Nun,
ich hätte mitnichten gedacht, dass es so zügig gehen würde, mich in Kreisen
wiederzufinden, welche mir zutiefst zuwider sind.
Gänzlich
überraschend bat mich Sasha, kurz nachdem wir am Samstagmorgen so gegen halb
zehn aufgestanden waren (und ich das „alles okay, alles wieder gut“ gepostet
hatte), ihn zu begleiten. Er hätte soeben eine Einladung bekommen, welcher man
sich besser nicht widersetzt, witzelte er Augen zwinkern. Auf meine Frage hin
zu WEM und WOHIN zuckte er nur mit den Schultern und sah mich mit einer vielsagenden
und bedauernden Miene an.
„Darf
ich dir nicht sagen.“ Ich ahnte jedoch, dass diese Angelegenheit durchaus ernst
zu nehmen war. Und eben gerade WEIL ich mir denken konnte, um welche Gesellschaft
es sich handelte, verneinte ich und sagte, dass ich lieber zu Hause bliebe.
Sasha
bohrte erstaunlicher Weise nicht weiter nach. Runzelte nur die Stirn und ohne
dass ich es bemerkte, bestellte er mir…..einen Chinesen. D.h. einen Koch,
welcher dann auch gleich zu mir kam, ins Haus und ich mein erstes Essen an
diesem Tage als frisch zubereiteten Bruch zu mir nahm. Sasha war indes bereits
fortgegangen. Wo auch immer hin, hatte er mir nicht sagen können und ebenso wenig,
wann er wieder käme. Er war ausschließlich in Sorge gewesen, dass ich ihm
erneut davon laufen könne, während er wer weiß wo war. Ich beruhigte ihn.
„Alles okay.“ Und dachte darüber nach gleich Gunnar anzurufen, was ich gleichwohl
tat. Allerdings hatte dieser offenbar nicht die Zeit, um mit mir zu sprechen
und vertröstete mich auf später. Und dann……..brach die Hölle über mich
herein…..
Nein,
nein, keine Angst, sooooo schlimm war es nicht. Ich war nur so derart
überrascht und überwältigt worden von einer aus einem Helikopter gesprungenen
Horde schwarz gekleideter Sicherheitsleute, welche mich ab-holen wollte.
„Was
soll das? Sind sie verrückt geworden? Was habe ich verbrochen? Sind sie vom
CIA? Weisen sie sich bitte aus!“, schrie ich die Männern an, die ein Verhalten
an den Tag legten, als seien sie Roboter. Sie blieben ruhig stehen und
warteten, fixierten mich mit den Augen. Der Eine, offensichtlich ihr
Kommandant, blieb weiterhin bestimmend.
„Ziehen
sie sich an. Wir bringen sie zu unserem Auftraggeber.“
„Wer
zum Teufel soll das sein, dass er sich derartiges herauszunehmen wagt?“, wütete
ich weiter.
„Das
wird er ihnen sagen, wenn wir angekommen sind.“, war die stereotype Erwiderung.
„WER
IST ER???“ Eine Antwort darauf erhielt ich nicht. Sie standen da wie die
Orgelpfeifen.
„Habe
ich irgendetwas verbrochen? Soll ich etwa weggesperrt werden?“, Panik stieg in
mir auf.
„Nein.
Sie sollen uns lediglich begleiten.“ Die Gesichter dieser Männer veränderten
sich nicht, während ihr Kommandeure dies sagten. Sie blieben tot-ernst.
Sasha
fiel mir ein und ich fragte den offenkundigen Anführer nach ihm.
„Ihren
Mann werden sie dort treffen.“ Diese Aussage beruhigte mich ein wenig. Jedoch
war ich nach wie vor argwöhnisch der
gesamten Situation gegenüber.
„Wirklich?“,
fragte ich noch einmal nach und man bestätigte mir, dass ich Sasha dort, wo
auch immer DORT war, treffen würde.
Kopflos
rannte ich umher und suchte nach passender Kleidung. Einer der Männer war stets
hinter mir.
„Es
wäre gut, wenn sie sie sich beeilen. Kleidung bekommen sie dort und auch alles
andere was sie benötigen.“
Irritieret
sah ich den Mann an, der nicht eine Regung zeigte. Und wieder begann ich mit zornigen
Tiraden. Ich war so derart wütend auf diese Leute, die anscheinend ALLES von
jedem fordern können, eben weil es für sie keinerlei Problem darstellt. Sie
spielen mit den Menschen. Mit mir und anderen und sogar mit Sasha, obwohl ER
und seine Familie, als Diamantenhändler, NICHT die Mittellosesten sind. Es gibt
eben immer noch Leute (nicht Menschen!)……die darüber stehen.
Ich
fluchte vor mich hin und kleidete mich an, so rasch es mir möglich war und es
ging mir überhaupt nicht gut dabei. Aber egal. Ich hatte nun offensichtlich
keine Wahl.
Bevor
ich jedoch das Haus verließ, legte man mir nahe über das nun Folgende still zu
schweigen. UND einer der Männer nötigte mich sogar, diesbezüglich eine Erklärung
zu unterschreiben, welche……mir Redeverbot erteilte, über sämtliche Vorkommnisse…..ab
DIESEM Moment, in welchem ich meinen Fuß auf das Grundstück (die Insel?) seines
Bosse setze, der mich unbedingt zu sehen und kennenzulernen gedacht und mich
durch diese Männer, die keinerlei Widerspruch duldeten und seinen Helikopter
abholen ließ.
Über
das, was nun folgte, darf ich ohnehin nicht schreiben. Nur so viel, dass man
mich in eines der Häuser in ein Zimmer brachte, mir Kleidung reichte und eine
Stylistin kam, um mich herzurichten. Ich wurde dann vom („Besitzer“) Hausherren
- der mich vorher in Augenschein nahm
und welchen ich als superreichen, dekadenten Abfall der Menschheit beschimpfte,
woraufhin er nur lachte und amüsiert zu seine schien über die wilde,
rothaarige, nordische Schönheit - also
den Initiator der Party kurz als Neuling vorgestellt und dann endlich…….durfte
ich Sasha sehen und zu ihm gehen. Er hatte auf der anderen Seite des Saales
gestanden und zugesehen, jedoch noch nicht zu mir gehen dürfen. Ich selbst war viel zu aufgeregt gewesen, um
ihn sogleich nach betreten der Halle unter all den Leuten zu entdecken.
Sasha
ging langsam auf mich zu und ich auf ihn. Er lächelte und begrüßte mich sehr
verhalten. Dabei sah ich wie seine Augen kurz und zügig in alle Richtungen
schauten. Also rundherum. Er schien vorsichtig zu sein. Auch ER fühlte sich
anscheinend nicht wirklich wohl in dieser Umgebung. Allerdings konnte es auch
sein, dass ich mich irrte und diese Bewegungen der Augen falsch deutete. Nach außen
hin jedenfalls, erschein er selbstbewusst und souverän. Und es war offenbar das Bild von sich, welches er darbieten
musste und wollte, wie es wohl an diesem Ort üblich war. Überheblichkeit, Selbstherrlichkeit
und Selbsterhöhung zeigen.
Nun,
zumindest gab mir Sashas Gegenwart, spürbar an meiner Seite, ein Quäntchen
Sicherheit in einer Zone, wo alles möglich ist.
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HIER
fehlt DER Teil, welchen ich nicht schreiben darf.
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Wieder
zu Hause angekommen sind wir am Montag, etwa um zwei Uhr nachmittags.
Die
Geschehnisse an diesem Wochenende lösten bei Sasha und mir selbstverständlich
Diskussionen aus, wo wir sie doch genau genommen dachten zu vergessen. Nicht
mehr über all das Ungeheuerliche sprechen wollten. Nun gut, es mag für Sasha
womöglich doch etwas recht Angenehmes gegeben haben als…..Mann, an diesem einen
Samstagabend, wie beispielsweise sinnliche Freuden aller Art, in welche man
ohne sich übermäßig dagegen auflehnen zu können, involviert worden ist. Und ICH
musste – in diesem Fall – zusehen dabei. Wo ich mir doch noch geschworen und
gleichwohl Sasha gegenüber geäußert hatte, steckt er auch nur ein einziges Mal seinen
Penis in eine andere Frau, bin ich weg. (Und hier KÖNNTE ich diesen Vorfall
sicherlich zum Anlass nehmen, zurück zu Gunnar zu gehen. Gunnar jedoch…..ist
noch lange nicht so weit.) Nun, in diesem Fall war es offenbar gewollt, vom
Herren des Hauses und nicht abwendbar. Mann war einfach mittendrinnen. Infolgedessen
vergebe ich Sasha (selbstverständlich?) großmütig diesen nicht vermeidbaren Zwischenfall und……belasse
es schlicht und einfach dabei und bleibe bei ihm.
Während
unseres Gespräches stellte ich (noch einmal) fest und erwähnte es gleichwohl,
dass es offenbar nun nicht ICH bin, die Sasha auf ihre Seite zieht, sondern
dass es nun wohl eher Sasha zu sein schien und war, vor allem, an diesem Wochenende.
Er könne doch nicht das Geschäft (also das Imperium) seiner Familie veräußern,
um mit mir irgendwohin zu gehen und als Polizeichef oder Richter tätig zu sein.
„Aber
war nicht die Rede davon, dass du für mich alles tun würdest, WENN ich bei dir
(bleibe) bin?“
Sasha
schnaufte. „SO einfach ist das nicht.“ Er rollte mit den Augen.
„Nun
ja, hast du mich angelogen?“
„Nein.
Ich bin,…ich wäre schon….bereit. Aber vielleicht würde für den Anfang das eine
Sabbat-Jahr in Jerusalem genügen.“
„Nein!“
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Unterm
Strich betrachtet, also, das Resümee
nach ALLEM, wenn man derartiges erlebt, schweißt einen dies noch enger zusammen
als man denkt. Wer hätte das gedacht? Und wir stellen dies alle beide fest. So
ist die Liebe zwischen mir und Sasha letztendlich noch gewachsen, anstatt meine
Bereitschaft, zu Gunnar zurück zu gehen. Und bis zu diesem Zeitpunkt sprach ich
nicht mir ihm, mit Gunnar……