Diese absolute Vertrautheit, dieses Eins-Sein, fühle ich ausschließlich
mit Gunnar. Mit niemand anderem. Zumindest nicht in dieser Form.
Ich bin so derart glücklich darüber, dass mein Ehemann
wieder bei mir ist, dass ich am allerliebsten fortwährend seine Berührung
spüren möchte. Ein Streicheln, ein Kuss, eine Umarmung. Ahhhh…….ich bin
liebestrunken! Und DAS nach über fünf Jahren mit ihm. Ich denke, dass ER es
ähnlich empfindet, trotz Alexa. Andere Frauen bedeuteten ihm ohnehin kaum
etwas. Er fühlte sich allenfalls für sie verantwortlich, wenn er mit ihnen
schlief.
Gunnar half mir gestern zum aller ersten Mal bei Anziehen
dieser vermaledeiten Strümpfe, dieser Monstrosität, die so eng und unbequem
sind. Jedoch tatsächlich etwas bewirken, wie es scheint. In jedem Fall,
schmerzen mir die Beine nicht mehr so arg wie vorher. Trotz alledem habe ich
mich, gleichwohl in Rücksprache mit Gunnar, dazu entschlossen, sie nur
stundenweise, oder zumindest NICHT den gesamten Tag anzuziehen. (Ich hasse es!)
Aber egal……
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Im Augenblick ist es, wegen meiner kränklichen Venen-Beschwerden,
für mich mühsam Kevin gegenüber zutreten.
Selbstredend vermag ich IHM nun in der Tat keinerlei
Vorwurf zu machen und es war MEINE Entscheidung ganz allein. Dennoch beschleicht
mich nun ab und an das bedauernde Gefühl, dass ich dieses Ritual besser nicht
hätte zelebrieren sollen. Es war mir nicht wirklich klar gewesen, welches Opfer
das für mich bedeutet. Jedoch Kevin zu helfen war ebenfalls meine innigste
Intension. Daher hatte ich gleichwohl nicht wirklich lang und vor allem nicht
gut darüber nachgedacht. Hatte schlicht und einfach getan, aus dem Verlangen
heraus, Kevin wieder irgendwann Gehen zu sehen. Was konnte denn daran falsch
sein?
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Aufgrund von Alexas verstauchtem Bein und der Anwesenheit ihrer Eltern, besteht Gunnar nun etwas vehementer darauf, dass die Trennung zwischen mir und Alexa, vor allem was ihn betrifft, gelockert, bis aufgehoben wird. (Die große, glückliche Familie eben! Die er sich immer so wünscht.)
„Es ist doch nicht auf Dauer.“, sagte Gunnar mit fast
flehendem Blick zu mir, weil er möchte, dass ich diesen Zustand, ohne weitere
Diskussionen, toleriere. „Nur, solange sie nicht gut laufen kann und Gina und
Phil hier sind.“
Und da auch ICH so derart überglücklich bin, dass Gunnar
endlich wieder bei mir ist, bin ich doch vorübergehend geneigt, es zu
akzeptieren. Gunnars Vorschlag/Bedingungen anzunehmen. Jedoch NUR
vorübergehend!
Was allerdings nichts anderes bedeutet, als dass Alexa,
ihr Eltern und klein Ragnar zumeist bei mir im Hause sein werden.
Nun, womöglich kann ich in dieser Zeit ein paar Stunden zu
Derek gehen. (Und vielleicht auch zu Sasha? Obwohl ich, genau genommen, nur
geringes Verlangen nach ihm verspüre.)
Andererseits,….bin ich so derart liebestrunken, dass ich
Gunnar nichts abzuschlagen vermag und, gleich wie, lieber bei ihm sein mag.
Also,….worüber noch nachdenken?
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Alexa war richtig nett zu mir. Freundlich sogar. Lachte
mit mir, heiterte mich auf und saß mit mir zusammen. Infolgedessen kam auch ich
nicht umhin ihr ein wenig Mut zuzusprechen und gute Besserung für ihr Fußgelenk
zu wünschen.
Alles in allem munterten wir uns, zur großen Freude
Gunnars, gegenseitig auf. Er sah immer wieder zu uns hin, oder von einer zur
anderen und lächelte dabei zufrieden. Ja. In der Tat. DAS konnte er auch. Ich
gab mir alle Mühe (nicht ärgerlich zu werden). Wir sahen uns Filme und you tube
Videos übers Fernsehen an. Zuweilen stieg ich auf mein Laufband und ging ein
paar Meter darauf. Wir sahen uns Übungen an, die für meine Beine waren und ich
druckte sie aus. Wir amüsierten uns dabei, wie ich versuchte diese auszuprobieren. Usw…usf….
Am Abend war ich dann mit Gunnar endlich allein. Ich hatte
gesundheitliche Probleme, die offenbar auf diese vermaledeiten Stümpfe, die
anscheinend viel zu eng sind, zurückzuführen waren. Der Blutdruck war enorm
gestiegen. Das Blut rauschte mir im Kopf. Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen
hatten eingesetzt und meine Brust schien zu bersten, so pumpte das Herz. Ich rang nach Luft.
Gunnar half mir beim Ausziehen dieser Strümpfe und meinte,
ich soll sie vorerst lieber nicht noch einmal anziehen.
„Wir fahren morgen nach Stockholm zum Arzt und gehen
gleich noch zum orthopädischen Meister, um zu schauen, was es sonst noch für
Möglichkeiten gibt.“, sagte er mit besorgtem Blick. Späterzu ging es mir dann wieder
besser. Was für ein Glück!
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Nun, die vergangene Nacht schlief ich ungewöhnlich gut. Angeschmiegt
an meinen Mann, den ich über alles liebe.
Am Morgen dann der Sex, zwei Mal gleich, alldieweil es am
Abend sehr spät geworden war.
Vor allem die Mahlzeiten verschieben sich immer weiter nach
hinten im Tag, wenn man des Morgens sehr spät aufgestanden ist. Aber egal.
Nach unserem Frühstück um halb elf, kam Alexa mit dem Baby
und ihre Eltern zu uns. Zu dieser Zeit versuchte ich gerade erneut meine
Übungen für die Beine zu absolvieren. Zu den anderen, welche ich für gewöhnlich
am Morgen zelebriere, kam ich bis zu diesem Zeitpunkt bedauerlicher Weise
nicht. A-b-e-r…….zum Kneipen. Das bedeutet kalte Güsse, wo sich mein ganzer
Körper zusammenzog und kontaktierte. Nur gut, dass der Herz- Tee wirkt.
Zwinker. Mit hochdosiertem Weißdorn, so wie es mir meine Naturtherapeutin riet,
beginne ich nächste Woche.
Oh
Göttin! Man könnte denken, ich sei eine alte Frau von über fünfzig,
wenn man das alles so liest. Ich weiß nicht, was ich je verbrach, dass es mich
so derart hart betrifft in diesem Leben, was die Gesundheit angeht. (Nun, wir
werden sehen, WIE LANGE ich es durchhalte/schaffe….)
Nach dem Mittag ging Gunnar dann zu Alexa und ihren Eltern.
Selbstredend gleichwohl zu seinem Sohn. Und ICH rief Derek an. Erreichte ihn
jedoch nicht und als ich die Tür seiner Hütte öffnete, sah ich Giselle, die
Derek am Tisch gegenüber saß. Sie schienen sich zu unterhalten.
„Oh! Komm doch rein.“, sagte Derek beflissen zu mir und
war rasch aufgestanden. Eilte zu mir hin.
„Nein, nein.“, wehrte ich ab. „Ich möchte nicht stören.
Derek versuchte mich noch zurückzuhalten. Jedoch gelang es
ihm nicht. Ich dachte, ich lasse die beiden am besten allein/weiter reden und
lenkte meine Schritte zur Hütte von Sasha.
Dieser Mann ist noch liebestrunkener nach mir, als ich
nach Gunnar. Göttin noch eins! DAS hatte ich nicht erwartet!
Sasha war allein in seinem Haus. Hat seinen freien Tag. Saß
auf der Couch und las ein Buch. Im Hintergrund, ganz leis‘, war meditative
Musik zu hören.
Ich hatte geklopft und war schlicht und einfach
eingetreten. Hatte genau genommen erwartet, dass er eben NICHT alleine war.
Irrte mich jedoch zu meiner großen Freude, was belohnt werden musste und wir
kamen auch gleich dazu. Denn Sasha war überliebestrunken. Lies seine Hände (und
Lippen) nicht von mir. Und nur durch die Berührungen meiner Haut und ein paar
innige Küsse, stieg sein Penis sichtbar in der Hose auf. Ich spürte ihn
deutlich groß und hart. Was letztendlich dazu führte, wohin es führen musste.
Ich schlief so ganz spontan mit ihm auf der Couch.
Er wollte das ich blieb. Aber Derek rief mich an und
entschuldigte sich bei mir.
„Tut mir leid, das mit Giselle. Wir haben nur geredet.“,
und ich glaubte es ihm sogar. Verabredete mich mit ihm im Restaurant, zum Kaffeetrinkern. Er brachte mich dann anschließend heim, wo ich nun auf Gunnar warte.
Was für ein Nachmittag! Ein Pendeln zwischen Gunnar, Derek
und Sasha. In dieser Reihenfolge sogar……liebe ich sie. Und dann käme Kevin.
Womöglich am Ende noch Jason. Für mein Alter, und vor allem für meine
Kränklichkeit-en, denke ich, scheint mir dies doch genug zu sein.