Donnerstag, 26. April 2018

Ein Lebenszeichen.....



Zu guter Letzt sah ich mich aufgrund von Kevins Verhalten gezwungen, Gunnar doch noch, Sasha betreffend, die Wahrheit zu sagen. Jedoch nicht wirklich all- umfassend. Ich gestand, mit Sasha an einem Tisch im Restaurant gesessen und gesprochen zu haben, als Kevin zu uns stieß und uns sah. Es wäre unverfänglich gewesen und der Infos wegen, erklärte ich meinem Mann (der schließlich zur selben Zeit mit dieser Waris im Zimmer über den Büros wer weiß was tat).
Kevin schmollte tagelang. Daher vermied ich es sogar viel Zeit im Büro zu verbringen. Zudem hatte ich anderes zu tun.

Am Wochenende war Gunnar bei mir geblieben. Wir stiegen beide ein wenig aus dem Trubel aus. Verbrachten Zeit in der Natur.
Am Samstag war ich noch beim Friseure gewesen. Am Montag dann der Besuch beim Kardiologen. Alles gut. Es gibt Erfolge zu vermelden. Der Zustand meines Herzens hat sich verbessert und am Ende der Behandlung gestand ich dem Arzt, dass ich seine Medikamente nie genommen hatte. Tja was? Heilen sie mich? Nein! Sie senken ausschließlich die Herzfrequenz und sind mit zahlreichen Nebenwirkungen ausgestattet. Das einzige was ich in dieser Hinsicht an pharmazeutischen Präparaten noch einnehme, sind die Blutdruck -Tabletten in geringer Dosis. Für’s Erste hatte ich dies eingesehen. Für’s Erste! Womöglich brauche ich auch diese späterzu nicht mehr. Wir werden sehen.

Dienstag waren Gunnar und ich Möbel kaufen. Gestern arbeitete ich mit meinem Mann bis sechs im Büro. Kevin hatte selbst einen Termin beim Arzt und daher Urlaub genommen. Derek beendete heute den Seinen. Ich begegnete ihm im Restaurant und wir begrüßten uns recht leidenschaftlich. Kurz zuvor kreuzte, bewusst oder zufällig, das vermag ich nicht zu sagen, Sasha meinen Weg. Ich war mit ihm, für etwa zehn Minuten, in das kleine Büro im hinteren Restaurantbereich gegangen. Wollte selbst ein wenig Intimität. Zudem musste mich niemand mit ihm sehen.
Sasha griff hastig nach meinem Hals, sobald sich die Tür hinter uns geschlossen hatte und zog mich zu sich heran. Küsste mich stürmisch und drückte mich an sich. Er schien ausgehungert zu sein. Er hatte mich bis hier her nur ein einziges Mal angerufen. Gestern Morgen und Gunnar hatte das Gespräch entgegengenommen von meinem iPhone aus.
„War Gunnar bei Dir?“, fragte ich Sasha, denn Kevin hatte mit gegenüber erwähnt, dass er Gunnar am Haus von Sasha gesehen hatte.
Betretenes Schauen und schweigen. Dann ein: „Womöglich.“ Er wiegte seinen Kopf.
Ich setzte nach. „Also was? Ja oder nein?!“
Er atmete tief und pustete die Luft aus sich heraus, als wäre es eine Erleichterung. „Ja.“
„Ja was?“ Fragte ich noch einmal nach? „Was wollte er denn von dir?“
Sasha kräuselte die Stirn. Sein Blick war forschend und befangen.
Ich riet. „Hat er dir gedroht?“, fragte ich gerade heraus.
Ein kurzes Lächeln huschte über Sashas Gesicht. „Man könnte es womöglich als Drohung verstehen. Er scheint offensichtlich nicht gut auf mich zu sprechen zu sein.“
Ich nickte nur und da er anscheinend nicht wirklich bereit war, mir mehr zu offenbaren, beließ ich es dabei und schnitt ein anderes Thema an. (vielleicht erfuhr ich mehr von Gunnar. Aber war es ratsam ihn darauf anzusprechen? „Ist Claire zurückgekommen? Kevin meinte sie gesehen zu haben.“
„Ja. Sie ist zurück und stock sauer auf mich.“ Er lachte.
Ich zog die Brauen hoch. „Das wäre ich an ihrer Stelle ebenso.“

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Gunnar und ich steuern mit großen Schritten auf unseren sechsten Hochzeitstag zu, an Beltane. Selbstredend werden seine Brüder, sein Vater, die Familie zu uns kommen. Morgen treffen die ersten hier im Zentrum ein. Er jedoch gedachte am heutigen Abend, insbesondere seitdem er weiß das Derek zurückgekommen ist, noch einmal allein mit seinen Brüdern in Stockholm einen Abend zu verbringen. Ich wies ihn darauf hin, dass es genau genommen doch unangebracht sei, so kurz vor unserem Hochzeitstag.
Gunnar scheint nun unentschlossen. Weiß nicht was er tun soll.
Wir werden sehen.