Nun
ja. Wo beginnen? Es ist so viel geschehen in diesen vergangenen vierzehn Tagen.
Am
besten, ich knüpfe an die Ereignisse des letzten Eintrages vom 3. April an.
Selbstredend
zog mein Ehemann die Gesellschaft dieser Alexa mir vor. Beabsichtigte das
gesamte Wochenende mit ihr zu verbringen. Mit ihr um die Häuser zu ziehen und selbstverständlich
gleichwohl mit ihr zu ficken. Was meinerseits folgte, war ebenso vorhersehbar. Ich
rief Wanja an und ER lies es sich nicht nehmen mich in Stockholm mit seiner Privatmaschine
abzuholen.
Natürlich
war er, ob meiner Entscheidung, überglücklich. Das versteht sich....von selbst.
Jedoch sprach er wieder und wieder davon mich nun NICHT mehr fortgehen zu
lassen. Und zu Beginn war es mir tatsächlich ernst damit, für immer bei Wanja
zu bleiben.
-------
Ich
blieb mit Wanja um einige Tage länger als je zuvor, seitdem ich mich vor Jahren
von ihm trennte. Dennoch war ich nicht wirklich glücklich. Obwohl ich es hätte
sein müssen. Und ich verstand selbst nicht warum. Wanja bemerkte es ebenso und
fragte immer wieder, was mit mir sei. Und manches Mal murmelte ich leise: Ich
will zurück.....(Aber wohin zurück? Da der Platz an meines Ehemannes Seite nun
bereits „besetzt“ (war?) schien.)
Die
ersten Tage vermochte ich Gunnar nicht anzurufen. Ich schaltete schlicht und
einfach mein iPhone ab. Wollte nichts von Gunnar hören und versuchte nicht an
ihn zu denken. Was mir auch für eine Weile gelang.
Nach
einigen Tagen hielt ich es dann doch nicht mehr aus, nahm mein iPhone zur Hand
und rief ihn an. Es war Morgen und seine Stimme klang verschlafen, als er sich
meldete. Ich lauschte nur. Konnte keinen Ton von mir geben. Wartete ab.
„Rea?
Wo bist du? Sag’ doch etwas!“
Ich
räusperte mich eher leise und begann stotternd einen Satz zu formulieren.
Fragte zaghaft wo er sei.
„Ich
bin in unserer neuen Wohnung.“, sprach es und im selben Moment schwante mir,
dass er dort nicht allein war. Denn im Hintergrund war ein Rascheln zu
vernehmen und kurz darauf ein schwaches Stöhnen.
„Und
SIE, diese Alexa, ist bei dir. Nicht wahr?“
Nun
räusperte sich Gunnar ein wenig verlegen. „Ähhh. J-a.“
Ich
war fassungslos. SIE lag an meiner statt neben meinen Ehemann in unserem Bett
und in unserer neuen Wohnung.
Dieser
Gedanke war derart enttäuschend, dass ich den kurzen Gesprächsversuch noch
augenblicklich abbrach.
Am
darauf folgenden Tag versuchte ich es erneut. Denn es ließ mir keine Ruhe.
Wanja hin oder her, ich dachte an meinen Ehemann. Auch wenn ich es nicht
wollte.
Als
Gunnar dieses Mal abnahm, war er völlig außer Atem. Er hechelte nach Luft und
fragte hauchend: „Rea? Bist du das?“
„Du
fickst doch nicht etwa gerade mit ihr?“, fragte ich. Denn ich kannte diese Art
des Keuchens. Was sollte ich da auch anderes denken, als dass Gunnar gerade „in
Action“ war?
Stille.
Gunnars Atem wurde langsamer. Beruhigte sich.
Nach
einer Weile dann das „Ja.“.
Ein
zweites Mal war ich außer mir vor Zorn und legte noch im selben Moment auf.
Wanja
erzählte ich davon natürlich nichts. Denn er plante enthusiastisch in die
Zukunft und wir sprachen darüber, wo wir zukünftig gemeinsam leben wollten.
Miami. Kalifornien. Kiew. Nichts von all dem, was er vorschlug war für mich
akzeptabel. Nichts recht und nichts genehm. Alldieweil ich tief in mir den
ersten Widerwillen verspürte.
„Wir
wäre es mit Hamburg?“, fragte er mich schließlich.
„Nein.
Ich mag diese Stadt nicht sonderlich. Andere große Städte ebenwenig.“, nahm ich
die Antwort auf Fragen nach weiteren Städten voraus.
Wanja
gab sich alle Mühe mich zufrieden zu stellen. Gleich, welchen Wunsch ich auch äußerte,
er wurde mir von ihm erfüllt. Dennoch wuchs beständig mein Verlangen zu Gunnar
zurückzukehren.
Wir
telefonierten nun täglich miteinander. Gunnar und ich. Was ich
selbstverständlich vor Wanja verschwieg. Ihm gegenüber war ich nun oft launisch
und unstet. Was ER allerdings mitnichten verstand. Wie auch?
Letztendlich
entschloss ich mich wieder fort zu gehen. Was allerdings nicht wirklich mühelos
von Statten ging. Denn Wanja hatte mir einen Bodyguard zur Seite gestellt. Der
genau genommen doch viel eher meiner Überwachung diente.
In
einer kuriosen Odyssey entkam ich meinem
„Wächter“, bestieg ein Flugzeug nach Paris und kehrte zu Gunnar zurück. Er
hatte diesen Modeljob angenommen und war dort mit dieser Alexa in einer Show.
Bedauerlicherweise
vermochte er mich nicht vom Flugplatz abzuholen. Gunnar hatte jedoch Vorsorge
getroffen und der Rezeption mein Erscheinen angekündigt, sodass ich ohne
jegliche Probleme sogleich auf sein Zimmer gehen konnte.
-------
Was
hatte ich denn erwartet? Natürlich hatten die beiden eine Suite für sich
gebucht.
Überall
in den Räumen lagen ihre und Gunnars Sachen verstreut. Die Ordnung, welche ich
von Wanja gewöhnt war, hatte hier doch eher chaotische Züge.
Anfangs
dachte ich daran mir ein eigenes Zimmer zu nehmen. Aber wovon? Meine Finanzen
lagen noch immer „auf Eis“. Gunnar hatte bereits mein Flugticket geordert.
Infolgedessen blieb mir nichts anders übrig, als Alexas Kleidungsstücke vom
Bett zu nehmen, um dort, so erschöpft wie ich war, auf meinen Ehemann (und
sie?!) zu warten.
.....und
an dieser Stelle unterbreche ich die Geschichte, um sie Morgen hier
fortzusetzen........