Montag, 20. April 2015

Die Ereignisse überschlugen sich – Zukunftspläne



Während wir nun endlich in unserer neuen Wohnung gemeinsam angekommen waren und sie mit einem zweifachen Morgenfick eingeweiht hatten, begannen sich die Ereignisse zu überschlagen.
In der Zeit, in welcher Gunnar mit der New Yorker Casting-Agentur sprach, diskutierte ich mit meinem Vater, der nun verwegen beschlossen hatte, trotz etwaiger Drohungen, mir, oder besser uns, zu helfen.
„Da ist urplötzlich einer meiner Manager ausgefallen und ich dachte sofort an meinen Schwiegersohn.“, sagte er. „Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder er übernimmt den Posten meines Stellvertreters, oder ich setze ihn als Hauptfirmenchef für ganz Skandinaven ein.“
Es lässt sich denken, dass wir lange darüber diskutierten. Denn Gunnar gedachte seine Karriere als Model und Schauspieler nicht schlicht und einfach at acta zu legen.
Mir ganz persönlich wäre es selbstredend lieber gewesen nach Deutschland überzusiedeln, um dort meinen Hauptwohnsitz zu haben. Gunnar jedoch plädierte selbstredend für seine Heimat, was ich nur zu gut verstand.

Am darauf folgenden Tag erreichte mich ein Anruf meiner Bank: „Frau Sølgård – Blanc, ihre Vermögen ist wie aus dem Nichts unversehens wieder aufgetaucht.“
Welch’ Erstaunen! (Endlich bin ich wieder "wohlhabend".)
Zudem erreichte mich nur wenig später ein Anruf von Wanja. (Noch mehr: „Staun“! Alldieweil ich dies nicht erwartet hatte.) Und genau genommen gedachte ich diesen Anruf NICHT entgegen zu nehmen. Weil ich Drohungen und Verwünschungen erwartete. Aber dann, welch’ wunder, vernahm ich eine milde in Wanjas Stimme, die mich schlussendlich und verdutzt und aufmerksam zuhören ließ.
„Wenn du es möchtest, veranlasse ich, dass euer spirituelles Zentrum wieder das Alte wird. Dein geliebtes Haus am See stünde dir dann wieder zur Verfügung und deine Schwiegermutter kann, wenn sie es möchte, erneut die Leitung der Firma übernehmen.“
Alles AUF ANFANG? Dachte ich so und lauschte weiter Wanjas Worten, während sich die Bilder bereits in meinem Kopf formten.
„Ich halte dir, so gut ich es vermag, allen Ärger vom Hals. Überdies wirst du sicher bemerkt haben, dass dein Geld wieder verfügbar ist, zuzüglich eines kleinen Geschenkes, um die Schmerzen, die ich verursachte, zu lindern.“
Mir schlief, angesichts Wanjas ungewöhnlichen und extremen Gesinnungswandels, schlicht und einfach das Gesicht ein. Da war, nein, da musste etwas geschehen sein, was ihn zu diesen Worten, diesen Taten veranlasste. Bevor ich jedoch nachfragen konnte, war das Gespräch beendet.
Nun entbrannte zwischen Gunnar und mir erneut eine „Zukunftsdiskussion“.
„Ich muss meine Mutter benachrichtigen.“, war sein aller erster und ausgesprochener Gedanke, welchen er sogleich in die Tat umsetzte.
Gunnar sprach lange Zeit mit Christine, und am Ende war es so, dass SIE ihren Traum für den ihres Mannes von einer eigenen Ranch aufgab.
Ich musste lächeln bei den Gedanken an die unzähligen Frauen, die auf alles verzichteten, nur, um mit einem Mann glücklich zu sein. (Streng genommen war es dann NUR der MANN, der glücklich war. Aber, da die/wir Frauen unser Glück von dem unserer Männer abhängig machen, „scheint“ es für viele dasselbe und völlig „normal“ zu sein.) In diesem Fall ist es schon beinahe bitter und dennoch erleichternd festzustellen, dass ICH NICHT die Einzige bin.


....und Morgen schließ sich für mich der Kreis.....