Mittwoch, 27. Februar 2019

"DAS ist mein Mädchen, meine Frau, meine Liebste!"


Sasha ist nun ebenfalls erkrankt/erkältet. Ich habe ihn angesteckt. So ergibt sich die Gelegenheit ganz bei uns zu sein. Also uns näher zu kommen. (Allerdings vermute ich, es wird NIE so sein wie mit Gunnar. Wir waren und SIND noch immer „eins“!) Ich mag mir auch große Mühe geben, dass das eins Sein mit Sasha gelingt. Denn schließlich beabsichtige ich (wie lang?) bei Sasha zu bleiben. Es wäre in der Tat besonders erfreulich (wertvoll, gefällig), Ähnliches MIT IHM fühlen zu können (wie mit Gunnar), wenn wir zusammen sind. Das Leben MIT Sasha ist nicht das Schlechteste und ER ist in der Tat ein ganz lieber Mensch. Oder kann es zumindest sein, was  sicherlich daran liegen mag, dass er mich liebt. Aber das schrieb ich bereits.

Wir reden viel, schauen uns Videos an, da es auch ihm nun nicht mehr wie Joggen ist. Politik ist selbstverständlich nach wie vor ein Thema und hier sind wir in vielen Dingen bekanntlich eben NICHT der gleichen Meinung. Jedoch unsere Gespräche bleiben ruhig, sachlich, eher gediegen. Wir beide sind nicht daran interessiert uns zu streiten. Das ist gut. So entsteht ein offenherziger Dialog zwischen uns, welcher zahlreiche Themen behandelt, während wir beieinander sitzen. Ich finde es überaus angenehm SO (!) mit Sasha zu sein.

Ab und an telefoniert er und heute hatte er einen kurzen Geschäftstermin. Es dauerte allerdings nicht allzu lange. Ohnehin schwächelt auch er noch ein wenig. Hat sich allerdings mit Vielerlei (Chemischen) mediziniert, sodass es scheint, als sei er völlig okay. Derlei nehme ich NUR ein, wenn es absolut nötig wird.

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Sasha scheint mir nun Gerechtigkeit zu demonstrieren, bezüglich der Angestellten. (Sein „Liebling“?) Sharon kam den einen Tag zwei Stunden später und er drohte ihr Konsequenzen an. Das würde vom Lohn abgezogen werden, sagte er, während er vor ihr stand und ich daneben. Nun, am Tag darauf kam sie früher zu uns und Sasha meinte: „Okay. Das lasse ich gelten,…als Ausgleich für gestern.“ – Nur so nebenher erwähnt……..von mir.

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Heute nun ereignete sich etwas Ungeheuerliches, jedoch ebenso etwas Wunderbares. Ich konnte endlich mit Gunnar sprechen!
Erstaunlicher Weise rief er mich an. Hatte wohl doch meine neue Nummer. Also von DEM iPhone, welches mir Sasha schenkte. Gunnar bestätigte mir seinen telepathisch gesendeten Worte, welche ich nicht wirklich hatte für wahrnehmen wollen.
Der Anlass des Anrufs war allerdings weniger erfreulich. Sasha hatte ihn für mich entgegengenommen. Wir lagen noch nebeneinander im Bett. Waren eben gerade aufgewacht.
„Hallo.“, hörte ich ihn sagen und dann wurde sein Gesicht sehr ernst, jedoch sagte er nichts, stellte indes laut auf Gunnars Anweisung hin, damit auch ich alles hören konnte.
„Rea, bist du da?“
Ich antwortete selbstverständlich mit: „Ja! Gunnar?! Schön von dir zu hören!“
„Ist es eigentlich für deinen neuen Mann üblich, dass er den Alten mit einer Waffe bedrohen lässt, um die Unterschrift für die Scheidungspapiere zu bekommen?“
„W-A-S??“
„Ja, du hörst ganz richtig. Er hat mich offensichtlich von einer Detektei suchen lassen und nun sind ein paar seiner Handlanger hier aufgetaucht, um mich recht unfreundlich aufzufordern, meine Unterschrift zu leisten. Und das im Beisein der Frauen und Kinder.“
Der letzte Satz schwächte die ersten in meiner Gefühlswelt, meinem Verständnis und Mitgefühl für Gunnar etwas ab. „Rea! Hast du mich verstanden?“
„Ja. Bist du verletzt?“, fragte ich trotz alledem äußerst besorgt.
„Nein. Weil ich unterschrieb, als man mir Prügel androhte.“
„Wie bitte?“ Ich sah nun Sasha fragend und vorwurfsvoll an.
„Man hat meine Anordnung offenbar etwas zu frenetisch umgesetzt. Tut mir Leid.“, redete er sich heraus und ich wusste, der letzte Satz von Sasha war geheuchelt. Ich sah in anklagend an und er machte eine bedauernde Geste. „Nun scheint wohl alles überstanden.“ Ein kurzes Lächeln husche über Sashas Gesicht. Der Grund dafür war klar. ER hatte erreicht, was er wollte.
„Ja. Du kannst sie nun endlich heiraten. DAS, was du schon immer wolltest.“
Ich wusste nicht wirklich, was ich sagen sollte. Sasha lächelte natürlich zufrieden.
Die Männer wechselten noch ein paar gereizte Sätze und dann bat ich Sasha mit Gunnar allein sprechen zu können. Er gestattete es mir und ging nach draußen ins Bad.
Nun folgten für mich hörbare, wörtliche Bestätigungen für all meine Visionen, für all die telepathischen Übermittlungen von Gunnar. Er erklärte mir ebenso in Kürze, wozu er das Geld verwendet hatte und noch immer verwendet.
„Ich habe ein Haus auf Gotland angemietet. Ganz in der Nähe, wo mein Vater und meine Tante wohnen.“, sagte er auf meine Frage hin, wo er eigentlich sei. „Gunai ist mit meinem Sohn noch immer bei mir. Allerdings wird sie in einiger Zeit zurückgehen zu ihrem Stamm nach Nordkaliforniern und ich werde sie selbstverständlich finanziell unterstützen.“
„Wieso bleibt sie nicht bei dir?“, fragte ich ihn und eine kleine Pause entstand, in welche ich mir bereits denken konnte warum.
„Es ist wegen der anderen Frauen.“, gab Gunnar kleinlaut zu, wie ich es mir kurz zuvor dachte. „Sie würde auch gern die Einzige sein. Aber da ist noch Malika. Sie kann und will nicht zurück nach China. Auch ich würde es nicht wollen meines Sohnes wegen. Ich habe eine Detektei beauftragt, die ihre Mutter und ihre beiden Schwestern finden soll. Ich will sie weg holen aus diesem Land. Die Frauen hier alle zusammenbringen. Bei Ailin (Zai) liegt der Fall anders. Ihre Mutter wurde bereits gefunden und nach Nepal gebracht. Ich schickte Geld dorthin, damit sie ein Haus kaufen kann für sich und ihre Tochter, die nun auf dem Weg zu ihr ist.“
Um ehrlich zu sein, konnte ich das alles kaum glauben. Gunnar (ein ehrlicher!) Wohltäter? Dennoch entsprach es seinem Charakter, seinen Frauen etwas Gutes tun zu wollen. Also den Frauen, welche er mag (liebt? …und mit denen er gleichwohl intim verkehrt) und denen er sich verpflichtet fühlt.
„Was ist mit Waris und Margot?“, fragte ich ihn. „Und mit Kate, Evan West und Amanda Sjövall? Sind diese Frauen noch immer bei dir?“
„Kate? Ja, sie war noch einige Tage bei mir. Wir haben noch einmal richtig miteinander gefi…, na ja, du weiß schon, was ich meine. Sie entschloss sich allerdings zurück nach Louisiana zu fliegen. Also nach Hause zu gehen, um dort ganz neu anzufangen.“….wie es die Art der Amerikaner nun einmal so ist. Als könnten sie ihr ICH durch einen Umzug dazu bewegen, an dem Ort zu bleiben, welchen sie verlassen wollen. Dabei vergessen sie, dass es immer ihre Vergangenheit bleiben wird, gleich, wo sie sich auch zukünftig hinbegeben. Niemand kann vor sich selber fliehen! „Ich habe ihr Ticket bezahlt und ein wenig Starthilfe mitgegeben.“ Wie nett von ihm. Hat er seine Hure am Ende noch bezahlt?
„Waris habe ich eine kleine Wohnung in Stockholm angemietet. Sie wird dort neu beginnen und ich unterstütze sie wo ich kann.“ Natürlich gleichwohl mit seinen Besuchen, dachte ich so.
„Margot ist in ihr Stockholmer Apartment zurückgekehrt und sieht nun der Geburt entgegen. Es wird sicher bald soweit sein UND ich möchte bei ihr sein, wenn mein Kind geboren wird.“ Ja. Natürlich. DAS dachte ich mir bereits. (An dieser Stelle hätte ich am liebsten wütend werden wollen. Brachte jedoch ehrliches Verständnis für Gunnar auf.
„Und nach WEN fragtest du noch mal?“
„Evan West und Amanda Sjövall.“
„Die beiden kenne ich nicht. Tut mir leid. Was ist mit ihnen. Wieso fragst du danach?“
„Sie waren im Zentrum angestellt. Vielleicht erinnerst du dich.“
„Nein. Eigentlich nicht. Vielleicht würde ich sie erkennen, wenn ich sie sehen könnte. Keine Ahnung. Und WIE bringst du das jetzt mit mir in Verbiindung?“
„Sie sind beide am gleichen Tag verschwunden, wie du und deine Frauen.“
„Ach was. Hmm…Da weiß ich nichts darüber. Wirklich.“
„Okay.“ Nun wusste ich zumindest wo Gunnars derzeitiger Aufenthaltsort war und wie er das Geld verwendet-e.
„Willst du auf Gotland bleiben? Warum gehst du nicht zurück ins Zentrum?“
„Das werde ich aller Wahrscheinlichkeit nach auch tun. Die Miete fürs Haus kann ich mir schenken. Jetzt wisst ihr ja alle wo ich bin und was ich tue, dank deines neuen Mannes.“ Gunnars Ton wurde zynischer und ich bemerkte, wie weh es ihm tat zu wissen, dass wir nun – per Gesetz und auch physisch – nicht mehr verbunden sind. Jedoch noch immer seelisch. Wir gehören zusammen. DAS steht für mich nach wie vor außer Frage und geleichermaßen, dass wir uns - wann auch immer – nicht nur wieder sehen, sondern ebenso wieder zusammen leben  werden. Gunnar könnte und werde ich niemals vergessen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Dennoch werde ich JETZT nicht zu ihm zurückkehren und bei Sasha bleiben. Ich möchte nicht wieder eine von vielen Frauen sein. Und genau DAS sagte ich meinen…nun Ex-Ehemann. Dass er, seiner Neigungen und Gelüste wegen Schuld sei an dem Ganzen! Er sah es sogar geständig ein……
„Ich weiß. Es tut mir so leid!“ Nun folgten Liebesschwüre und Versprechungen, die eine gemeinsame Zukunft betrafen. „Es wird schon werden,…irgendwann. Ich rufe dich an, wenn du magst.“
„Ja natürlich.“
„Und dein neuer Mann?“
„Vermutlich sieht er es nicht gern. Jedoch wird mich nichts davon abhalten mit dir zu reden, wenn ich es wirklich will.“
Gunnar lachte. „Ja. DAS ist mein Mädchen, meine Frau. Meine Liebste!“