Mittwoch, 22. April 2015

Gunnar, ein ganz „spezielles Wesen“ und eine Versöhnung




Gunnar schlug vor, am Samstag zu Erik zu fahren.
„Wenn nicht, gehe ich zu Siv. Oder ins Zentrum, weil..... ich eigentlich Lust auf zwei knabenhafte, kindliche Asiatinnen hätte.“
Nach diesem Satz sah ich Gunnar abwartend entgegen. Denn ich vermutete einen Scherz dahinter, der sich sogleich offenbarte und ihn herzhaft lachen ließ. Nur, schien dies durchaus KEIN Witz zu sein. Und in anbetracht dessen, zu WAS unser ehemals spirituelles Zentrum nun verkommen war, war doch offensichtlich, dass er sich DORT nach Herzenslust und seinen Bedürfnissen entsprechend „bedienen“ konnte.
Zu allem Überfluss bezog er mich nun nicht nur in seine Überlegungen, sondern ebenso in seine Entscheidungen, mit wem und wo er nun ficken wollte, mit ein.
„Was meinst du?“, fragte er mich allen ernstes.
Ich lachte völlig entwaffnend, kapitulierend und doch einigermaßen verwirrt. Aber, DAS war eben Gunnar!

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Letztendlich entschieden wir uns zu Erik zu fahren. Was für mich bedeutet Derek wieder zu sehen nach......einem scheinbarem Ende unserer Beziehung. Alldieweil ICH nicht nur Gunnar meinen Ehemann, sondern auch ihn „verlassen“ hatte und zu Wanja gegangen (übergelaufen) war.

Wie vermutet und des Öfteren geschehen, setzte (parkte) mich Gunnar bis zum späten Nachmittag bei Erik, Derek, Viggo, Taylor und Joseph ab. Was mir ganz persönlich zumindest die Gelegenheit gab, mich mit Derek (wiederholt!) zu versöhnen.
Er machte es mir (ebenso erneut!) leicht. Nahm mich schlicht und einfach in die Arme, drückte mich fest an sich und sagte dann seufzend: „Vergessen wir die letzten zwei Wochen  und knüpfen an unseren guten Erinnerungen an. Nur hätte ich wirklich erwartet, dass du nicht zu diesem Russen gehst, sondern mit mir davon läufst. Wir hätten zwei so schöne Wochen miteinander verbringen können. Oder auch den Rest unseres Lebens.“ Derek zwinkerte mit beiden Augen und lächelte etwas unsicher. Es fiel ihm offenkundig und verständlicher Weise doch ein wenig schwer, mir diese Kurzschlussreaktion und mein Weglaufen zu Wanja zu verzeihen. Dennoch tat er es! (Da schien nun wieder Hoffnung in ihm aufzukeimen.)

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Gunnar kam kurz vor dem Dinner zurück. Er war tatsächlich im Zentrum und hatte getan, was er mir ankündigte.
„Ich möchte eine Steigerung.“, hatte er mir gegenüber verlauten lassen. Denn für den Sonntag hatte er sich bereits mit Siv und ihren Schwestern zu einer saldo-masochistischen Session verabredet.
„Und am Montag dann der Fußball.“
Ich fand, HIER konnte keine Rede von „sich Mühe geben“ sein! Hier ging es nur um den „Genuss“.
Dennoch tolerierte ich es. Nahm hin. Schwieg und lächelte......( in Liebe zu meinem Ehemann).Ich hatte schließlich gewusst, auf was ich mich einlasse, als ich zu Gunnar zurückkehrte.
Gunnar roch frisch geduscht, was ich hörbar anmerkte. Denn Erik hatte bereits am Morgen einige Male vor aller Ohren über Gunnars Verbleiben gewitzelt. Was nicht unbedingt angenehm für mich gewesen war und was ich selbstverständlich moniert hatte.
„Ich war noch schwimmen.“, erwiderte Gunnar und zuckte unschuldig mit den Schultern. „Wenn ich schon einmal im Zentrum bin.“
Der Abend gestaltete sich ruhig und gediegen. Es wurde viel geredet, getrunken und gelacht. Selbst ich trank ein Glas Rotwein. So blieben wir am Ende doch des Alkohols wegen bei Erik über Nacht. Denn eigentlich hatte ich genau über das hier Bleiben am Nachmittag mit Derek geredet. Es war ihm doch leidlig mit ansehen zu müssen, wie Gunnar mit mir schmust. Nun, an diesem Tag war Gunnars Hunger auf Sex gestillt. Nur, Zärtlichkeiten tauschte er stets und ohnehin mit mir aus. Gleichgültig wo er mit wem gerade vorher gewesen war. (Und natürlich ließ ich es zu.)
So wie so war es hilfreich für mich gewesen, dass Gunnar noch vor  dem Dinner zurückgekehrt war. Denn ich hatte das dringende Bedürfnis mich mit ihm betreffs meiner Medikation zu beraten. Ich hatte seit einigen Tagen ein neues Medikament eingenommen, dass ich eigentlich gedachte ausschließlich bei Bedarf einzunehmen.
„Nimm es weiter.“, sagte er ruhig und überlegt. „Wenn du keine Nebenwirkungen verspürst, die dir schaden. Das wichtigste ist, dass du dich damit gut fühlst und sich  deine Beschwerden in Grenzen halten, oder sogar verbessern.“
Ja. Ich hatte den Eindruck, dass es mir MIT dem neuen Medikament tatsächlich ein wenig besser ging. Infolgedessen nahm ich sie einfach weiter, wie Gunnar mir riet.

Erst am nächsten Morgen fuhren wir zurück nach Stockholm, nachdem wir ausgeschlafen und alle gemeinsam unser Frühstück zu uns genommen hatten.

....und noch immer stand diese unbeantwortete Frage im Raum, wofür sich Gunnar  entscheidet. Für das Modeln? Das Schauspielern? Oder eine Karriere in meines Vaters Firma. Wo überdies zu entscheiden wäre, ob wir in Deutschland oder weiterhin in Schweden leben wollten.


Morgen dann: "Die Steigerung" und am darauf folgenden Tag, fasse ich die Ereignisse bis dato zusammen.