Freitag, 24. April 2015

Bis hier her......



Wir waren jedoch nicht gleich nach Dereks Abschied zu Bett gegangen. Im Gegenteil. Es wurde v-i-e-l  später. Denn da war noch das Skypen mit Nadjeschda von Arkadijs Akademie in Moskau. Sie fragte, warum wir uns so lange Zeit nicht gemeldet hätten und gab uns eine Stunde voller Informationen, die uns eher zum nachdenken anregten, als dass sie uns hätten schlafen ließen.
Es ging um den Ursprung der Menschheit und das unsere Geschichte genau genommen umgeschrieben werden müsste. Allerdings war es das Ziel die Menschheit  in Unwissenheit zu halten und von Generation zu Generation zu degenerieren. Da griff vieles ineinander und es war nötig seinen Geist weit zu öffnen, um nur annähernd den Überblick zu behalten.

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Nun war der Montag, der Tag des Fußballs für Gunnar.
Gleich nach dem Frühstück rief er seine Brüder an und schlug ihnen vor, sich nach dem Lunch bei uns zu treffen, um dann gemeinsam zum Spiel aufzubrechen.

Während Gunnar fort war, kam mir unterwarteter Besuch ins Haus geschneit. Jason mit Frau und Kindern. Seine Frau Lisa schien sich nicht wirklich in dieser Situation wohl zu fühlen. Sie nahm noch beim ersten Schritt über die Türschwelle eine sichtliche Abwehrhaltung ein. Sprach nicht viel. Aber was sie sagte, war doch eher verletzend. Sie blieben zum Glück nicht lange. Gleich danach klopfte Viggo an meine Tür. Der Grund seines „Besuches“ ist mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich verständlich geworden. Wie er angab, hatte er den Auftrag von Erik Dies und Das in Stockholm zu besorgen und da dachte er, diese Gelegenheit sogleich nutzen zu können, um mir in meiner neuen Wohnung einen Besuch abzustatten. In seiner Gegenwart fühlte ich mich ein wenig befangen. Rang um unverfängliche, harmlose Konversation. Was mir verhältnismäßig gut gelang. Er blieb etwas länger. Bedrängte mich jedoch nicht und blieb mit Wort und Tat doch einigermaßen korrekt.
Gunnar wurde erst am späten Abend von Hjalmar und Carsten zu mir gebracht, entkleidet und ins Bett gelegt, wo er glücklicherweise sofort einschlief. ICH, für meinen Teil, gedachte anfangs sogar auf der Couch zu schlafen. Überwand aber dann doch widerstrebend meine Abneigung gegen den (Gestank) Geruch nach schalem Bier und legte mich sacht neben ihn, sodass er nicht aufwachte.
Am Morgen dann, war Gunnar ziemlich zerschlagen. Das Gepolter von der Wohnung darüber, in der eine alte Frau wohnt, hatte uns geweckt. Nach dem gemeinsamen Frühstück jedoch, legte er sich noch einmal schlafen.
Zumindest für den Lunch hatte Gunnar sich aufzurappeln, um uns vom Bäcker etwas zu besorgen. Am Nachmittag gingen wir (endlich wieder!) shoppen, was überaus anstrengend für mich war. Die Füße schmerzten und der Körper krampfte.
Wo sollte das nur hinführen? Mein Radius schien immer kleiner zu werden. Trotz alldem sprachen wir am Abend über eine Reise nach New Orleans. Gunnar verlangte es selbstredend seine Kinder wieder zu sehen.

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Am Mittwoch sah ich Gunnar kaum. Er war in  Stockholm „unterwegs“. Bei seinen Brüdern, Freunden, Freundinnen und vielleicht auch bei Lara. Ich fragte ihn nicht. Frönte doch besser meiner Shopping-Leidenschaft...im Internet und sah mich nach geeigneten Immobileren im Raum Stockholm um. Denn hier.....beabsichtige ich nicht  lange zu verweilen.
Eine Entscheidung, ob Gunnar nur in der Firma meines Vaters abreiten wird, hatte er bis dorthin noch immer nicht getroffen. In jedem Fall tendiert und plädiert er für Schweden.

Gunnar kam verhältnismäßig spät zurück. Seine Abwesenheit hatte mich jedoch nicht weiter tangiert. Alldieweil ich eine Diskussion im Internet über den Frauen feindliche Religionen führte, die für eine längere Zeit meine volle Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen.

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Wir entschlossen uns kurzfristig nach Deutschland zu fliegen. Alldieweil Gunnar nun doch mit dem Job als Manager über ganz Skandinavien, in meines Vaters Firma liebäugelt. Er beabsichtigte, sich vorab über alles zu informieren.
Von hier aus, reisen wir dann sogleich weiter nach New Orleans. Zumindest ist es so vorgesehen.

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Dies waren/sind nun die „Fakten“ in Kürze. Die gefühlten „Zwischentöne“ fehlen indes hier fast gänzlich.
Aber, da wäre Lara (und die Eifersucht auf sie und alle anderen Frauen, mit welchen Gunnar noch immer fleischlichen Kontakt pflegt, die mich besser gleichgültig lassen sollten, weil sie offenkundig kaum von Belang ist), bei der er womöglich doch noch einmal gewesen war, bevor er mir seinen Entschluss mitteilte und wir so überstürzt nach Deutschland abreisten.

Wanja erreichte ich bisher nicht. Ich hätte doch gern gewusst, was ihn zu einem derartigen Kurswechsel bewog. Andererseits ist es vielleicht nur ein „Schachzug“, um mich in Sicherheit zu wiegen.
Und manches Mal denke ich an Derek. Noch wenigere an Jason, Viggo, Joseph oder Troels. Dafür etwas mehr an Kevin,...versteht sich. Er meldete sich jedoch bisher nicht und ich, beabsichtige mich ihm keinesfalls aufzudrängen.