Samstag, 18. April 2015

Einmal Wanja und zurück



Nun ja. Wo beginnen? Es ist so viel geschehen in diesen vergangenen vierzehn Tagen.
Am besten, ich knüpfe an die Ereignisse des letzten Eintrages vom 3. April an.

Selbstredend zog mein Ehemann die Gesellschaft dieser Alexa mir vor. Beabsichtigte das gesamte Wochenende mit ihr zu verbringen. Mit ihr um die Häuser zu ziehen und selbstverständlich gleichwohl mit ihr zu ficken. Was meinerseits folgte, war ebenso vorhersehbar. Ich rief Wanja an und ER lies es sich nicht nehmen mich in Stockholm mit seiner Privatmaschine abzuholen.
Natürlich war er, ob meiner Entscheidung, überglücklich. Das versteht sich....von selbst. Jedoch sprach er wieder und wieder davon mich nun NICHT mehr fortgehen zu lassen. Und zu Beginn war es mir tatsächlich ernst damit, für immer bei Wanja zu bleiben.

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Ich blieb mit Wanja um einige Tage länger als je zuvor, seitdem ich mich vor Jahren von ihm trennte. Dennoch war ich nicht wirklich glücklich. Obwohl ich es hätte sein müssen. Und ich verstand selbst nicht warum. Wanja bemerkte es ebenso und fragte immer wieder, was mit mir sei. Und manches Mal murmelte ich leise: Ich will zurück.....(Aber wohin zurück? Da der Platz an meines Ehemannes Seite nun bereits „besetzt“ (war?) schien.)

Die ersten Tage vermochte ich Gunnar nicht anzurufen. Ich schaltete schlicht und einfach mein iPhone ab. Wollte nichts von Gunnar hören und versuchte nicht an ihn zu denken. Was mir auch für eine Weile gelang.
Nach einigen Tagen hielt ich es dann doch nicht mehr aus, nahm mein iPhone zur Hand und rief ihn an. Es war Morgen und seine Stimme klang verschlafen, als er sich meldete. Ich lauschte nur. Konnte keinen Ton von mir geben. Wartete ab.
„Rea? Wo bist du? Sag’ doch etwas!“
Ich räusperte mich eher leise und begann stotternd einen Satz zu formulieren. Fragte zaghaft wo er sei.
„Ich bin in unserer neuen Wohnung.“, sprach es und im selben Moment schwante mir, dass er dort nicht allein war. Denn im Hintergrund war ein Rascheln zu vernehmen und kurz darauf ein schwaches Stöhnen.
„Und SIE, diese Alexa, ist bei dir. Nicht wahr?“
Nun räusperte sich Gunnar ein wenig verlegen. „Ähhh. J-a.“
Ich war fassungslos. SIE lag an meiner statt neben meinen Ehemann in unserem Bett und in unserer neuen Wohnung.
Dieser Gedanke war derart enttäuschend, dass ich den kurzen Gesprächsversuch noch augenblicklich abbrach.

Am darauf folgenden Tag versuchte ich es erneut. Denn es ließ mir keine Ruhe. Wanja hin oder her, ich dachte an meinen Ehemann. Auch wenn ich es nicht wollte.
Als Gunnar dieses Mal abnahm, war er völlig außer Atem. Er hechelte nach Luft und fragte hauchend: „Rea? Bist du das?“
„Du fickst doch nicht etwa gerade mit ihr?“, fragte ich. Denn ich kannte diese Art des Keuchens. Was sollte ich da auch anderes denken, als dass Gunnar gerade „in Action“ war?
Stille. Gunnars Atem wurde langsamer. Beruhigte sich.
Nach einer Weile dann das „Ja.“.
Ein zweites Mal war ich außer mir vor Zorn und legte noch im selben Moment auf.
Wanja erzählte ich davon natürlich nichts. Denn er plante enthusiastisch in die Zukunft und wir sprachen darüber, wo wir zukünftig gemeinsam leben wollten. Miami. Kalifornien. Kiew. Nichts von all dem, was er vorschlug war für mich akzeptabel. Nichts recht und nichts genehm. Alldieweil ich tief in mir den ersten Widerwillen verspürte.
„Wir wäre es mit Hamburg?“, fragte er mich schließlich.
„Nein. Ich mag diese Stadt nicht sonderlich. Andere große Städte ebenwenig.“, nahm ich die Antwort auf Fragen nach weiteren Städten voraus.

Wanja gab sich alle Mühe mich zufrieden zu stellen. Gleich, welchen Wunsch ich auch äußerte, er wurde mir von ihm erfüllt. Dennoch wuchs beständig mein Verlangen zu Gunnar zurückzukehren.
Wir telefonierten nun täglich miteinander. Gunnar und ich. Was ich selbstverständlich vor Wanja verschwieg. Ihm gegenüber war ich nun oft launisch und unstet. Was ER allerdings mitnichten verstand. Wie auch?
Letztendlich entschloss ich mich wieder fort zu gehen. Was allerdings nicht wirklich mühelos von Statten ging. Denn Wanja hatte mir einen Bodyguard zur Seite gestellt. Der genau genommen doch viel eher meiner Überwachung diente.
In einer  kuriosen Odyssey entkam ich meinem „Wächter“, bestieg ein Flugzeug nach Paris und kehrte zu Gunnar zurück. Er hatte diesen Modeljob angenommen und war dort mit dieser Alexa in einer Show.
Bedauerlicherweise vermochte er mich nicht vom Flugplatz abzuholen. Gunnar hatte jedoch Vorsorge getroffen und der Rezeption mein Erscheinen angekündigt, sodass ich ohne jegliche Probleme sogleich auf sein Zimmer gehen konnte.

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Was hatte ich denn erwartet? Natürlich hatten die beiden eine Suite für sich gebucht.
Überall in den Räumen lagen ihre und Gunnars Sachen verstreut. Die Ordnung, welche ich von Wanja gewöhnt war, hatte hier doch eher chaotische Züge.
Anfangs dachte ich daran mir ein eigenes Zimmer zu nehmen. Aber wovon? Meine Finanzen lagen noch immer „auf Eis“. Gunnar hatte bereits mein Flugticket geordert. Infolgedessen blieb mir nichts anders übrig, als Alexas Kleidungsstücke vom Bett zu nehmen, um dort, so erschöpft wie ich war, auf meinen Ehemann (und sie?!) zu warten.


.....und an dieser Stelle unterbreche ich die Geschichte, um sie Morgen hier fortzusetzen........