Montag, 10. Juli 2017

Der Anfang vom Ende vielleicht?




Erpressung liegt in der Luft. Das Ausboten der Ehefrau von der Konkubine….vermutlich. Denn, WESSEN Idee soll es sonst gewesen sein. Gunnars sicher nicht…..wirklich. Er scheint mir hier nur das ausführende Element zu sein.
Gunnar hat mir gewissermaßen ein Ultimatum gestellt und meinen Unmut über Alexa, sowie den Wunsch der Trennung zwischen uns beiden, was ihn betrifft, gegen mich gewendet. Mich in eine Ecke gedrängt, wo ich niemals zu sein gedachte. Und nun gleichwohl noch zeitbegrenzt. Umso mehr von eben Dieser vergeht, umso unentschlossener wirke ich und Alexa hat mehr und mehr Anlass zum Jubeln. Vielleicht war es auch der Einfall ihrer Eltern. Vielleicht sogar Johanns, Gunnars Vater. Alldieweil ER nun offenbar gedenkt, samt seiner neuer Frau Megan, alle seine Enkelkinder zu sehen und zusammenzubringen. Sowie Gunnar auch. Die große, glücklich Familie.
Aber ich greife den Ereignissen vor. Immer schön der Reihe nach.

---------------------------

Der Sonntag mit Sasha war fabelhaft. Voll von gegenseitigem Verlangen. Aber nicht jede Sekunde lang ließ ich mich dazu hinreißen, eben dieses zu stillen. Oder es ihn stillen zu lassen. 
„Dann habe ich den ganzen Tag Appetit nach dir.“, sagte Sasha augenzwinkernd zu mir, als ich in diesen intimeren Dingen gestern doch ein klein wenig zurückhaltend war. (Aber nur ein klein wenig! Den spontanen Sex auf der Couch ließ ich schon zu, wo er mich auf seinen Schoß hob und reiten ließ. Und ich wollte es ebenso.)
Er küsst mich, schleckt mich ab, wenn ich Obst oder Süßigkeiten aß. Ich hatte Schmetterlinge im Bauch……..(obwohl ich wusste/weiß, dass es streng genommen nicht sein darf,……..mit dem Feind zu paktieren. Da ist es wieder, dieses zweischneidige Schwert, wo ich nicht fühlen darf!)

Mitten in der Nacht, es muss so gegen zwei gewesen sein, hatte mich Gunnar gestern noch angerufen. Gefragt, ob alles in Ordnung und wer bei mir sei. Er wusste genau, dass ich NICHT allein sein kann. Und er hatte offenbar vermutet, dass es Sasha war.
„Gib ihn mir.“, forderte er mich auf und ich tat.
An Gestik, Mimik und Stimme erkannte ich leicht, dass die beiden sich nicht mögen. Es ist anders als mit Derek.
Alles in allem war das Gespräch sehr kurz. Denn ich war gerade dabei zu Bett zu gehen und müde.
Aus heutiger Sicht überlege ich, ob Gunnar mir nicht bereits heute Nacht seinen (?) Vorschlag hatte unterbreiten/offenbaren wollen. Er hatte herum gedruckst und mir schlussendlich gesagt, dass sie noch einen Tag bleiben und aufgelegt.
Ich hatte gewusst, dass er nicht gleich am Montag zurückkommen würde. Und zu Sasha hin, hatte ich noch eine Ahnung ausgesprochen: „Die brüten etwas aus. Da ist ein Plan am Entstehen.“ Und ich hatte Recht damit!
Aber egal. Weiter.

Während des Frühstücks heute Morgen, sah ich immer wieder zu DEM Tisch hin, wo sonst immer Derek mit seiner Mutter (und wer weiß wem – Giselle, Rochelle, Laurianne, Peaches, oder Jasmin) sitzt. Ich dachte daran Ryan anzurufen, um nach Derek zu fragen. Ob er heute Morgen pünktlich seine Arbeit angetreten hat.  Aber es war nicht Ryan, sondern Derek, der am anderen Ende war. Oha!
Ein doch recht klärendes Gespräch entwickelte sich. Jedoch konnte ich nicht wirklich gut reden, alldieweil Sasha neben mir saß und Derek stellte beständig Fragen über ihn. In seiner Stimme schwang deutlich die Eifersucht mit und auch Zorn darüber, dass ich nicht mit IHM, sondern mit Sasha zusammen bin, wenn Gunnar nun im Augenblick nicht im Zentrum war. Es war immer SEIN Part gewesen. Seit gut zwei Jahren schon. Und nun(?)….übernahm ein anderer seine Stelle. Nur, um ganz ehrlich zu sein, schoss er sich doch selbst dorthin. Ich hatte ihn so weit nach oben gehoben. Er selbst ging die Stufen wieder nach unten. Vermutlich und unverständlicher Weise auch auf Anraten seiner Eltern, die gleichermaßen eben NICHT zu wissen scheinen, was sie wollen, oder ihrem Sohn zugedenken sollen. Es ist wirklich schade um Derek. Und dann noch die Offenbarung der Play-boy-Nummer, was ein kurzzeitiges Ende eingeläutet hatte. Nur, andererseits kann ich bisher nicht wirklich OHNE ihn. Ich mag ihn wirklich sehr.
„Liebst du ihn?“, fragte Derek gerade heraus und meinte Sasha.
„Ich weiß es nicht.“, antwortete ich ihm kurz.
„Es ist eine einfache Frage. Ja oder nein?“
„Dann doch besser ein NJEIN. Derek, du hast irgendwie deine Chance verpasst.“, sagte ich offen und ehrlich zu ihm. „Es tut mir so leid!“
„Das höre ich heute bereits zum zweiten Mal.“, erwiderte er niedergeschlagen.
Aber so sehr ich ihn auch mag,….liebe, er passt-e nie wirklich zu mir. Seine Welt ist nicht die Meine.

Sasha begleitete mich noch zum Büro. Er hat frei genommen, solange Gunnar nicht im Zentrum ist und ich genehmigte es ihm selbstverständlich.
Es gab so viel zu erledigen, gerade heute, am Wochenbeginn. Gunnar fehlt auch an dieser Stelle. Ich hatte ein Briefing einberufen und bin nun allein am Handeln.

Kevin löcherte mich, nachdem wir das Briefing beendet hatten und allein in meinem Büro zusammen saßen. Er ist auf Sasha eifersüchtig. Schimpfte mich eine Verräterin. Und beim Mittatgastisch, als seine Janina für einen Moment draußen war, malte er sich unsere Zukunft aus.
„Das ist verwerflich Janina gegenüber.“, sagte ich zu ihm.
Kevin senkte den Kopf und kratzte sich verlegen. „Ich weiß, erwiderte er ernst. „Aber WENN es doch mit uns etwas werden würde? Ich bin doch bald wieder fit. Kann mittlerweile bereits ALLE Zehen bewegen. Rechts UND links. Und ganz leicht den Fuß im Gelenk. Es kann nicht mehr allzu lange dauern, bis ich wieder gehen kann.“ Er sah mich an mit einem flehenden und hoffnungsvollem Blick, welcher mich zum Ausharren auffordern sollte. „Und vielleicht….“, nun schmunzelte er ein wenig, grinste verschmitzt, „bin ich auch bald wieder in der Lage mein drittes Bein zu bewegen.“
Allerdings war ich nicht wirklich zum Scherzen aufgelegt. Gleichwohl nicht zum Phantasieren WAS WÄRE WENN. Denn nun  komme ich zum Ausgangspunkt zurück und schließe somit den Kreis. Denn ich dachte verzweifelt darüber nach, WIE ich mich denn nun entscheiden soll! Denn Gunnar hatte mir ein Ultimatum gestellt.

-----------------------

Gerade, als ich mitten im Briefing war, hatte mich Gunnar heute Morgen angerufen. Ich hatte sogleich abgewehrt und ihn auf später vertröstet. Und nun zu seinem Angebot, welches er mir offerierte.
Gunnar wusste nicht wie er beginnen sollte. Stotterte herum und ich verstand nicht, was er wollte. Hatte ihn dann sogar auf laut gestellt, sodass Kevin und auch Janina, die Kevin hier im Büro besuchte, mithören konnten. Allerdings dachte ich mir nicht weiter dabei. Und schon ganz und gar nicht, dass er mich, absichtsloser Weise, vor den beiden kompromittierte.
„Ich glaube mich zu erinnern, dass du nicht damit einverstanden warst, zusammen mit Alexa auf unsere große Reise zu gehen. Ich habe nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich JETZT eine kürzere Reise zu denselben Orten mit Alexa machen könnte. Wenn du schon nicht möchtest, dass sie uns auf der alljährlichen Reise begleitet.“, fügte er immer wieder an und es klang in meinen Ohren wie ein Vorwurf und gleichzeitig eine Rechtfertigung für sein jetziges Tun. Und genau genommen hatte es mir die Sprache verschlagen. Ich hörte einfach nur zu. Ließ Gunnar weiter reden. „Mein Vater würde uns auch begleiten. Er möchte so gern ALLE seine Enkel zusammen sehen.“
Und was war mit Alexas Eltern? Würden sie ebenso mit auf diese Reise gehen? Jedoch vermochte ich genau genommen überhaupt nichts zu fragen. Ich rang nach Luft.
„Megan würde ebenso mit uns kommen.“
Würde? Hier gab es doch noch ein A-B-E-R!
„Ich meine, ich würde mich freuen mit der Familie zu reisen. Vor allem mit meinem Vater.“, sprach Gunnar weiter.
Ha, ha! Sehr witzig! Dache ich so. SEINE FAMILIE scheint mir jetzt mehr und mehr Alexa und ihr Balg zu sein. SIE ist schließlich bereit sich einzufügen, so wie Gunnar es gerne sieht von (s)einer Frau. Nun übernimmt die Konkubine den Platz der Ehefrau an Gunnars Seite. Sie hat ihm schließlich einen Balg geboren. Und ich? Eben nicht. Ich bin ja nur seine (begüterte, kränkliche) Ehefrau, die man beiseiteschieben und abservieren kann.
„Ich möchte, dass DU das entscheidest Rea! Wenn du zusagst, dass Alexa mit Ragnar uns auf der großen Reise begleiten dürfen, komme wir Morgen zurück und reisen dann geneinsam später. Sprichst du dich allerdings weiterhin dagegen aus, würden wir gleich alle von hieraus reisen und ich, wir“, berichtigte er sich, „ kommen dann in etwa vier Wochen wieder zurück.“
Oho! Nun darf ich gleichwohl zwischen Pest und Cholera wählen. Wie nett! Mein Atem ging kurz. Ich wollte etwas erwidern, konnte jedoch NOCHT nicht. Im Grunde schockierte mich das Ganze und die beiden, Kevin und Janina sahen mir das an. Kevin machte ein besorgtes Gesicht. Schüttelte mit dem Kopf. Janina jedoch blieb fast regungslos. Hörte zu, beobachtete mich und schien sogar noch ein wenig zu (grinsen) lächeln.
„Nun, offenbar ist die Entscheidung bereits gefallen! Sind die Flüge schon gebucht?“, presste ich die Worte heraus und hatte, so la, la, meine Stimme wieder gefunden.
„NEIN! Natürlich nicht! Deshalb rufe ich doch an. Du entscheidest, was wir alle tun.“
„Du kannst das nicht mir auf die Schultern legen! Für mich ist beides KEINE Option!“, rutschte es mir zornig heraus.
Ich hörte, wie Gunnar sich räusperte.
„Was hast du denn erwartet?“, fuhr ich ihn grimmig an und ich fand, das Recht war auf meiner Seite. „Wieso tust du das? Wieso tust du mir das an? Bist du verrückt geworden? Hat dir deine Mätresse in den letzten Tagen das Hirn verdreht? Willst du unsere Ehe beenden, oder was?“
„REA NEIN!“, verwehrte sich Gunnar nun gegen meinen Vorwurf. „Natürlich nicht. Ich liebe dich doch. Weißt du das nicht? Aber WAS soll ich denn tun, wenn du dich nicht mit Alexa verträgst.“ (Sie zum Teufel jagen! Dachte ich so!)
Ja. Genau DAS war der Punkt. Würde ich tatsächlich meine Zustimmung geben, dass Alexa und ihr Balg, Gunnar und mich auf unserer großen, alljährlichen Reise begleiten, wäre ich tagtäglich mit ihr konfrontiert und ich wäre die gesamte Zeit über übellaunig, was meiner Gesundheit im höchsten Maße unzuträglich wäre. Jedoch die zweite Option, welche Gunnar mir bietet, würde bedeuten, dass ich hier gute vier Wochen ohne ihn bin. Genauso beschissen wie ich finde!
Also, WAS TUN?
„Du erwartest doch nicht, dass ich mich noch im Augenblick entscheide?“, fragte ich ihn, obwohl genau DIES sicher ein Grund zum Jubeln für Alexa war. Sie hatte mich kalt erwischt! Wenn es denn ihre Idee war, was ich vermute. Ich war ratlos für den Augenblick. Bat um Bedenkzeit wie eine Bittstellerin. Erniedrigte mich!!!
Kevin sah es mir an. Janina wartete gespannt. Und ich wusste nicht, was ich tun sollte. Es war unmöglich für mich, sofort zu entscheiden!
„Nein. Natürlich nicht. Aber vielleicht wäre es möglich, dass ich es heute noch erfahre, damit wir wissen, wie es weiter geht.“
Was für eine Farce, das Ganze!!!! Ich kam mir überrumpelt und ausgetrickst vor!
„Ja, bis später.“, sagte ich nur noch in missmutigem Ton und legte auf, um mir Luft zu machen. Meiner Verzweiflung Ausdruck zu verleihen. Jedoch war das in Gegenwart Janinas ebenfalls nicht wirklich möglich. Es wäre sicherlich auch für SIE eine Genugtuung gewesen, mich leiden zu sehen, wo sie doch so eifersüchtig auf mich ist. Und die Bemerkung von ihr, dass mir das doch die Gelegenheit böte, bei meinem neuen Lover zu sein, bestätigte mich noch.
Kevin warf seiner Frau einen missbilligenden Blick zu und räusperte sich laut. Was wohl bedeuten sollte, das war jetzt aber nicht nett von dir.
In meiner Verwirrung rief ich Gunnar noch zweimal hintereinander an, um ihm jeweils eine Frage zu stellen. Und ich konnte mir gut vorstellen, dass dies für Alexa und anscheinend auch Janina, eine weitere Genugtuung war. Wieso tat ich das? Ich hätte allen Grund den Spieß umzudrehen und Gunnar zu sagen, wenn DU DAS durchziehst, ist es aus mit uns. Dann lasse ich mich scheiden. Punkt!
Nur WIE könnte ich das tun? Ich liebe Gunnar doch!!!!!!!!!
Es war schier zum Verzweifeln. Die Demütigung würde immer größer, umso länge ich für meine Entscheidung brauchte. Aber WOFÜR sollte ich mich bitteschön entscheiden? Beide Optionen sind inakzeptabel!
Aber womöglich hat Janina ja Recht. Denn genau DAS, war MEIN erster Gedanke. Sasha wäre sicherlich glücklich darüber, WENN…….Aber will ich das???
Im Grunde lässt mir Gunnar keine Wahl. Es gibt nur noch ein MIT oder OHNE ihn….offenbar.
Andererseits will ich ihn jedoch auch nicht verlieren! Ich liebe ihn!!! (Und vielleicht ist Alexa bald Geschichte, wenn der Zauber greift!) Möglicherweise wäre es vorteilhaft, geduldig zu sein. Aber selbst meine Geduld ist eine Niederlage!
Vielleicht vermag ich mich gleichwohl auf den Spruch zu berufen, wer am letzten lacht, lacht am besten. DENN, ICH intrigiere nicht. (Ich zaubere nur!)
Beim Lunch diskutierte ich das alles noch mit Kevin. Daher auch seine widerholte Offerte, als Janina kurz auf der Toilette war.
„Du willst doch nicht wirklich diese Liaison mit dem Juden ausleben?“, fragte er dann. Denn ich wusste, dass auch er auf Sasha eifersüchtig war und sich bereits mehrmals gegen ihn ausgesprochen hatte.
„Tja, WAS soll ich denn tun?“ Und dann fragte er nach Derek.
Ich winkte ein wenig herablassend ab. „Er schoss sich selbst ins Aus.“
„Dann halte aus und warte auf mich. Ich bin bald soweit. Dank DIR.“
Ich stutzte. Nun war ich aber doch verwundert. Dachte Kevin etwa, ich hätte, in dem Voodoo-Ritual, dieses Opfer für ihn gebracht, weil ich mir dringlichst wünschte mit IHM zusammen zu sein?
Ich MUSSTE etwas sagen, mein Erstaunen  übermalen und stotterte. Schließlich war Kevin noch immer (!) meine letzte Option. (Und ich wollte/musste ihn infolgedessen bei der Stange halten.)
Er lachte. Schien meine Perplexität offenbar als Zustimmung zu sehen. Gut. Ich war erleichtert.

---------------------------

Ich bin noch immer im Büro. Schreibe zum Abschluss des Tages hier meinen heutigen Post.
Sasha hat angerufen. Gedachte mich hier abzuholen. Ich wehrte ab. Wollte nicht, dass er mit Kevin zusammen traf. Denn wir hatten jetzt noch zusammen einen Kaffee getrunken.
„Ich komme bei dir vorbei, wenn ich fertig bin und dann gehen wir hinüber ins Haus, wenn du magst.“
„Okay.“
„Wie war dein Tag?“, fragte ich ihn noch?“
„Frei.“ Sasha lachte. „Und sportlich. Ich war Schwimmen und vorher im Fitnesscenter. Habe ein paar Gewichte gestemmt, damit du mich auch weiterhin attraktiv finden kannst.“ Und wieder ein Lachen von ihm. Sasha weiß schon, dass mir sein Körper gut gefällt.

Trotz alledem steht noch immer eine Antwort, meine Entscheidung aus. Soll ich dies gleichwohl mit Sasha diskutieren? Oder doch lieber mit mir selbst abstimmen?
Wir werden sehen……….