Erpressung liegt in der Luft. Das Ausboten der Ehefrau von
der Konkubine….vermutlich. Denn, WESSEN Idee soll es sonst gewesen sein.
Gunnars sicher nicht…..wirklich. Er scheint mir hier nur das ausführende
Element zu sein.
Gunnar hat mir gewissermaßen ein Ultimatum gestellt und
meinen Unmut über Alexa, sowie den Wunsch der Trennung zwischen uns beiden, was
ihn betrifft, gegen mich gewendet. Mich in eine Ecke gedrängt, wo ich niemals
zu sein gedachte. Und nun gleichwohl noch zeitbegrenzt. Umso mehr von eben
Dieser vergeht, umso unentschlossener wirke ich und Alexa hat mehr und mehr
Anlass zum Jubeln. Vielleicht war es auch der Einfall ihrer Eltern.
Vielleicht sogar Johanns, Gunnars Vater. Alldieweil ER nun offenbar gedenkt,
samt seiner neuer Frau Megan, alle seine Enkelkinder zu sehen und
zusammenzubringen. Sowie Gunnar auch. Die große, glücklich Familie.
Aber ich greife den Ereignissen vor. Immer schön der Reihe
nach.
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Der Sonntag mit Sasha war fabelhaft. Voll von gegenseitigem
Verlangen. Aber nicht jede Sekunde lang ließ ich mich dazu hinreißen, eben
dieses zu stillen. Oder es ihn stillen zu lassen.
„Dann habe ich den ganzen Tag Appetit nach dir.“, sagte
Sasha augenzwinkernd zu mir, als ich in diesen intimeren Dingen gestern doch ein
klein wenig zurückhaltend war. (Aber nur ein klein wenig! Den spontanen Sex auf
der Couch ließ ich schon zu, wo er mich auf seinen Schoß hob und reiten ließ.
Und ich wollte es ebenso.)
Er küsst mich, schleckt mich ab, wenn ich Obst oder
Süßigkeiten aß. Ich hatte Schmetterlinge im Bauch……..(obwohl ich wusste/weiß,
dass es streng genommen nicht sein darf,……..mit dem Feind zu paktieren. Da ist
es wieder, dieses zweischneidige Schwert, wo ich nicht fühlen darf!)
Mitten in der Nacht, es muss so gegen zwei gewesen sein,
hatte mich Gunnar gestern noch angerufen. Gefragt, ob alles in Ordnung und wer
bei mir sei. Er wusste genau, dass ich NICHT allein sein kann. Und er hatte
offenbar vermutet, dass es Sasha war.
„Gib ihn mir.“, forderte er mich auf und ich tat.
An Gestik, Mimik und Stimme erkannte ich leicht, dass die
beiden sich nicht mögen. Es ist anders als mit Derek.
Alles in allem war das Gespräch sehr kurz. Denn ich war
gerade dabei zu Bett zu gehen und müde.
Aus heutiger Sicht überlege ich, ob Gunnar mir nicht
bereits heute Nacht seinen (?) Vorschlag hatte unterbreiten/offenbaren wollen.
Er hatte herum gedruckst und mir schlussendlich gesagt, dass sie noch einen Tag
bleiben und aufgelegt.
Ich hatte gewusst, dass er nicht gleich am Montag
zurückkommen würde. Und zu Sasha hin, hatte ich noch eine Ahnung ausgesprochen:
„Die brüten etwas aus. Da ist ein Plan am Entstehen.“ Und ich hatte Recht
damit!
Aber egal. Weiter.
Während des Frühstücks heute Morgen, sah ich immer wieder
zu DEM Tisch hin, wo sonst immer Derek mit seiner Mutter (und wer weiß wem –
Giselle, Rochelle, Laurianne, Peaches, oder Jasmin) sitzt. Ich dachte daran
Ryan anzurufen, um nach Derek zu fragen. Ob er heute Morgen pünktlich seine Arbeit
angetreten hat. Aber es war nicht Ryan, sondern
Derek, der am anderen Ende war. Oha!
Ein doch recht klärendes Gespräch entwickelte sich. Jedoch
konnte ich nicht wirklich gut reden, alldieweil Sasha neben mir saß und Derek
stellte beständig Fragen über ihn. In seiner Stimme schwang deutlich die
Eifersucht mit und auch Zorn darüber, dass ich nicht mit IHM, sondern mit Sasha
zusammen bin, wenn Gunnar nun im Augenblick nicht im Zentrum war. Es war immer
SEIN Part gewesen. Seit gut zwei Jahren schon. Und nun(?)….übernahm ein anderer
seine Stelle. Nur, um ganz ehrlich zu sein, schoss er sich doch selbst dorthin.
Ich hatte ihn so weit nach oben gehoben. Er selbst ging die Stufen wieder nach
unten. Vermutlich und unverständlicher Weise auch auf
Anraten seiner Eltern, die gleichermaßen eben NICHT zu wissen scheinen, was sie
wollen, oder ihrem Sohn zugedenken sollen. Es ist wirklich schade um Derek. Und
dann noch die Offenbarung der Play-boy-Nummer, was ein kurzzeitiges Ende
eingeläutet hatte. Nur, andererseits kann ich bisher nicht wirklich OHNE ihn.
Ich mag ihn wirklich sehr.
„Liebst du ihn?“, fragte Derek gerade heraus und meinte
Sasha.
„Ich weiß es nicht.“, antwortete ich ihm kurz.
„Es ist eine einfache Frage. Ja oder nein?“
„Dann doch besser ein NJEIN. Derek, du hast irgendwie
deine Chance verpasst.“, sagte ich offen und ehrlich zu ihm. „Es tut mir so leid!“
„Das höre ich heute bereits zum zweiten Mal.“, erwiderte
er niedergeschlagen.
Aber so sehr ich ihn auch mag,….liebe, er passt-e nie wirklich
zu mir. Seine Welt ist nicht die Meine.
Sasha begleitete mich noch zum Büro. Er hat frei genommen,
solange Gunnar nicht im Zentrum ist und ich genehmigte es ihm
selbstverständlich.
Es gab so viel zu erledigen, gerade heute, am Wochenbeginn.
Gunnar fehlt auch an dieser Stelle. Ich hatte ein Briefing einberufen und bin
nun allein am Handeln.
Kevin löcherte mich, nachdem wir das Briefing beendet
hatten und allein in meinem Büro zusammen saßen. Er ist auf Sasha eifersüchtig.
Schimpfte mich eine Verräterin. Und beim Mittatgastisch, als seine Janina für einen
Moment draußen war, malte er sich unsere Zukunft aus.
„Das ist verwerflich Janina gegenüber.“, sagte ich zu ihm.
Kevin senkte den Kopf und kratzte sich verlegen. „Ich
weiß, erwiderte er ernst. „Aber WENN es doch mit uns etwas werden würde? Ich
bin doch bald wieder fit. Kann mittlerweile bereits ALLE Zehen bewegen. Rechts
UND links. Und ganz leicht den Fuß im Gelenk. Es kann nicht mehr allzu lange
dauern, bis ich wieder gehen kann.“ Er sah mich an mit einem flehenden und
hoffnungsvollem Blick, welcher mich zum Ausharren auffordern sollte. „Und
vielleicht….“, nun schmunzelte er ein wenig, grinste verschmitzt, „bin ich auch
bald wieder in der Lage mein drittes Bein zu bewegen.“
Allerdings war ich nicht wirklich zum Scherzen aufgelegt. Gleichwohl
nicht zum Phantasieren WAS WÄRE WENN. Denn nun
komme ich zum Ausgangspunkt zurück und schließe somit den Kreis. Denn
ich dachte verzweifelt darüber nach, WIE ich mich denn nun entscheiden soll!
Denn Gunnar hatte mir ein Ultimatum gestellt.
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Gerade, als ich mitten im Briefing war, hatte mich Gunnar
heute Morgen angerufen. Ich hatte sogleich abgewehrt und ihn auf später vertröstet.
Und nun zu seinem Angebot, welches er mir offerierte.
Gunnar wusste nicht wie er beginnen sollte. Stotterte
herum und ich verstand nicht, was er wollte. Hatte ihn dann sogar auf laut
gestellt, sodass Kevin und auch Janina, die Kevin hier im Büro besuchte,
mithören konnten. Allerdings dachte ich mir nicht weiter dabei. Und schon ganz
und gar nicht, dass er mich, absichtsloser Weise, vor den beiden kompromittierte.
„Ich glaube mich zu erinnern, dass du nicht damit
einverstanden warst, zusammen mit Alexa auf unsere große Reise zu gehen. Ich
habe nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich JETZT eine kürzere Reise
zu denselben Orten mit Alexa machen könnte. Wenn du schon nicht möchtest, dass
sie uns auf der alljährlichen Reise begleitet.“, fügte er immer wieder an und
es klang in meinen Ohren wie ein Vorwurf und gleichzeitig eine Rechtfertigung für
sein jetziges Tun. Und genau genommen hatte es mir die Sprache verschlagen. Ich
hörte einfach nur zu. Ließ Gunnar weiter reden. „Mein Vater würde uns auch
begleiten. Er möchte so gern ALLE seine Enkel zusammen sehen.“
Und was war mit Alexas Eltern? Würden sie ebenso mit auf
diese Reise gehen? Jedoch vermochte ich genau genommen überhaupt nichts zu
fragen. Ich rang nach Luft.
„Megan würde ebenso mit uns kommen.“
Würde? Hier gab es doch noch ein A-B-E-R!
„Ich meine, ich würde mich freuen mit der Familie zu
reisen. Vor allem mit meinem Vater.“, sprach Gunnar weiter.
Ha, ha! Sehr witzig! Dache ich so. SEINE FAMILIE scheint
mir jetzt mehr und mehr Alexa und ihr Balg zu sein. SIE ist schließlich bereit
sich einzufügen, so wie Gunnar es gerne sieht von (s)einer Frau. Nun übernimmt
die Konkubine den Platz der Ehefrau an Gunnars Seite. Sie hat ihm schließlich
einen Balg geboren. Und ich? Eben nicht. Ich bin ja nur seine (begüterte,
kränkliche) Ehefrau, die man beiseiteschieben und abservieren kann.
„Ich möchte, dass DU das entscheidest Rea! Wenn du
zusagst, dass Alexa mit Ragnar uns auf der großen Reise begleiten dürfen, komme
wir Morgen zurück und reisen dann geneinsam später. Sprichst du dich allerdings
weiterhin dagegen aus, würden wir gleich alle von hieraus reisen und ich, wir“,
berichtigte er sich, „ kommen dann in etwa vier Wochen wieder zurück.“
Oho! Nun darf ich gleichwohl zwischen Pest und Cholera
wählen. Wie nett! Mein Atem ging kurz. Ich wollte etwas erwidern, konnte jedoch
NOCHT nicht. Im Grunde schockierte mich das Ganze und die beiden, Kevin und
Janina sahen mir das an. Kevin machte ein besorgtes Gesicht. Schüttelte mit dem
Kopf. Janina jedoch blieb fast regungslos. Hörte zu, beobachtete mich und
schien sogar noch ein wenig zu (grinsen) lächeln.
„Nun, offenbar ist die Entscheidung bereits gefallen! Sind
die Flüge schon gebucht?“, presste ich die Worte heraus und hatte, so la, la, meine
Stimme wieder gefunden.
„NEIN! Natürlich nicht! Deshalb rufe ich doch an. Du
entscheidest, was wir alle tun.“
„Du kannst das nicht mir auf die Schultern legen! Für mich
ist beides KEINE Option!“, rutschte es mir zornig heraus.
Ich hörte, wie Gunnar sich räusperte.
„Was hast du denn erwartet?“, fuhr ich ihn grimmig an und
ich fand, das Recht war auf meiner Seite. „Wieso tust du das? Wieso tust du mir
das an? Bist du verrückt geworden? Hat dir deine Mätresse in den letzten Tagen
das Hirn verdreht? Willst du unsere Ehe beenden, oder was?“
„REA NEIN!“, verwehrte sich Gunnar nun gegen meinen
Vorwurf. „Natürlich nicht. Ich liebe dich doch. Weißt du das nicht? Aber WAS
soll ich denn tun, wenn du dich nicht mit Alexa verträgst.“ (Sie zum Teufel
jagen! Dachte ich so!)
Ja. Genau DAS war der Punkt. Würde ich tatsächlich meine
Zustimmung geben, dass Alexa und ihr Balg, Gunnar und mich auf unserer großen,
alljährlichen Reise begleiten, wäre ich tagtäglich mit ihr konfrontiert und ich
wäre die gesamte Zeit über übellaunig, was meiner Gesundheit im höchsten Maße
unzuträglich wäre. Jedoch die zweite Option, welche Gunnar mir bietet, würde
bedeuten, dass ich hier gute vier Wochen ohne ihn bin. Genauso beschissen wie
ich finde!
Also, WAS TUN?
„Du erwartest doch nicht, dass ich mich noch im Augenblick
entscheide?“, fragte ich ihn, obwohl genau DIES sicher ein Grund zum Jubeln für
Alexa war. Sie hatte mich kalt erwischt! Wenn es denn ihre Idee war, was ich
vermute. Ich war ratlos für den Augenblick. Bat um Bedenkzeit wie eine Bittstellerin.
Erniedrigte mich!!!
Kevin sah es mir an. Janina wartete gespannt. Und ich
wusste nicht, was ich tun sollte. Es war unmöglich für mich, sofort zu
entscheiden!
„Nein. Natürlich nicht. Aber vielleicht wäre es möglich,
dass ich es heute noch erfahre, damit wir wissen, wie es weiter geht.“
Was für eine Farce, das Ganze!!!! Ich kam mir überrumpelt
und ausgetrickst vor!
„Ja, bis später.“, sagte ich nur noch in missmutigem Ton
und legte auf, um mir Luft zu machen. Meiner Verzweiflung Ausdruck zu verleihen.
Jedoch war das in Gegenwart Janinas ebenfalls nicht wirklich möglich. Es wäre
sicherlich auch für SIE eine Genugtuung gewesen, mich leiden zu sehen, wo sie
doch so eifersüchtig auf mich ist. Und die Bemerkung von ihr, dass mir das doch
die Gelegenheit böte, bei meinem neuen Lover zu sein, bestätigte mich noch.
Kevin warf seiner Frau einen missbilligenden Blick zu und
räusperte sich laut. Was wohl bedeuten sollte, das war jetzt aber nicht nett
von dir.
In meiner Verwirrung rief ich Gunnar noch zweimal hintereinander
an, um ihm jeweils eine Frage zu stellen. Und ich konnte mir gut vorstellen,
dass dies für Alexa und anscheinend auch Janina, eine weitere Genugtuung war. Wieso
tat ich das? Ich hätte allen Grund den Spieß umzudrehen und Gunnar zu sagen,
wenn DU DAS durchziehst, ist es aus mit uns. Dann lasse ich mich scheiden.
Punkt!
Nur WIE könnte ich das tun? Ich liebe Gunnar doch!!!!!!!!!
Es war schier zum Verzweifeln. Die Demütigung würde immer
größer, umso länge ich für meine Entscheidung brauchte. Aber WOFÜR sollte ich
mich bitteschön entscheiden? Beide Optionen sind inakzeptabel!
Aber womöglich hat Janina ja Recht. Denn genau DAS, war
MEIN erster Gedanke. Sasha wäre sicherlich glücklich darüber, WENN…….Aber will
ich das???
Im Grunde lässt mir Gunnar keine Wahl. Es gibt nur noch
ein MIT oder OHNE ihn….offenbar.
Andererseits will ich ihn jedoch auch nicht verlieren! Ich
liebe ihn!!! (Und vielleicht ist Alexa bald Geschichte,
wenn der Zauber greift!) Möglicherweise wäre es vorteilhaft, geduldig zu sein.
Aber selbst meine Geduld ist eine Niederlage!
Vielleicht vermag ich mich gleichwohl auf den Spruch zu
berufen, wer am letzten lacht, lacht am besten. DENN, ICH intrigiere nicht.
(Ich zaubere nur!)
Beim Lunch diskutierte ich das alles noch mit Kevin. Daher
auch seine widerholte Offerte, als Janina kurz auf der Toilette war.
„Du willst doch nicht wirklich diese Liaison mit dem Juden
ausleben?“, fragte er dann. Denn ich wusste, dass auch er auf Sasha
eifersüchtig war und sich bereits mehrmals gegen ihn ausgesprochen hatte.
„Tja, WAS soll ich denn tun?“ Und dann fragte er nach
Derek.
Ich winkte ein wenig herablassend ab. „Er schoss sich
selbst ins Aus.“
„Dann halte aus und warte auf mich. Ich bin bald soweit.
Dank DIR.“
Ich stutzte. Nun war ich aber doch verwundert. Dachte
Kevin etwa, ich hätte, in dem Voodoo-Ritual, dieses Opfer für ihn gebracht,
weil ich mir dringlichst wünschte mit IHM zusammen zu sein?
Ich MUSSTE etwas sagen, mein Erstaunen übermalen und stotterte. Schließlich war
Kevin noch immer (!) meine letzte Option. (Und ich wollte/musste ihn infolgedessen
bei der Stange halten.)
Er lachte. Schien meine Perplexität offenbar als Zustimmung
zu sehen. Gut. Ich war erleichtert.
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Ich bin noch immer im Büro. Schreibe zum Abschluss des
Tages hier meinen heutigen Post.
Sasha hat angerufen. Gedachte mich hier abzuholen. Ich
wehrte ab. Wollte nicht, dass er mit Kevin zusammen traf. Denn wir hatten jetzt
noch zusammen einen Kaffee getrunken.
„Ich komme bei dir vorbei, wenn ich fertig bin und dann
gehen wir hinüber ins Haus, wenn du magst.“
„Okay.“
„Wie war dein Tag?“, fragte ich ihn noch?“
„Frei.“ Sasha lachte. „Und sportlich. Ich war Schwimmen
und vorher im Fitnesscenter. Habe ein paar Gewichte gestemmt, damit du mich
auch weiterhin attraktiv finden kannst.“ Und wieder ein Lachen von ihm. Sasha
weiß schon, dass mir sein Körper gut gefällt.
Trotz alledem steht noch immer eine Antwort, meine
Entscheidung aus. Soll ich dies gleichwohl mit Sasha diskutieren? Oder doch
lieber mit mir selbst abstimmen?
Wir werden sehen……….