine „gute Partie“, wie Mann
so schön sagt. Nicht unbegütert und ebenso wenig unattraktiv. Mag sein, dass
Krankheit hier ebenso eine Rolle spielt. Denn, WELCHER Mann belastet sich schon
mit einer kranken Frau? Die Wenigsten. Nur DIE, die tatsächlich lieben. So kann
ich zumindest sicher sein, nicht auf einen Lügner und Betrüger herein zu
fallen. Zudem hätte Sasha gerade hier viel mehr zu verlieren. ER ist derjenige,
dessen Familie so viel mehr besitzt als die Meine. Und trotz alledem erkor er
MICH aus der Fülle des Angebotes aus. Erstaunlich irgendwie…….und für mich doch
recht zufriedenstellend, da auch er ein überaus Lieber und Attraktiver ist.
Glück gehabt!
Genau
genommen vermag ich es ohnehin selbst kaum zu glauben, wie glücklich ich mit
Sasha bin…………