Sonntag, 30. Juli 2017

Hochgefühl und Ernüchterung



Als ersten begegnete ich Adam, als ich das Haus seines Onkels betat, wo wir bisher stets untergebracht waren. Er begrüßte mich mit einem breiten Grinsen. Nahm mich in die Arme und drückte mich an sich. Durch den Lärm der lautstark ausgesprochenen Begrüßung, kam Alexa als nächste herbei. Auch sie umarmte mich. Jedoch ein wenig kühl-er. Ein Küsschen rechts und eines links. Smile usw…. Und dann kam Gunnar. Schnelle Schritte brachten mich ihm näher. Unser Wiedersehen war in der Tat euphorisch. Er hob mich hoch und tat einen Schrei der Erleichterung. „Endlich!“, rief er aus. „Ich dachte, ich müsste dich holen.“
Gleich, etwas später, der rasche Sex. Gunnar konnte es nicht erwarten. Ich wollte es ebenso sehr wie er. Küssend, schmusend, drängte er mich ins Zimmer, wo er bisher mit Alexa schlief. Er zog mir die Kleidung nur zur Hälfte herunter, drang rasch in mich ein und kam kurz danach. Es hatte nicht allzu lange gedauert und……..wir waren wieder bei den anderen.
Gunnar erzählte mir von der Jagd, und kaum, dass ich hier angekommen war und wir miteinander geschlafen hatten, war er bereits wieder verschwunden. Er ging mit Alexa und seinem Kind ein Stück spazieren. Sie hatte es ihm abgerungen.
„Du hast es versprochen.“, sagte Alexa zu meinem Mann.
ER schob den Wagen. Zuvor hatten sie mir das Baby aufgedrängt, es zu halten. Ich wollte es nicht. Gab jedoch dann für einige Minuten nach und nahm es in den Arm. (Derartiges ist mir genau genommen zuwider. Ich mag keine Kinder.)
Als die beiden zurückgekommen waren, kredenzte Adams Tante Agnes Kaffee und Kuchen. Gunnar flirtete dann heftig mit mir. Sprach Anspielungen aus, die darauf schließen ließen, dass er noch einmal gedacht, mit mir ins Schlafzimmer zu gehen. Und er tat. Ausgiebiger als zuvor. Es war wild und recht heftig. Ich hatte nichts dagegen. ENDLICH war wieder mein Ehe-Mann in mir!
Jedoch kurze Zeit später die Ernüchterung. Zwar hatten man die Betten neu bezogen, jedoch ist nicht noch ein separates Zimmer frei. Aus diesem Grund schlafen Gunnar, Alexa, das Baby und ich in einem Raum. Das Kind im Bettchen und wir drei in einem Bett. Genau DAS hatte ich befürchtet. Ich sagte nichts dazu, als mich Gunnar fragte, ob das in Ordnung sei. Ich ärgerte mich nur (dass ich überhaupt hier her gekommen war). Ich hätte es wissen müssen, das mir derartiges wiederfuhr und es wird nicht das letzte Mal bleiben. In New Orleans gibt es Zimmer genug. Jedoch bei Mary und Rodney, in South Dakota, eben nicht. Dort wird mich dieselbe Misere ereilen wie hier.
Am Abend wurde im Freien gegrillt.
Oh! Ich vergaß zu erwähnen, Adams Freundin Diane ist derzeit nicht zugegen. Wie angenehm.

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Sasha hatte mich noch einmal angerufen und sich über meinen raschen Abgang beklagt. Seitdem blockiere ich alle Anrufe. Gleich welchen. Es ist mir nicht nach reden. Wir redeten genug.
Von Derek hörte ich nichts mehr. Er dachte (hoffentlich!) so wie so, dass ich bei Gunnar war und bin. Er muss von meiner Zeit mit Sasha nichts wissen.
Nur Kevin rief mich noch kurz an, um zu erfahren, wie es mir ging.
„Man munkelt allerhand.“, blieb er kryptisch und ich beließ es dabei. Führte nicht weiter aus. Das musste auch er nicht alles wissen. Wozu? Gleichwohl ihn geht das nichts an.

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Nun, die erste Nacht zu dritt ist überstanden. Als wir zu Bett gegangen waren, bestand Alexa auf Fellatio mit meinem Mann. Gunnar schien es nicht unbedingt zu wollen. Sie ließ jedoch nicht von ihm ab und er ließ es sich schlussendlich ohne weiteres Murren gefallen. Gab sich dem hin. Ich drehte ihnen die Rücken zu. Später jedoch kuschelte ich mich an die linke Seite meines Mannes und schlief ein. Die Hochstimmung unseres Wiedersehens glitt bereits wieder in die triste Melancholie der unterschwelligen Zornigkeit. So wie ich mich eben immer fühle, wenn die Mätresse meines Mannes bei uns ist. Andererseits gedenke ich mir gleichwohl die kommenden Tage und Wochen mit Gunnar auf reisen nicht von ihrer Gegenwart verderben zu lassen, NUR, WEIL SIE, samt Balg, nun einmal bei uns ist. Ich blende sie aus meinem Sichtfeld aus, so gut es eben geht. Bleibe jedoch vordergründig freundlich.

Heute Morgen ließ man mich schlafen bis zehn. Ich war so erschöpft gewesen vom Tag zuvor. Gunnar und die anderen gingen, aufgrund der ansteigenden Temperaturen, dann zum Baden im See. Heute werden über dreißig Grad erwartet.
Es ist hier ähnlich wie bei uns in Schweden. Der See ist gleich vor der Tür.
MIR drückte man das Baby in den Arm. Ich solle auf klein Ragnar achten.
„Ich mag diesen Geruch der Babys nicht.“, ließ ich verlauten.
Agnes lachte. „Du bist doch eine Frau.“
„Und wenn schon.“, gab ich verstimmt zurück. Sie lachte.

Und dann…..kam es zu einem Vorfall, welcher mich beinahe verriet.
Gunnar küsste mich und ich…..dachte für einen kurzen Augenblick überaus heftig an Sasha. In Erinnerung an dessen Küsse, so zu sagen. Hatte so deutlich sein Gesicht vor meinen Augen, als wäre er in diesem Augenblick hier.
Gunnar wich zurück. Kniff die Augen zusammen. Fixierte mich. „Was war DAS denn?“ Er hatte in meinen Gedanken Sasha Bild gesehen.
„Oh! Tut mir leid.“, entschuldigte ich mich. „Sei nicht böse deshalb. Ich…wollte nicht……es geschah einfach…“, stotterte ich ihn an.
„Ich glaube wir müssen reden.“, sagte er dann. „Du hast dich doch nicht etwa in diesen Juden verliebt?“
Ich schnaufte. Was Gunnar ein „OH“ abrang. „Vielleicht ein kleines Bisschen.“, sagte ich dann.
Gunnar blieb sachlich. „Ja. Er ist tatsächlich kein hässlicher Mann. Groß und überhaupt mir in der Statur ähnlich. Ich verstehe dich schon. Und ich muss nicht fragen, es scheint mir eher eine Tatsache zu sein, dass du die letzten Tagen mit ihm zusammen warst.“
„Ja. Das mag gut sein.“, redete ich mich heraus und spielte herab was möglich war. Verriet jedoch nichts Wirkliches. „Und ja, da ist etwas an Gefühlen für ihn gewesen. Jedoch schwenkte ich im letzten Augenblick um, was nicht gelogen war. Der Kopf und die immens große Liebe zu dir haben gesiegt.“
Gunnar atmete sichtlich auf. „Pfffffff……Da bin ich aber erleichtert. Ich dachte es mir schon.“
WO ich mit Sasha war und WIE übel es für ihn tatsächlich ausgesehen hat, dass es auf der Kippe stand, ich bereits drauf und dran war, ihn zu verlassen, um bei Sasha zu bleiben, DAS sagte ich ihm nicht. Ich ließ diese Thematik so rasch wie möglich fallen, dass ich mich nicht noch mehr verriet. Gunnar musste das alles nicht wissen. Was zählt, ist nur, dass ich JETZT bei ihm bin.