Als
ich Wanja auf so eine Hals brecherische Art und Weise verließ, vermutete ich,
nein, wusste ich, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach nie mehr ein „Zurück“
zu ihm geben würde. Nachdem ich bereits drei Mal zu ihm und dann doch, nach
nicht all zu langer Zeit, wieder gegangen war. Andererseits war mir bewusst,
dass Wanja niemals aufgab, wenn er ein Ziel verfolgte. Gleichgültig wie lange
es dauern mochte, oder wie mühevoll es zu erreichen war.
Nun
ja. Aber dazu....später.
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Da
saß, nein lag ich nun in Paris in einem Hotelzimmer und wartete auf meinen
Ehemann und.....seine neueste Errungenschaft, oder auch seine derzeitige
Konkubine.
Es
dauerte eine lange Weile bis sie kamen. Schließlich gab es noch eine
After-Show-Party, die keiner von ihnen zu versäumen gedachte. Dennoch hatte
Gunnar ungewöhnlicher Weise auf die Zeit gedrängt, um mich zu begrüßen und
endlich wieder in seine Arme zu schließen. Denn in unseren Telefonaten hatte er
stets und immer wieder betont, wie sehr er mich liebe, dass ich doch zurück zu
ihm komme solle und dass er ohne mich nicht leben könne. „Wir gehören doch
zueinander“, hatte er wieder und wieder betont. „Wie Licht und Schatten. Wie
Tag und Nacht.“
Gunnar
hatte es Alexa offensichtlich nicht „gebeichtet“, dass ich zurückkommen würde.
Sie war überrascht und über die Maßen erstaunt. Attackierte mich offen, woraus
ich schloss, dass sie sich nun, da ich Gunnar so augenscheinlich „verlassen“ zu
haben schien, mehr erwartet hatte, als nur eine bloße (Fick-) Freundschaft.
Sie
erboste sich. Wütete. Schrie. Vor allem, nachdem sie mit ansehen musste, wie überschwänglich
und glückselig Gunnar auf mich zu eilte und mich in seine Arme schloss. Nur war
ich an diesem Abend verständlicher Weise so überaus erschöpft, dass ich kaum
etwas von all dem wahr nahm und..... mir schon ganz und gar nichts von dem
Geschrei dieser Mätresse annahm. Zum Glück!
„Sollen
wir nun beide in einem Bett schlafen?“, nahm Alexa mir die Worte aus dem Mund.
Gunnar
schien die Situation offenkundig ein wenig peinlich zu sein. Angesichts seiner
Bemühungen, mich zurück zu gewinnen und mich davon zu überzeugen, bei ihm zu
bleiben. Trotz alledem gab er sich gekünstelt „cool“. Streckte die Arme nach
beiden Seiten aus, um uns damit zu verstehen zu geben, dass er schließlich zwei
Seiten habe, an welche wir uns legen konnten.
Selbstredend
widerstrebte mir dieser Gedanke. Aber meine Müdigkeit war schlicht und einfach
zu übermächtig, als dass ich jetzt noch hätte streiten wollen. Infolgedessen
gab ich keinerlei Widerwort und schien offenkundig zu akzeptieren, was nicht zu
ändern war. Dies wiederum erzürnte Alexa noch mehr, sodass SIE am Ende ihre
Sachen packte und mit den Worten: „ICH werde mir ein anderes Zimmer suchen. Du
kannst mich mal!“, und mit einem „Stinkefinger“ in Richtung Gunnar den Raum
verließ.
In
dieser Nacht waren wir beide, Gunnar und ich, so derart glücklich wieder
beieinander zu sein, dass ich sogar meine Müdigkeit für einen kurzen Augenblick
eines raschen Ineinanders vergaß.
Am
Morgen darauf begannen wir über unsere weitere Vorgehensweise zu diskutieren.
Doch zuvor, war er Alexa suchen gegangen, DIE, wie er erfuhr, bereits abgereist
war.
„Ein
Agent hat mir ein Casting in New York angeboten, nachdem er mich gestern Abend
in der Show gesehen hat.“, sagte Gunnar und reichte den Satz: „Und eigentlich
wollte ich heute mit Alexa dorthin fliegen.“ nach, was mich ein wenig
irritierte und provozierte, sodass erneut Zorn in mir aufstieg.
„Habe
ich dir jetzt die Tour versaut? Den Traum vom Fernsehstar gestohlen?“
„Nein.
Natürlich nicht.“, monierte Gunnar rasch.
Ich
sah ihn nicht verstehend und fragenden Blickes an. Was er selbstredend
bemerkte.
„Warum
begleitest du mich nicht einfach?“, fragte er dann und seine Augen strahlten in
einer überzeugenden Freundlichkeit, die mir sagte, dass er sein Angebot völlig ehrlich
meinte. Zudem hatte er seine Hand über den Tisch zu mir herüber geschoben und
die Meine ergriffen, welche er nun sanft drückte und streichelte. „Jetzt wo du
Wanja erneut davon gelaufen bist, werden seine Sanktionen sicher noch strenger
werden und ich muss schließlich Geld verdienen, solange Deines noch nicht
wieder verfügbar ist.“
Ich
seufzte. Damit hatte er leider Recht.
„Aber
ich denke“, begann Gunnar einzulenken, „wir fliegen vorerst nach Schweden
zurück. Ich lasse das Casting sausen. Modeljobs gibt es noch zur Genüge für
mich, womit ich uns über Wasser halten kann. Ich fände es schön, wenn wir
endlich in unser neues Heim gemeinsam einziehen würden.“
Und
wieder kam Verbitterung in mir auf, weil ich daran dachte, dass SIE, Alexa, noch vor mir dort gewesen war. „Nachdem DU es
mit dieser Alexa eingeweiht hast.“, vermochte ich mir eine zynische Bemerkung
nicht zu verkneifen.
Gunnar
schnaufte. „Warum bist du überhaupt fort gegangen. Das hättest du nicht tun
sollen.“ Er sah mir direkt in die Augen und verzog ein wenig den Mund. „Aber
weißt du was?“ Nun lächelte er mich offen an. „Etwas Gutes hat das Ganze. Alexa
hat letztendlich die Segel gestrichen und ist gegangen.“
„Sie
hatte sich mehr erhofft. Nicht wahr?“
Gunnar
pustete die Luft durch seine angespitzten Lippen und nickte. „Ja. Ich glaube
schon. Aber nun, hast DU sie endgültig vertrieben.“ Er lachte....und ich
wusste, dass er damit Recht hatte.
„Ist
es tatsächlich ENDGÜLTIG aus mit ihr?“, fragte ich dann doch noch einmal nach,
alldieweil sogleich erneute Zweifel in mir aufkamen.
Gunnar
hob die Schultern. „Mag sein. Mag nicht sein. Ich weiß es nicht. Vermute nur.
Vielleicht sehen wir uns im Rahmen unserer Jobs wieder.“
„Was
bedeutet das denn?“
„Womöglich
überlegt sie es sich nach dieser Kurzschlussreaktion doch noch einmal und
beginnt zu kämpfen.“ Gunnar hob die Schultern und sein Tonfall war eher
gleichgültiger Natur.
„Um
dich?“ Zwar grinste ich nun ein wenig verunglückt. Konnte jedoch gleichwohl gut
verstehen, warum Frauen Gunnar immer wieder verfielen. Er war und ist ein so derart
attraktiver Mann, welchen man als Frau am aller liebsten nur für sich allein
haben möchte. Schließlich bin ich nicht umsonst so derart verliebt in ihn.
....und
Morgen erfahrt Ihr, wie es weiter ging........